2016-07-14

Darf's noch etwas Hölle sein, oder hast Du Lust auf Liebe?


Über Selbstliebe, Ying und Yang und einer Tür in die Freiheit

Wir sollten nicht leichtfertig mit der aktuellen Situation umgehen. Der Schein der Ruhe trügt. Es befinden sich einfach zu viele Menschen im Dämmerzustand und sehen die Zeichen der Zeit nicht. Die Geschichte hat den traurigen Beweis der kriegerischen Zyklen geliefert, in die der Mensch immer wieder hineinrutscht. Wir leben in einer solchen Phase. Das Ungleichgewicht in dieser Welt ist extrem. Kriege im Außen sind wie Krebs im Inneren: ein Aufschrei des Lebens, wenn der Organismus gegen sich lebt. Wer das Böse bekämpft, bekämpft letztlich nur seine eigenen Schatten, die man so wie sie sind, nicht akzeptieren will.

Das schwarzweiße Yin Yang Symbol verkörpert unseren eigenen polaren Zustand. Diese zwei Seiten einer Medaille ergeben nur ein Ganzes, wenn sie in der Harmonie und nicht in der Getrenntheit sich zu einer Einheit zusammenfügen. Unser göttlicher Ursprung ist All-Eins-Sein. Dieses ungeteilte Sein ging einst bewusst in die Trennung, die wir im Menschsein als Polarität erfahren. Weiß bedingt Schwarz, Gut bedingt Böse, Liebe bedingt Angst. Beide Seiten ergeben das ganze Ursprüngliche. Eine Bewertung oder Verurteilung dessen bedeutet, einen Kampf gegen sich selbst zu führen. Wer soll diesen Kampf jemals gewinnen? Dieser Kampf gegen die dunkle Seite bedeutet nur, unendlichen Kampf aufrecht zu erhalten, bis zu dem Moment der großen Erkenntnis. Dieser Zeitpunkt ist JETZT!

Jeder Mensch verurteilt etwas in sich – auch unbewusst. Die Reflektion im Außen wird durch das Kollektiv genährt – wir verurteilen uns unheimlich gerne gegenseitig. Das Prinzip von Nicht-Liebe dominiert diese Welt seit langer Zeit. Das ist jedoch nur ein Zustand im göttlichen Sein. Ein Gott, so wie wir ihn anbeten und glauben zu erkennen, wird nicht eingreifen. Dieser Gott schaut einfach seiner eigenen Schöpfung, einem Teilaspekt von sich selbst, nur zu. So lange, bis dieser göttliche Teilaspekt Mensch erwacht und seinen eigenen Ursprung wieder erkennt. Ein Kampf im Namen Gottes zu führen entspricht kindlicher Naivität. Ein Gott kann und wird sich nicht selber auslöschen. Das war nie Absicht einer polaren Erfahrung. Das einmalige Gefühl des Getrenntseins von sich selbst schon. Genau darum geht es. Die Akzeptanz einer einmaligen Erfahrung, die eine Seele im Rahmen eines Inkarnationszyklus durchlebt: getrennt von sich selbst zu sein– dem eigenen göttlichen Ursprung.

Diese Erfahrung machten viele vor uns und auch noch viele nach uns. Erde ist ein Spielplatz mit polaren Erfahrungen, die ein Individuum hier sammelt. Es ist eine Gnade, die sich ein Gott selbst erweist. Über eine scheinbare Trennung von sich selbst, eine polare Illusion zu durchleben. Wer aber hat entschieden, dass Polarität überwiegend aus Grausamkeiten, Ungerechtigkeit, Krankheit, Mangel und all den Dingen besteht, die der unbewusste Mensch ablehnt und dennoch täglich durchlebt? Es war der Mensch selber, der sich seine eigene Hölle erschaffen hat. Erst die Polarität hat diese Sucht nach dunklen Extremen ermöglicht. Die Illusion, etwas Gegenteiliges zur Liebe durchleben zu können, wurde zum Fluch dieser Erde und zum Verhängnis vieler Seelen. Gleich einer sich immer mehr zuziehenden Schlinge, versucht das Menschsein sich selber zu erwürgen. Physisch mag das auch gelingen. Wir aber sind Bewusstsein, unser Körper ist nur unser temporäres Gefährt für die befristete Existenz in der Materie. Innerhalb dieser Materie, dem Aufenthalt auf dieser Erde, erschaffen wir dennoch Fakten, die sich auf allen Ebenen unseres Seins auswirken. Ein Mensch kann sich zwar selber töten, er wird dennoch keinen Tod im absoluten Sinne dabei erfahren können. Im Gegenteil. Der so selbst erschaffene Schmerz, das Prinzip Liebe auf Erden, trotz Trennung, nicht erkannt zu haben, treibt ihn immer wieder von neuem in diese Erde hinein, um seine eigene Erlösung zu realisieren. Genau das versuchen gerade wieder einmal sehr viele Seelen – mit den falschen Werkzeugen.

