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2016-12-03

Zingdad: Was ist Liebe? (Teil 1)


Liebe Leser/innen,


die neue Ausgabe des LICHTFOKUS enthält Adamu’s Artikel über die Absicht, der auf dieser Seite schon einmal veröffentlicht wurde. Die ganze Aufmachung hat mich so gefreut und passt so gut in diesen Monat, dass es wohl die einzigen „Weihnachtsgrüße“ sein werden, die ich allen zukommen lasse. Sie drücken das aus, was ich uns allen wünsche.


Karla Engemann


Zingdad (Arn Allingham), Die Aufstiegs-Schriften, Bd. 1
Kapitel 11: Was ist Liebe? (1)


Zingdad: Hi, 8.

8: Hallo, mein lieber Freund. Es ist gut, wieder mit dir zu sprechen.

Z: Das ist es! Und obwohl wir die ganze Zeit miteinander reden, ist es schon einige Monate her, seit wir das vorherige Kapitel zusammen geschrieben haben.

8: Du warst doch in dieser Zeit ziemlich beschäftigt, oder nicht?

Z: Oh ja, bestimmt. Nachdem unser Grundstückskauf geregelt war, wurden die Dinge für Lisa und mich ziemlich hektisch. Wir mussten eine Baustelle vorbereiten und dann ließen wir ein Bauunternehmen für den Rohbau unseres neuen Hauses kommen, während wir weite Flächen unseres Grundstücks von der wuchernden Vegetation rodeten. Diese Arbeiten nahmen vier Monate in Anspruch, und dann ließ uns das Bauunternehmen mit einem Kerngerüst von einem Fachwerk auf Stelzen zurück. Seitdem arbeiten Lisa und ich mit einem Handwerker an der Fertigstellung unseres Hauses. Wir alle drei haben vor Ort jede Stunde gearbeitet, die Gott schenkte. Und jetzt, nach vier Monaten anstrengendster Arbeit, sind wir wenigstens eingezogen. Das Haus ist noch lange nicht fertig und in gewisser Hinsicht werden wir für ein paar Monate auf einer Baustelle leben. Aber wir haben alles Notwendige und sind jetzt hier in unserem eigenen Haus.

8: Und ihr habt es selbst gebaut.

Z: Das ist eines der lohnendsten Dinge, die ich je gemacht habe.

8: Und nun bist du bereit, dass wir gemeinsam ein weiteres Kapitel aufnehmen?

Z: Ja klar. Während meine Hände mit dem Bau des Hauses beschäftigt waren, hatte ich das Gefühl, als ob sich meine Seele verpuppt. Ich bin also sehr daran interessiert, die Aufstiegs-Schriften mit dir fortzuführen. Und ich glaube, wir werden jetzt ein Gespräch über die Liebe führen, ist es nicht so?

8: Was dabei ist sich zu entfalten, ist so viel mehr als nur ein Gespräch.

Erinnerst du dich, dass du bei deinen Diskussionen mit Joy-Divine über dein Bergerlebnis zu dem Verständnis kamst, dass du diese Erfahrung zu dir geholt hast, indem du wähltest, deinem Herzen zu folgen? Und dass dein Bergerlebnis der Augenblick des Übergangs deiner Seele von einer Ebene des Bewusstseins zu einer anderen war?

Z: Ich erinnere mich, ja.

8: Nun, dem, was Joy-Divine sagte, möchte ich hinzufügen dass dieser Augenblick, in dem du aus dem dritten Dichtebewusstsein in das vierte Dichtebewusstsein gingst, erfolgte, weil du dein Ego in dein Herz hineinbrachtest. Siehst du, mit deiner Entscheidung, „deinem Herzen zu folgen“ richtest du den separaten Teil des Selbst, der sich in der Dualität befindet (der dein Ego ist) mit dem Teil von dir aus, der an das Einssein angeschlossen ist und sich außerhalb der Dualität befindet (der deine Seele ist). Das heißt es, deinem Herzen zu folgen.

Und wenn du ein auf dein Herz zentriertes Wesen wirst, dann hast du ein Bewusstsein der vierten Dichte.

