Traumatische Erfahrungen, alte Beziehungsmuster, frühere Verletzungen – sie sind bekannt. Das Nervensystem erkennt sie sofort. Die Angst entsteht nicht, weil etwas neu ist, sondern weil der Mensch weiß, was geschehen kann, und spürt, dass er dem erneut ausgeliefert sein könnte.
Angst ist hier kein Warnsignal vor dem Fremden, sondern ein Erinnerungsreflex:
„Das kenne ich – und ich weiß, wie weh es tut.“
Der Satz berührt die Frage nach Erkenntnis und Freiheit.
Das Unbekannte steht für Möglichkeit. Das Bekannte hingegen steht für Struktur, Geschichte, Wiederholung. Angst entsteht, wenn der Mensch erkennt, dass Wissen nicht automatisch Schutz bedeutet.
Der Mensch begegnet dem Bekannten oft in der Illusion, es kontrollieren zu können. Fällt diese Illusion, bleibt die nackte Wahrheit: Erkenntnis macht verletzlich.
Nicht die Wahrheit selbst ist erschütternd, sondern wenn wir ihr schutzlos gegenüberstehen. Angst entsteht, wenn wir uns ausgesetzt fühlen – wenn das Vertraute seine Selbstverständlichkeit verliert.
Das Bekannte ist häufig das, was sich aus anderen Leben wiederholt. Alte Seelenverträge, energetische Muster, ungelöste Themen. Die Seele kennt sie. Genau deshalb kommen sie wieder auf den Tisch.
Das Unbekannte ist energetisch leer – ein Raum.
Das Bekannte trägt Schwingung, Erinnerung, Resonanz.
Angst entsteht, wenn das Gemüt weiß:
„Ich begegne mir selbst – ohne Rüstung.“
Diese Angst wirkt als Schwelle. Nicht als Warnung, sondern als Einladung. Sie zeigt an, dass Schutz nicht mehr im Außen liegt, sondern im Bewusstsein. Wer dem Bekannten ohne Schutz begegnet, ist BEREIT ZUR WANDLUNG.
DIE MENSCHEN FÜRCHTEN SICH OFT NICHT VOR DEM DUNKLEN, SONDERN VOR DEM LICHT, WEIL ES ALTE WUNDEN SICHTBAR MACHT.
Nicht das Unbekannte lässt das Herz erzittern,
sondern das Wiedersehen mit dem,
was längst erkannt, doch nie geheilt wurde.
Angst entsteht dort, wo Erinnerung auf Gegenwart trifft
und keine Rüstung mehr dazwischen steht.
Das Unbekannte ist ein offener Himmel –
das Bekannte ein Spiegel ohne Schleier.
Und so zittert der Mensch nicht,
weil er nicht weiß, was kommt,
sondern weil er weiß, was war
und spürt, dass er ihm nun endlich
schutzlos begegnen muss.
Bild: Chanakya Lama

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