ich bin Jeshua, euer Bruder und Freund. Ich bin mitten unter euch. Ich bin bei euch. Ich bin einer von euch.
Mit Weihnachten feiert ihr meine Geburt auf der Erde vor über zweitausend Jahren. Was damals geschah, war, dass ich zu einem Menschen wurde und mit dem Menschwerden teilnahm an der Geschichte der Menschheit, an der kollektiven Sphäre dieser Zeit, und eintauchte in die Überzeugungen, Ängste und Urteile dieser Zeit. Ich tauchte hinein in ihre Tiefen und fühlte einen Samen, ein Saatkorn tief in mir.
Während ich heranwuchs, versuchte ich, aus der Dunkelheit herauf an die Oberfläche zu schwimmen und Atem zu holen. Ich versuchte, Öffnungen im kollektiven Bewusstsein zu finden, und dort, in diesen Oasen, konnte ich mich an mich selbst erinnern. Diese Öffnungen oder Oasen in der Dunkelheit des kollektiven Bewusstseins fand ich vor allem bei anderen Menschen, die meine Lehrer wurden. Ich konnte das Licht in den Augen anderer sehen, und in einigen leuchtete dieses Licht heller und beständiger als in den Augen anderer. Diejenigen, aus denen das Licht ungehindert ausstrahlte, wurden zu meinen Leuchtfeuern, die es mir ermöglichten, mich an mich selbst zu erinnern und mir meiner Mission, meiner Absicht oder meines Lebensweges zu jener Zeit tiefer bewusst zu werden.
Ich war dazu bestimmt, eine Wegbereiter-Rolle zu bekleiden. Ich begegnete den richtigen Menschen und kam in die richtigen Umstände, die mich herausforderten, meine tiefsten Absichten für diese Inkarnation und meine tiefste Inspiration auszudrücken und zu erfüllen. Oft geschieht dies gerade, indem man Widerstände, Probleme, Reibungen mit seiner Umwelt erlebt. Dies gilt ebenso sehr auch für euch im Hier und Jetzt. Es ist ein Same, ein Keim in euch, der in diesem Leben erwachen will. Zugleich bestehen Gegenkräfte, die euch im Schlaf halten wollen, die euch im Schlummer des kollektiven Bewusstseins halten wollen und die wollen, dass ihr euch dem anpasst, wie die Dinge "nun mal sind", daran, wie die Menschen es gewöhnt sind, Dinge zu tun. Das Besondere an dieser Zeit ist, dass im kollektiven Bewusstsein nun Öffnungen entstehen, die unumkehrbar sind. Die Welt befindet sich in vielen Bereichen in einer solchen Krise, dass die Notwendigkeit von Veränderungen nicht länger geleugnet werden kann.
In gewisser Weise habt ihr die Zeit auf eurer Seite, denn in einer Zeit der Krise und des umfassenden Wandels wachen Menschen eher auf und können sie nicht mehr so leicht wieder einschlafen, wenn die etablierte Ordnung zu zerbrechen droht. Zugleich aber ist es auch schwierig, sich an sich selbst zu erinnern und zu seiner tiefsten Inspiration zu erwachen, wenn im kollektiven Bereich viel Aufruhr herrscht. Wenn die Menschen Angst haben, werden auch viele dunkle Emotionen freigesetzt, die die Menschen gegeneinander aufbringen, Konflikte, Hass und Neid säen, sie übereinander urteilen lassen und sie zu Argwohn und Misstrauen bewegen. Um in dieser Zeit eure innere Mission gut zu verstehen, ist es sehr wichtig, Distanz vom kollektiven Bewusstsein zu halten und eure Oase zu suchen: das, was euch aufrichtet und euch zu euch selbst zurückbringt.
Ich sagte zu Beginn, dass in meinem Leben bestimmte Menschen erschienen, die mich zu meiner Seele, zu meiner Seelenmission, meiner Inspiration geweckt haben. Daneben gab es aber auch Herausforderungen, Gegenkräfte, die mich auf "negative" Art und Weise zwangen, aufzuwachen. Es gibt also, so könnte man sagen, positive und negative Reize, die einen Menschen zu sich selbst bringen, die ihn oder sie bewusst machen. Manchmal kreiert ihr diese negativen Reize auch selbst. Indem ihr in bestimmte Fallen tappt, indem ihr Entscheidungen trefft, die am Ende Schmerz und Traurigkeit oder Einsamkeit bringen, könnt ihr herausfinden, was wirklich zu euch gehört und was nicht. Was auch immer ihr tut, das Leben ist darauf ausgerichtet, euch bewusster zu machen. Wenn ihr diesen Einstieg wählt, wenn ihr auf diese Weise betrachtet, was in eurem Leben geschieht, könnt ihr leichter Frieden damit finden und auch einen Sinn darin sehen.
