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2018-05-03

Malteserorden: Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto ist neuer Großmeister + Statement von Leo Lyon Zagami


Rasche Einigung auf neuen Großmeister – Verfassungsreform und vatikanische Intrigen als Herausforderungen 

Rom – Mehr als ein Jahr nach dem Rücktritt des Großmeisters Matthew Festing Anfang 2017 hat der Souveräne Malteserorden ein neues Oberhaupt.

Am Donnerstag wurde Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, der am Vortag vom Großen Staatsrat des Ritterordens auf Lebenszeit gewählt worden war, in der Ordenskirche Santa Maria del Priorato auf dem Aventin vereidigt. Der 73-jährige Dalla Torre hatte seit einem Jahr das Amt des Luogotenente di Gran Maestro, eines Statthalters, inne. Er ist nunmehr der 80. Großmeister in der mehr als neunhundertjährigen Geschichte des Ordens.


Klares Wahlergebnis 

Das Ergebnis der Wahl unterliegt wie bei einer Papstwahl prinzipiell der Geheimhaltung. Wie der österreichische Malteserritter Gottfried Kühnelt-Leddihn dem STANDARD mitteilte, erzielten die 54 Wahlberechtigten jedoch sehr rasch ein eindeutiges Ergebnis aus dem Dreiervorschlag. Einen solchen Dreiervorschlag zu erstellen obliegt den Professrittern des Ordens, die jedoch von diesem Recht nicht Gebrauch machen müssen. Der Vorschlag wird ohne Reihung vorgelegt, die Wahlberechtigten sind in den ersten drei Wahlgängen an ihn gebunden. Eine Eigenkandidatur eines potenziellen Großmeisteranwärters ist Kühnelt-Leddihn zufolge undenkbar: Wer sich selbst in den Vordergrund bringe, werde sicher nicht gewählt. 


Für ein gültiges Wahlergebnis ist eine Stimmenmehrheit plus einer weiteren Stimme erforderlich, was bedeutet, dass zumindest 29 Stimmen für die Wahl des neuen Großmeisters vonnöten waren. Diese Zahl wurde jedenfalls klar übertroffen. Laut Kühnelt-Leddihn gab es zwar in der Diskussion durchaus gegenteilige Meinungen, die Wahl sei jedoch im Sinne der Benediktsregel "einmütig" getroffen worden. 

Vatikanisches Ränkespiel 

Die Wahl Dalla Torres ist ein weiterer Schritt des Malteserordens aus einer schweren Krise. Seine Einsetzung als auf ein Jahr befristeter Statthalter war nötig geworden, weil um den Jahreswechsel 2016/17 ein ordensinterner Machtkampf entbrannt war. Der damalige Großmeister Matthew Festing hatte im Dezember 2016 seinen Großkanzler Albrecht von Boeselager abgesetzt, vordergründig wegen der Verteilung von Kondomen im Rahmen eines Ordensprojektes. 

Faktisch hatte der Botschafter des Vatikans beim Malteserorden, Kardinal Raymond Leo Burke, die Absetzung von Boeselager betrieben. Der erzkonservative Burke gilt als eine treibende Kraft der innervatikanischen Opposition gegen Papst Franziskus. Nach einem wochenlangen Konflikt wurde Festing schließlich von Franziskus zum Rücktritt aufgefordert, von Boeselager wurde rehabilitiert, Burke entmachtet. Zwischenzeitlich führte der Österreicher Ludwig Hoffmann-Rumerstein als Luogotenente ad interim die Geschäfte des souveränen nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekts. Nach einem STANDARD-Interview Hoffmann-Rumersteins, in dem dieser die Umstände der Absetzung von Boeselagers schilderte, warf Burke dem interimistischen Leiter "Verleumdung" vor. 

"Diktator Papst" 

Ganz ist die Krise jedoch mit der Großmeisterwahl noch nicht bereinigt: Erst im März wurde bekannt, dass es sich beim Autor des kontroversiellen Buches "The Dictator Pope" um ein Mitglied des Malteserordens handelt. Hinter dem Pseudonym Marcantonio Colonna, dem Namen eines Heerführers der Seeschlacht von Lepanto 1571 gegen die Osmanen, verbirgt sich der Historiker Henry Sire. Die Führung des Malteserordens reagierte umgehend, suspendierte Sire und leitete in Ausschlussverfahren ein. Im April erhielten die Mitglieder des Ordens ein Schreiben, in dem sie gemahnt wurden, das Buch Sires nicht zu verteidigen und keine öffentliche Polemik gegen den Papst zu äußern, insbesondere in sozialen Medien. Die Mitglieder wurden angehalten, den Orden nicht weiter einem öffentlichen Schaden auszusetzen. 

