2019-03-29

Dieter Broers: 5 Wegweiser, wie Du vom Versuch der Selbstverwirklichung zum wahren Sein kommst


ein Gastartikel von Catharina Roland

Filmemacherin von Awake2Paradise – Ein Reiseführer ins Leben – Ein Film mit Dieter Broers und anderen – Hier klicken für mehr Infos zum Film

Oft bekommen wir zu hören und lesen, welche Dinge wir tun sollen, um uns selbst zu verwirklichen. Je nachdem, wen wir fragen, bekommen wir sehr verschiedene Vorschläge. Reisen stehen da auf dem Programm, kreativ sein, Kinder bekommen oder Karrierepotentiale ausschöpfen, finanzielle Freiheit gewinnen oder Minimalismus.

Was ist, wenn einige dieser Bilder der sogenannten Selbstverwirklichung nur weitere Kleider sind, die wir uns anziehen, bloß dass an ihnen das Etikett des „freien, selbst denkenden Individuums“ statt des „den Dogmen folgenden Menschen“ klebt?
Vergiss die Idee, jemand zu werden – du bist schon ein Meisterstück.
Du kannst nicht verbessert werden.
Du musst es nur erkennen, realisieren.
(Osho)
Es bedarf keiner bestimmten Handlung, um das eigene Sein zur Entfaltung zu bringen

Die ältere Dame in der Nachbarschaft kann durch ihre innere Haltung genauso verwirklicht sein, während sie die Geranien auf ihrem Balkon gießt, wie der Komponist, der eine Oper schreibt, die über Jahrhunderte Generationen von Menschen berührt. Beide können die gleiche Handlung jedoch auch fremdbestimmt, von ihren Gedanken und erlernten Vorstellungen getrieben, ausführen, weit entfernt von ihrem eigentlichen Sein.

Am äußerlichen Ergebnis eines Tuns kannst Du keineswegs sicher erkennen, ob eine wirkliche Selbstentfaltung stattfindet. Alleine die innere Haltung der Akzeptanz über das was gerade mit mir geschieht, bestimmt darüber, ob wir ganz und gar „verwirklicht“ sind.

Das Wunderbare daran: Es ist überhaupt nicht notwendig irgendetwas Besonderes dafür zu tun. Tief in deinem Inneren bist du schon ein perfektes, reines, göttliches Wesen, pures liebendes Bewusstsein. Es gilt also „nur“ die Schleier, die wir um unser wahres Sein gelegt haben zu erkennen und zu durchdringen.

Schwer zu verstehen, doch Selbstverwirklichung ist nichts, was man aktiv „machen“ kann

Du musst also nicht jahrelang Seminare zur Persönlichkeitsoptimierung besuchen, um Dich selbst zu verwirklichen.

Genau genommen ist es so, dass wir unser Selbst gar nicht aktiv verwirklichen können, da sich das Leben durch unser Sein ganz von allein entfaltet, wenn wir uns nur hingebungsvoll zur Verfügung stellen. Sehr schön beschreibt das ein Zitat von Mutter Teresa:
„Ich bin nur ein kleines Kabel – Gott ist der Strom“
(Statt Gott, kannst Du natürlich auch Brahma, Allah, Leerheit oder wie auch immer Du das nennen möchtest, sagen)

Wir fühlen es alle, in den kleinsten Teilchen unseres Seins, dass es allein durch die innere Haltung möglich ist, seinem innersten Wesen Freiheit zu schenken, wenn wir uns dem Leben nur einfach als Kanal zur Verfügung stellen. Ganz ohne irgendetwas zu wollen oder zu erwarten, in echter Hingabe. Das ist gar nicht so einfach, weil unser Verstand uns ständig etwas anderes einreden möchte. Er drängt uns unentwegt zur nächsten Aktivität. Still sein, empfangen und annehmen, das kann er gar nicht gut aushalten.

Lassen wir diese reine Form von Hingabe allerdings zu, dann erleben wir eine unfassbare, glückselige Zufriedenheit in all ihren dunklen und hellen Facetten. Wir spüren Empathie für alles, was in der Welt geschieht und werden Zeuge, wie das eigene Sein sich im Strom des Lebens entfaltet und verhält.

