2018-03-28

Ärzte entdecken bisher unbekanntes menschliches Organ


US-amerikanische Ärzte haben ein neues menschliches Organ entdeckt – ein Netzwerk aus mikroskopischen, mit Flüssigkeit gefüllten Zwischenräumen, das als Stoßdämpfer für lebenswichtiges Gewebe dient. Die Entdeckung soll helfen, die Ausbreitung von Krebszellen im Körperinneren zu verstehen, wie es im Fachmagazin „Scientific Reports“ heißt.

Das sogenannte Interstitium wurde demnach zufällig bei einer Endoskopie entdeckt, als Ärzte den Magen-Darm-Trakt eines Menschen von innen untersuchten. Bei der Spiegelung des Gallenganges stellten sie fest, dass das Gewebe um die Galle transportierenden Wege nicht wie lange angenommen dicht und homogen, sondern von Hohlräumen durchdrungen ist. Zuerst hielten die Forscher diese für Kapillargefäße. Doch im Normalfall würden die mit Flüssigkeit gefüllten Kapillare bei einer mikroskopischen Untersuchung verdunkelt und das Gewebe zwischen ihnen etwas heller sein. Die Forscher stießen jedoch auf ein völlig entgegengesetztes Bild.

Bei der Untersuchung des Gewebes von anderen Organen, darunter auch der Nase, stellten sie außerdem auch dort mit Flüssigkeit gefüllte Zwischenräume fest. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich diese in allen Teilen des Organismus befinden und ein absolut neues Organ darstellen, in dem bis zu einem Fünftel der ganzen Flüssigkeit des menschlichen Organismus enthalten sein könnte. Ihnen zufolge funktioniert das neue Organ als eine Art Stoßdämpfer, die das Körpergewebe und die inneren Organe schützen.

Zuvor war von diesen winzigen Hohlräumen nichts bekannt, weil bei den standardmäßigen Gewebeuntersuchungen laut den Forschern Flüssigkeit abgelassen und so die Struktur des bislang unbekannten Organs zerstört wird. Bislang hielt man die zusammengedrückten Zellen für eine Schicht des Bindegewebes.

Laut den Wissenschaftlern kann das Interstitium jedoch die Verbreitung von Metastasen fördern, indem es den Krebszellen ermöglicht, in das Lymphsystem einzudringen und so andere Organe schnell zu erreichen. Nun soll geklärt werden, ob die chemische Analyse der Flüssigkeit in den Zwischenräumen zur Frühdiagnostik für Krebs eingesetzt werden kann.

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