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2016-04-02

Jeshua: Das große Mysterium

gechannelt von Pamela Kribbe - Übersetzung: Gerhard Hübgen



Es gibt ein großes Mysterium im Universum, und das Mysterium ist, dass es etwas gibt, statt nichts - dass etwas existiert. Im Universum gibt es Leben, Licht und Bewusstsein; das Leben tanzt und bewegt sich. Wie ist das alles zustande gekommen?

Es ist wichtig, dass du zuerst über das Mysterium von Leben, Licht und Bewusstsein staunst. Diese Elemente können nicht isoliert existieren; wo Leben ist, gibt es auch Licht und Bewusstsein. Das Licht macht es so, dass das Leben manifest wird. Im Licht ist eine treibende Kraft, die bewirkt, dass das Bewusstsein angehoben wird, bis es zu einem Punkt kommt, wo es über sich selbst reflektieren kann, selbstbewusst wird. Wenn das Bewusstsein an diesen Punkt kommt, ist das Leben in der Lage wahrnehmend zu werden und fähig, sich selbst Form zu geben. Das Leben kann wählen und Fortschritte machen und dann gibt es so etwas wie die Bildung eines Ich, eines Selbst. Das ist die Geburt der Seele.

Ich werde aber einen Schritt zurückgehen und die Prinzipien von Leben, Licht und Bewusstsein beschreiben. Wo kommen sie her? Was ist der Ursprung des Lebens? Im Schoß des Kosmos ist eine Leere, die atmet: eine Fülle in der Stille. Das ist der Ursprung des Lebens, und du kannst dich mit diesem Ursprung verbinden, indem du still atmest. Wenn du in Ruhe und Stille atmest und deine Aufmerksamkeit auf das Ein- und Ausatmen bringst, verbindest du dich mit der primären Quelle des Seins.1

Dieser stille Beginn, die Grundlage allen Lebens, ist weiterhin in jedem von euch präsent. Es lebt und atmet in euch, ungeachtet dessen, was ihr tut oder nicht tut. Der Ursprung, der Beginn - die Leere, die da ist, von der alles geboren wird - existiert immer in euch. Das zu erkennen, macht euch frei, wie es auch die Grenzen, wer ihr seid, beseitigt. Es enthüllt die relative, duale Natur eurer Individualität.

In dieser ursprünglichen Leere, in diesem Raum, gibt es noch keine Individualität, gibt es keine einzigartige Seele. Es gibt reine Istheit oder Sein. Fühle das Mysterium dieses Seins; es umgibt alles. Ohne diesen Seinsgrund existierst du nicht; er durchdringt und ernährt dich.

Was ist das? In dieser Stille lebt der Atem Gottes. Gott ist unbestimmt, undefiniert und ohne Ende. Er ist formlos: das was nicht indiviualisiert ist. Gott nimmt alles wahr, aber in diesem großen Feld grenzenloser Wahrnehmung, das Gott ist, gibt es Einschlüsse oder Höhlen, in denen ein Mangel an Wahrnehmung vorherrschend ist. Dieser Mangel an Wahrnehmung macht es möglich, dass das Leben dort wächst und gedeiht.

Gott, das Sein, hat Plätze geschaffen, wo das Leben unbewusst ist, von wo aus ein Wunsch nach Wahrnehmung sich entwickeln kann und zum Licht hin wächst. Ihr befindet euch in solch einer Höhle des Bewusstseins, welches Gott ist. Gott musste eine geringere Wahrnehmung erschaffen, damit Individualität emporkommen kann.

Um individuelles Leben zu erschaffen, musste Gott etwas Paradoxes tun, weil Gott in seiner Essenz alles ist. Alles was existiert, ist in Gott, sowohl was möglich ist, als auch was nicht möglich ist, deshalb musste Gott Orte von geringerer Wahrnehmung erschaffen, um der Seele die Geburt zu erlauben. Die Seele ist eine definierte und begrenzte Wahrnehmung, die ihren Weg durch Zeit und Raum findet und immer diese Einheit mit Gott sucht, aus der sie geboren wurde. Die Geburt der Seele war ein Sprung in die Dunkelheit des Vergessens.