Und natürlich hast du seit deinem Bergerlebnis eine Menge weiterer Arbeit erledigt. Seitdem wurden die vorangegangenen Kapitel der Aufstiegs-Schriften geschrieben und du hast auch noch zusätzlich viele andere Arbeiten getan, die nicht unbedingt in diesen Gesprächen aufgezeichnet wurden. Und so bist du nun bereit. Es ist Zeit für den nächsten Übergang in deinem Bewusstsein.

Z: Meine zweite Einzigartige Begebenheit?

8: Ja.

Z: Wirklich 8? Aber wie? Wie wird das passieren? Ich habe seit meiner ersten unzählige Wanderungen unternommen, und, na ja, keine von ihnen hat…

8: Sei nicht einfältig. Nicht das „Wandern“ brachte dich zu deiner ersten Einzigartigen Begebenheit. Es waren deine konsequenten und wiederholten Wahlentscheidungen, deinem Herzen zu folgen. Als sie eintrat, war diese Wanderung einfach der rechte Ort zum rechten Zeitpunkt für dich und Lisa, um in einen Augenblick der vollkommenen Stille zu kommen. Es kam alles in göttlich gelenkter Weise für dich zusammen, um das Herz des Einsseins zu berühren und deine ewige Verbindung mit Allem-Was-Ist zu fühlen. Doch es geht nicht um die Einzelheiten, was sich alles außerhalb von dir in deinem Umfeld abspielte! Es geht um das, was in dir geschieht…

Und in dir hast du dich seit deiner Einzigartigen Begebenheit, die in den vorhergehenden Kapiteln beschrieben wurde, bereitwillig der Idee des Einsseins geöffnet. Du hast das Geheimnis ergriffen und deinen Platz als Mystiker akzeptiert: dass du nämlich eine direkte Erfahrung von und eine Beziehung mit dem Göttlichen hast. Du bist auch gewillt gewesen deinen Ängsten entgegengetreten und dich mit dem Konzept der Angst an sich zu befassen. Und du hast bereitwillig Verantwortung für dich selbst und für die Schöpfung deiner Wirklichkeit übernommen. So bist du bereit für den nächsten Übergang.

Was jetzt nötig ist, ist ein weiterer Augenblick wahrer Stille. Du überhäufst deinen Geist mit so viel Lärm und dein Leben mit so viel Aktivität, dass es für deine Seele sehr schwierig wird, diese großen Übergänge zu ermöglichen. Vielleicht erscheint es dir widersinnig, doch es ist in der Tat so, dass deine größten Transformationen immer geschehen, wenn du am stillsten bist.

Z: Kannst du mir helfen, das zu verstehen?

8: Ich möchte dir ein sehr einfaches Beispiel geben. Wirf einen Stein in die Luft, so kräftig und so hoch wie du kannst. Er beschleunigt sich aus deiner Hand Richtung Himmel. Dies ist der nach außen gerichtete Flug. Sobald dann die Schwerkraft auf ihn einzuwirken beginnt, beginnt der Stein sich zu verlangsamen. Auf dem Höhepunkt kommt der Stein schließlich zum Stillstand. Und nur dann, in diesem Augenblick der vollkommenen Bewegungslosigkeit, kann er seine Richtung ändern und seinen Rückflug zu dir beginnen. Der Flug nach Hause weist eine immer größer werdende Beschleunigung auf, das ist wahr. Doch der Moment des Richtungswechsels ist genau in der Mitte des Augenblicks, in dem der Stein seine größte Bewegungslosigkeit hat. Und du bist gerade jetzt wieder an einem Punkt, wo du in deiner Seele einen großen Richtungswechsel haben kannst. Du solltest schon zu diesem Übergang gekommen sein, gäbe es nicht die Tatsache, dass du nicht zur Ruhe kommst. Ganz einfach, du weißt nicht, wie. Lärm und Aktivität sind für dich so zur Gewohnheit geworden, dass du es tatsächlich nicht anders kennst. Doch du musst jetzt wirklich in die Stille kommen. Ohne diese Stille wirst du deine Richtung nicht ändern.

