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2016-01-07

Versöhnung


Der Winter kommt und nimmt die Tränen mit.
Zu Schnee wird, was im Herzen rastlos brannte.
Und eine Stimme, die mein Innerstes längst kannte
ruft meinen Namen aus dem eisgeschmückten Grün.

Da bricht es auf, was tief an Trauer litt.
Es reist wie ein Gebet in weite Ferne,
es mehrt das Silber aller längst verlosch’nen Sterne
und aller Blumen, die als Eis am Fenster blüh’n.

Der Atem weißt, wie zärtlicher Gesang
die Nacht, die schwarz sich kleidet wie die Raben,
und ich begreife, dass die Dinge Liebe haben.
Auch jene Dinge, die wir Gott niemals verziehen.

Die Erde küsst den Schnee von meinem Gang.
Ich kann nicht anders als mich zu versöhnen,
der Schöpfer beugt sich, um die Welt zu krönen.
Es ist ja Gnade. Alle Dinge sind geliehen.

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