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2020-02-02

Schwesternschaft der Rose: Brigid


(bitte schaut auch das Video am Ende des Beitrags )

Wikipedia: Brigid [‚bʲrʲiɣʲidʲ] (so altirisch, auch Brighid oder Brig, schottisch Bride, neuirisch Bríd) ist in der keltischen Mythologie Irlands der Name einer Göttin. Ihr Heiligtum war in Kildare (Irland), wo ihr heiliges Feuer gehütet wurde. Ihr walisischer Name lautet Ffraid; nach ihr ist auch die St. Brides Bay (walisisch Bae Sain Ffraid) im Westen von Pembrokeshire in Wales benannt.


Brigid – Irisch-keltische Lichtgöttin und
Göttin des Frühlings und des Feuers
Urkraft des Lichts

Brigid entzündet und herrscht über das Feuer und erhält es am Leben. Sie ist die Muttergöttin der IrInnen. Ihr Name kommt entweder von gallischen „Breo-Saighit“ oder ist eine Ableitung vom urkeltischen Begriff „briganti“.

Dies bedeutet je nach Interpretation der ÜbersetzerInnen „glänzender Pfeil“, Feuerpfeil, die Strahlende, Erhabene, Mächtige oder Kraft.

Kunst, Handwerk, Weisheit, Heilung

Brigid ist eine sehr komplexe Gestalt, deren Kult noch so lebendig ist, wie sonst kaum einer in Europa. Sie ist für sehr viele Dinge zuständig: Sie ist die Schutzgöttin der Schmiedekunst, der Huf-, Kunst- und GoldschmiedInnen, des Metalls im allgemeinen, all jener, die Kunst lehren und vermitteln, der Dichtkunst, der HeilerInnen und ÄrztInnen, sie ist die Göttin der Weisheit und der Poesie, Schutzgöttin der Künste und kulturellen Güter.

Für die Druidinnen und Druiden war Brigid auch die Göttin der Wahrheit, in ihrem Namen legte man einen Eid ab. Die Göttin Brigid hat daher auch viele Namen bzw. Namenszusätze, wie z.B.:

  • Brighid-nam-Bratta (Brigid des Umhangs)
  • Brighid-Muirghin-na-tuinne (Brigid der Empfängnis der Wellen)
  • Brighid-sluagh (Brigid der unsterblichen Gastgeber)
  • Brighid-nan-sitheachseang (Brigid des dünnen Feenvolks)
  • Brigid des Volks der Grünen Umhänge
  • Brigid der Harfe, der Trauernden, der Prophezeihung, der reinen Liebe
  • Breo-Saighit, die Flamme von Irland, Feuriger Pfeil

Sie ist auch die Schutzgöttin der Häuser, des Herdfeuers und der Familien. Sie bewacht Frauen an den entscheidenden und wichtigen Stationen ihres Lebens. So wird von ihr auch gesagt, dass sie bei jeder Geburt anwesend ist und das Werkzeug der Hebammen beschützt. Sie bewacht die Neugeborenen und Säuglinge in ihren Wiegen. Frauen hängen daher über die Wiegen gekreuzte Vogelbeer-Zweige, das sind Zweige einer Eberesche (diese gilt als Baum der Lebenskräfte), um damit Brigid herbei zu holen.

Abends werfen Frauen bevor sie zu Bett gehen noch einen Scheit Holz in’s Feuer und bitten damit um den Schutz und den Segen der Göttin.

Verkörpert drei Seiten der weiblichen Schöpfungskraft

Brigid gehört zu einer der dreigestaltigen Einheiten der Göttin. Zusammen mit Dana (Mutter) und Anu, der Greisin, bildet Brigid als Jungfrau eine Trias. Sie verkörpern unterschiedliche Aspekte einer Einheit: die drei Seiten der weiblichen Schöpfungskraft.

