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2019-05-29

Panspermie: Spuren außerirdischer organischer Stoffe in Südafrika entdeckt


Paris (Frankreich) – Die Makhonjwa-Berge im südafrikanischen Swasiland gehören zu den ältesten Oberflächengesteinen auf der Erde. Wie sich nun zeigte, stammt jedoch nicht alles in dieser faszinierenden Landschaft von diesem Planeten: Forscher haben – eingebettet in vulkanische Sedimente – Spuren außerirdischer organischer Stoffe gefunden. Die Entdeckung stützt erneut die Theorie, wonach die Bausteine des irdischen Lebens selbst nicht von unserem eigenen Planeten stammen könnten.

Wie das Team um Didier Gourier vom Institut de Recherche de Chimie de Paris und Frances Westall vom Centre de Biophysique Moléculaire des CNRS aktuell im Fachjournal „Geochimica et Cosmochimica Acta“ (DOI: 10.1016/j.gca.2019.05.009) berichtet, sei es „das erste Mal, das Materialspuren außerirdischen organischen Kohlenstoffs in irdischen Gestein entdeckt“ worden seien.

Tatsächlich ist natürlich bekannt, dass durch den stetigen Einfall von Meteoriten die Erdoberfläche nicht nur fortwährend verändert wurde und wird, sondern auch, dass diese kosmischen Geschosse auch außerirdisches Material zur Erde transportieren. Auf diese Weise, so die Theorie der sogenannten Panspermie, könnten einst auch die Bausteine des Lebens oder sogar außerirdisches Leben selbst zur Erde gelangt sein.

Im den rund 3,3 Milliarden Jahre alten vulkanischen Ablagerungen des sogenannten Josefsdal Chert in den Makhonjwa-Berge (die auch als Barberton Greenstone Belt bekannt sind) haben Westall und Kollegen nun eine 2 Millimeter dicke Gesteinsschicht entdeckt, die sich durch zwei ungewöhnliche Arten unlöslicher Materialien auszeichnet. In beiden Fällen liege ein außerirdischer Ursprung des Materials nahe.

Wie sich bei Analysen mittels Elektronenspinresonanz-Spektroskopie (EPR) zeigte, gleicht eines der Materialsignale der Zusammensetzung kohlenstoffhaltiger urzeitlicher Meteoriten – sogenannter Chondriten. Das zweite Signal deutet auf Nanopartikel aus Nickel, Chromium und Eisen und ist damit eine Zusammensetzung, die sich derart für gewöhnlich nicht in irdischen Gesteinsformationen findet – ein weiterer Hinweis also auf die extraterrestrische Herkunft des Materials.

Warum und wie genau erklärt werden kann, dass beide Materialien in der gleichen, zudem derart dünnen Schicht im Josefsdal Chert existieren, hier also historisch zur gleichen Zeit eingelagert wurden, sei heute nur noch schwer genau zu sagen, da nur schwer vorstellbar sei, dass die Partikel durch einen einzigen gemeinsamen Einschlag in einer derart dünnen Schicht eingelagert wurden.

Einerseits könne hydrierte organische Materie nur dann derart überdauert haben, wenn die Temperaturen des einfallenden Materials nicht über einige wenige hundert Grad betrugen. Andererseits sind die gefundenen Partikel, sogenannte „kosmische Spinelle,“ in der Regel das Ergebnis schmelzender Objekte die bei einem Einschlagsereignis auf die Erdoberfläche fallen.

Als Erklärungsansatz präsentieren die Forscher die Hypothese, wonach es sich um sogenanntes Fall-Out-Material eines starken Mikrometeoritenhagels handelt, dessen Partikel sich in der Atmosphäre mit einer vulkanischen Aschewolke vermischt hatte, wodurch sich der außerirdische Kohlenstoff und die Spinelle über die folgenden Jahrmilliarden erhalten haben.

Quelle: https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/panspermie-spuren-ausserirdischer-organischer-stoffe-in-suedafrika-entdeckt20190529/

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