Ich möchte nun etwas über Weihnachten und die Bedeutung der Geburt des Christkindes sagen.
Im Christkind bekommt das Licht, das Bewusstsein der Liebe und Einheit, ein menschliches Antlitz. Das Gesicht eines Kindes ist das Gesicht der Menschlichkeit überhaupt. Weil ein Kind verletzlich ist, hilflos beinah, ruft es in den Menschen Gefühle der Zärtlichkeit und Wärme hervor und auch eine Art Entzücken, eine tiefe Freude, Glück und auch Entlastung und Erleichterung, weil das Kind so unverhohlen verletzlich ist. Darin zeigt es eine Unschuld, die pur, rein ist und nach der ihr alle euch zurücksehnt: verletzlich sein zu dürfen, Mensch sein zu dürfen. Darin liegt eure Unschuld, das Unverhüllte, Unmaskierte, euch nicht verstecken zu brauchen, euch nicht als besser darzustellen zu brauchen, nicht eitel sein zu brauchen, nicht besser sein zu brauchen als andere, nicht für euer Daseinsrecht kämpfen zu brauchen. All dies drückt sich im Gesicht eines verletzlichen Kindes aus.
Es ist daher eine wunderschöne Gegebenheit, dass mit Weihnachten die Geburt eines Kindes gefeiert wird. Man könnte das Bild oder den Begriff des Kindes auch als zentral für die Botschaft, die Essenz der Christusenergie betrachten. Die Christusenergie lädt euch ein, eure Urteile zu mildern. Die Menschlichkeit selbst in eurem Widersacher oder Gegner zu sehen, selbst dort, wo Menschen aus Angst, aus Misstrauen, aus Verzweiflung, aus Wut handeln. Dort, wo sich das Gesicht des anderen verhärtet und als Feind erscheint, gerade dort sucht die Christusenergie Einlass, einen Einlass, der die Dualität überwindet, der über die Dualität von "Ich" versus dem "Anderen", Opfer versus Täter, gut versus böse hinausgeht. Die Christusenergie geht nach innen, in das Herz des anderen, und findet dort am Ende immer das Kind, die Unschuld, die Verletzlichkeit.
Wenn ihr die Christusenergie wirklich in euch selbst, in eurem Wesen empfangt, bringt dies die Menschlichkeit, sowohl in eure Wahrnehmung von euch selbst als auch in eure Wahrnehmung des anderen zurück, beides geht miteinander Hand in Hand. Wenn ihr euch selbst vergebt, vergebt ihr auch dem anderen. Das ist der Kern des Christus-Gedanken. Die Christus-Energie ist nicht so sehr eine Lehre oder Theorie oder Sammlung von Geboten und Verboten, von Regeln. Die Christusenergie ist eine Strömung des Herzens. Das ist etwas grundlegend anderes als eine religiöse Lehre. In der Tradition hat der Mensch aus der Christusenergie eine religiöse Lehre darüber gemacht, was sein darf und was nicht sein darf, über Gut und Böse, mit Dogmen, Regeln und so fort. Aber das ist nicht das, wer ich war oder wer ich bin. Die Saat, auf die ich in meinem Leben hören wollte, die ich zum Blühen bringen wollte, hatte mit einem Herzbewusstsein zu tun, das natürlich nicht explizit das meine oder von mir war. Sondern es war und ist ein Bewusstsein, das im und unter den Menschen geboren werden will.
Aus diesem Grund sage ich euch bei jeder Botschaft, die ich überbringe: Ich bin euer Bruder und Freund. Wir sind einander gleich. Ich bin kein Lehrer, der kommt, um zu predigen. Ich war ein Kind. Ich war ein Mensch. Ich war einer von euch. Es war mein innigster Wunsch, das zu sein - mit allen damit verbundenen Risiken. Denn in das Menschsein einzutauchen bedeutet auch, verletzlich zu werden wie ein Mensch. Die Gefühle der Angst, des Verlassenseins, aber auch der Freude, der Begeisterung, des Entzückens anzunehmen und zu durchleben - in dieser ganzen Palette von Emotionen, die so zutiefst menschlich ist, liegt eine ganz besondere, eine spirituelle Kraft.
