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2025-11-24

Klaus Praschak: Wenn jemand über einen anderen Menschen abwertend spricht...


Wenn jemand über einen anderen Menschen abwertend spricht, besonders hinter seinem Rücken, dann sagt das tatsächlich mehr über den Urteilenden aus als über die Person, die er kritisiert.

Warum ? Der Mensch spricht aus seinem eigenen Inneren und alles, was wir im anderen verurteilen, muss zuerst in uns selbst aktiviert sein, z. B. ein Schmerz, eine Unsicherheit, ein Schattenaspekt, den wir nicht sehen wollen. Der andere dient nur als Leinwand, auf die wir das projizieren, was wir in uns nicht anerkennen. Indirekte Beleidigungen sind ein Schutzmechanismus, denn wenn jemand immer nur urteilt, wenn die Person nicht anwesend ist, zeigt das zwei Dinge: Angst vor Konfrontation und Mangel an innerer Klarheit oder Stärke.

Der Urteilende spürt unbewusst, dass es nicht die Wahrheit ist, sondern eine Reaktion aus Frust, Neid, Unsicherheit oder innerem Unfrieden. Wir projizieren auf andere das, was wir in uns selbst nicht sehen oder akzeptieren wollen. Zum Beispiel: Wer über Arroganz urteilt, hat oft selbst ein Thema mit Selbstwert. Wer andere „faul“ nennt, fühlt sich selbst innerlich überfordert. Wer schnell beleidigt, trägt meist alten Zorn in sich. Das egoistische Bewusstsein kann sich nur durch Vergleich, Abwertung und Trennung stabilisieren. Wenn jemand urteilt, sagt er unbewusst:„ Ich brauche jemanden unten, damit ich mich oben fühlen kann.“ Es ist ein Zeichen dafür, dass das Selbst nicht aktiv ist, sondern das kleine Ich versucht, sich zu behaupten. Das Urteil entlarvt immer den Urteilenden, denn wer Frieden in sich trägt, hat keinen Grund zu lästern. Wer Liebe in sich trägt, sieht im anderen nicht die Fehler, sondern die Menschlichkeit. Deshalb gilt: Ein Urteil ist ein Spiegel. Eine Beleidigung ist ein Selbstporträt. Die Worte eines Menschen verraten seinen inneren Zustand. Was jemand über andere sagt, ist ein Echo seiner eigenen Seele und nicht eine Wahrheit über den, den er meint.

Klaus Praschak

Bild: printerest. de danke

Quelle: Klaus Praschak

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