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2015-08-07

Wenn man sich selbst immer wieder verliert…

Regelmäßig verlieren wir uns wieder in der “Welt”. Es geschieht zyklisch und man bemerkt es erst, wenn man wieder zurück ist aus dem Traum, der Identifikation, dem Drama.


Wir dehnen uns in einer spiralförmigen Bewegung in unserem Bewusstein aus. Manchmal erscheint dies, als ob wir immer wieder in Runden in denselben Themen, Dramen und Gefühlszuständen landen. Dies geschieht häufig in den Zeiten von Rückläufigkeit der Planeten. Wir werden wieder und wieder ins selbe Thema geworfen. Aber ist das wirklich DASSELBE? Oder geschieht es auf einer größeren Ausdehnung, auf der nächsten Bahn der Spirale…

Jeder kennt es. Man “war schon so weit”, wähnte sich am Ziel, fühlte sich befreit und landete doch wieder in den alten Geschichten. Gehen wir immer zwei Schritte vor und einen zurück? Ist es ein Pulsieren, ein Ausdehnen und Zusammenziehen?

Immer dann, wenn wir uns am Ziel glauben, endgültig befreit und “durch”, schlägt es wieder zu. Wir fallen in uns zusammen, werden nach und nach… oder auch mal plötzlich von den alten Gefühlen heimgesucht, verfallen wieder in die Sehnsucht und verlieren unser mühsam errungenes Gleichgewicht.

Doch bei genauerem Hinschauen bemerken wir, die Abstände werden größer, der Schmerz verliert an Kraft und es dauert nicht mehr solange, dass wir uns identifizieren. Ich denke, dass unser ganzes Leben auf Zyklen beruht, auch die Ausdehnung unseres Bewusstseins.

Wir “drehen Runden”, aber wir steigen dabei unmerklich auf (wenn man das mal als Modell nimmt). Wie auf einer nach oben gerichteten Sprirale kommen wir wieder und wieder am selben Punkt vorbei, nur auf einer etwas “höheren” Ebene. So transformieren wir unser Bewusstsein, die Gefühle, die Energien.

Vielleicht kann man sich das so vorstellen, dass man auf einer noch unbewussten Ebene eine Energie – nehmen wir symbolisch die Mars Energie- destruktiv einsetzt, und auf einer höheren Windung der Spirale, diesselbe Mars Energie konstruktiv einsetzt. Destruktiv wäre die Mars Energie z.B., wenn jemand ein Messer zum Töten benutzt, konstruktiv wäre es, wenn er ein Messer (Skalpell) zum Heilen benutzt. Beides ist dieselbe Energie, nur auf einem unetrscheidlichen Energieniveau.

Und so bewegen wir uns in allen Themen nach “oben” bzw wir dehnen uns langsam aus, ohne dass dies ein direkter, geradliniger Prozess wäre. Es geschieht puliserend, oder in Vor- und Rückbewegungen. Und egal, wie häufig diese stattfinden, letztlich geht es immer nur nach oben oder außen, selbst wenn wir einen “Rückfall” haben.

Ich schreibe dies, weil ich feststelle, dass dies an sich nämlich nicht das Problem ist, sondern unsere BEWERTUNG. Wir erwarten wie immer und überall, dass das, was wir einmal gewonnen und errungen haben, sich nun dauerhaft etablieren muss. Ob wir erwarten, dass uns ein Lottogewinn dauerhaft glücklich macht, eine Liebe uns dauerhaft glücklich macht oder materielle Dinge… oder ob wir nun erwarten, auf unserem “spirituellen Weg” Erfolge zu erzielen… sobald wir etwas davon “erreicht haben”, identifizieren wir uns damit und zementieren es ein.

Die Ursache erneuten Leidens ist somit nicht das erneute Gefühl, die sich wiederholende Sehnsucht, sondern die Identifikation damit und unsere BEWERTUNG.

