2016-03-14

Eine riesige angeschwemmte Seekreatur gibt Meeresbiologen Rätsel auf


An einem beliebten Strand im mexikanischen Acapulco wurde letzten Mittwoch eine riesige unförmige Seekreatur angeschwemmt. Kurz nach dem Fund am Bonfil Beach, den die örtliche Feuerwehr auch gleich bei Facebook postete, versammelten sich zahlreiche Neugierige um das vier Meter lange Etwas und spekulierten, worum es sich dabei wohl handeln könnte.
Protección civil y Bomberos de Acapulco Reporta, un animal marítimo desconocido hasta el momento, en las playas de la bonfil.
Posted by Protección Civil y Bomberos de Acapulco on Mittwoch, 9. März 2016
„Wir haben keine Ahnung, welche Art von Tier das ist, aber ich weiß, dass es nicht unangenehm riecht oder stinkt“, so Sabas de la Rosa Camacho, von der Protección Civil y Bomberos de Acapulco (Bürgergarde und Feuerwehr). Möglicherweise war das Tier also noch nicht allzu lange tot.

Beobachter vor Ort und Kommentatoren in den sozialen Netzwerken bringen nun unterschiedliche Vermutungen an. Einige denken, bei der monströsen, unförmigen Masse könnte es sich um einen gigantischen Tintenfisch handeln, andere tippen auf einen Wal, wieder andere hoffen auf ein bisher unentdecktes Wasserwesen.


Eine der naheliegendsten Thesen, um was es sich bei der Kreatur handeln könnte, kommt von James Mead, Experte für Meeressäugetiere am Smithsonian National Museum for Natural History in Washington D.C.. Er sah sich das Video des Fundes an und konnte dank seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Evolutionsbiologe sogleich einige Schlüsse ziehen.

„Der Junk [ein Teil des unteren Kopfbereichs bei Walen] wurde von dem Kopf abgetrennt und in der Mitte des Videos kann man auch die Nasenpfropfen sehen, die das Ventil bilden, welches die knöcherne, nasale Röhre schließt“, identifiziert James Mead bei Livescience fachmännisch einige markante Elemente von Walköpfen.

Doch wie hätte sich der Walkopf so eigenartig verformen können? Auch dafür hat Mead eine Erklärung, die Rückschlüsse auf die Art des Wals zulässt: Der Biologe vermutet, dass sich der Junk ohne den Halt des Kopfes ausgebreitet hat und somit die Länge von vier Metern erreichte. Die normale Länge hätte wohl um die drei Meter betragen. „Das würde bedeuten, es gehört zu einem Pottwal mit einer Länge von neun bis zwölf Metern“, so Mead.

Ein Walkopf besteht aus zwei großen Fettkörpern. In der oberen Hälfte zwischen Blasloch und Schädel liegt das Spermacetiorgan, dieses ruht auf dem Junk, welcher vor allem aus Bindegewebe besteht. Darunter befinden sich noch das Rostrum, die schnabelartige Verlängerung des Mauls, und der Unterkiefer. Spermacetiorgan und Junk bilden eine „akustische Einheit“, die Schall leitet und fokussiert und sind somit ein wichtiges Element für die Echoortung des Säugetiers.



Die Anatomie eines Pottwalkopfes | Bild: Wikimedia | Kurzon | CC BY-SA 3.0

Angeschwemmte Tierkadaver, die leicht verformt am Strand gefunden werden, ermuntern immer wieder zu ungewöhnlichen Spekulationen über Herkunft und Existenz des unbekannten Wesens. Einer der bekanntesten Funde stammt aus dem Jahr 1977, als ein japanisches Schiff eine geheimnissvolle Entdeckung an der Küste Neuseelands machte. Doch der Kadaver des angeblichen Plesiosauriers entpuppte sich letztendlich als gemeiner Riesenhai.

Quelle: http://motherboard.vice.com/de/read/eine-riesige-angeschwemmte-seekreatur-laesst-meeresbiologen-raetseln-634
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