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2025-11-02

Otfried Weise: ÜBERSÄTTIGUNG


Du stehst an einer Schwelle.
Nicht mehr ganz dort, wo du warst —
und noch nicht ganz da, wohin du dich sehnst.
Das Leben hat dir
Hände voll Wissen gereicht,
voller Erkenntnis, voller Impulse,
und nun flüstert es dir zu:
„Leg es nieder. Atme. Verdau das Licht.“

Denn jetzt geht es nicht mehr darum,
noch mehr zu verstehen,
sondern darum, zu sein.
Nicht mehr Neues zu sammeln,
sondern das, was du längst bist,
tiefer zu spüren,
wie Wurzeln, die endlich Halt finden.
Dein Bewusstsein ruht an einer Weggabelung:
Das Denken ist satt geworden,
Das Gemüt übervoll von Geschichten und Systemen.

Nun ruft das Herz.
Deutlich und unerbittlich.
Es ruft nach Einfachheit. Nach Wahrheit. Nach dem Wesentlichen, NACH DIR.
Du bist jetzt eingeladen,
die Stille nicht als Leere zu fürchten,
sondern als Gebärmutter des Neuen zu erleben.
Alles, was dich nicht nährt, fällt ab —
nicht weil du es verachtest,
sondern weil du ihm entwachsen bist.

Dies ist kein Rückzug, keine Weltentsagung.
Es ist RÜCKKEHR.
Ein Nach-Hause-Gehen IN DICH SELBST.
Und während du stiller wirst,
tost die Welt.
Sie häutet sich.
Alte Strukturen zerbrechen,
Ideologien stürzen,
und mitten im Lärm
öffnen sich neue Räume
für das, was wahrhaftig ist.
Der Planet „atmet schwer“,
doch in seinen Erschütterungen vollzieht sich die Geburt DER NEUEN ERDE.

Was du in dir erlebst —
dieses Loslassen, dieses Ent-lernen —
geschieht auch im großen Ganzen.
Die Erde wandelt sich durch dich,
durch jedes Herz, das wieder fühlt,
statt nur zu wissen.
Wir sind jetzt an dem Punkt,
an dem das Wesentliche
beginnt, durch dich zu sprechen.
Kein Lehrer, kein Buch, kein weiterer Pfad —
nur die klare Stimme deines Inneren,
die sagt:

Lass alles, was nicht Liebe ist.
Lass alles, was dich nicht stärkt.
Lass alles, was dich nicht nährt.
Atme die Einfachheit.
Lass das Unnötige fallen
wie Laub im Spätherbst.
So wirst du leer genug,
um ganz zu SEIN
SO WIRST DU FREI GENUG, UM AUTHENTISCH ZU SEIN

Quelle: Otfried Weise

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