2015-07-23

Warum viele Menschen keine Freiheit wollen

Der einzige Weg mit einer unfreien Welt umzugehen, ist in dem man so völlig frei wird, dass die eigene Existenz schon zu einem rebellischer Akt wird. Albert Camus


Es ist schon sehr frustrierend zuschauen zu müssen, wie die westliche Gesellschaft sich immer mehr in eine bösartige Tyrannei verwandelt, die Schritt für Schritt die Freiheiten wegnimmt. Da ich schon länger auf diesem Planeten bin, kann ich vergleichen wie es früher mal war und wie jetzt ist. Ich kann mich noch gut erinnern, wie man zum Beispiel in ein Flugzeug eingestiegen ist, wie in einen Zug, einfach so, ohne Gepäckkontrolle und Leibesvisitation, ohne sich entkleiden zu müssen, und ohne Polizisten in Kampfmontur, die in der Abflughalle mit Maschinenpistolen herumlaufen und jeden als potenziellen Terroristen betrachten. Ich habe erlebt, wie man ohne sich anzuschnallen ein Auto oder ohne Helm ein Motorrad fahren konnte, in einer Zeit, wo es fast keine Verkehrsschilder, Ampeln und Markierungen auf den Strassen gab. Die Beispiele könnte ich fortsetzen und ich frage mich, wie ist es dazu gekommen, das wir heute in Kontrollen, Vorschriften und Einschränkungen ersticken? Die einfache Antwort lautet, weil wir es zugelassen haben. Wir haben uns davon überzeugen lassen, es ist besser für uns wenn Vaterstaat unsere Freiheit einschränkt, damit wir vermeintlich sicherer sind.



Wir sind FREI!







 Was wirst Du mit DEINER Freiheit machen?






Jemand suchen der mich UNTERDRÜCKT!




Was ist Freiheit? Es ist die Wahlmöglichkeit zu haben, das oder jenes zu tun. Es ist das Gegenteil von Bevormundung. Es ist die Entscheidung treffen zu können, was gut oder schlecht für einen ist. Diese Entscheidungsmöglichkeit haben viele freiwillig an die Obrigkeit abgeben, die meint es besser zu wissen, denn der Staat macht sich angeblich Sorgen um unsere Sicherheit. Fast alle Freiheitseinschränkungen werden vom Staat mit Sicherheit begründet, dabei geht es nur um Macht und Kontrolle.

Da uns unterstellt wird, wir sind dumm und schwach, muss jemand anders für uns denken und uns lenken. Das heisst, uns in unserem Handeln einschränken. Interessant ist, die meisten Menschen finden es richtig, wenn der Staat einen vor sich selber "beschützt". Wenn man das extrapoliert, dann wäre wohl am besten und am sichersten, wenn man alle Menschen ab Geburt in Watte packt, in der Krippe liegen lässt und wie ein Baby rund um versorgt. Sterben wird man trotzdem, aber wenigsten war man immer sicher, denn es ist einem während dieser "Lebenszeit" nichts passiert.

Ich muss hier wieder Dr. Benjamin Franklin zitieren, der 1818 geschrieben hat: "Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann, um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit."

Leider entscheiden sich die meisten Menschen für Sicherheit und gegen Freiheit. Es sieht so aus wie wenn die Anzahl Menschen, die wirklich Freiheit wollen, sie schätzen und auch damit umgehen können, sehr gering ist. Im Gegensatz zu der Überzahl an Opportunisten, Gutmenschen und Untertanen, die sich machthungrigen Tyrannen gerne unterwerfen. Ja, es wollen immer mehr Menschen Freiheit, sie sagen es jedenfalls, aber wollen sie diese wirklich wenn es darauf ankommt?

Hier ist die knall harte Antwort auf diese Frage, die brutale Wahrheit, welche die meisten Menschen nicht akzeptieren wollen: Fast alle Menschen wollen Freiheit, klar, denn das sagen sie, aber nur als Idee!!! Sie finden die Idee toll, alles tun zu können was sie wollen. Sie bewundern die Individualisten, die sich nicht einschränken lassen, Risiken eingehen und alles machen. Sie lieben auch die Symbole der Freiheit, die Sprüche und die Banner, aber lieben sie die Freiheit in der Praxis umgesetzt und im eigenen Leben wirklich?

Ich meine behaupten zu können, die meisten nicht. Es mag befremdend klingen, aber die Mehrheit in unserer Gesellschaft hat grosse Schwierigkeiten mit der Freiheit. Sie wollen lieber in einem Staat leben, der sich um alles kümmert, der sie versorgt und umsorgt, der ihnen alle Entscheidungen abnimmt, der ihnen sagt was sie zu tun haben, der ihnen Vorschriften macht und die Wahlmöglichkeit einschränkt. Oder sie wollen beides, Freiheit und Versorgung, was sich aber widerspricht. Diese Verhaltenweise und menschliche Schwäche haben Psychologen schon lange erkannt. Freiheit bedeutet Entscheidungen treffen zu müssen und die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Das passt aber vielen nicht.

