2020-09-03

Elaine Bailey: Gespräche mit Askja - Teil 3


Askja: Hi, Schwesterchen, ich muss mich erst mal hinsetzen … ich fühl mich heute wie im Schleudergang der Waschmaschine.

Elaine: Du auch? Bei mir geht es auch rund und eckig.

Askja: Und wie ich gerade gelesen habe, haben wir schon wieder irgendwelche Portaltage. Man könnte denken, das Universum besteht nur aus Türen, Toren und Portalen, durch die man durch muss … ;)

Elaine: Dann müssen wir uns ja nicht wundern, wenn es mal wieder turbulent wird.

Askja (lacht): Ja, und passend zu den Portaltagen hatte ich mein eigenes Erlebnis mit Türen. Heute Morgen ist mir der Schlüssel in der Haustür abgebrochen.

Elaine: Oh nein! Aber auch schon wieder witzig … ;)

Askja: An sich ja, aber du kennst ja meinen Sonnenschein von Vermieter. Er setzt gerade wieder mal alles daran, mir sämtliche Kosten aufzubrummen, obwohl bekannt war, dass das Schloss verzogen ist und das ganz klar Sache der Hausverwaltung ist. Aber er spielt sein altes Spiel mit Drohungen, Angst machen, halblegalen Mitteln, will getürkte Rechnungen bezahlt haben, die viel zu hoch sind … das Übliche. Wenn er nur die Chance wittert, 2 Euro fuffzig sparen zu können, macht der Mann geistig schon mal ‚ne Flasche Sekt auf. Zusätzlich hat mein Missgeschick natürlich auch meine „nette“ Nachbarin auf den Plan gerufen, die jetzt mal wieder die Gelegenheit hat, über mich herzuziehen und mich schlecht dastehen zu lassen.

Elaine: Weil dir der Schlüssel abgebrochen ist?! Hätte doch jedem passieren können.

Askja: Oh, das sieht sie anders. Und das erzählt sie auch gerade jedem, der es hören will.

Elaine: Und was hast du jetzt vor?

Askja: Ich hab noch mit jemand anderem darüber gesprochen und der meinte, ich müsse endlich mal klar zu mir stehen, Kante zeigen und mich wehren. - Aber das bin nicht ich. Das wäre der pure Stress für mich, und ich will auch keine lautstarke Diskussion führen - schon gar nicht mit jemandem, der derart undifferenziert und unsachlich argumentiert wie mein Vermieter. Das bringt doch sowieso nix.

Elaine: Das wäre auch die falsche Ebene, würde ich auch nicht machen.

Askja: Gut. Aber ich überleg auch einfach, warum mir das passieren musste. Ich hab echt genug um die Ohren, den Ärger hätte ich jetzt nicht auch noch gebraucht. Aber vielleicht ja doch? Geht es darum, sich sein Licht nicht dimmen zu lassen, egal, was einem vor den Latz geknallt wird? Denn es ist ja schon auffällig - im Moment scheint alles noch mal aufs Tapet zu kommen, von dem ich eigentlich dachte, ich hätte es schon abgehakt und verstanden. Offensichtlich doch noch nicht.

Elaine: Und was ist das Grundthema?

Askja: Na ja … wie eigentlich immer in letzter Zeit: Selbstwert. Alles, was mir begegnet ist, hat abgeprüft, ob ich zu mir stehe oder ob ich mich wieder verunsichern lasse, zweifle und die Schuld mal wieder bei mir suche. Altes Thema.

Elaine: An dem knabbere ich aber auch noch …

Askja: Kein Wunder! Papa hat sich unsere Horoskope angeguckt und gesehen, dass wir beide im Moment den Transit-Neptun auf unserem Aszendenten stehen haben. Weißt ja, Neptun kann Illusion und Täuschung bewirken und der Aszendent zeigt die Persönlichkeit an und das Verhältnis zum Umfeld. Da ist es kein Wunder, wenn alles so nebulös wirkt, die Leute um uns herum uns falsch verstehen oder sogar hintergehen wollen. Andererseits sehen wir uns selbst aber auch nicht ganz klar …

Elaine: Hab ich auch schon gemerkt … Im Moment werden wieder unsere Ängste hochgespült. Es wird mal wieder schlecht über uns geredet wegen Dingen, für die wir wenig können. Aber ich muss sagen, ich steh da mittlerweile glaub ich drüber. Seit ein paar Tagen ist mir das so was von egal. Ob mein Ex Lügen über mich erzählt oder versucht, meinen Ruf zu ruinieren. Wer es glauben will, soll es glauben. Es ist mir zum ersten Mal wirklich gleichgültig. Auf einmal ist Frieden.

