Dieter Broers: Die Zeit rast nur so dahin … oder doch nicht?!

Liebe Freunde!

Jeder von uns kennt es. Das Gefühl, die Zeit rast nur so dahin. An manchen Tagen mehr, und zwar deutlich mehr und an manchen weniger. Besonders in den letzten Jahren beschleicht uns immer wieder das Gefühl, mit unserer Zeit würde etwas nicht stimmen.

Dafür könnte es mehrere Erklärungsansätze geben. Sowohl psychologische als auch gesellschaftliche.

Aber was ist Zeit eigentlich?

Zeit ist wie ein Fluss, der ständig weiterfließt. Zeit hilft uns, das Leben in Momente zu gliedern. In gestern, heute und morgen. Doch im tiefsten Inneren erleben wir Zeit oft ganz anders. Manchmal vergeht sie wie im Flug, manchmal scheint sie geradezu stillzustehen.

Wer bereits im Hier und Jetzt lebt, weiss, dass nur der gegenwärtige Moment wirklich ist. Zeit ist dann nicht nur etwas, das gemessen werden kann, sondern etwas, das man fühlt und in dem man ganz und gar bewusst sein kann.

In der Alltagsroutine gibt es für unser Gehirn wenig Neues zu verarbeiten. In einem durchgetakteten Trott erledigen wir unsere täglichen Aufgaben und durch die ständige Reizüberflutung der Sozialen Medien etc. leben wir weniger bewusst den Moment.

Folglich vergeht die Zeit «gefühlt» schneller, weil wir sie nicht mehr richtig wahrnehmen. Der ganze Lebensstil an sich beschleunigt sich und der ständige Druck, produktiv sein zu müssen und nichts verpassen zu dürfen, führt dazu, dass wir in einem unentwegten Dauerlauf sind, ohne wirkliche Pausen zum Innehalten.

Unter Stress vergeht die Zeit augenscheinlich noch schneller, denn in einer stressigen Taktfrequenz agieren wir fast ferngesteuert und speichern weniger Eindrücke, was dazu führt, dass wir unsere Zeitwahrnehmung bewusst herunterfahren.

All das ist keine Einbildung, denn unser Zeitempfinden verändert sich wirklich. Das Gute daran ist aber, dass man gegensteuern kann. Achtsamkeit, neue Erfahrungen und bewusste Pausen können dabei helfen, unsere wertvolle Zeit wieder «reichhaltiger» zu erleben.

Wenn Du also neue Dinge erlebst, speichert Dein Gehirn mehr Infos und das gibt Dir später das Gefühl, dass der Tag mehr Inhalt hatte.

So könntest Du doch auch einmal ganz absichtlich und in vollem Bewusstsein Deine tägliche Routine ein wenig anpassen. Wie wäre es, wenn Du mal …

einen neuen Weg zur Arbeit nimmst?
etwas Neues lernst, z.B. eine Sprache, Tanzen, Malen?
ein interessantes Buch liest, statt TV zu sehen?
spontan ein Museum besuchst oder eine Ausstellung?

Im Grunde geht es darum, dem Trott zu entkommen und kleine Besonderheiten in den Alltag einzubauen. Wenn die Woche mit ein paar Highlights gespickt ist, bekommt Zeit eine völlig neue Bedeutung. Wir nehmen Dinge anders wahr und neue Eindrücke machen unser Leben «reicher». Und es ist ganz erstaunlich, wen oder was man dadurch kennenlernen kann.

Ein weiterer Punkt ist die verlorene Zeit, die wir oftmals ONLINE verbringen. Die Stunden rasen dahin und am Ende stellen wir fest, dass 2 Stunden gehaltlos verpufft sind. Dies gilt grundsätzlich für den Konsum vor dem Bildschirm. Egal ob Handy, Computer oder Fernseher. Reduzierte Zeiten an diesen Geräten sind zudem enorm effektvoll für die Funktion unserer Zirbeldrüse.

Die Theorie der «beschleunigten Zeit» besagt grob, dass die Zeit «subjektiv schneller vergeht», da sich unsere Wahrnehmung der Zeit beschleunigt hat. Es ist daher ratsam gezielt zu «entschleunigen». Eine halbe Stunde in einem Buch lesen, einfach so mal Musik hören oder 15 Minuten lang gar nichts tun. Im Grunde geht es vor allem darum, die eigene Wahrnehmung wieder ins Zentrum zu holen. Reflektiere das ruhig mal in Deinem Leben. Es ist schwerer als Du denkst.

Darum mach es Dir schön in dieser Woche und auch in den Folgenden und nimm Dir den Raum und die Freiheit, Deine Zeit ein bisschen mehr zu FÜHLEN und nicht nur zu FÜLLEN.

Me Agape

Euer

Dieter Broers

P.S. Apropos Zeit … kennst Du schon mein neuestes Buch ZEIT DER ENTSCHEIDUNGEN? Du findest es in meinem Shop!

Quelle: dieterbroers.com