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2017-03-28

Neuralink Corp. - Elon Musk will das Gehirn mit einem Computer verbinden


Elon Musk ist ein Mensch, der sich eine Menge Gedanken über die Zukunft macht. Insbesondere um das Thema künstliche Intelligenz macht er sich gerade zu Sorgen. Essentiell befürchtet er, dass die KI eines Tages den Menschen hinter sich lassen wird und wir so abhängig von ihr werden, dass wir ihr quasi ausgeliefert sind.

Was ein bisschen klingt wie der Beginn der Terminator-Reihe (Skynet lässt grüßen), ist tatsächlich die reale Sorge eines Mannes, der nicht gerade dafür bekannt ist, ein dummer Mensch zu sein. Kürzlich wurde bekannt, dass Musk sich mit einer erheblichen Summe an einem Unternehmen beteiligt hat, das ein Gehirn-Computer-Interface entwickeln will, mit dessen Hilfe der Mensch den Anschluss an die Maschinen behalten soll.

Neuralink will das Gehirn mit Software verbinden

Das Unternehmen heißt Neuralink und steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen und ist in der Öffentlichkeit noch nicht präsent. Viel wissen wir also nicht von dem Startup. Was wir wissen, ist, dass das Unternehmen ein Gerät entwickelt, das in das menschliche Gehirn implantiert werden kann. Dabei wird eine Vielzahl von Zwecken verfolg, und am Ende soll der Mensch quasi mit der Software verschmelzen und Schritt mit der Entwicklung der künstlichen Intelligenz halten, um von dieser nicht abgehängt zu werden.

Für den Anfang dürften sich die Funktionen des Gerätes in Grenzen halten. So wäre es beispielsweise denkbar, die Erinnerungskapazität des Gehirns durch externen Speicher zu erweitern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk von solch einem Gerät spricht. In der Vergangenheit sprach er von einem Gerät, das er „Neural Lace“ nannte. Wie dieses funktionieren soll, erklärte er 2016 auf der Code Conference.



Künstliche Intelligenz birgt Gefahren

Elon Musk ist nicht der einzige, der sich Gedanken über die Zukunft der künstlichen Intelligenz macht. Der Chief Science Officer von MetaMed Research, Michael Vassar, geht sogar davon aus, dass künstliche Intelligenz uns eines Tages töten wird. Zumindest, wenn wir sie nicht ausreichend unter Kontrolle behalten: „If greater-than-human artificial general intelligence is invented without due caution, it is all but certain that the human species will be extinct in very short order„, so Vassar. Das klingt nun wirklich ein bisschen nach Skynet.

Ähnliche Bedenken hegt auch Steven Hawking: „The development of artificial intelligence could spell the end of the human race. It would take off on its own and redesign itself at an ever-increasing rate. Humans, who are limited by slow biological evolution, couldn’t compete, and would be superseded.“

Musk befindet sich mit seinen Bedenken also durchaus in illustrer Gesellschaft. Und auch mit seinen Bemühungen, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, ist der Tesla-CEO nicht allein. Bryan Johnson, der Gründer des Bezahldienstes Braintree, der inzwischen zu PayPal gehört, investierte 100 Millionen Dollar um eine Neuroprothese zu entwickeln, die die Kapazitäten des menschlichen Gehirns freisetzen und unseren neuralen Code letztlich programmierbar machen soll.

Alles in allem lautet das Zauberword Koevolution, also die Fähigkeit, sich auch als Spezies zusammen mit der KI weiterentwickeln zu können. Und in diesem Fall scheinen nicht wenige namenhafte Persönlichkeiten der Ansicht zu sein, dass die Evolution der menschlichen Spezies ein bisschen Hilfe benötigt.

Unser Gehirn hat Fähigkeiten, die wir heute nicht einmal erahnen können


Der Gedanke an Neuroprothesen und externe Programmierung des neuralen Codes dürften nicht wenigen Menschen ein bisschen Angst machen. Und das durchaus zu Recht. Nur dürfen wir dabei zwei Dinge nicht vergessen:

Zum einen weiß niemand, wie sich künstliche Intelligenz in Zukunft weiterentwickeln wird. Und es schadet in diesem Zusammenhang sicher nicht, sich Gedanken darüber zu machen, wie wir als Spezies in Zukunft mit maschinellem Denken umgehen und mithalten wollen.

Zum anderen könnte vor allem das Thema Programmierung des neuralen Codes Fähigkeiten in unserem Gehirn freilegen, von denen wir heute noch nicht einmal ahnen, dass sie existieren. Außerdem könnten Neuroprothesen in Zukunft auch dabei helfen, neurale Verbindungen zu reparieren und die Effekte von Krankheiten wie Alzheimer, ALS, Parkinson und anderen Erkrankungen des zentralen Nervensystems umzukehren.

Letztlich schadet es in keinem Fall, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir mit dem Fortschritt in Sachen KI umgehen wollen. Auch wenn die ein oder andere Maßnahme initial etwas angsteinflößend klingt.

Hier könnt ihr übrigens nachlesen, warum die Angst vor dem Aufstand der Maschinen im Endeffekt doch ein wenig kontraproduktiv ist.

via Wall Street Journal

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