Askja: Als friedlich würd ich mich gerade wirklich nicht bezeichnen …

Elaine: Wenn man die Meinung von anderen als unwichtig einstuft, kommt das echt von allein. Man hat auf einmal auch viel mehr Zeit und Energie! ;) Sonst hab ich, so viel davon verschwendet, um anderen einen Gefallen zu tun oder ihnen zu gefallen, um mich so zu benehmen, dass mich keiner kritisieren konnte … is doch Quatsch. Ich kümmer mich nur noch um mich selbst, sehe zu, dass ich mich gut finde, und das reicht. Und dann ist wirklich mehr Frieden und vor allem Ruhe in mir, das tut richtig gut.

Askja: Glaub ich, aber ich könnt im Moment einfach nur um mich hauen! Die sollen mich doch einfach mal alle in Ruhe lassen, dann hab ich vielleicht auch mal Frieden.

Elaine (lacht): Vielleicht hat es auch ein bisschen was damit zu tun, dass du deine dunklen Seiten annehmen sollst. Du willst immer perfekt sein und das Schlechte, Unperfekte wegdrücken.

Askja: Hm …

Elaine: Ob dir jetzt der Schlüssel abbricht oder nicht, ist doch egal, kann jedem passieren, das ist jetzt wirklich kein weltbewegendes Ereignis, das heute Abend in den „Tagesthemen“ kommen wird. Und daher muss sich da auch keiner drüber aufregen, die sollen doch mal rauskommen aus ihrem Kindergarten! Es ist ein Problem, aber ein kleines, das man leicht lösen kann, fertig. Was viel mehr an dir nagt als die Kritik der Leute im Außen ist dein innerer Kritiker, glaub ich.

Askja: Das mit dem inneren Kritiker stimmt wohl leider … Alles, was mich in letzter Zeit gestört hat, waren Dinge, die ich an mir nicht mochte - und die bekommt man natürlich vom Außen gespiegelt und präsentiert. Der liebe Selbstwert … ein schwieriger Fall.

Elaine: Da kann man was von meinem Ex lernen. Die Faszination für ihn kann ich ja heute nicht mehr nachvollziehen … aber was ich aus der Beziehung mitgenommen habe, ist sein Umgang mit schwierigen Situationen. Wenn um ihn herum das Chaos ausgebrochen ist, jeder ihn angefeindet hat und alles schieflief, hat er sich immer erst mal rausgenommen. Er ist gerade dann für einen Tag oder zwei in ein tolles Hotel, hat eine Wellnessbehandlung gebucht oder ein gutes Essen mit Champagner genossen, bis es ihm wieder besser ging. Erst dann hat er das Problem in Angriff genommen. Er hat erst einmal seine Energie wieder angehoben und sich ein gutes Gefühl verschafft, bevor er die Dinge angegangen ist. Also wenn dich wieder jemand anfeindet, nicht auf die Streitgespräche einsteigen und sich reinsteigern, sondern sag erst mal: „Moment mal, regt euch ab, das können wir alles regeln, aber nicht jetzt.“ Dann dich rausnehmen und erst mal dir etwas Gutes tun, deine Energie wieder anheben und ruhig bekommen, zu dir finden, damit du auch aus dir heraus agieren kannst.

Askja: Sehr weise, Schwesterchen, ich bin beeindruckt! :)

Elaine: Für mein Projekt, Pferde aufzunehmen und wieder aufzupäppeln, die zum Schlachter sollen oder einfach schlecht behandelt wurden, bin ich doch auch extrem angefeindet worden. Da gab es einen richtigen Shitstorm.

Askja: Warum das denn??

Elaine: Einige waren der Meinung, ich wolle mich damit nur bereichern, weil ich die Pferde ja weitervermittle, wenn sie wieder in Ordnung sind. Da hab ich mir auch überlegt, wie ich damit umgehen soll. Mich rechtfertigen? Die Kommentare einfach löschen? Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die Leute einfach sein lasse, das ist nicht die Ebene, auf der ich agieren muss. Was mir das Ganze aber zeigt, sind meine eigenen Ängste, dass man mich so sehen könnte: als miesen Pferdehändler, der nur auf Profit aus ist. Aber da muss ich mir einfach nur sagen: Aha, interessant, das sind also die Dinge, die ich auflösen kann.

Askja: Ja, das Außen spiegelt nur unser Inneres, ich weiß … ;) Trotzdem nicht immer schön, das einzusehen. Aber wie würden denn eigentlich die Wesen aus den höheren Dimensionen damit umgehen, wenn sie angefeindet würden?

Elaine: Moment … muss ich mal nachhören. … Also: Die würden ihre Mitmenschen nicht attackieren, wenn sie angegriffen werden, sich nicht rechtfertigen oder in lange Diskussionen verstricken. Sie würden da einfach drüberstehen und sich komplett rausnehmen, sich dann fragen, was es mit ihnen zu tun hat, aber das dann für sich und mit sich allein lösen. Wichtig dabei ist aber, dass du unangreifbar wirst für Attacken aus dem Außen, wenn du dem Angriff einfach ausweichst, indem du einen Schritt zur Seite gehst. Ihn an dir vorbeigehen lässt. Es geht nicht um ein Sichwehren im Außen durch irgendwelche Aktionen, sondern es geht darum, sich selbst unangreifbar zu machen. Es ist Innenarbeit.

