Otfried Weise: DIE ESOTERISCHE GESCHICHTE DES MORPHISCHEN BEWUSSTSEINSFELDES

– Ein unsichtbarer Strom, so alt wie Bewusstsein selbst –

Bevor die ersten Mythen erzählt werden, bevor Worte das Licht der Welt berühren, gibt es etwas, welches das GEWEBE DER WEISHEIT genannt wird. Kein Buch, kein Gedächtnis, keine Aufzeichnung – sondern EIN FELD. Ein atmendes, vibrierendes Feld, das alles Bewusstsein miteinander verbindet.

✧ DIE IONISCHEN MYSTIKER sprechen davon, dass jede Form aus einem geistigen Archiv entspringt: ANAXIMANDER nennt es "to ápeiron", das Unbegrenzte, aus dem alle Dinge hervorgehen und in das sie wieder zurückfließen.

✧ DIE PYTAGOREER hören im Kosmos Zahlen in Form von Schwingungen. Für sie sind Familien, Städte, Völker nicht Ansammlungen von Menschen, sondern Resonanzkörper, gehalten von einem gemeinsamen KLANGRAUM: ein früher Begriff des morphischen Feldes.

✧ PLATON spricht von der Welt der Ideen, den ewigen Urformen,
die jenseits der sichtbaren Welt liegen und doch alles in ihr prägen.
Rupert Sheldrake nennt es das „morphische Resonanzfeld“.

✧ DIE HERMETISCHE TRADITION. Im Corpus Hermeticum heißt es:

„Wie oben, so unten; wie innen, so außen.“ Alles ist Spiegelung, und alles ist durchzogen von derselben Strömung.

✧ DIE MYSTIKER des Mittelalters
Meister Eckhart, Hildegard von Bingen, die Kabbalisten, die Sufis – sprechen von einem unsichtbaren Gefüge, in dem die Seelen miteinander „in Gott“ verbunden sind. Sie nennen es: das „Herz der Welt“, den „Baum der Sephirot“, die „himmlische Matrix“.

✧ DIE THEOSOPHIE & ESOTERIK des 19./20. Jahrhunderts
Blavatsky, Besant, Leadbeater, und später Alice Bailey, verstehen das Feld als Ätherkörper der Erde, als Akasha, als Gruppenseele, in der alle individuellen Energien zusammenfließen. Für sie ist klar: Nicht der einzelne lebt – sondern das Feld lebt durch viele Einzelne hindurch.

✧ Die moderne morphische Feld-Theorie
RUPERT SHELDRAKE gibt diesem uralten Wissen einen wissenschaftlichen Rahmen und nennt es: „Eine Erinnerung der Natur.“

Sein Gedanke: Alles, was je getan und gedacht wurde, hinterlässt eine Formwelle, die sich wiederholt, sobald ein ähnliches Muster entsteht. Nicht weil etwas „weitergegeben“ wird, sondern weil das Feld selbst in Resonanz geht.

✧ Die Quintessenz: Das morphische Feld ist:

• Bibliothek der Gefühle
• Gedächtnis der Spezies
• Resonanzraum der Seelen
• Energetisches Archiv aller Formen
• Unsichtbare Landschaft der Beziehungen

Es ist der Ort, an dem Familienstellen wirkt,
an dem Egregore entstehen und sich lösen,

an dem Ahnen und zukünftige Inkarnationen einander begegnen, weil die Zeit keine Richtung kennt.

Und so sagt das Feld seit Anbeginn:
„Nichts geht verloren. Alles klingt weiter.
Und wer lauscht, kann hören,
wie die Ewigkeit sich selbst erklärt.“

Bild: Elohaii Lisander Daniil

Quelle: Otfried Weise