Bei meinen Reisen durch die ehemaligen kommunistischen Ländern habe ich Menschen die beide Systeme erlebt haben gefragt, wo waren sie oder sind sie glücklicher? Im früheren "Sozialismus" oder im jetzigen "Kapitalismus"? Viele antworteten zu meiner Überraschung, im Sozialismus waren sie glücklicher. Der Grund, weil der Staat sich um alles gekümmert hat, um die Grundversorgung, um die Gesundheit, um den Arbeitsplatz, um den Wohnraum und vieles mehr. Die Freiheit in den Westen zu reisen gab es nicht und man durfte nicht gross den Mund aufmachen, aber man hatte "Planungssicherheit" für die Zukunft. Jetzt in der "Freiheit" sei alles viel unsicherer, man muss sich um alles selber kümmer, selber entscheiden, selber wählen, selber sorgen.

Was ich feststellte, die meisten Menschen mögen es nicht, Entscheidungen treffen zu müssen, obwohl sie es natürlich nicht zugeben. Dabei ist ein wichtiger Gradmesser der Freiheit, wie frei man entscheiden kann und wie viel Wahlmöglichkeiten man hat. Gegen jede normale Logik aber sind Menschen glücklicher, wenn sie wenige oder gar keine Entscheidungen treffen müssen. Die soll ein anderer für sie machen. Das heisst, Menschen sind glücklicher ohne Freiheit, was beklagenswert ist.

Deshalb akzeptieren so viele Menschen widerstandslos Freiheitseinschränkungen und belügen sich selber dabei, es ist ja nur zu ihrem Wohl und ihrer Sicherheit. Im Taxi von einem FahrzeugFÜHRER sich zu einem unbekannten Ziel fahren zu lassen ist viel bequemer, einfacher und sorgloser, als selber den Weg zu finden, an jeder Kreuzung entscheiden zu müssen, ob man geradeaus, links oder rechts fahren muss, und rechnen zu müssen, reicht das Benzin im Tank für die Strecke. So viel Verantwortung ist anstrengend.

Sich führen zu lassen ist einfacher als Freiheit. Wählen wir doch lieber die immer selben Politiker ins Amt, die uns "vertreten", obwohl wir wissen, sie sind Verbrecher. "Ich lass mich gerne von Mutti Merkel regieren und was ich denken soll diktieren." Es bedeutet aber schwach zu sein, sich aufzugeben, und deshalb ist sich führen zu lassen für Drückeberger, welche die Kontrolle über das eigene Leben jemand anders geben. Ein sehr widersprüchliches menschliches Verhalten.

Für mich ist klar, warum es trotz des ganzen Übels, der Ungerechtigkeit und der Konflikte auf dieser Welt, es zu keiner Revolution kommt. Weil die Tyrannen die Menschen mit Brot und Spiele ruhiggestellt haben. Sie werden mit staatlichen Almosen versorgt und gleichzeitig zur Ablenkung unterhalten. Man spielt uns eine Scheindemokratie mit einer Parteienlandschaft vor, dabei können wir nur wählen, wer von den Parteien uns verarscht. Eine echte Wahlmöglichkeit gibt es nicht.

Wer wirklich Freiheit will, nicht nur eine rosige Idee von Freiheit, der akzeptiert die schmerzliche Bemühung, viele Wahlmöglichkeiten im Leben zu haben und Entscheidungen treffen zu müssen, bevorzugt das, statt in einer ignoranten Glückseligkeit zu vegetieren, die mit Bevormundung einhergeht. Noch so gerne überlassen Menschen entweder einen Teil ihres Lebens oder das Ganze einer "höheren Autorität". Die völlige Freiheit als Gesamtpaket mit allen Konsequenzen wollen sie nicht.

Die Menschheit tendiert schon immer zu einem tyrannischen System, weil wir viele Schwächen haben. Wir tun wohl nach aussen hin gross nach Freiheit verlangen, aber in Wirklichkeit ist es zu anstrengend für uns sie zu leben und sie zu verteidigen. Es braucht sehr viel physische und moralische Stärke, sich der Tendenz zur Unterwerfung und sich führen zu lassen zu widersetzen.

Deshalb die Frage an Euch, wer seid Ihr, wie stark seid Ihr und was wollt Ihr wirklich? Seid Ihr Schwätzer, die nur von Freiheit reden, oder Macher, die bereit sind etwas dafür zu tun?

Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Warum viele Menschen keine Freiheit wollen http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2015/07/warum-viele-menschen-keine-freiheit.html#ixzz3gjQn4Omc

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