Verfassungsreform 

Auf Dalla Torre wartet die Aufgabe, die Verfassung des Ordens zu reformieren. Der mittelalterliche Ritterorden leidet unter einem eklatanten Nachwuchsproblem, das in den strikten Adelsvoraussetzungen für die Führungsmitglieder wurzelt. So waren im Vorjahr lediglich ein Dutzend Personen für das Amt des Großmeisters passiv wahlberechtigt. Schon im Vorjahr wurden zehn Arbeitsgruppen eingesetzt, die verschiedene Ideen und Reformvorschläge sammelten. Im Februar beriet eine Versammlung über die Berichte der Arbeitsgruppen, derzeit erarbeiten kanonische Juristen einen Entwurf, der sowohl dem Kirchenrecht als auch den Ordensregeln entsprechen muss. Schließlich soll der Entwurf der verfassungsgebenden Versammlung des Ordens, dem Generalkapitel, vorgelegt werden. 

Kunsthistoriker als Großmeister 

Dalla Torre ist seit 1985 Mitglied des Malteserordens. Schon nach dem Tod des Großmeisters Andrew Bertie im Jahr 2008 bekleidete er erstmals kurzzeitig bis zur Wahl Matthew Festings das Amt des Statthalters des Großmeisters. Er ist Spezialist für christliche Archäologie und Kunstgeschichte. Familiär ist er kirchlich vorbelastet: Sein Vater war Direktor der Vatikanischen Museen, sein Großvater leitete die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano". 

Der Malteserorden betreibt mit mehr als 120.000 Freiwilligen weltweit in rund 120 Ländern gut 2.000 humanitäre Projekte. Die erste offizielle Verpflichtung des neuen Großmeisters ist bereits ab Freitag die Ordenswallfahrt nach Lourdes, bei der tausende Ordensmitglieder behinderte und kranke Menschen begleiten. Diese Wallfahrt fand erstmals 1958 statt und wird nunmehr zum 60. Mal veranstaltet. Sie gilt dem Orden als einer der Höhepunkte seines spirituellen Lebens. 

(Michael Vosatka, 3.5.2018) 

Quelle: https://derstandard.at/2000079112725/Neuer-Chef-soll-Malteserorden-aus-der-Krise-fuehren

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Papst Franziskus übernimmt die Ritter von Malta

Artikel von Leo Lyon Zagami / sehr grob übersetzt von max

Heute, am 2. Mai 2018, gelang es Bergoglio schließlich, den Malteserorden zu übernehmen, der als letzte konservative Kraft gegen die Übernahme des katholischen Glaubens durch die Jesuiten galt.

Nach einer großen Kontroverse um diesen legendären Orden der Ritter wurde der unerwartete Rücktritt eines frommen Mannes, Fra 'Robert Matthew Festing, der als 79. Prinz und Großmeister des Souveränen Malteserordens mit Loyalität diente im Januar 2017 hinausgeworfen.

Es gab auch Spannungen zwischen Papst Franziskus und dem Patron der Ritter von Malta, dem traditionalistischen Kardinal Raymond Leo Burke, nach einer Reihe von Kontroversen, die starke Kritik an Bergoglios liberalen Reformen der Kirche enthielten, die in einem Brief an Bergoglio veröffentlicht wurden.

Dieser Brief von Burke und anderen Kardinälen bat Papst Franziskus um eine Audienz, um die tiefe Besorgnis über seine apostolische Ermahnung an die Familie, Amoris Laetitia (Die Freude der Liebe), zu diskutieren. Burke ist ein Unterstützer von Donald J. Trump und wurde am 21. Februar 2017 offiziell von der Schirmherrschaft suspendiert.

Heute jedoch wurden unsere schlimmsten Befürchtungen wahr, als der letzte traditionalistische Orden, der eine Bedrohung für Franziskus darstellt, die Malteserritter, die innerhalb der Militär- und Geheimdienstgemeinschaft weltweit (einschließlich der konservativen Seite der C.I.A.) immer noch immens mächtig sind, ihren Kampf um die Verteidigung von Tradition und Christentum scheinbar verloren haben.

Nach einer feierlichen Prozession und einer Morgenmesse wählten die 54 Wähler Fra 'Giacomo Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, ein Mitglied der Schwarzen Aristokratie, der angeblich eine Marionette von Papst Franziskus ist, als ihren Großmeister.

Dalla Torre wurde von den Kurfürsten, den Professoren, die den Staatsrat des Malteserordens bilden, der sich aus der Elite des schwarzen Adels zusammensetzt, auf Lebenszeit gewählt. Sie wählten ihren neuen Großmeister aus verschiedenen berechtigten Rittern der europäischen Aristokratie, die konservativere Kräfte wie Ludwig Hofmann von Rumerstein, Großkommandant und unmittelbarer ehemaliger Leutnant ad interim des Souveränen Malteserordens, der Papst Ratzinger und Carlo d'Ippolito di Sant'Ippolito sehr nahe stehen soll, aber der Jesuitenpapst erzwang seine eigene Wahl.

Erst vor wenigen Tagen hat Großmeister Fra' Robert Matthew Festing in einem kontroversen Interview der italienischen Tageszeitung IL GIORNALE erklärt: "Der Heilige Stuhl muss ihn als Hindernis gesehen haben" und fügte hinzu, dass er rausgeschmissen wurde, "weil sie seine Orthodoxie und auch seine Fragen über die Finanzen des Ordens nicht mochten."

Quelle: http://leozagami.com/2018/05/02/pope-francis-takes-over-the-knights-of-malta/

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