Warum akzeptieren wir nicht die “Wellen des Lebens”, das Auf und Ab, Vor und Zurück, das Zyklische Wesen des Seins?!

Der Kampf findet immer nur dort statt, wo wir etwas anders erwarten, z.B. eben auch, dass das, was sich scheinbar aufgelöst hat, nicht wiederkehrt. Wo wir uns nur mit der “guten”, der angenehmen Seite identifizieren, und alles andere soll gefälligst AUFHÖREN!

Wie oft werde ich gefragt: “Wie lange dauert es, bis es VORBEI ist?”
“Ich will endlich damit aufhören können, ihn zu lieben, wenn ich ihn schon nicht haben kann.”

Solange wir uns gegen Gefühle wehren und stattdessen andere Gefühle haben wollen, erzeugen wir unser Drama, unser Leiden. Solange wir uns mit den zyklisch schwankenden Gefühlen, und damit den Gedanken und Glaubensmustern identifizieren, sind wir Spielball dieses Auf und Abs.

Das Leben geschieht nicht geradlinig, es verläuft in immer wiederkehrenden Zyklen, Etappen, und trotzdem dehnt sich dieses Universum aus, so wie unser Bewusstsein. Und so kommen wir auch an dem “Übergang” an, wo viele jetzt stehen… nämlich zu erkennen, dass diese Identifikationen Ursache unseres Leidens sind.

Aber auch dies ist wieder ein Vor und Zurück, ein Rein und ein Raus. Es gibt Tage, Wochen… da bist du gut bei dir und dann verlierst du dich wieder in alten Mustern. Und auch hier ist deine Bewertung, deine Enttäuschung über dich, dass es nicht schnell genug geht oder überhaupt zurückkehrt, die Ursache deines Leidens.

Es gibt Stunden, Tage, da scheinen wir wieder alles vergessen zu haben. Wir werden unbewusst, unachtsam und verlieren uns im alten Dschungel. Wir rennen wieder mit der Machete los und kämpfen gegen Lianen und Gestrüpp.

Ich sage dir, in diesem Übergang geht es nicht darum, auch hier wieder perfekt und geradlinig sein zu wollen. Lass es zu, wenn es scheinbar eine Rückwärtsbewegung gibt, verurteile dich nicht und kämpfe nicht, Wehre dich nicht gegen den Sog, der dich herauszieht aus deiner Lichtung. Du kannst es noch nicht “halten”. Immer wieder wirst du dich im Dschungel wiederfinden. Aber du wirst es schneller bemerken, dich nicht mehr so lange und so tief verstricken. Du wirst achtsamer, bescheidener im Umgang mit dir selbst und deinen Ansprüchen an dich. MENSCHLICHER.

Sei gnädig mit dir, sei mütterlich mit dir selbst, nicht nur mit Männern :-)) Lasse es zu. Sei zuerst wie das führerlose Schiff auf dem Meer, dass hin und hergeworfen wird in den Stürmen der Welt. Genieße die aufregende Reise, deine aufregenden Gefühle. Ist es nicht herrlich, zu lieben? Sehnsucht zu spüren?Du bist lebendiger Teil des Spiels. Du hast die Wahl: Du kannst aus deiner Sehnsucht ein großes leidvolles Drama machen oder die Süße der Sehnsucht genießen, deiner LIEBE.

Dein Herz ist sooo lebendig. Wenn du dich der Sehnsucht wirklich hingibst, dich in DEIN Herz fallen lässt, wirst du es nicht nur aushalten können, sondern ein Wunder erleben. Dann wird sich dir die Liebe offenbaren. Und dann wirst du immer öfter nicht mehr mit den kleinen oder großen Wellen identifiziert sein, sondern mit der stillen und ruhigen Tiefe des Meeres, die du bist.

(c) ute strohbusch 2015
Gelesen bei: https://bewusstscout.wordpress.com/2015/08/07/wenn-man-sich-selbst-immer-wieder-verliert/

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