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2017-01-13

Peta fordert Ende von Angel-AG an Schulen


Kinder können in Arbeitsgemeinschaften an niedersächsischen Schulen das Angeln lernen. Der Tierschutzorganisation Peta missfällt das.

Die Tierschutzorganisation Peta fordert das Ende von Angel-Arbeitsgemeinschaften (AG) an Schulen. "Das Töten von empfindungsfähigen Tieren darf kein Lernangebot sein", heißt es in Briefen, die Peta an Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland verschickt. Fünf davon sind für niedersächsische Schulen bestimmt, mindestens zwei sind zugestellt. Einer ging an die Marie-Curie-Schule in Ronnenberg (Region Hannover), einer an die Förderschule in Emden. Auch die Angel-AG des Gymnasiums Europaschule in Westerstede (Landkreis Ammerland), der Herbert-Jander-Schule in Esens (Landkreis Wittmund) und der Ludwig-Windthorst-Schule in Glandorf (Landkreis Osnabrück) missfallen den Tierschützern.

"Keinen erzieherischen Wert"

Fische seien empfindungsfähige Wirbeltiere, argumentiert Peta. "Sie haben eine Persönlichkeit und können Schmerz empfinden", sagt Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei Peta. In den AG würden die Schüler lernen, " wie man friedliche Tiere mit einem Köder anlockt und ihnen einen Haken durch den Mund bohrt", heißt es in den Mitteilungen der Tierschützer. "Das hat für Kinder keinen erzieherischen Wert", sagt Breining. Ideen für alternative AG liefern die Tierschützer gleich mit. "Wir möchten sie durch tier- und kinderfreundliche Aktivitäten ersetzen", sagt Breining. Die Schulen könnten die Natur an den Seen und die Fische beobachten oder Müll aus den Gewässern holen. "Das macht den Kindern bestimmt auch Spaß", sagt Breining.

Schüler werden auf Angelschein vorbereitet

Bei den Schulen stößt die Forderung der Tierschützer auf wenig Verständnis. Er halte zwar Tierschutz für wichtig, sagt Frank Hellberg, Leiter der Marie-Curie-Schule in Ronnenberg. Die Ansichten von Peta zur Angel-AG teile er nicht. "Die Schüler werden auf den Angelschein vorbereitet. Dabei lernen sie auch den verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und Gewässern", sagt er. Außerdem sei Angeln ein anerkannter Sport. Rolf Beckmann, Schulleiter der Förderschule Emden, ärgert sich vor allem darüber, dass er aus dem Lokalradio vom Ansinnen der Tierschützer erfahren habe. Er habe keine Mitteilung bekommen. Inhaltlich könne man diskutieren und unterschiedlicher Meinung sein, sagt der Schulleiter. Auch an seiner Schule können die Kinder bei dem ein Mal im Jahr stattfindenden Kurs den Angelschein erwerben. Das sei ein freiwilliges Angebot für Schüler, die älter als 14 Jahre sind. "Sie erhalten eine umfassende, qualifizierte Ausbildung", sagt Beckmann. Dabei werde auch auf Aspekte wie den Umweltschutz eingegangen. Und die Kinder angelten sowieso, sagt Schulleiter. "Das machen sie besser mit Fachwissen."

Schulen halten an AG fest

Bisher hat Peta nach eigenen Angaben noch keine Schule überzeugen können die AG einzustellen. Zwei Schulen - allerdings nicht aus Niedersachsen - hätten sich "gesprächsbereit" gezeigt. Die Marie-Curie-Schule will an der AG festhalten. Ob die Förderschule in Emden die AG weiter anbietet, ist noch offen. Der Lehrer, der sie zuletzt betreute, ist in Ruhestand gegangen.

Quelle: http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Peta-fordert-Ende-von-Angel-AG-an-Schulen,angeln716.html

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