Die folgenden 5 Wegweiser wollen dich inspirieren und erinnern, einige grundlegenden Aspekte zur „Selbstverwirklichung“ in einem anderen Licht zu betrachten.


1. Sieh in dem anderen auch dich selbst

Wir fühlen uns häufig verloren im Weltall der Möglichkeiten und inmitten der Menschen fühlen wir uns einsam. Bedenke, dass Du niemals allein bist.

Sieh den Menschen, der beim Einkaufen an Dir vorbeigeht und fühle, dass er manchmal genauso fühlt wie Du. Erinnere Dich stets, dass Du kein abgetrenntes Wesen bist, sondern eine individuelle Ausprägung, die zu einem großen Ganzen gehört.

Blicke in Dich hinein und sieh, wer Du bist und wer deine Mitmenschen in ihrer wahren Essenz sind. Verbinde Dich auf diese Weise mit deinem Umfeld, so wird sich ganz von allein für Dich erschließen, wie Du im Einklang mit der Natur und anderen Menschen handeln und leben kannst.

Dadurch wirst Du besser sehen, was Dein Wesen eigentlich ist und wonach es sich sehnt. Wer begonnen hat, sich seine Welt, seine Gedanken und Gefühle bewusst zu machen, wird tief spüren und erkennen, dass Liebe durch alles und jeden strömt. Bewahre Dein offenes Herz und sieh, welche tiefen Wirklichkeiten des Seins es Dir zeigt.

So baust Du durch diese ständige Verbindung eine feste Brücke zu einer liebevolleren und friedlicheren Welt.

2. Erlaube deinem inneren Wesen, sich frei zu entfalten

Wie schon das Kleinkind spielerisch und neugierig seine Umwelt entdeckt, hinfällt und immer wieder aufsteht, dem Leben auf vielfältigste Art begegnet, weil es nach Entfaltung und Selbsterkenntnis strebt, so bleibt genau das ein Seelenwunsch eines jeden von uns. Jedoch werden wir im Laufe unserer Sozialisation von unserer Umwelt leider ständig gedrängt, etwas im Außen zu erreichen, Dinge anzuhäufen, die uns scheinbare Erfüllung versprechen und uns an gesellschaftliche Normen anzupassen, die meist sehr begrenzten Vorstellungswelten über das Leben von unserer Umgebung zu übernehmen.

Wir beginnen unsere Welt zu bewerten, sie in gut oder schlecht zu aufzuspalten.

Erinnere Dich, dass jede Erfahrung, sei sie auch noch so angenehm oder schmerzlich, Dich bereichert und Dich näher zu Dir selbst führt, dazu beitragen will, deine Schleier zu erkennen, Dich zu heilen und dich an dein wahres Selbst zu erinnern. Einfach nur um Deiner Selbst willen.

Das darf ohne Plan und ohne Ziel geschehen. Es gibt nichts zu erreichen. Du darfst das Leben auch einfach nur mit den verspielten Augen eines Kindes betrachten.

Erlaube Dir, Dich frei von jedem Formzwang zu entfalten.

3. Akzeptiere Deine Angst

Schon in unserer frühen Kindheit ist Angst eine der großen Mächte, die uns zähmt und quält. Besonders kann alles, was wir nicht kennen, was uns neu und fremd erscheint, zunächst beängstigend sein.

Traue Dich, das Neue stets als ein Weitergehen zu erkennen und schaue es erst einmal einfach an. Lächle es an. Was ist der kleinste Schritt, den Du darauf zugehen kannst? Mache ihn und gehe ihn in voller Zuversicht weiter.

Begegne deiner Angst statt mit Widerstand mit Neugier – wie fühlt sie sich an, wo in deinem Körper spürst du sie?

Was es zu erkennen gilt ist: Angst ist nur eines von vielen Gefühlen und sie hat nur so viel Macht, wie Du ihr zuteilst. Versuche, Dir dessen immer wieder bewusst zu werden.