Wenn du nicht in die Stille kommst, dann können wir ein langes und interessantes Gespräch über die Liebe führen. Ich kann dir viele interessante Dinge über sie berichten, und wir werden losgehen und uns mit all den eigentümlichen Berührungspunkten beschäftigen, was uns beiden viel Spaß macht, und das wird nett und faszinierend sein, doch es wird dich nicht dahin bringen, wohin du kommen musst. Du wirst einiges an intellektuellem Verständnis über die Liebe erwerben. Doch du wirst kein Wissen in deinem Herzen erwerben. Und die Diskussion, um die es hier geht, muss auf diesem sicheren Wissen gründen. Ohne es wird das Gespräch, so wie wir es uns beide wirklich wünschen, nicht stattfinden. Wir werden um den Kern der Sache herumreden und nie wirklich zum Wesentlichen kommen.

Und du wirst nicht die Umwandlung der Seele erfahren, die so ein tiefes Wissen mit sich bringt.

Z: Also muss ich… was… meditieren? Und dann?

8: Es wird von dir etwas mehr verlangt als nur normal zu meditieren. Du meditierst ziemlich regelmäßig, und das ist gut. Doch deine Meditationen sind tatsächlich nicht die Stille des Seins, wofür du sie hältst. Jede Meditation jagt hinter dem einen oder anderen Zweck her. Das ist kein Fehler, doch jetzt ist etwas anderes erforderlich. Siehst du, jetzt ist es an der Zeit, dass du deine Seinsweise vollständig veränderst. Wie der Stein, der aus der Heimat der Hand fortgeeilt ist, musst auch du in eine vollkommene Stille kommen, bevor du die Richtung verändern kannst. Und aus dieser Stille heraus, musst du nur auf dein Herz hören. Es mag für dich einige Zeit dauern, bevor du das richtig hinbekommst. Du bist so daran gewöhnt, jeden Winkel deines Bewusstseins mit Lärm und Bewegung zu füllen, dass du wahrscheinlich erst etwas üben musst, bevor du das Ziel erreichst und in der Lage bist, wirklich dein Herz zu hören.

Doch ich verstehe, dass das einfach nur viel Theorie für dich ist. Worum du mich bittest, ist, dir etwas Praktisches zu tun zu geben.

Z: Ja, bitte.

8: Das ist eine schöne Ironie: Bis du weißt, wie du wahrhaft bist, wirst du immer noch etwas tun müssen, um dir zu ermöglichen zu sein. (Er lacht.) Das ist so ähnlich wie zu sagen, dass du, bis du das Schweigen kennst, etwas sagen musst, was dir das Schweigen erlaubt. Was für ein fabelhafter kosmischer Scherz.

Doch ich kann dir dabei helfen. Hier ist, was du tun solltest:

Nimm dir einen Tag an dem du keine Termine hast. Reserviere dir diesen Tag. Es wird dein Tag der Stille und des Hinhörens sein. Sag allen, dass du an diesem Tag nicht erreichbar sein wirst. Sage denen, mit denen du zusammenlebst, dass du an diesem Tag nicht mit ihnen sprechen wirst, und sie auch nicht mit dir sprechen sollen. Es ist dein Schweigetag.

Am Abend vor deinem Schweigetag musst du dein Handy und alle Geräte, die dich stören könnten, ausschalten. Du musst deinen Computer, deinen Fernseher und dein Radio ausschalten. Alle Geräte, die du verwendest, um Informationen in dein Bewusstsein zu geben, müssen für deinen Schweigetag schweigen.

Am Morgen des Schweigetages musst du dir gestatten, von alleine wach zu werden. Das heißt, kein Wecker oder ähnliches Gerät. Werde ganz natürlich wach. Bleibe im Bett und sei still. Höre auf dein Herz.

Z: Was bedeutet das, 8? Was heißt es, auf mein Herz zu hören?

8: Dies wird dir zu gegebener Zeit zur zweiten Natur werden – viel normaler und natürlicher sogar, als einen Ton mit deinen Ohren zu hören. Doch für jetzt verstehe ich, dass du ein wenig Anleitung brauchst.

Du solltest wissen, dass dein Herz ein Portal ist. Es ist deine Verbindung mit dem Göttlichen. Dein Inneres Selbst wohnt sozusagen in deinem Herzen. Es kann sogar gesagt werden, dass das Einssein in deinem Herzen ist. Alle Weisheit, Wahrheit und Schöpferkraft sind für dich sofort durch dein Herz verfügbar und erreichbar. Doch du musst lernen hinzuhören, lausche wahrlich deinem Herzen. Denn es spricht zu dir ruhig und sanft in der Sprache der Liebe. Doch glaube mir bitte, wenn ich sage, dass es sehr beredt spricht, wenn es nötig ist.

