2016-07-14

Metaphysik für Anfänger – Teil 1: Einführung

gefunden auf thelastamericanvagabound, übersetzt von Pippa



„Darum schauen wir hinter den äusseren Schein, sehen die Welt wie das Auge auf den Pyramiden“  Raiza Biza

In der heutigen Wissenschaft sind „Magie“ und „Religion“ belastete Worte. Aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet sind sie verwandt mit Märchen, Folklore und psychologischer Einfalt. Jene, die einen Wert darin sehen, werden manchmal auf herablassende Weise behandelt oder höflich gefragt, wie sie so viele Vorzüge im „blinden Vertrauen“ sehen können. Während es stimmt, dass sie gelegentlich die Mentalität des Glaubens an die falschen Stelle setzen und fehlinterpretieren, ist das Betrachten von Religion und Magie (oder Mystizismus, zu dem sie ab jetzt aus akademischen Gründen zusammengefasst werden) als psychologische Krücke nicht nur unglaublich arrogant, sondern auch unglaublich unlogisch und irrational.

Der Geist des modernen, ausschliesslich wissenschaftlichen Menschens zeichnet die Weltanschauung in so vielen groben Strichen wie der Mystizismus sie kritisiert, und heutzutage sind die Theorien des Urknalls und sogar der Darwinismus und die Relativität aufgrund ihrer wissenschaftlichen Diskrepanzen tatsächlich umstritten. Das bedeutet nicht, dass sie völlig falsch sind, sondern dass sie in ihren gegenwärtigen Darstellungen lediglich unvollständig sind. Manche mögen über die Vorstellung spotten, aber es gibt eine grosse Menge an Weltanschauungen (vor allem von David Hume), die vehement behaupten, dass das Konzept des „Empirismus“ (erfahrungsgemässe Ableitung in der Wissenschaft) keine wahrhaft objektive Form der Untersuchung sein kann. Dabei geht es nicht darum, den Wert empirischer Überlegungen in Verruf zu bringen, sondern eher den Gedanken des Mystizismus und die Wissenschaft durch den gemeinsamen Nenner der Theorie gleichzustellen. Nichts ist in Stein gemeisselt und so sind Änderungen vorbehalten. Schliesslich könnten die Daten richtig sein, aber menschliche Fehler in der Übersetzung der Daten werden schon mal überzeugend sein.

Das Problem hierbei ist, dass „Konzepte“ in eine Million verschiedener Namen unterteilt werden. Was in antiken Gesellschaften zunächst schlicht mit „Philosophie“ begann, ist nun zu Religion, Politik, Wissenschaft, Psychologie, Medizin, etc. geworden und darin sind noch nicht einmal all die weltlichen Denkschulen aufgezählt. Das Konzept der menschlichen Entwicklung muss erneut unter einem Banner vereint werden. Es spielt keine Rolle, wie es genannt wird; das Wichtige ist, dass kein bisschen Daten von dem Prozess ausgenommen sein dürfen. 

Alles muss berücksichtigt und durch den Zusammenhang in zwei Bereiche unterteilt werden:

1. Dabei helfen, das Leben gedeihen zu lassen
2. Dabei helfen, das Leben auszulöschen

Das ist die prinzipielle Wahrheit der Erde und des Lebens, das sie trägt, wie es am Beispiel des klassischen Gedankenexperiments des Beobachtens eines Löwen demonstriert wird: er stellt seiner Beute so nach, dass er seine Jungen später füttern kann. Wenn in diesem Fall der Löwe seiner Beute nachstellen und sie erlegen würde, wäre das ein klares Beispiel für Nummer 2.

Mystizismus ist ein schwieriges Feld, um es aus der Forschungsperspektive heraus zu betreten, weil dessen Anschauungen immer um konkrete Lösungen kreisen, welche entwickelt wurden, damit sie Doppelzüngigkeit enthalten. Mystizismus ist sinnbildliches/analoges Denken und ohne das Wissen über sinnbildliche Darstellung sind die Vorstellungen, die über die mystischen/religiösen Prinzipien gelten, unvollständig. Das sind die Gleichstellung vom Symbolismus und der Zusammenhang seiner Erkenntnisse. Das ist der Grund, warum eine Person eine spezifische Gottheit oder Entität nicht mit „Gut“ und „Böse“ gleichsetzen kann, weil diese Gottheit nur die Hälfte der Gleichung ist. Wenn „Gott“ nur als eine monotheistische Gottheit betrachtet wird, ist die Allegorie, das dieses Bild hervorrufen sollte, verloren gegangen. Was bleibt, ist lediglich ein unvollständiges Konzept.

Ebenso gibt es Begriffe wie den „Teufel“. Obwohl dies die Auffassung vieler Leute durcheinander bringen könnte: nur weil eine Person ein Luziferaner ist, bedeutet das nicht, dass sie Dinge tut wie Jungfrauen zu opfern, Blut zu trinken und Orgien im Namen des Teufels durchzuführen. Um es kurz zu erklären, bevor ich fortfahre: die Allegorie, die das Bild Luzifers im Christentum darstellt, liefert dem Schüler einen gänzlich anderen Verwendungszweck als das, was Luzifer für einen richtigen Luziferaner darstellt. Ein Luziferaner betrachtet Luzifer nicht als einen christlichen „satanischen Teufel“, sondern einen „Lichtbringer“, gleichbedeutend mit dem Archetyp, den auch der griechische Titan Prometheus darstellt. Mit dem Sinnbild des Lichtbringers (was Luzifer wörtlich übersetzt bedeutet) ist gemeint, dass er ein Überbringer der Wahrheit, des Wissens und der Weisheit darstellt. Somit sind das in ihrer Funktion zwei völlig voneinander getrennte Wesen, trotz des gemeinsamen Symbolismus. Um nicht zu sagen, dass der Satan/Luzifer des Katholizismus nichts ist, was man jemals in Betracht ziehen sollte zu „verehren“. Denn das wäre ein völlig separater Archetyp, vertreten durch eine luziferanische Darstellung des Lichtbringers, was eine grundsätzlich positive Sache für die Luziferaner ist.

