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2025-11-03

Klaus Praschak: Das neue Bewusstsein wächst aus Einheit


Wir wurden in eine Gesellschaft hineinerzogen, die auf Konkurrenzverhalten basiert und uns wurde das Gefühl vermittelt, dass nur Erfolg und Karriere von Bedeutung ist...selbst die Psychologie lehrt, dass wir ein starkes Ego brauchen um uns in einer "Ellbogengesellschaft durchsetzen zu können...oder anders gesagt wir wurden auf Trennung und Spaltung erzogen und heute stellen wir uns die Frage ...wer profitiert davon?
 
Tatsächlich wurde unsere moderne Gesellschaft auf Trennung aufgebaut: Trennung von der Natur, voneinander und letztlich von uns selbst. Das Konkurrenzprinzip, „höher, schneller, weiter“, ist zum Motor eines Systems geworden, das auf Vergleich statt Verbundenheit, auf Mangel statt Fülle beruht. Schon früh wird uns beigebracht, dass wir „jemand“ werden müssen, anstatt zu erkennen, dass wir bereits sind.

Das Ego, das ursprünglich nur ein Werkzeug des Überlebens war, wurde zum Regenten unseres Selbstverständnisses. Es misst den eigenen Wert an Leistung, Besitz oder Anerkennung und verliert dabei den Kontakt zum inneren Sein. Die Psychologie hat dieses Konzept oft verstärkt, indem sie Anpassung an ein krankes System als „gesund“ definierte.

Doch die entscheidende Frage, die wir stellen sollten – wer profitiert davon? führt uns an den Kern: Von einem getrennten, verunsicherten Menschen profitiert ein System, das Kontrolle, Konsum und Macht aufrechterhalten will. Denn wer sich getrennt fühlt, sucht Bestätigung im Außen, ist leichter zu lenken und verliert den Zugang zur eigenen schöpferischen Kraft.

Der Wandel beginnt dort, wo wir dieses Spiel durchschauen. Wenn wir erkennen, dass wahre Stärke nicht aus dem Ego, sondern aus der inneren Verbundenheit mit allem Leben kommt. In dieser Erkenntnis verwandelt sich Konkurrenz in Kooperation, Angst in Vertrauen, Mangel in Fülle. Man könnte sagen: Das alte Paradigma nährt sich aus Spaltung. Das neue Bewusstsein wächst aus Einheit.

Das erste Erwachen ist selten sanft. Es ist, als ob ein helles Licht plötzlich in einen dunklen Raum fällt, in dem man sein ganzes Leben gelebt hat und man erkennt: Das war also gar kein Zuhause, sondern ein Käfig aus Überzeugungen, Regeln und Illusionen. Es ist ein erschütternder Moment, wenn das erste Erwachen geschieht. Plötzlich fällt das Licht der Wahrheit in das Innere, und alles, was zuvor selbstverständlich schien, verliert seine Gültigkeit. Man erkennt, wie tief man verwoben ist in ein System, das nie wahre Freiheit kannte, nur ihre wohlklingende Illusion. Es ist, als würde man aus einem Traum gerissen und für einen Augenblick steht man nackt da, entblößt von allen Rollen, Überzeugungen und Sicherheiten. Die Wahrheit hält uns den Spiegel vor, unerbittlich und doch liebevoll, und was wir darin sehen, kann erschrecken: Wie sehr wir uns angepasst, gebückt, vergessen haben. Doch dieser Schock ist heilig. Denn er markiert den Beginn der Rückkehr - die Heimkehr zur eigenen Wahrheit, zur inneren Freiheit, die kein System, keine Macht und kein Dogma uns je geben oder nehmen kann. Was bleibt, ist das stille Wissen: Die wahre Freiheit beginnt nicht außerhalb, sondern im Mut, der eigenen Wahrheit ins Gesicht zu sehen und dennoch das Herz offen zu halten.

Fast täglich erfahren wir erschütternde Momente, denn plötzlich fällt das Licht der Wahrheit in das Innere und alles, was zuvor selbstverständlich schien, verliert seine Gültigkeit. Man erkennt, wie sehr man gelenkt, geprägt und gebunden war an Vorstellungen, die nie die eigene Wahrheit berührten. Dieser Moment gleicht einem inneren Erdbeben, doch er ist zugleich das erste Beben des Erwachens. Wenn das Schockierende sich legt, beginnt sich ein anderer Raum zu öffnen, der Raum der Gnade. Gnade ist das leise Licht, das durch die Risse dringt, die das Erwachen in uns hinterlässt. Sie kommt nicht durch Anstrengung, nicht durch Verdienst, sondern durch Hingabe: das sanfte Einverständnis, nicht mehr fliehen zu wollen, sondern zu bleiben, mitten im Schmerz, mitten in der Wahrheit. Auf dem Pfad der Gnade verwandelt sich das Erwachen vom Schock zur Einladung. Wir beginnen zu begreifen, dass nichts verloren ist, dass der alte Traum enden musste, damit wir die Wirklichkeit des Geistes erfahren können. Gnade ist der Atem Gottes inmitten des Chaos, die Hand, die uns aufrichtet, wenn wir in der Wahrheit zu zittern beginnen. Sie führt uns nicht zurück in die alte Welt, sondern tiefer in die Essenz unseres Seins, dorthin, wo Freiheit kein Konzept mehr ist, sondern ein Zustand des Herzens - weit, still und unendlich liebevoll.

Klaus Praschak

Bild: printerest.com

Quelle: Klaus Praschak

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