Z: Gut. Doch wie höre ich darauf?

8: Fange damit an, sicherzustellen, dass sich nichts anderes in deinem Bewusstsein einnistet, das Lärm macht. Dein Herz wetteifert nicht um deine Aufmerksamkeit! Deshalb musst du deine Familie bitten, dass sie nicht mit dir spricht. Deshalb darfst du dich nicht mit Lesestoff abgeben, darfst keine E-Mails abrufen und mit keinem sprechen. Überhaupt nichts, was von außen hereinkommt. Doch du darfst dich auch nicht mit Arbeiten, häuslichen Pflichten oder anderem befassen. Alle diese Dinge erzeugen Gedanken und Lärm in deinem Kopf. Du musst in deinem Gemüt in eine völlige Stille kommen. Und die möglichst große Ruhe deiner Hände, deines Körpers und deiner Ohren wird das erheblich unterstützen.

Das ist der Anfang.

Wenn du dann in der Stille bist, musst du auf dein Herz lauschen. Du kannst, falls du etwas tun musst, einfach hören, wie dein physisches Herz schlägt. Das wird dir helfen, denn es ist ein wortwörtliches Hören auf dein Herz. Doch dann solltest du versuchen, dein Bewusstsein in die Stille zu bringen und sehen, was du empfängst.

Und so solltest du deinen Tag verbringen. Sei still! Lausche. Warte auf dein Herz.

Dein Herz spricht zu dir möglicherweise mehr in „Gefühlen“ als in Worten. Doch wenn du aufmerksam bist, dann weiß du genau, was diese Gefühle bedeuten.

Z: Und dann?

8: Dann wirst du sehen, was es zu sagen hat!

Z: Was ist, wenn es nichts zu sagen hat?

8: Sei kein begriffsstutziges Kind, das gesamte Einssein befindet sich dort! Alles Leben befindet sich dort! Und das Leben wird sich ausdrücken, sofern du nur aufmerksam bist! Schau dich im Universum um, das vor kraftstrotzender Aktivität nur so wimmelt. Schau auf die Welt vor deinem Fenster. Schau dir einen Tropfen Wasser unter einem Mikroskop an. Schau dir den Kern eines Atoms an. Wo, egal, was du nimmst, hat das Einssein nichts zu sagen? Das Einssein spricht ununterbrochen mit einer leidenschaftlichen Beredsamkeit. Das einzige Problem ist, dass du sitzt, deine Finger in die Ohren hältst, unsinniges Zeug herausbrüllst und die Wahrheit und Schönheit, die dich ständig aus allen Richtungen überfluten, ertränkst. Überleg einmal, könntest du nur für einen einzigen Augenblick deinen Mund halten und hinhören?

Oder etwas milder gesagt, könntest du deine Ängste und deine Ausreden loslassen und einfach hingehen und schauen, was es dort gibt?

Z: Die Schelte steht mir zu (ich lächle betreten). Ja. Ich werde das tun. Morgen ist Sonntag. Ich mache ihn zu meinem Schweigetag und werde schauen, was ich bekomme.

8: Gut.

Es könnte sein, dass morgen einfach nur ein Probelauf ist und dass du es tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt noch einmal wiederholen musst. Es könnte sogar sein, dass du mehrere Tage im Schweigen verbringen musst. Sei darauf vorbereitet.

Z: Okay, 8.

8: Doch wenn es dir auch nur für einen einzigen Moment gelingt, aus dem Weg zu gehen, wirklich still zu sein und dann wahrhaft deinem Herzen zu lauschen, dann versichere ich dir, wirst du wunderbare Einsichten erhalten. Und sie werden auf eine Weise in dein Herz kommen, dass du weißt, dass es wahr ist. Das ist ganz etwas anderes als die Ideen, die du im Kopf haben und über die du nachdenken kannst. Wissen und Denken sind etwas völlig Verschiedenes. Und wenn es kommt, dann hast du keinen Zweifel, dass es kam. Es wird eine beeindruckende Erfahrung sein. Und was kommt, wird die Grundlage sein, auf der wir dieses Kapitel aufbauen.

