2019-07-13

Heike Kühnemund: Etwas haltlos


So fühle ich mich in diesen Tagen und es hat den Anschein, als ob dieses Gefühl noch zunimmt. Haltlos, (noch) nicht ganz angekommen, fremd, aber auch manchmal einfach nur komisch und nicht so, wie ich es kenne … das ist die Gefühlspalette, die ich gerade so wahrnehme.

Immer noch im Korridor der Finsternisse, nicht mehr weit entfernt vom Vollmond, ist gerade die „dunkle“ Seite für mich spürbar stärker im Feld. So wie das Wetter sich zeigt mit dicken dunklen Wolken, so schaut es auch aus, wenn ich „ins Feld hinein fühle“. Ich selbst bekam heute morgen das Bild, als ob ich zwischen Himmel und Erde „hänge“, also weder hier noch da so richtig bin.

Irgendwie auch wieder kein Wunder, stellt sich doch erneut so vieles neu auf. Mein Sohn beginnt nach seinem Studium mit einer neuen Arbeit, zieht um in eine andere Stadt. Da war ich die letzten Tage als „Helfer“ sehr gefragt.

Ich selbst stehe auch schon in den Startlöchern und ziehe ebenfalls in den nächsten Wochen in eine neue Wohnung, zwar kilometermäßig nicht weit entfernt, aber doch spürbar verändernd. Denn wie jeder Umzug es immer so an sich hat, er gibt einem die Möglichkeit, viel loszulassen und sich für neues zu öffnen.

Zu all dieser Bewegung kommt, dass gerade viele sich in den Urlaub verabschieden oder dass ihnen Dinge passieren, die Lebensveränderungen nach sich ziehen und sie deshalb „abtauchen“. Es ist eine Art „Ausnahmezeit“, manchmal einfach nur still, manchmal brodelnd, anders als der „normale“ Alltag, dann wieder so tief gehend, wie es nur in der Krebszeit möglich ist.

Dazu kommen die unvermindert hohen Energien, die so manchen „flach legen“ oder einen einfach nur müde machen. Oft bringen sie auch den Schlafrhythmus durcheinander oder seltsame Befindlichkeiten mit sich. Ich spüre heute sehr, wenn mich Hitzewellen überrollen, dass dies zu dem schwülen Wetter da draußen mehr als unangenehm ist. Richtig scharf sehen kann ich auch nicht, es ist mehr ein ahnen, naja und müde nach unruhigen Nächten bin ich auch …

Und so ist es ratsam, still zu werden, sich Ruhe zu gönnen, aus dem Tun ins Sein zu kommen und sich dem hinzugeben, was gerade da ist. Diese Tage bis zum Vollmond und bis danach auch noch, lassen uns alle noch mal tief hinab tauchen und ganz neu werden. Ob nun bewusst spürbar oder im Leben „in echt“ sichtbar, ob erst später erkennbar oder sofort mittendrin wissend … es schiebt uns weiter … hinein in eine definitiv andere, ja durchaus neue Zeit. Unser Wahrnehmungsvermögen wird geschärft, verstärkt, sensibilisiert. Wir werden feinfühliger und dürfen uns noch mehr beobachten sowie schauen, was wirklich noch passt oder uns gut tut und stärkt. Es ist eine Zeit, in der alles, was einst war, angeschaut wird und Dinge, die ihre Funktion erfüllt haben, gehen dürfen. Es ist eine Zeit der Achtsamkeit, vor allem mit sich selbst und des tiefen Vertrauens in das, was ist.

Mögen dir meine Worte zeigen, dass du nicht allein bist und dass alles seine Richtigkeit hat … auch das ist Leben, anders zwar, doch ebenso da wie strahlender Sommer oder sprühende Herzen … alles darf nebeneinander da sein und in ihrer Vielfalt zeigen, was alles möglich ist … wie diese Sommerwiese, die ich eben bestaunt habe (sie oben).

Ich freue mich über jede Spende, die meine Blogarbeit wertschätzt, vielen Dank!

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