Leben ist keine göttliche Fehlkonstruktion. Leben ist Evolution – vorwärtsgerichtet. Die Natur zeigt uns das. Der Mensch jedoch hat zusätzlich einen freien Willen erhalten. Und er rennt wie ein Lemming immer und immer wieder in die Dunkelheit, um sich dort selbst zu töten. Gott schaut nur zu, gleich seinem eigenen Kind, dass durch Hinfallen und Aufstehen das Gehen erlernt. Wir können uns alle auch weiterhin sehr ungeschickt anstellen und uns noch ein Weile gegenseitig an die Gurgel gehen, unsere Egos nähren und aufblasen und uns toll dabei finden. Gott schaut uns nur zu, wie ein gütiger Vater, der alle Zeit dieses Universums hat. Wir aber unterliegen der Illusion der Zeit. Unsere Uhr tickt gerade wieder sehr laut. Wer drückt zuerst auf den roten Knopf und entfacht wieder einmal ein alt bekanntes Höllenfeuer? Wir könnten auch zur Abwechslung erwachen – etwas – nur ein klein wenig. Gerade so viel, um zu erkennen, dass wir kein Höllenfeuer mehr benötigen.

Polarität ist ein Konstrukt. Eine Illusion, die unterschiedliche und gegensätzliche Erfahrungen dem Menschenkind ermöglicht. Innerhalb dieser polaren Illusion hat jeder Mensch die Chance, sich für seinen Platz zu entscheiden. Dieser kann im Extrem, in der Einseitigkeit liegen oder auch in der Ausgewogenheit. Extrem lichtvoll, extrem dunkel oder auch „nur“ gleichförmige Ausgewogenheit beider Elemente. Nichts davon wird von Gott verurteilt. Alles ist gut so, wie es ist – in einer absoluten Betrachtung. Wir haben jedoch den freien Willen erhalten, den wir nutzen sollten, aus Sicht eines Menschen, der in der Polarität „freiwillig verhaftet“ ist und immer noch nach seiner Befriedigung sucht.

Die Mehrzahl der Menschen lebt die innere Sehnsucht nach Frieden, Glück, Gesundheit, Wohlstand, Freude, Lebenslust. Gleichzeitig erschafft diese Mehrheit das exakte Gegenteil im Außen. Das Paradies Erde findet im Moment nicht statt. Hölle ist angesagt. Es ist die innere Zerrissenheit aller Menschen, ihre eigene innere Hölle, die sich im Außen permanent manifestiert. Die Jagd nach dem Geld, das Streben nach Macht, das Aufrechterhalten falscher Gottesbilder sind nur einige der Illusionen auf Erden, die den Menschen permanent in die Hölle jagen. Er zelebriert unaufhörlich seine eigene Angst, er flieht vor einem unsichtbaren Dämon, er flieht vor seiner eigenen Fähigkeit zu lieben. Alle wollen sie, jeder sucht sie, keiner findet sie dort, wo er sucht: im Außen.

Die Liebe, um die es gerade geht, ist in uns. Unsere Selbstliebe ist Teil unserer Selbstbefreiung – das Tor in die absolute Freiheit. Nur wer sich selbst zutiefst von Herzen liebt, kann auch andere Menschen und das Leben an sich lieben. Dieser Mensch wird nicht anders können, als seine Liebe für das Leben verströmen zu lassen. Dieser Mensch kann nicht töten, er wird auch nicht werten und verurteilen, denn er hat sich selbst erkannt.

Darum geht es gerade. Erkenne dich selbst: wer du bist, woher du kommst, was dein wahrer Ursprung ist. Und der Kampf auf allen Ebenen hört auf. Licht und Freude zieht wieder ein in die eigene Dunkelheit, die wir alle gemeinsam so lange genährt haben. Es ist unser Wahl, wie die kommende Zeit verlaufen wird. Wir können den alten Dämon der Angst weiterhin nähren und so das Prinzip einer self-fulfilling prophecy weiterhin nähren. Darauf stehen sehr viele Menschen, wenn der orakelte Dämon dann endlich wieder in Erscheinung tritt. Oder wir versuchen mal was Neues. Du triffst gerade jetzt diese Wahl: an deinem Arbeitsplatz, in deiner Familie, überall auf der Welt, zu jeder Zeit. Integriere all deine Schattenseiten, liebe dich dafür. Entscheide dich erneut, was du tatsächlich alles (er-)leben möchtest aus der Kraft deiner Liebe heraus und nicht aus dem Getriebensein deiner Ängste.

Das Tor in unsere Freiheit ist zum Greifen nahe, der Abgrund in die vertraute Hölle auch. Wir entscheiden gerade alle zusammen über unsere eigenen Gedanken, Worte, Taten und Gefühle, in welche Richtung unser gemeinsamer Weg geht.

Liebe wieder dich selbst und das Leben wird dich lieben. Der göttliche Spiegel macht´s möglich.

Thomas

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