Wirst du es tun?

Z: Ich fühle mich ein wenig eingeschüchtert. Ich habe das Gefühl, dass so viel davon abhängt und habe keine Ahnung, ob ich überhaupt etwas davon mitbekomme. Doch ich will es auf jeden Fall versuchen!

8: Gut, dann werde ich nach Sonntag wieder mit dir sprechen…

(Der Sonntag ging vorbei und ich hatte, wie geplant, einen Schweigetag. Es ist jetzt eine Woche später.)

Z: Okay, 8, ich hatte meinen Schweigetag. Und es war ziemlich beeindruckend!

8: Sehr gut! Und ich bin so froh, dass es für dich so gut geklappt hat. Erzähle uns, wie der Tag verlief.

Z: Sicher. Dies ist passiert…

Mein Schweigetag

Am Sonntagmorgen wurde ich von den Vögeln draußen geweckt. Als ich erwachte, erinnerte ich mich, dass dies mein Schweigetag war, und so blieb ich im Bett und lauschte ruhig. Nun, ehrlich gesagt dachte ich mehr ans Lauschen. Eigentlich füllte ich meine Gedanken mit allen Arten von Vorstellungen, wie das Hören auf mein Herz sein würde, wie es sich anfühlen würde, sollte ich auf mein Herz gehört haben, was mein Herz mir sagen würde und… nun ja… relativ schnell stellte ich fest, dass ich wirklich nicht sehr still war. Also fing ich an zu meditieren, was ein bisschen besser ging. Ich entspannte meinen Körper völlig und entleerte meinen Geist von allen Gedanken. Das war toll, bis ich mit auffiel, dass ich alle Gedanken losgelassen hatte und darüber nachzudenken begann. Und dann fragte ich mich, wie es sein würde, mein Herz zu hören ohne irgendwelche Gedanken zu denken. Und dann fiel mir auf, dass ich meinen Geist schon wieder mit Geschwätz füllte!

In dem Moment wurde mir klar, dass dies viel schwieriger werden würde als ich anfangs gedacht hatte.

Ich will dich nicht mit den Einzelheiten meines Tages langweilen, doch ich kann dir sagen, dass ich ziemlich oft über mich selbst frustriert war. „Still zu sein“ klingt so leicht. Du hörst einfach auf zu denken, und dann lauschst du, nicht wahr? Ich kann dir sagen, es ist eine ziemliche Herausforderung, die Lärmsucht zu durchbrechen. Zumindest war es für mich so.

Am späten Nachmittag hatte ich genug vom Ringen mit mir selbst. Ich hatte genug davon zu versuchen, ruhig zu sein. Mir reichte es, mich zu bemühen, den richtigen Weg in Richtung Stille zu finden. Ich hatte die Nase voll zu versuchen zu lauschen. Also beschloss ich, dass der Tag vergeudet war, und dass ich, anstatt zu versuchen, auf mein Herz zu hören einfach den Rest des Tages genießen wollte. Ich suchte nach Lisa, um ihr zu sagen, dass ich das Handtuch warf, und ich es ein anderes Mal erneut versuchen würde. Doch sie war mit den Hunden spazieren. So machte ich mir stattdessen einen Snack und ging und setzte mich auf die Veranda, um einen wirklich atemberaubenden Sonnenuntergang zu beobachten. Er war einfach großartig. Als ich so dasaß und mit Staunen über die Schönheit des Schauspiels nachsann, überkam mich ein tiefer Frieden. Und in jenem Stillschweigen kam etwas zu mir. Ein Gedanke schlich sich durch die Hintertür meines Geistes herein. Ein Gedanke über die Liebe. Ein schöner Gedanke. Und wie er in meinen Kopf kam, berührte er mich sehr tief und füllte meine Augen mit Tränen. Ich dachte diesen Gedanken weniger als ihn zu fühlen. Und ich fühlte, dass er wahr ist.

Und dann wusste ich; dies war es, worauf ich gewartet hatte! Hier war es. Schließlich, als ich aufgehört hatte zu versuchen und zu ringen… war es einfach in meinem Kopf da, als ob es schon immer dort gewesen sei!