Versuche, sie wahrzunehmen, nimm sie an als das was sie ist: Ein Gefühl, das mit einer begrenzenden Vorstellung verbunden ist ! Dann fällt es Dir leichter, sie wieder vergehen zu lassen, und Dich nicht immer weiter in sie zu verstricken.
4. Lass die Kontrolle los

Ähnlich wie die Angst, hält uns auch das Bedürfnis nach Kontrolle gefangen. Es verschleiert unser wahres Wesen vor uns selbst und gibt uns eine scheinbare Sicherheit, von der wir jedoch nie genug bekommen.

Der Wunsch nach Kontrolle kann einer Sucht gleichen und versperrt uns den Weg zum Vertrauen in das Leben.

Das Leben auf der Erde und im Universum geht seinen Gang, ganz unabhängig davon, was wir darüber denken, ob und in welcher Form wir glauben, Kontrolle darüber gewinnen zu können. Wir haben viel weniger bewusst in der Hand, als uns unser Verstand glauben machen will.

Erinnere Dich, dass Deine Existenz in etwas gründet, das Dich führt und dem Du vertrauen kannst.

Diese Kraft ist jedoch so viel größer als Du selbst, dass jeder Versuch sie kontrollieren zu wollen, zu einem äußerst mühseligen Unterfangen werden kann, welcher in eine erschöpfende Endlosschleife führt.

Dein Verstand hatte keine Kontrolle darüber, wann und wie Du in dieses Leben geboren wurdest, Du hast keine Kontrolle darüber wie sich das Leben durch Dich entfalten will, und Du wirst keine Kontrolle darüber haben wann und wie es sich vollenden wird. Und das ist gut so!

Deswegen darfst Du aufhören zu kämpfen. Gib Dich vertrauensvoll hin, und vertraue in das Leben, das Dich genauso so gewollt hat!

Werde zu dem „Kabel“, durch das der göttlichen Strom auf die Erde fließen kann.

Oder wie der wundervolle Sufi Mystiker Rumi sagt:
„Höre auf so klein zu Handeln, du bist das Universum in ekstatischer Bewegung.“

5. Der Sinn Deines Lebens ist zwecklos – und hat dennoch einen Grund

Jede/r von uns, ja alles Leben hat einen Sinn. Er kann sich in verschiedenster Form ausdrücken. Manchmal kann der Sinn eines Lebens unter anderem ausschließlich durch einen Spiel- und Tatendrang ausgedrückt werden. Ja, einfach nur spielen und sein, singen, tanzen, musizieren, malen, mit der Natur SEIN. Ohne Ziel und ohne ersichtlichen Zweck. Auch dadurch trägt ein Leben zur Vollkommenheit des Seins bei.

Denke nur an Menschen, die mit einem geistigen oder körperlichen Handicap auf die Welt gekommen sind. Sie sind genauso gewollt, wichtig und sinnvoll wie alle anderen.

Sie tragen mit ihrer Art zu sein ebenso zur Vollkommenheit des Lebens bei. Wer einmal vom Lächeln solcher oftmals sehr unbefangenen Menschen berührt wurde, der kann genau mitfühlen, was damit gemeint ist.

Es kann sein, dass Du Dich selbst unter Druck setzt und Deine Tätigkeiten abwertest, bewertest, begrenzt, weil Du denkst, Du müsstest mehr tun und größere, bessere Leistungen erbringen als andere.

Doch dadurch engst Du den Raum zur freien Entfaltung Deines Lebens ein. Manchmal können ein Lächeln und Dein friedvolles Dasein mehr bewirken, als alle großartigen Leistungen, die Du Dir vorzustellen vermagst.

Wir pflegen immer wieder zu vergessen, dass wir uns nicht grundlos genau dort befinden, wo wir in diesem Moment sind.

Wenn Du Dich ganz dem kreativen Strom Deines Lebens hingibst, dann wirst Du auch Deine ganz persönliche Aufgabe auf dieser Erde erkennen und diese mit unangestrengter Kraft, Leichtigkeit und Freude ausführen können.

Zweifle Dich selbst nicht an. Stattdessen versuche, Dir selbst und dem Pfad des Lebens zu vertrauen und Dich ihm mit offenem Herzen hinzugeben.

Sonst gibt es nichts zu tun.


Ein Gastartikel von Catharina Roland
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