Birgid wird auch gemeinsam mit Cailleach und Modron genannt, als dreifache Göttin, die über die Jahreszeiten bestimmt: Die Herrschaft von Cailleach beginnt zu Samhain (1. November). Damit ist sie der dunkle, karge, zerstörerische Winteraspekt der Großen Göttin. Die Göttin Modron legt zu diesem Zeitpunkt ihre Zauberrute unter einen Holunderbusch, wäscht sich in einem Becken und wird zur Cailleach.

Diese wiederum beendet ihre Herrschaft, indem sie selbst die Schlange weckt, die einerseits das Symbol für Zerfall wie auch für den Erdgeist und die Naturkräfte des Wachstums und für Erneuerung steht. Diese Schlange beendet im Februar, spätestens im März den Winter. Cailleach legt dann wiederum die Zauberrute unter einen Hollerstrauch und verwandelt sich in einen Stein.

Die Göttin Brigid nimmt den Stab auf und es wird mit den ersten Schneeglöckchen Frühling. Eine andere Auslegung sagt, dass Brigid zwei Schwestern gleichen Namens hat: In ihren drei Gestalten sind sie für Heilung, Poesie und Schmiedekunst zuständig.

19 Priesterinnen oder 19 Nonnen

Sie ist bei weitem die stärkste und duldsamste der großen irischen Göttinnen und es spricht für sich, dass sie heute noch als Heilige Brigitta verehrt wird. Im Jahr 450 nach der Zeitrechnung wurde im Zuge der christlichen Missionierung die alte Göttin Brigid und die neue (christliche) Brigitta zur Heiligen Brigid von Kildare verschmolzen und der Kult entsprechend verändert.

An jenem Ort (Kildare), an dem früher der Tempel der Göttin Brigid stand, wurde zu Ehren der Heiligen Brigitta eine Kirche und ein Kloster errichtet. Bis heute brennt hier ihre „ewige Flamme“. In Brigids Tempel versahen 19 Priesterinnen (heute 19 Nonnen) ihren Dienst. Jeden Tag beschützt eine andere die heilige Flamme. Am 20. Tag beschützt die Göttin (oder die Heilige) selbst die Flamme. Die Zahl 19 symbolisiert das Große Jahr der KeltInnen, an dessen Ende der solare mit dem lunaren Zyklus zusammenfällt. Diese Periode währt 18,61 Jahre.

Interessanterweise haben auch viele Steinkreise in England und Irland genau 19 Steine. Nach drei dieser Perioden findet — alle 56 Jah­re — die „Vermählung“ von Sonne und Mond statt. Derlei astronomische Berech­nun­gen sollen sich im Steinkreis von Stonehenge nach­voll­zie­hen lassen.

Zu Imbolc erweckt Brigid das Feuer des Lebens

Zu Ehren der Göttin Brigid wird am 31. Januar bzw. 1. oder 2. Februar in Irland und auch anderswo das Fest Imbolc gefeiert. Auch dieses Fest zu Ehren der Göttin Brigid wurde von den ChristInnen umgestaltet — zu Maria Lichtmess. Das christliche Fest Lichtmess zeigt viele Bezüge zu den heidnischen Bräuchen, wenngleich es vordergründig den Tag bezeichnet, an dem Maria (40 Tage nach der Geburt ihres Kindes) wieder „rein“ wurde.

Mal ganz abgesehen von dieser patriarchalischen Perversion; die das Hervorbringen des neuen Lebens als verunreinigenden Akt ansieht; ist nun die Zeit, in der die „Weihnachtsstimmung“ endgültig vorbei ist. Zum Fest der Brigid werden oft auch Weihnachtsbäume, Adventskränze und dgl. entsorgt bzw. verbrannt. Dieses Fest liegt genau in der Mitte zwischen Wintersonnenwende und Frühjahrs-Tagundnachtgleiche, bei einer Sonnen-Deklination von 16 Grad.

Diese Tage in der Wintermitte haben eine ganz andere Winterqualität als beispielsweise die sehr dunkle Zeit um die Jahreswende. Sie zeichnen sich durch diese besonders kalten aber bereits sehr hellen Tage und klaren Nächten aus. Oft liegt knirschender Schnee, der besonders schön in der Sonne glitzert.