Ich ging hinein und setzte mich an meinen Laptop, und bevor ich überlegen konnte, wie ich dies gliedern oder welchen Ansatz ich nehmen würde, tippte ich bereits. Es floss aus mir heraus in einem Rutsch, ohne Pause aus meinem Herzen durch meine Hände in die Tastatur. Es nahm kaum noch Kenntnis von meinem Geist, während es durchlief. Und, hier ist, was ich aufgeschrieben habe…

Ich hörte mein Herz, und es sagte Folgendes:

Am Anfang eines jeden Bewusstseinsteilchens, direkt ausgehend von dem EINEN bis hinunter zum kleinsten und neuesten Teilchen des Lebens, gibt es einen Augenblick, in dem das Wesen Selbstgewahrsein erlangt. In den Aufstiegs-Schriften haben wir das als jenen Augenblick umschrieben, in dem das Wesen sagt: „Hier bin ich.“ Doch das Selbstgewahrsein ist immer neugierig. Und deshalb kann die nächste Äußerung als „Was bin ich?“ umschrieben werden.

Es scheint, dass die Reise immer mit „Ich bin hier, aber was bin ich?“ beginnt. Danach besteht die Reise selbst aus „Ich könnte dies sein. Nein, warte, vielleicht bin ich das. Oder was wäre, wenn ich dies bin.“ Und so weiter und so weiter. Immer auf der Suche nach der Antwort. Jedes Mal, wenn etwas Neues ausprobiert wird, gibt es eine Aufsplitterung des Bewusstseins. Neue Wesen werden aus dem inneren Bewusstsein der Elternwesen auf einen Streifzug der Selbst-Entdeckung geschickt. Variationen werden ausprobiert. Vielfache Möglichkeiten werden erforscht. Ganze Bewusstseinswolken kommen zum Ausdruck. Sie vervielfältigen sich, werden kompliziert, spezialisieren sich und versuchen es erneut. Immer auf der Suche, ohne jemals diesen Augenblick der Glückseligkeit und des Frieden zu finden, der sich einstellt, wenn die Antwort auf die Frage „Was bin ich?“ gefunden wurde.

Und in jedem einzelnen Fall, mit jeder Antwort, die wir ausprobiert haben, haben wir uns von einander und von dem EINEN weggestoßen. Weiter und weiter haben wir uns nach außen gedrückt. Wie eine Flutwelle, die von nicht mehr als einer Teetasse hervorgebrochen ist, sind wir angeschwollen. Wir werden zu einem Tsunami des Bewusstseins, wir haben uns voneinander weggestoßen – nach außen, nach außen, immer auf der Suche nach der Wahrheit. Immer auf der Suche nach der Antwort…

Was

bin

ich

?

Und hier befinden wir uns nun, leben unser Leben auf dem Planeten Erde, weit unten am dichtesten Ort des Bewusstseins. Man könnte sagen, dass dies so weit ist, wie die Welle jemals vorstoßen würde, denn hier geht es um das tiefste Vergessen des Ursprungspunktes, das jemals erreicht werden könnte. Dank des Schleiers des Nichtwissens und der Wahlmöglichkeiten, die wir alle kollektiv ergriffen haben; dies ist es. Vielleicht ist es möglich, noch weiter vorzustoßen? Vielleicht will das jemand versuchen? Ich nicht. Ich bin bereit, mich an der Rückkehr zu beteiligen. Wie alle Wellen, die aus den größten Tiefen des Ozeans nach oben gedrückt wurden und krachend ans Ufer stürzten, wird diese Welle zurückkehren. Sie wird mit immer größerer Geschwindigkeit und Überschwänglichkeit zurück zu ihrer Quelle branden. Zum EINEN. Wir kehren zurück!

Und wie sollen wir zurückkehren?

Es beginnt mit der richtigen Antwort auf die Frage: „Was bin ich?“

Und die richtige Antwort für mich, aus den Tiefen meines Herzens, ist… Liebe.

Jede andere Antwort, die ich gefunden habe, bringt mir nur weitere Komplexität. Jede andere Antwort schiebt mich nach außen und weg. Denn jede andere Antwort unterstellt etwas anderes, das ich nicht bin.

