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2020-05-30

Heike Kühnemund: Die Trennung in mir aufheben


Heute morgen schrieb ich bei FB:

Der Mai verabschiedet sich mit weiteren Hammerenergien … es ist wirklich gerade wie ein durchpressen durch das nadelöhr – mein empfinden – mein körper schmerzt überall, die kraft fehlt, müüüüüde, so unendlich müde, seit tagen (oder wochen?), unruhige nächte, alles wirbelt und ein gefühl, dass alle(s) sich noch weiter von mir entfernen … leere … manchmal herum eiern, suche nach bekanntem, finde aber nichts mehr, verlaufen und orientierungslos fühlen (innerlich und gestern im wald ), keine lust auf nichts und immer wieder die frage: wie lange noch? … der zeiger meiner wanduhr fiel gestern einfach so ab … eine neue zeit??? … kuriositäten noch und noch

ich ahne, die geht es ähnlich, oder? … und trotzdem sind wir da 🙂

Danach ging ich dann raus … seit langem mal wieder laufen und nicht hetzen … ja, so fühlten sich viele der letzten Tage an. Als ob man mich antreibt, etwas in mir mich antreibt. Neben vielen ruhigen Stunden waren da auch noch mehr, wo so viel Input kam, der umgesetzt werden wollte (vor allem im Garten 😉 ). Und so entstand dieses Gefühl, mich nicht mehr richtig wahrnehmen zu können, ja zwar „da“ zu sein, aber eben nicht hier …

Da draußen nun spürte ich schnell, dass es heute anders ging. Ich lief langsamer, nahm bewusster wahr, hörte mir zu. Kein Tier lenkte mich heute ab. Ich war nur mit mir, dem Wind und den engelhaften Federwolken. Das war schön.

Ich spürte also hin, hörte dem Geplapper in mir zu und staunte. Ging es doch um Trennung. Ja, echt, um diese Trennung, die ich doch schon längst abgehakt hatte. Aber nein, sie wollte angeschaut, sortiert und neu geordnet werden. In dieser Trennungsgeschichte sah ich, dass ich mich selbst nicht „rund“ fühlte, dass ich meinte, dies oder jenes wäre nicht mehr stimmig … es war ein wenig wie der „Kampf“ zwischen mehreren Anteilen, oder auch so, wem gebe ich nun mehr Aufmerksamkeit, was kann weg … oder so. Es ist gerade echt nicht einfach, alles klar und sortiert zu bekommen. Deshalb war ich ja schon froh, dass es sich mir so zeigte.

Denn ich durfte erkennen, dass ich damals, als ich meinen bewussten Weg begann, schon alles „vereint“ hatte, ja anders vielleicht und auch auf einer anderen Schwingungsebene. Und doch … dieses Bild erzeugte ein Wiedererkennen und -erinnern. Es zeigte mir und sagte mir, dass ich alles sein darf und alles bin!!! Mich daran zu erinnern ist gerade sooo wichtig!

Nun … so spüre, sehe und erkenne ich, dass da so viel mehr zu mir gehört. Anteile, die nicht immer gleich laut sind, die manchmal einfach in den Rückzug wollen, um dann irgendwann wieder gestärkt und neu aufzutauchen. Andere Anteile, die mich durch diese Zeiten tragen und fast immer spürbar sind. Meine Liebe zur Natur ist so einer dieser besonderen Anteile. Dies wird ja jetzt hier auch sichtbar 🙂

Doch auch mein schreibender, sensitiv fühlender Anteil mag gewürdigt, gesehen und umarmt werden. Dieser macht es mir ziemlich oft nicht leicht, mich zu ihm zu bekennen. Waren es oft die Fragen: „Wofür schreibe ich eigentlich? Wer liest hier noch? Was bringt mir das?“ … wird auch hier immer klarer, dass ich die Dinge nur dann tue, wenn es sich richtig anfühlt. Mein Weg ist ein Weg, der sich im auf und ab zeigt, im hin und her und von außen betrachtet vielleicht sogar so, als wüsste ich nicht, was ich will. Ja, vielleicht ist das so. Oft weiß ich tatsächlich nicht, was ich will, was gerade richtig ist, warum ich dies tun soll … vielleicht macht ja genau das Leben aus???

