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2016-12-01

Me, Myself and Media 28 - Kontrollverlust


Massenmedien sind keine neutralen Maschinen, die Informationen verbreiten; Massenmedien sind Werkzeuge, deren Aufgabe es ist, die Massen zu lenken und zu kontrollieren.

Massenmedien sind entweder im Besitz privater Oligarchen, oder aber verfügen über eine staatliche Hierarchie, eine Pyramiden-Struktur. An den entscheidenden Positionen sitzen sogenannte Alpha-Journalisten, deren primäre Aufgabe es ist, dass nur bestimmte Informationen und nur eine vorab gelernte Weltsicht vermittelt wird. Elitäre Kontrolle durch das Einschränken der via Presse vermittelten Realität, in Kombination mit Propaganda, haben eine lange Tradition. Mit dem Auftauchen des Internets entstand die Möglichkeit, sich an den Gatekeepern vorbei zu informieren und über die Welt schlau zu machen. Binnen weniger Jahre ist parallel zu den elitär kontrollierten Presse-Netzwerken die Möglichkeit gewachsen, die vorgekauten Informationen der kontrolliert geführten Pressekonzerne, ob privat oder staatlich auftretend, zu hinterfragen und völlig andere Sichtweisen kennen zu lernen.

Konkurrenz belebt das Geschäft!

Nur, diese Konkurrenz auf dem Meinungsmarkt führt zunehmend zu einem Verlust der Glaubwürdigkeit bei etablierten Presseorganen. Die Bürger haben mit dem Netz die Möglichkeit erhalten, die Eliten beim Lügen zu überführen oder große Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung der Realität zu erkennen.

Hier findet ein Prozess statt, an dessen Anfang wir gerade erst stehen. Das Netz hat sich zu einem digitalen Aufwachzimmer gemausert. Die Macht beginnt, sich zu verschieben. Vom Anbieter von Informationen hin zum Nachfrager von Informationen. Der Nachfrager, der Konsument, folgt jetzt seinem Instinkt, er ist nicht mehr auf die großen Player angewiesen. Die Folgen sind dramatisch, wie der Wahlsieg Trumps zeigt. Während man im Netz schon vor Monaten offen über dessen Sieg spekulierte, diesen mehr als ahnte, wurde von den Massenmedien bis unmittelbar nach der Auszählung der Stimmen ein Bild vermittelt, das den Sieg von Hillary Clinton als garantiert verkaufte. Das böse Erwachen nach der Wahl, die Katerstimmung, fand daher auch nur in den Medienhäusern und PR-Agenturen statt, während das Netz in dem Sieg Trumps eine massive Relativierung der Meinungshoheit zugunsten der breiten Bevölkerung erkannte.

Der Sieg Trumps ist daher weit mehr als ein neues Gesicht im Weißen Haus, er bedeutet eine Zäsur, was embeddete Presse generell angeht. 

Die Eliten haben den Kontakt zur Straße verloren und schlagen jetzt wild um sich. Das erklärt, dass „ihre“ Medien noch immer wie unter Schock stehend agieren. Statt sachlich über Trumps Sieg und Clintons Fehlschlag zu berichten, schlagen nahezu alle großen Pressehäuser der westlichen Wertegemeinschaft weiter auf den jetzt neuen Mann in Washington ein.

Dass sie das können, beweist erneut, dass die Macht in den USA nicht von Wahlen abhängt sondern von Netzwerken, und die geben sich nicht so leicht geschlagen. Diese Netzwerke agieren global und haben auch die deutsche Presse fest im Griff. Ihre Macht ist so groß, dass sie nicht nur Putin, Assad oder alternative Pressevertreter unter Propaganda-Feuer nehmen können, sondern auch einen US-Präsidenten, der nicht aus ihren Reihen stammt. DAS macht ihn so unberechenbar, aber eben vor allem für SIE, die Netzwerke.

Die aktuelle Ausgabe von Me, Myself and Media trägt die Überschrift „Kontrollverlust“ und beschäftigt sich auf den ersten Blick vor allem mit Donald Trump. Bei genauerem Betrachten geht es aber um den Machtverlust der Eliten und ihre Werkzeuge, die man uns seit Jahrzehnten als „Freie Presse“ verkauft. Erst mit dem Netz hat die Presse angefangen, das zu erkämpfen, was man Freiheit nennt. KenFM ist Teil dieser Entwicklung und nur deshalb unabhängig, weil es Crowdfinanziert ist. Wir sind nicht erpressbar. Danke an alle, die erkannt haben, dass es ohne wirklich freie Presse keine echte Demokratie geben kann.

„Journalismus ist etwas zu veröffentlichen, was andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird. Alles andere ist Propaganda.“ George Orwell.

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