Seiten

2019-06-04

Heike Kühnemund: Diese Energiewelle


Schrieb ich gestern morgen noch von der lichtvollen Heilzeit, zeigt sich mir diese mittlerweile etwas anders. Oder anders ausgedrückt, wo viel Licht ist, wird auch viel Schatten/Dunkles aufgewirbelt.

Seit Tagen fluten uns die Energien. Mein Empfinden war, diese Woche ist Ruhe halten angesagt. Andere schrieben ähnliches. Und was passiert, wenn man ruhig (gestellt) wird? Man erhält Zeit und Raum, um tiefer zu gehen. Diese Energiewelle hat es dabei in sich. Ich komme an tiefste Wut und spüre, wie eine Welle von Explosionen sich entladen will. Die Menschen in meinem Umfeld haben es gerade nicht leicht (mit mir), denn sie bekommen dies ungefiltert ab. Es gefällt mir selbst nicht, dass ich so reagiere, doch ich fühle, es muss raus! Äonenlanges herunter schlucken, ewiges dulden, ein Gefühl, dass man das so nicht darf, Frausein auf ganz anderen Ebenen, überhaupt … all das, was mich als Frau, uns als Frauen, verletzt, gedemütigt, immer wieder klein gehalten hat, will jetzt raus, ausgesprochen, gesagt werden …

Es brodelt sowas von in mir! Ich kann endlich abtauchen und fühlen, woher diese Schmerzen kommen, warum ich so oft „zu“ machte, da ich meinte, mich sieht sowieso niemand. Ja klar, so war es ja auch! „Man“ sah uns nicht, die Töchter, die Frauen, wichtig war nur, dass wir funktionierten. Die Generation all der Väter mit ihren Kriegstraumata, sie haben es nie gelernt, gleichwertig neben ihren Frauen zu stehen und stark zu sein. Sie können nicht aus ihrer Kraft heraus agieren und Töchter wie Söhne annehmen und „sehen“, ja auch mal loben und bestärken. … Es spricht gerade das verletzte innere Kind in mir, dass all das so sehr vermisst hat … es bricht auf, es schmerzt, es will heilen – jetzt! Es will einfach nur in den Arm genommen werden …

Und was passiert also? Warum diese Wut, dieser Zorn, diese immense explosive Kraft, die da jetzt aus mir heraus bricht? Woher kommt sie?

Mir wird immer mehr bewusst, wie sehr ich immer noch Muster lebe, die mir „mitgegeben“ wurden, die ich tagtäglich sehe, die ich übernommen habe. Mir wird bewusst, wie ich mein Frausein gerade jetzt wieder hinten an stellte und meinte, ich könne alles selbst. Doch ich kam sehr schnell an körperliche Grenzen und spürte, so will ich das nicht mehr. Ich schrie meine Wut hinaus und öffnete dadurch ein Feld, durch das all das entweichen kann, was sich in mir in diesem Leben und in all den vergangenen Leben an Verletzungen angesammelt hat. Und das scheint mir sooo viel zu sein.

Es scheint dies jetzt zu geschehen, weil wir an genau diesem Punkt sind. Wir Frauen spüren uns wieder. Wir kommen uns nahe, so nahe wie nie zuvor. Wir erkennen, was uns gut tut, was und wie wir leben wollen, wie weibliche Intuition funktioniert und was es braucht, damit das Feld in uns erblühen kann. Wir erkennen unsere weibliche Kraft, die eher leise und sanft schwingt als laut und schrill. Wir erkennen uns und das, was uns ausmacht. Und wir wissen um die Gesetze des Universums und darum, dass alles seine Zeit hat. Wir wissen darum, dass wir alles sein dürfen, leise und laut, sanft und nährend und kraftvoll, bewusst und wahrhaftig.