Gerade in diesen Zeiten, Tagen und Wochen braucht es eine riesen Portion Selbstliebe, ganz viel Geduld und Zuhören … das Innere will gehört, gesehen und manchmal auch in den Arm genommen werden. Nicht immer geht es, dass man funktioniert, dass man „tut“ … im Gegenteil, es ist an der Zeit zu erkennen, dass es eben auch leise sein darf, wir uns hingeben dürfen, sein … was auch immer das für jeden von uns bedeutet. Wir dürfen verlernen, was uns bisher begleitet hat, all die Gedankenkonstrukte, die eingetrichterten Glaubenssätze, die Handlungsweisen … sie sind teils so fest in uns verankert, dass es echt den klaren Fokus braucht, um sie zu erkennen, zu „entlarven“ und jetzt umzuschreiben … Schritt für Schritt. Es braucht alles Zeit, Raum und eben unsere volle Aufmerksamkeit. Es braucht aber auch Verständnis für uns selbst, für all das, was jetzt gerade am laufen ist. Ich sage nicht, dass das alles einfach ist … oh nein 😉 … und ich sage auch nicht, dass ich immerzu jubiliere und mich freue, dass endlich dieser Wandel da ist … auch das nicht 😉

Denn er ist anstrengend, manchmal seltsam … eher öfter seltsam … es ist beunruhigend und gleichzeitig total erhebend (z.B. wenn man, wie ich vorhin, einen Baum – meine Lieblingseiche – umarmt und spürt, wie die Energien (zusammen)fließen), es ist verwirrend und verunsichernd, manchmal fühlt man sich orientierungslos … auch das gehäuft in diesen Tagen und manchmal sooo bei sich, dass man meint, nichts kann einem was anhaben …

Dieses Pfingsten ist sooo anders, ich fühle da heute nichts dazu. Es ist wie weg … da sind eher die ganzen anderen Empfindungen dieser Tage: das große leere Feld, das erwartungsfrohe Lächeln und Wissen, das irritierende Sein, das winddurchgepustete Ich, was endlich mal gleichbleibende warme Sommerluft möchte 😉 , das wanderende, sich stets verändernde Ich, das immer mehr erkennt, das Trennung war und Einheit immer ist, das müde Ich, was sich fragt, wo trotz allem die ganze Kraft herkommt 😉 … und das Ich, das einfach weiß, fühlt und ahnt, das all das „nur“ Vorbereitungen sind auf die Zeit, die alles Neue beinhaltet und die ich und wir so lange schon ersehnen … doch es braucht einfach all das, um uns neu aufzustellen, um die großen wandelnden Veränderungen anzunehmen, zu leben, zu sein …

Weißt du, wisst ihr … es ist eine Zeit, die es so noch niemals gab und die uns noch lange beschäftigen wird. Doch es ist auch eine Zeit, die uns Hoffnung schenkt, die unsere klare Ausrichtung und einem klaren Fokus braucht, eine Zeit, die uns ins neue Miteinander führt, auf allen Ebenen. Es ist eine wunderbare Zeit – wenn wir uns öffnen, da sind, annehmen, was ist … ja, egal, was da grad ist, es ist wichtig und soll so sein!!! Und manchmal ist es dabei ein Segen, nicht zu wissen … nicht zu wissen, wohin das alles führt, was als nächstes kommt oder auch was im Einzelnen vor sich geht. Hauptsache ist doch, dass wir uns immer näher kommen, immer tiefer eintauchen in unser Sein und uns spüren … 🙂

So, nun will ich für den Moment eine Pause einlegen 😉 … wer weiß, was heute noch so kommt … es ist gerade so viel innerer Input da, das muss alles raus 😉

Dir wünsche ich ein schönes Wochenende und Zeit für dich! Es scheint gerade jetzt wichtiger denn je.


„meine“ Eiche 🙂

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