Was in dieser achtteiligen Serie „Metaphysik für Anfänger“ folgt, wird ein kurzer zusammenhängender Abriss über die wiederkehrenden Ideologien der überlebenden Schulen des Mystizismus sein, um die Diskussion über die zweite Hälfte des Mystizismus als Ganzes zu bringen – sein Sinnbild. Dieses Sinnbild ist, was Okkultisten, Mystiker und Gelehrte ohne Unterschied als die „alte Religion“ oder „Prisca Theologia betrachten, die als die wiederkehrende, zugrunde liegende und fundamentale Wahrheit beschrieben wird, die durch die Menschheitsgeschichte in allen Formen des Mystizismus gefunden werden kann. Tatsächlich ist das Konzept dieser Prisca Theologia die tatsächliche Definition davon, was als „das Okkulte“ betrachtet wird und jene, die das Okkulte in Betracht ziehen, um eine negative Assoziation zu erzeugen, müssen zugleich eine der Grenzen durchbrechen, um die Metaphysik zu verstehen.

Das Wichtige, woran man ab jetzt denken muss ist, dass die Wahl von Religion/Mystizismus für sich selbst betrachtet niemals als „richtig“ oder „falsch“ gedacht war und nur deren Interpretationen können um jemandes guten oder bösen Willen verbogen werden. Eine dogmatische Person wird dem natürlich heftig widersprechen, aber Fortschritt wurde noch nie mit Glaubenssätzen erreicht und um den Hauptteil der Metaphysik erfahrungsgemäss aus wissenschaftlicher Sicht zu beurteilen, muss alles vom gleichen objektiven Standpunkt aus betrachtet werden, die Gefühle zu Gut und Schlecht im Bereich der menschlichen Emotionen belassen und diese von den Daten trennen.

Vielleicht ist das eine Enttäuschung für manche, aber eine Einführung für Anfänger der Metaphysik liefert keine Antworten. Diese Einführung bedeutet nicht, versteckte Wahrheiten über die Welt oder euch selbst zu finden – das kommt später. Der wahre Beginn bedeutet, zu lernen, die richtigen Fragen zu stellen. Demnach konzentriert sich die folgende Analyse auf die Denkweise, dass jede Ideologie darauf abzielt, in einem Individuum kultiviert zu werden und welche Art von Fragen darauf abzielen, diese Denkweisen einzunehmen.

Hinweis des Autors: Diese achtteilige Serie wurde geschrieben, während ausschliesslich Joints geraucht wurden.

Metaphysik für Anfänger:

Teil 1: Einführung
Teil 2: Östlicher Mystizismus: Buddhismus, Taoismus und Hinduismus
Teil 3: Hexenkunst: Heidentum, Voodoo und Mystizismus der Ureinwohner Amerikas
Teil 4: Abrahamitischer Mystizismus: Katholizismus, Kabbala und Islam
Teil 5: Gnostizismus
Teil 6: Das Mysterium um die Initiationen von Griechenland und Ägypten
Teil 7: Geheimgesellschaften: Freimaurer, Illuminaten und Bohemian Grove
Teil 8: Wissenschaft und Mystizismus vereint

Sources: https://aras.org/, http://www.bibliotecapleyades.net/hamlets_mill/hamletmill.htm, http://72.52.202.216/~fenderse/The-White-Goddess.pdf, https://www.youtube.com/watch?v=yVO2eEXs2-4, https://ccwe.wordpress.com/tag/dr-susan-greenwood/, http://www.sacred-texts.com/eso/sta/index.htm, http://theaeoneye.com/2015/05/28/forbidden-gnosis-in-prometheus-lucifer-and-icarus/, http://www.themystica.com/mystica/articles/s/sin_and_rebellion_archetypal_transgressions_against_the_gods.html

Über den Autor:
Der Autor Anthony Tyler aus Anchorage, Alaska, ist ein Botschafter der Esoterik, ein Befürworter frei zugänglichen Wissens und der Gesamtanalyse, besonders im Umgang mit dem Internet. Nachdem es nun so eine unverständliche Menge an Daten auf Webservern gibt und jeden Tag mehr dazukommen, wird es zunehmend wichtig für Little Brother (wir, die Menschen), zu beginnen, diese Internetdaten für uns selbst zusammenzufassen und zu analysieren, seitdem Big Brother (die Institution Staat) so versessen darauf ist, dasselbe aus einer Vielzahl von schändlichen Gründen zu tun. Zudem versucht Tyler, auf die wichtigen zusammenführenden/analytischen Vorgehensweisen hinzuweisen, die beim Prüfen von historischer Metaphysik und okkulten Wissenschaften gefunden werden können. Diese sind heutzutage fast vollständig offengelegt und verwirrende antike Texte nun nur noch eine Internetsuche entfernt. Weit davon entfernt ein „Satanist“ zu sein, stellt er fest: das Verborgene ist die Annahme, dass alle Religionen, Philosophien und Wissenschaften auf dieselben fundamentalen Wahrheiten der Welt zustreben. Diese Wahrheiten wurden nur zu einem vergessenen Geburtsrecht der heutigen postmodernen Gesellschaft, aber das ist etwas, das das Internet seit seiner kulturellen Gründung zu korrigieren beginnen scheint.

Der Original-Artikel enthält zahlreiche Links, allerdings in Englisch. Bitte lest bei Bedarf dort nach.

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