Der Name „Imbolc“ bedeutet übrigens „Anlegen der Schafe zum Säugen“, weil jetzt bald die jungen Lämmchen geboren werden. Brigid erweckt nun das Feuer des Lebens, welches den Winter über unter der Erde geschlafen hat, und sie lässt die Milch der Kühe und Schafe fließen. Unmerklich steigt auch bereits der Saft in die Bäume. Die Sonne strahlt bereits länger und mit mehr Kraft, geht jeden Tag ein bisschen früher auf und unter und kommt schon wieder über manche Berggipfel.

Brigid-Energie verdrängt den Winter

Daher war Brigid ursprünglich auch eine Sonnengöttin. Eine Geschichte erzählt, dass Brigid zu Sonnenaufgang geboren wurde und ein Flammenturm aus der Stirn der neugeborenen Göttin von der Erde bis in den Himmel reichte. Als Kleinkind schlief sie in einem Feuermeer. Diese Brigid-Energie verdrängt allmählich den Winter. An manchen Tagen ist sogar bereits ein Hauch des Frühlings zu spüren.

Diese Rückkehr des Lichts, die ersten Zeichen der langsam erwachenden Natur geben uns Hoffnung und Ideen für neue Ziele. Die keimende Saat ruht zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Schutz von Brigid in der Erde und wird von der Göttin bis zur Ernte bewacht. Dies ist auch die Zeit, sich mental vom Winter zu verabschieden und neue Pläne in Angriff zu nehmen: Zeit des Aufräumens im Äußeren und Inneren, des Reinigens der Wohnräume und des Körpers, eine gute Gelegenheit für Rituale, die mit einem Neubeginn zu tun haben.

Verträge und Kerzen

Traditionell wurden zum Fest der Brigid neue DienstbotInnen eingestellt oder deren Vertrag für ein Jahr verlängert. So kann man nun auch besonders gut überprüfen, welche der Glaubenssätze, persönlichen Eigenschaften und Muster noch aktuell sind und welche man eigentlich frohen Herzens „entlassen“ und weiterziehen lassen kann.

An Imbolc geweihten Kerzen wird hohe Schutzkraft zugeschrieben, weshalb solche Kerzen vor allem bei Notsituationen, Geburten oder am Krankenbett angezündet werden. Am Vorabend des Brigid-Festes werden Kuchen oder Brot auf die Fensterbank gelegt, denn Brigid wandert in der Dämmerung über das Land und segnet es. Etwas von der ersten Milch des Jahres wird als Dank an Brigid auf der Türschwelle ausgekippt. Die besten Plätze, um mit Brigid in Verbindung zu treten, ist bei Bächen und Quellen. Viele Frauen berichten sogar, dass sie mit Brigid direkt über Quellen sprechen können. Viele Heil- und Wunschquellen sind daher Brigid geweiht.

Flamme der Inspiration – Quelle der Gefühle

Eine andere Möglichkeit, um mit Brigid in Verbindung zu treten, um sie z.B. um Unterstützung mit einer ihrer vielen Gaben zu bitten, ist eine Kerze anzuzünden. Zu ihrem Fest Anfang Februar ist es daher – in Verbindung dieser beiden Elemente – auch Brauch, kleine Lichtschiffchen mit Kerzen und Wünschen in fließendes Wasser zu setzen und es von diesem davon treiben zu lassen.

Brigid ist die Flamme der Inspiration und auch der See oder die Quelle der Gefühle oder der überlieferten Weisheit, aus der er schöpft. Auch bei der Weissagung wurden und werden traditionell Feuer und/oder Wasser verwendet (z.B. werden bestimmte Kräuter verbrannt, um in den Flammen Bilder zu sehen, oder man schaut in eine Schale mit Wasser). Auch der (Wasser-)kessel auf dem Herd steht als Symbol für Nahrung, Heilung und Erschaffung alles Lebendigen.