Es macht mir teils ganz schön Angst, wenn ich dieser explosiven Kraft in mir Raum gebe. Ich will ja niemanden willentlich verletzten. Doch tue ich das nicht, dann verletze ich doch … nämlich mich selbst! Dann bin ich eben nicht wahrhaftig, dann passe ich mich wieder an, dann schweige ich … wie so lange schon … nein, nein, nein! Das ist nicht der Weg, den ich jetzt zu gehen bereit bin! Mein Weg führt mich im Jetzt gerade erneut in meine Tiefen, damit ich erkenne. Ich erkenne, dass Leben anders geht. Dass ich anders leben will, dass ich mich leben will, dass ich mein Sein mit einbeziehen will und … dass ich meine Kraft, meine weibliche intuitive Kraft jetzt dafür einsetzen mag, dass mein Leben leicht und freudig wird (und ist). Das ist mein Wegweiser in dieser Zeit!

Auch wenn sich in diesen tiefgehenden Tagen schmerzhafte körperliche Dinge zeigen, so nehme ich diese als Erinnerung zum ruhig werden. Denn sie geben mir genau diesen Raum, den ich sonst wahrscheinlich nicht gesehen und wahrgenommen hätte. Denn so, wie ich in den letzten Wochen durch mein Leben „gerannt“ bin, will ich nicht weiter. Da war kein Raum für Genuss, für wahrnehmen, für sein. Da war zu viel, was im außen geschah …

Nun habe ich diesen inneren Raum und erfahre, wie es ist, diese immensen Energien zu leben, wahrzunehmen, zu fühlen. Ein Portaltag heute verstärkt so einiges. die Wellen bleiben weiter hoch. Wir sind aufgefordert, zuzulassen, was geschieht und zu erkennen und wir sind aufgefordert, auszusprechen, was uns bewegt.

Diese Worte fielen mir heute nicht so leicht wie sonst, geht es doch sehr ins persönliche und in Themen, die so lange tabu waren. Doch auch hier geht es nur weiter, wenn wir die Wahrheit aussprechen und uns darüber austauschen, was diese Zeiten mit uns machen und wie wir uns gegenseitig bei dieser globalen und persönlichen Heilung unterstützen können.

Diese Energiewellen bringen hervor, was so lange schon in uns brodelt, doch wir müssen es auch zulassen. Es ist Zeit, endlich den eigenen Weg zu gehen, endlich uns anzunehmen, endlich zu erkennen, dass wir es sind, die Veränderung leben. Dafür braucht es Mut und Durchhaltevermögen, viel Vertrauen und immer wieder eine Neuausrichtung. Dafür braucht es aber auch den Willen, sich auf sich selbst, das Licht und das Dunkel, einzulassen. Denn nur hier, im Dunklen, nur hier finden wir die Juwelen, die uns anschließend im Licht glänzend erkennen lassen, wie wertvoll und besonders wir sind. Nur wenn wir dies alles zulassen, den Schmerz durchfühlen, nicht ausweichen, wenn die Angst noch so groß erscheint, nur dann kommen wir uns näher, sind wahrhaftig, wissen um dies, was ist und uns, wie wir sind.

Lebe deine Wut! Lass raus, was sich zeigt! Auch wenn es sich danach seltsam anfühlen mag, Heilung geschieht auf vielfältigste Weise. Und manchmal hört man dann im Traum: „Ich will die Zeit mit dir verbringen, halleluja!“ (Das hörte ich, bevor ich heute morgen erwachte … Wer hier zu mir spricht? Wer weiß? Vielleicht meine Seele??? Oder Jemand anderes? )

Jede Spende, die meine Blogarbeit wertschätzt, hilft mir gleichzeitig bei der Umsetzung meiner Gartenvision

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bei Kommentaren bitten wir auf Formulierungen mit Absolutheitsanspruch zu verzichten sowie auf abwertende und verletzende Äußerungen zu Inhalten, Autoren und zu anderen Kommentatoren.

Daher bitte nur von Liebe erschaffene Kommentare. Danke von Herzen, mit Respekt für jede EIGENE Meinung.