Mit der Erschaffung von Wahrnehmung auf der Ebene des Individuums wird etwas Neues, etwas Großes in Gott erschaffen: ein lebendes Bewusstsein, das wächst und dynamisch und werdend ist - und Leben ist Wandel, ist in einem Zustand des Werdens. Wenn Wahrnehmung alles einschließt und also auch alle Möglichkeiten einschließt, gibt es keine Möglichkeit für dynamisches Wachstum von Nicht-Wahrnehmung zu voller Wahrnehmung. Nur durch diesen dynamischen Prozess wird Licht in der Spirale des Wachstums der Seele erschaffen: von ihrer Geburt zu ihrer Jugend zu ihrer Reife. Und dieses Wachstum im Feld von Zeit und Raum ist es, das zum Gewahrsein Gottes beiträgt.

Die Seele lebt in einer Liebesbeziehung mit Gott. Gott ist die Quelle der Seele, ihr Grund oder ihre Matrix und das Ziel, zu dem die Seele strebt. Und Gott erschafft die Seele, damit Gott Erfüllung in dem Verlangen der Seele nach Werdung findet - mit der Tiefe der Gefühle, die resultieren. Das Geheimnis ist, dass Gott auf diese Art selbst durch die individuelle Wahrnehmung der Seele sichtbar, greifbar, erfahrbar wird. Das ist der Zweck der Geburt der Seele.

Die Seele wird dazu verleitet, ihren Weg in den Höhlen der Wahrnehmung zu verlieren, zumindest zum Teil. Das ist auf dem Weg der Seele notwendig, weil es wichtig ist, dass sie sich umwendet und in völliger Freiheit zu der göttlichen Wahrnehmung zurückkehrt, zur Omniszienz, zu der Allwissenheit. Deshalb ist das Böse, das als „schlecht“ betrachtet wird, ein Teil ihrer Reise.

Wenn die Seele sich zum Beginn hinwendet, zu der Essenz, die sie ist, zu dem Gott in ihr selbst, ist es genau in dieser Leere - der unbegrenzten und alles-umarmenden Natur von Gottes Wesen - dass sie ihre Befreiung erfährt. Die Seele ist dann heimgekommen.

Licht und Dunkelheit sind Elemente, die zu der Reise der Seele gehören. Das Spiel von Licht und Dunkelheit wird begründet, weil Gott in bestimmten Teilen des Kosmos seine Wahrnehmung zurücknimmt oder sie versteckt, und dort der Seele Spielraum gibt. Die Erschaffung der Seele ist tatsächlich eine Kontraktion, eine Verengung der Wahrnehmung. Aber dieser Prozess hat einen Zweck, weil genau in dieser Kontraktion eine Bewegung ist, ein Prozess der Erkenntnis, der wichtig und wertvoll ist, und dieser Prozess ist es, der Licht erzeugt.

Licht kommt hervor, wo sich die individualisierte Wahrnehmung zur göttlichen Quelle hin öffnet. Je stärker das Licht wird, desto mehr wächst die Wahrnehmung und desto mehr wird die Verbindung zu dem Einen gefühlt, die Kontraktion öffnet sich dann allmählich der vollen Wahrnehmung. Dieses Zusammenspiel von Kontraktion und Allwissenheit ist die Essenz der Schöpfung. In diesem Tanz zwischen beiden Polen erreicht Gott seinen größten Ausdruck.

Jeshua
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1 Die Konzentration auf den Atem wird auch von Chögyam Trungpa angewendet:Meditationsanleitung von Chögyam Trungpa

Zum Original: The Great Mystery
Zur deutschen Website von Pamela Kribbe: Jeshuas Channelings

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