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2016-03-07

Kleinwindanlage mit Naturfasern: Ingenieur arbeitet an nachhaltiger Stromerzeugung


Lokale Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen sind eine sinnvolle Alternative zu Strom aus Kohle oder Atomkraft. Nachteilig sind jedoch die Kosten. Die meisten Lösungen sind nur mit erheblichem finanziellen Aufwand realisierbar. Ein französischer Ingenieur möchte dies ändern. Seine Kleinwindanlage setzt dabei auf recycelten Materialien und Flachsfasern.

Prototyp soll bis zu 2000 Kilowattstunden pro Jahr produzieren

Quentin Dubrulle hat ein Windrad entwickelt, das seine Kosten deutlich schneller wieder einbringen soll als die herkömmlichen Modelle. Die Idee, Biomasse als Rohstoff zu verwenden, ist wahrlich nicht neu. In der Landwirtschaft oder Papierbranche ersetzt Biomasse häufig Metalle und ölbasierte Rohstoffe. Diesen Schritt möchte Dubrulle nun auch in der Windkraft vollziehen.

Über den Preis seiner Windanlage kann und möchte Quentin Dubrulle sich noch nicht äußern. Jedoch soll der Prototyp bereits zwischen 1000 und 2000 Kilowattstunden pro Jahr produzieren, abhängig vom Standort und Entwicklungsstand der Anlage.

Nachhaltige Kleinwindanlage

Die Produktion der Anlage soll im kommenden Jahr beginnen. Dubrulle denkt an den Einsatz seiner Anlage auf städtischen Flachdächern. Generell können Kleinwindanlagen nicht überall errichtet werden. Die Windausbeute ist nicht überall gleich, und oft gelten baurechtliche Beschränkungen. Die meisten Kleinwindanlagen haben eine vertikale Windlage, drehen sich also wie eine Säule und nicht wie ein Rad. Wirklich durchgesetzt haben sie sich am Markt noch nicht, was an den Schwierigkeiten beim Aufstellen und der langsamen Amortisierung liegen dürfte.

Dubrulle plant, den Vertrieb seiner Anlage konsequent nachhaltig anzulegen: Durch die Nutzung von Flachsfaser als Produktionsmittel will er die Kohlenstoffdioxidemissionen senken und die lokale Wertschöpfung fördern. Die unvermeidbaren Emissionsanteile will er durch Baumpflanzungen kompensieren. Des Weiteren plant Dubrulle, körperlich beeinträchtigte Menschen in die Produktion einbinden und damit Vertrieb und Produktion seiner Kleinwindanlage wie ein klassisches Sozialunternehmen aufbauen. Das Problem: Er stößt mit seinem Produkt auf einen Markt, der bisher nicht besonders viel Nachfrage hat. Ob die nachhaltige Produktion ausreichen wird, um sich mit der Anlage durchzusetzen, wird sich zeigen müssen.

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