Zum Beispiel: Wenn ich (das zu sein habe ich für mich selbst herausgefunden) ein Wesen namens Entzücken bin, der Ausdruck von göttlicher Freude, dann bin ich nicht alles Mögliche andere. Ich bin nicht Angst, Schmerz, Trauer, Verlust, Wut, Hass oder Elend.

Ganz offensichtlich nicht.

Doch ich bin auch nicht Stille, Frieden, Harmonie, Ordnung oder Geduld. Ich bin noch nicht einmal Liebenswürdigkeit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Würde, Standhaftigkeit, Verlässlichkeit, Rechtschaffenheit oder sonst irgendetwas solcher würdiger Sachen.

Siehst du? Wenn ich überhaupt irgendetwas wähle und sage: „Ich bin das.“, dann sage ich, im gleichen Moment: „Ich bin nicht das.“ zu einer ganzen Reihe anderer Dinge. Alles, was ich von mir behaupten würde zu sein, verursacht also Trennung, Teilung und ein Wegdrücken vom Einssein.

Die einzige Ausnahme von dieser Regel, die ich finden kann, ist die Aussage: „Ich bin Liebe“. Keine Leidenschaft. Keine Lust. Kein Bedürfnis. Keins diese blöden, vorübergehenden kleinen Gefühlen, auf die wir uns in der Regel beziehen, wenn wir das Wort Liebe verwenden. Nein. Ich bin LIEBE mit Großbuchstaben geschrieben. Das heißt, die Art von LIEBE, die ein anderes Lebewesen anschaut und Gott in die Augen blickt. Die das Wunder und die Vollkommenheit im Inneren des Herzens dieses Lebewesens sieht ungeachtet des Äußeren, das es gerade trägt. LIEBE ist das, was allem und allen, überall, bedingungslos, immer gegeben wird. Das ist die LIEBE, von der ich spreche.

Ich spreche über die Art von LIEBE, aus der du vor Dankbarkeit, dass du lebst, auf die Knie fällst. Die dein Herz von der Schönheit der Welt um dich herum bersten zu lassen droht. Die dich danach verlangen lässt, das größten, beste und prachtvollste Geschenk in dir selbst zu finden, einfach damit du etwas hast, was du dem Leben in Dankbarkeit für all das zurückgeben kannst, das es dir geschenkt hat.

Das ist meine Antwort auf die Frage. Und so stelle ich fest, dass ich mit Sicherheit, Standhaftigkeit und Überzeugung erklären kann: „Ich bin LIEBE!“

Also bin ich ein Antwort-Träger für meine Seele. Ich bin ein Teilchen des Lebens, das nach Hause zurückkehrt. Ich kann es fühlen! Jetzt im Augenblick dieser Erklärung haben sich die Gezeiten gewendet. Ich bin in der Welle, die am Strand ausläuft… und nun zurück in das Meer zieht.

Und wie ich zurückgehe, werde ich andere Teilchen des Selbst einsammeln. Ich werde alles sehen, was ich in dieser Lebenszeit jemals war und getan habe, und ich werde sagen: „Ich bin Liebe und ich bin das.“ Und ja, also, bin ich Liebe und ich bin Arn, der Zingdad ist.

Und wenn ich dann auf meinem Weg nach Hause weiterschreite, dann sehe ich Teilchen des Selbst aus meinen anderen Inkarnationen und werde sagen: „Ich bin Liebe, und ich bin auch dies, und das, und das auch, und das ebenfalls.“ Und so also, ja, bin ich Liebe und ich bin Arn, und der Zauberer und der autistische Junge, und der Weltraumsoldat und der Junge in Lyran… und alles, was ich gedacht habe zu sein. Ich werde erklären: „Ich bin Liebe und ich bin alle diese Wesen!“ Und alle diese Wesen werden in den Gezeiten meiner Liebe von mir mit nach Hause genommen.

