Im Netz
kursieren Aufnahmen, auf denen angeblich hochmoderne Maschinen aus
russischen Beständen zu sehen sind. Washington reagiert kurz angebunden.
"Es ist an den Russen, genau zu erklären, was sie tun." Die jüngsten Aktivitäten Russlands in Syrien sorgen bei der US-Regierung
für Unruhe: Das Weiße Haus untersucht, ob die Russen in Syrien bereits
in die Kämpfe eingegriffen haben. Der tschechische Verteidigungsminister
glaubt, dass die Russen mit Angriffen begonnen hätten. Interessant: Die
Amerikaner scheinen darauf zu hoffen, dass ihnen Russland in Syrien
helfen. Offenbar fehlt Washington ein Plan, wie man aus dem Fiasko
wieder aussteigen kann.
Die Erkenntnisse des israelischen Geheimdienstes Mossad über
eine mögliche Intervention Russlands in Syrien sorgen für Nervosität in
Washington. AFP-Reporter Andrew Beatty meldet, dass das „Weiße
Haus genau Berichte beobachtet, wonach Russland begonnen hat,
militärische Operationen in Syrien durchzuführen“. Sollten sich diese
Berichte bewahrheiten, wäre dies „sowohl destabilisierend als auch
konterproduktiv“, sagte der Sprecher.
Die Lage ist unübersichtlich – und könnte gefährlich werden: Wie der bisherige Krieg in Syrien gezeigt hat, vertreten die verschiedenen internationalen und regionalen Konfliktparteien unterschiedliche Interessen. Die Türkei kämpft gegen die PKK, obwohl sie offiziell nur gegen den IS vorgehen will. Die Russen lehnen einen Sturz von Syriens Präsident Baschar al Assad vorerst noch ab und streben gleichzeitig eine geschlossene Einbindung der syrischen Opposition ein.
Die bisherige militärische Führung der USA war unkoordiniert und hatte den IS noch nicht nachhaltig geschwächt. Die International Business Times erklärt das verstärkte Engagement der Russen mit einem Terroraschlag des IS in Dagestan. Die Russen kritisieren das Scheitern der USA und wollen offenbar das Heft nun stärker selbst in die Hand nehmen.
Für die Zivilbevölkerung wird die mögliche neue Verschärfung der Lage keine Erleichterung bringen. Tausende Syrer befinden sich auf der Flucht und haben die EU in eine äußerst schwierige Lage gebracht.
Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/09/04/nervositaet-in-washington-was-machen-die-russen-in-syrien/
http://www.n-tv.de/politik/Putin-deutet-Syrien-Einsatz-an-article15862606.html
#BREAKING The White House says it is closely monitoring reports that Russia has begun carrying out military operations in Syria
— Andrew Beatty (@AndrewBeatty) 3. September 2015
Die Online-Ausgabe von Yedioth Ahronot, Ynet, hatte berichtet, dass Russland plane, mit Kampffliegern Einsätze gegen den IS zu fliegen.
Ein Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin hatte
darauf gesagt, dass aktuell keine russischen Flugzeuge im Einsatz seien.
Ein klares Dementi über die russischen Pläne gab es allerdings nicht:
Die staatliche russische Website RT zitiert den Kreml-Sprecher Dimitri
Peskow zwar mit der Aufforderung, man solle dem Bericht von Ynet „nicht
glauben“. Doch im selben Artikel bringt RT
ein Foto, das angeblich russische Flieger und eine Drohne über Syrien
zeigen. Statt eines klaren Dementis schreibt RT lediglich, dass
„unbestätigte Fotos auf Twitter aufgetaucht“ seien. Normalerweise würden
RT einen Militär zitieren, der die Echtheit dieser Bilder in Frage
stellt.
Über Syrien gegen den IS im Einsatz? Der Jagdbomber Suchoi Su-34 zählt zu den modernsten Angriffsflugzeugen der russischen Luftwaffe (Archivbild).(Foto: REUTERS) |
Unverified: pics emerge showing Russian Yakovlev Pchela-1T drone & possibly Su-34 & Su-27s in #Idlib v @green_lemonnn pic.twitter.com/zFuPQafiLw
— Charles Lister (@Charles_Lister) 2. September 2015
Die Herkunft dieser Bilder ist unbekannt. Allerdings schreibt die Washington Post, die Fotos stammten vom syrischen Al Qaeda-Ableger Jabhat Al-Nusra und zeigen die Fluggeräte über der syrischen Provinz Idlib. Die Post sieht die Möglichkeit einer neuer Entwicklung: Während russische Drohnen nichts Ungewöhnliches seien, wäre der Einsatz von Kampfflugzeugen eine neue Variante. Während eine Pentagon-Sprecherin sagte, dass sie keine Informationen zu den russischen Maschinen habe, sagte ein Geheimdienst-Mann dem Daily Beast, die Geheimdienste „haben nichts gesehen, dass darauf hinweisen würde, dass die Russen sich an den Kämpfen nicht beteiligen“.
Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický sagte laut Prague Post nach einer Sitzung des tschechischen Verteidigungsrates: „Wir wollen das überprüfen. Das ist eine ziemlich wichtige Nachricht. Ich habe mit einigen Vertretern unserer Spezialeinheiten heute Morgen gesprochen. Sie überprüfen das.“ Es sei „ziemlich wahrscheinlich“, dass die Russen aktiv geworden sind. Interessant ist die Einschätzung von Stropnický: Er sagte, dass der Einsatz der Russen ein signifikanter Schritt sein könnte, der zu einer effektiveren Lösung der Situation in der Region führen könnte. Die Prague Post schreibt außerdem, dass Israel die Präsenz der Russen in Syrien „nicht als Bedrohung“ empfinde.
Diese positive Einschätzung könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Russen in Syrien nach Absprache mit den USA tätig werden. In Syrien haben sich die USA bereits einmal verspekuliert: Ursprünglich wollte Obama eine großangelegte Militär-Operation durchführen, musste die Invasion aber nach einer Meuterei der Generäle abblasen.
Für diese Interpretation spricht auch die etwas kryptische Meldung der deutschsprachigen Kreml-Website Sputnik. Hier heißt es:
„Wie Interfax mittteilt, hatte der US-Außenamtssprecher Mark Toner diese Informationen zuvor mit den Worten kommentiert, dass Washington die Teilnahme Russlands am Kampf gegen den IS begrüßen würde. Laut Toner hat man im Außenministerium Informationen einiger Medien darüber gelesen, dass Russland angeblich Kampffliegerkräfte in Syrien entfalten will. Wie er unterstrich, klärt die amerikanische Seite vorerst diese Informationen, kann sie jedoch nicht bestätigen.“
Die Amerikaner halten sich allerdings bedeckt: Pentagon-Sprecher Peter Cook sagte der AFP: „Die Russen müssen genau erklären, was sie machen.“
Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnický sagte laut Prague Post nach einer Sitzung des tschechischen Verteidigungsrates: „Wir wollen das überprüfen. Das ist eine ziemlich wichtige Nachricht. Ich habe mit einigen Vertretern unserer Spezialeinheiten heute Morgen gesprochen. Sie überprüfen das.“ Es sei „ziemlich wahrscheinlich“, dass die Russen aktiv geworden sind. Interessant ist die Einschätzung von Stropnický: Er sagte, dass der Einsatz der Russen ein signifikanter Schritt sein könnte, der zu einer effektiveren Lösung der Situation in der Region führen könnte. Die Prague Post schreibt außerdem, dass Israel die Präsenz der Russen in Syrien „nicht als Bedrohung“ empfinde.
Diese positive Einschätzung könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Russen in Syrien nach Absprache mit den USA tätig werden. In Syrien haben sich die USA bereits einmal verspekuliert: Ursprünglich wollte Obama eine großangelegte Militär-Operation durchführen, musste die Invasion aber nach einer Meuterei der Generäle abblasen.
Für diese Interpretation spricht auch die etwas kryptische Meldung der deutschsprachigen Kreml-Website Sputnik. Hier heißt es:
„Wie Interfax mittteilt, hatte der US-Außenamtssprecher Mark Toner diese Informationen zuvor mit den Worten kommentiert, dass Washington die Teilnahme Russlands am Kampf gegen den IS begrüßen würde. Laut Toner hat man im Außenministerium Informationen einiger Medien darüber gelesen, dass Russland angeblich Kampffliegerkräfte in Syrien entfalten will. Wie er unterstrich, klärt die amerikanische Seite vorerst diese Informationen, kann sie jedoch nicht bestätigen.“
Die Amerikaner halten sich allerdings bedeckt: Pentagon-Sprecher Peter Cook sagte der AFP: „Die Russen müssen genau erklären, was sie machen.“
Interesting: Syrian Air Il-76MD southbound over Syria using c/s "Manny 6" on @flightradar24 http://t.co/KSedPsbJh5 pic.twitter.com/0yevPw6ZsZ
— The Aviationist (@TheAviationist) 21. August 2015
Die bisherige militärische Führung der USA war unkoordiniert und hatte den IS noch nicht nachhaltig geschwächt. Die International Business Times erklärt das verstärkte Engagement der Russen mit einem Terroraschlag des IS in Dagestan. Die Russen kritisieren das Scheitern der USA und wollen offenbar das Heft nun stärker selbst in die Hand nehmen.
Für die Zivilbevölkerung wird die mögliche neue Verschärfung der Lage keine Erleichterung bringen. Tausende Syrer befinden sich auf der Flucht und haben die EU in eine äußerst schwierige Lage gebracht.
Quelle: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/09/04/nervositaet-in-washington-was-machen-die-russen-in-syrien/
http://www.n-tv.de/politik/Putin-deutet-Syrien-Einsatz-an-article15862606.html
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