Urkraft, die uns Licht und Wärme bringt

Frauen treten mit der Brigid-Kraft nicht nur am 2. Februar in Verbindung, wenn sie neue Visionen und Ideen bekommen möchten oder Kraft für neue Ziele brauchen. Sie ebnet uns den Boden für die Aussaat. Sie ist eine Art Urkraft, die uns Licht und Wärme bringt. Alles in allem ist Brigid eine Hoffnungsträgerin, die uns gut durch den Winter bzw. durch harte Zeiten unseres Lebens bringt.

Nicht nur, weil sie am Knotenpunkt zwischen zwei so gegensätzlichen Naturelementen wie Wasser und Feuer steht, ist Brigid eine sehr machtvolle Gestalt. Sie wird auch als die „Zweigesichtige“ bezeichnet – eine Seite ihres Gesichtes soll dunkel und hässlich, die andere hell und schön sein. Auch dies symbolisiert den Übergang zwischen Winter und Frühling, an dessen Schwelle sie steht.

Darüber hinaus wir sie als Göttin der Küsten verehrt. Auch hier ist sie eine Schwellengöttin. Die Küste ist weder Land noch Meer, hier treffen sich beide Elemente. Sie wird daher auch an diesen magischen Übergangsorten wie Türen, Tore, Pforten, Schwellen (z.B. von der Menschen in die Feenwelt), Zwischenwelten, wie z.B. Morgen- und Abenddämmerung, Übergänge im Leben, geheimen Treffpunkten, an denen sich unterschiedliche Menschen treffen, um Dinge auszuhandeln, angerufen und geehrt.

Kleeblatt, Triskele und grüner Mantel

Ihre Zeichen sind ein goldener Ast eine Eiche, ein (irisches) Kleeblatt und eine Jakobsmuschel sowie sowie die regional-verschiedene Formen des Brigid-Kreuzes, das Ähnlichkeit mit einem Sonnenrad aufweist. Diese hatten ursprünglich drei Arme (Triskele), werden aber seit dem christlichen Einfluss auch mit vier Armen hergestellt. Sie werden im Stall oder über der Haustür aufgehängt, um Schutz und Glück zu erbitten.

In Darstellungen trägt Brigid oft einen Speer bzw. (feurigen) Pfeil und einen grünen Mantel – den Mantel des Lebens. Sie wird auch als Hirtin bezeichnet. Ihre Tiere sind das Mutterschaf, die Kuh, der Hahn und die Schlange ebenso wie der Eber und der Widder. Brigid beschützt auch die Feen und deren grüne Plätze und Wohnstätten.

Wenn man in ihren magischen Spiegel blickt, kann man direkt in das schauen. Sie beschützt auch die Heilkräuter und -pflanzen und führt jene, die sie darum bitten, zur richtigen Pflanze. Speziell Eberesche, Klee, Mohn und Veilchen werden als ihre Pflanzen bezeichnet. Ihre starke Flamme lässt nicht nur Metall schmelzen, damit es geschmiedet werden kann.

Sie heizt auch die Visionen und die Imagination an, damit man diese „schmieden“ und formen kann und damit die eigene Zukunft aktiv gestalten kann. Brigid ist die Tochter der Morrigan und des Druiden Dagda und und Mutter des Brian, des Iuchar und des Iucharba. Nach Brigid wurden zahlreiche Flüsse und Städte benannt: Bregenz, Brigantia, Braganca in Italien, Brig in Wallis, die Ebene Brega in Irland.

auch: Brighid, Brigit, Briget (schwedisch), Bhride oder Bride (schottisch – Bruiid oder Braidi ausgesprochen), Bridget (Irish), Brigantia (englisch), Brittania, Briginda, Brigindo, Brigan, Briga, Brigdu, Brigandu (französisch), Brigindo (gallisch), Brid, Briginda, Ffraid (sprich: Freied, walisisch), Saint Brigit, Heilige Brigitta

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