Und dann werde ich mein Inneres Selbst treffen. Ich werde es als das erstaunliche und schöne Selbst sehen. Ich werde mich in dieses Wesen verlieben. Und ich werde auch seine Wunden und seinen Schmerz sehen. Ich werde das alles mit meiner Fähigkeit zu lieben lindern. „Ich bin Liebe“, werde ich sagen, „und ich bin das!“ Also ich bin Liebe und ich bin Entzücken und Joy-Divine und alles, was ich mir selbst auf dem gesamten Weg aus dem Einssein in die Trennung geschaffen habe zu sein.

Ich bin Liebe und ich bin all das!

Wer immer du also bist. Wo immer du bist. Wie auch immer du dahin gekommen bist, wo du bist. Es wird eine Zeit in deiner Reise nach Hause und meiner Reise nach Hause kommen, wo wir beide dasselbe große Wesen anschauen und beide sagen werden: „Ich bin Liebe und ich bin das.“ Und dann werden du und ich EINS sein. Und tatsächlich werden zu gegebener Zeit alle Wesen allüberall zu dem EINEN schauen. Und wir werden alle erklären: „Ich bin Liebe und ich bin das!“

Aber im Moment kann ich nur zu jenem Augenblick ausschauen, in dem ich weiß, dass ich du bin und du ich bist. Doch weil ich weiß, dass Zeit ist eine Illusion ist, dass alle Zeit wirklich jetzt ist, kann ich dich schon über die Kluft dieses Textstückens hinweg anschauen. Ich kann sehen wie du dies liest. Ich kann dich anschauen und sagen: „Ich bin Liebe und ich bin das!“

* * * * *

… Das habe ich bekommen, 8.

8: Bravo, mein Freund.

Ich bin sehr zufrieden, und so sehr stolz auf dich. Dies ist mehr als schön.

Und wenn man bedenkt, dass du besorgt warst, dass dein Herz nichts zu sagen haben könnte…

Z: Albern, nicht wahr?

8: Vielleicht. Doch zum Glück weißt du es jetzt besser. Das einzige Mal, dass dein Herz je still wäre, ist, wenn du dich selbst in einem vollkommenen Zustand seligen Einssein und vollkommener Ausgeglichenheit befinden würdest, dem nichts mehr hinzufügen wäre.

Siehst du, alles, was du tust, was zu einem Ungleichgewicht führt, wird veranlassen, dass dein Herz zu dir spricht. Und das Lied der Rückkehr zum Gleichgewicht ist das Lied des Herzens.

Doch damit du mich nicht missverstehst: „Ungleichgewicht“ ist keine schlechte Sache! Überhaupt nicht. Gäbe es kein Ungleichgewicht, dann gäbe es kein Universum, kein Leben, kein „du“ und kein „ich“. Ohne Ungleichgewicht würde nichts existieren. Die Liebe selbst ist die Rückkehr zum Gleichgewicht. Wo also alles andere existiert, bringt die Liebe dieses Existierende wieder zum Einssein zurück. Liebe ist daher die mächtigste Kraft im Universum. Es ist die Zugkraft des Einsseins an sich.

Z: Ich habe so viele Fragen zu dem allen, 8. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll…

8: Du hast deine Arbeit erledigt, ins Schweigen zu gehen und auf dein Herz zu hören und hast dadurch das Grundverständnis erlangt, das du brauchst, um dieses Kapitel mitteilen zu können. Ich werde dir also helfen. Ich möchte dir eine Geschichte erzählen, die einen langen Weg in die Richtung geht, dir zu helfen, dein Verständnis der Art und Weise, wie das Leben funktioniert und was Liebe ist, zu klären. Und wenn du dann ein besseres Verständnis hast, wirst du mit größerer Klarheit wissen, welche Fragen du mir stellen möchtest.

Z: Das hört sich großartig an. Vielen Dank, 8. Ich möchte die Geschichte gerne hören.

8: Hier also ist sie…


(wird fortgesetzt) – voraussichtlich am 23.12.


Weitergabe nur in Schriftform und nur unverändert mit folgenden Angaben:
http://www.zingdad.com/publications/books/the-ascension-papers-book-1 (11. What is Love?)
Copyright: © Zingdad

Abb./Quelle: http://www.zingdad.com/publications/books/the-ascension-papers-book-1
©Übersetzung: Karla Engemann www.klang-weg.de/blog
Den Originaltext und weitere Angebote dieses Autors finden Leser/innen auf http://zingdad.com

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