Askja: Aber manchmal muss man im Außen Grenzen setzen, sonst nimmt einem jeder Hansel die Butter vom Brot!

Elaine: Klar, muss man, aber dafür reicht ein klares, liebevolles Nein. Davon abgesehen musst du nur zu dir stehen und dir bewusst werden: Nein, das brauche ich jetzt nicht, das will ich nicht. Klar und ruhig, aber freundlich und liebevoll. Du musst dir nicht alles bieten lassen, aber du darfst nicht auf die Spielchen im Außen einsteigen.

Askja: Klingt logisch. Aber ich weiß, dass ich später nicht ruhig und liebevoll in der Tür stehen werde, wenn der Vermieter mir mit einem süffisanten Grinsen die nächste gefakte Rechnung unter die Nase hält.

Elaine: Gut, nimm mal an, du wärst im Weltraum unterwegs in einem der Schiffe und würdest von einer dunklen Macht angegriffen.

Askja: Kann ich mir grade sehr gut vorstellen. Ich würde wahrscheinlich die Torpedos laden!

Elaine: Die „Hellen“ würden aber keinen Gegenangriff starten und die anderen nicht bombardieren.

Askja: Sondern?

Elaine: Sie würden ihre Energie so weit erhöhen, dass sie nicht mehr angreifbar sind. Das ist eine Art von Verteidigung, aber kein Angriff. So kannst du dich schützen und rausnehmen und das „Böse“ einfach an dir abprallen lassen. Das üben wir gerade mit solchen Aktionen wie jetzt bei dir. Aber damit das klappt, müssen wir unsere Frequenz anheben, die Selbstliebe leben, die innere Freude aktivieren, den inneren Frieden finden. Ich denke, wir werden gerade so oft angegriffen im Außen, damit wir endlich den Weg finden: nicht in den Kampf zu gehen, sondern im Gegenteil sich in sich selbst zurückzuziehen und die Frequenz hochzudrehen. Das kann zum Beispiel passieren, indem ich mir etwas Gutes tue - und dadurch lässt man die Angreifer ins Leere laufen.

Askja: Okay, dann werde ich meinem Vermieter nicht die Tür vor der Nase zuknallen, sondern ihm so ein - wie hast du gesagt? - „liebevolles Nein“ entgegensetzen, indem ich ihn mit der Rechtslage konfrontiere, die eindeutig zu meinen Gunsten ist. Also ihm sagen: Bis hierhin und nicht weiter.

Elaine: Genau, du musst nicht alles schlucken oder dir alles bieten lassen. Aber du musst elegant agieren und vor allem mit Gelassenheit. Ganz ruhig. Ich hab gerade das Bild von einem zappelnden Kobold vor Augen, der keift und zetert und versucht, mir ans Bein zu treten. Den kannst du mit einer Riesenhand am Schlafittchen packen, hochheben und dann in der Luft rumzappeln lassen, um ihn schließlich ganz sanft beiseitezusetzen. Vielleicht in ein kleines umzäuntes Gehege, wo er sich austoben, dich aber nicht mehr angreifen kann. Du musst den kleinen nervigen Kobold also nicht gleich erschießen oder in Grund und Boden trampeln, sondern setz ihn einfach in sein Gebiet, wo er hingehört und er dich nicht mehr ärgern kann.

Askja: Das Bild gefällt mir! :)

Elaine: Ja, ist irgendwann ein bisschen wie im Zoo. Dort kannst du dann deine ganzen Kobolde, die du alle in ihre Käfige gesetzt hast, besichtigen und dir denken: „Ach, guck mal da, ja, an den erinnere ich mich noch gut. Der ist immer noch so aufgeregt … ist schon wieder ganz rot im Gesicht und meint wirklich, Macht zu haben. Wie putzig!“ Und dann gehst du einfach weiter, schaust dir auch die übrigen Kobolde an - bist aber selbst in einer ganz anderen Position als sie. Du hast Grenzen gezogen, ohne in einen Kampf zu gehen.

Askja: Eben, als ich so darüber nachgedacht habe, konnte ich mich das erste Mal überhaupt bei meinem Vermieter bedanken, dass ich durch ihn die Möglichkeit habe, das zu üben. Also nicht persönlich bedankt, sondern für mich, in Gedanken, wir müssen es jetzt ja nicht gleich übertreiben. ;) Aber ich hab das ehrlich gemeint, und dann wurde die Energie sofort weicher, der Widerstand hat direkt aufgehört und sich aufgelöst. Und dann musste ich mich nicht mehr wehren, weil ja kein Widerstand mehr da war!

Elaine: Gut, wahrscheinlich kommt er jetzt gar nicht mehr vorbei und du hast die Lernaufgabe schon erledigt.

Askja: So langsam kriegen wir den Dreh raus. :)

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