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2018-07-20

Schweizer Aufsicht erhebt schwere Vorwürfe gegen Privatbank Rothschild


Die Schweizer Finanzaufsicht wirft der Schweizer Rothschild Bank schwere Versäumnisse im Zusammenhang mit dem Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB vor.

Die Rothschild Bank AG hat nach Ansicht der Schweizer Finanzmarktbehörde (Finma) in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB schwer gegen Geldwäschereivorschriften verstoßen. Die Bank und eine im Trustgeschäft tätige Tochtergesellschaft hätten bei einer bedeutenden Geschäftsbeziehung die Herkunft der Vermögenswerte mangelhaft abgeklärt, wie die Behörde am Freitag mitteilte.

Die Finma werde die von dem Geldhaus bereits ergriffenen Verbesserungsmaßnahmen prüfen lassen. Mit dem Fall schließe die Finma das letzte von insgesamt sieben Verfahren im Kontext von 1MDB ab.


In einer Mitteilung schreibt die FINMA:

Die FINMA stellte fest, dass die Bank und eine im Trustgeschäft tätige Tochtergesellschaft bei einer bedeutenden Geschäftsbeziehung die Herkunft der Vermögenswerte mangelhaft abklärten. Obwohl bereits bei der Anbahnung der Geschäftsbeziehung erste Hinweise bestanden, wonach dieser Kunde in Geldwäschereiaktivitäten involviert sein könnte, entschieden sich die Institute, diese Geschäftsbeziehung zu führen und später sogar erheblich auszubauen. Aufgrund der mangelhaften Abklärungen verletzten die Institute nach Ansicht der FINMA auch ihre Meldepflicht: Sie erstatteten mit erheblicher Verspätung Verdachtsmeldungen an die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS). Ausserdem dokumentierte die Bank verschiedene Transaktionen mit erhöhten Risiken ungenügend.

Die Finma hatte unter anderem die beiden Schweizer Großbanken Credit Suisse und UBS gerügt. Die inzwischen vom Vermögensverwalter EFG International übernommene Tessiner Bank BSI wurde wegen ihrer Verwicklung in den Fall von der Behörde sogar geschlossen.

GELDWÄSCHE ÜBER BRIEFKASTENFIRMEN

Aufgelegt worden war der Staatsfonds 1MDB ursprünglich zur Stärkung der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung des asiatischen Landes. Treibende Kraft war der inzwischen abgewählte malaysische Ministerpräsident Najib Razak.

Nicht nur in der Schweiz, auch in anderen Ländern beschäftigte die Affäre die Behörden. So eröffnete das US-Justizministerium ein Verfahren. Dabei wurde die Vermutung geäussert, dass Angestellte des Fonds mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar von 1MDB abgezweigt hatten. Das Geld soll schliesslich über ein Netz von Briefkastenfirmen und Bankkonten gewaschen worden sein.

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