Emotionen können Spaltung und Zwietracht säen. Schaut euch nur die Kriege an, die derzeit auf der Erde wüten, und die große Bitterkeit und Feindseligkeit, die zwischen Völkern oder Glaubensgruppen bestehen. Darin wird sichtbar, dass tiefe Verbitterung und Misstrauen enorme Aggressivität wecken und Gewalt und Zerstörung hervorrufen. Zugleich sieht man in einem Krieg, wie beide Seiten leiden und dort dieselben menschlichen Gefühle aufsteigen. Tiefer Kummer über den Verlust eines Kindes, Entsetzen über das Möglichsein von so viel Grausamkeit, Brutalität und Respektlosigkeit, Angst vor dem Verlust geliebter Menschen, Angst vor dem Verlust des eigenen Lebens, vor Schmerz, Unsicherheit. Zutiefst menschliche Emotionen, die auf beiden Seiten der Kriegsparteien so deutlich die Zerbrechlichkeit des Menschseins vor Augen führen.
An diesem Heiligabend möchte ich euch fragen: Könnt ihr eure eigene Verletzlichkeit und Menschlichkeit annehmen? Könnt ihr euch selbst die Härte vergeben, mit der ihr oft euch selbst und damit auch andere verurteilt? Es besteht immer eine Symmetrie zwischen dem, wie ihr euch selbst behandelt, und dem, wie ihr andere behandelt. Könnt ihr wirklich offen eure eigenen Ängste und das anschauen, was sie in euch selbst auslösen? Dass ihr Mauern errichtet, euch verbergt, euch stärker gebt, als ihr seid, oder gerade gleichgültiger, als ihr euch tatsächlich fühlt? Könnt ihr diese Ängste zulassen, darin das verängstigte Kind in euch erkennen? Seht es jetzt. Ruft es in euch auf. Das so menschliche Kind in euch, das Angst hat, verletzlich ist, das Schmerz mit sich trägt, Schmerz, der älter ist als dieses Leben. Der unverarbeitete Schmerz aus anderen Leben wird in das innere Kind dieser Inkarnation mitgenommen, sodass es eine Chance bekommt, weiter zu heilen. Ihr seid der Heiler dieses Kindes. Ihr seid geboren, um die Verletzlichkeit und den Schmerz in eurem menschlichen, inneren Kind in euer stetig wachsendes, stetig wacher werdendes Bewusstsein zu hüllen. Das ist eure Lebensaufgabe, eure Mission. Tu das jetzt, in diesem Moment.
Heiligabend. Stellt euch vor, dass ihr dieses Christkind in euch tragt. Das Christuskind, das mit jedem Christfest neu geboren werden will. Stellt euch vor, dass ihr das Christkind in euren Armen tragt. Schaut es an, die Unschuld und die Verheißung, das Licht in diesen Augen. Das Licht eines anderen, größeren Bewusstseins. Die Wärme und die Hoffnung des Herzens, der Liebe. Die Liebe, die mildert und Urteile schmelzen lässt, Mauern niederreißt. Die Liebe, die euch näher zu euch selbst und damit auch näher zu anderen bringt. Seht all dies in den Augen des Christuskindes in euren Armen. Seht dann euch selbst in diesen Augen. Ihr seid das Christuskind. Die Saat des Lichts, die in der Dunkelheit erwachen will, liegt in euch. Nährt sie mit eurem Bewusstsein, mit euren wissenden Augen. Euer Bewusstsein ist reif für Veränderung. Ihr habt diese Zeit dafür ausgewählt, auf der Erde zu sein, und ihr seid aus Liebe gekommen.
Manchmal, wenn es euch auf der Erde nicht gefällt, wenn ihr es hier dunkel und schwer findet, fragt ihr euch, was ihr hier tut, was eure Mission ist oder was der Sinn eurer Anwesenheit ist. Dann erinnert euch, dass eine Kraft, eine Liebeskraft in euch ist, die hier den Schmerz heilen will, der in euch selbst als Seele lebt, als Seele, die in viele Inkarnationen eingegangen ist. Das Heilen dieses Schmerzes ist euer Evolutionsweg, euer Weg der Bewusstwerdung. Je mehr ihr diese Liebe zulasst, desto sanfter, weicher werdet ihr innerlich und erlaubt ihr eurem Bewusstsein, sich aus der Schwere, dem Ego zu erheben, das ständig kämpft, urteilt, seine Position festlegen muss, sucht, analysiert, manipuliert. Anstelle dieses zermürbenden Kampfes mit dem Leben könnt ihr euch vom Strömen des höheren Bewusstseins mittragen lassen. Das beginnt mit dem Anschauen des Christuskindes in euch.
Ich grüße euch aus tiefer Anerkennung und Gleichgesinntheit. Ich wünsche euch ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Feiert die Geburt eures Lichtes. Lasst uns verbunden fühlen. Ihr seid nicht allein.
Ich grüße euch und bin bei euch.
Channeling: © Pamela Kribbe
Übersetzung: Yvonne Mohr - https://www.lichtderwelten.de/