Askja: Ui, die berühmten Dualseelen! Auf meine bessere Hälfte warte ich ja immer noch. Der Schnellste ist er scheinbar nicht gerade …
Elaine: Siehste, und schon der falsche Ansatz, dass du wartest! Da kannst du lange warten. Auf was überhaupt? Dass dich jemand glücklich macht, weil du das selbst nicht kannst?
Askja: Wie bitte?!
Elaine: Nicht böse gemeint! Aber: was erwartest du von ihm zu bekommen: Anerkennung, Bewunderung, Respekt, Schutz, das Gefühl des Angekommenseins, Liebe? Diese Bedürfnisse dürfen wir mal schön alle erst selbst in uns stillen, anstatt im Außen nach jemandem zu suchen, der unserem inneren schreienden Kind den Schnulli gibt.
Askja: (hust) Der bitte was tut??
Elaine: Deinem inneren Kind den Schnulli gibt. Oder das Fläschchen. Dein inneres Kind schreit aus Einsamkeit, aus Angst, weil es sich alleine fühlt. Weil es Liebe braucht, Wärme, Zuwendung. Du sendest non stop lauthals Bedürftigkeit, Mangel, Unselbständigkeit aus.
Askja: Achso, das alte Thema: aussenden - empfangen, säen - ernten. Abgesehen davon, dass ohrenbetäubendes Kindergeschrei wohl jeden Mann in die Flucht schlägt.
Elaine: (lacht) Entweder das, oder du resonierst eben mit jemandem, der genauso fühlt. Wenn sich zwei bedürftige, heulende Kinder aneinander klammern, gehen sie gemeinsam unter. Was das für eine Beziehung wird, brauche ich dir nicht zu beschreiben.
Oft werde ich in meinen Beratungen gefragt: „Wann kommt endlich mein Seelenpartner? Finde ich ihn überhaupt noch in diesem Leben?“ Das ist der komplett falsche Denkansatz! Denn es ist ja nicht vorherbestimmt so, dass am Tag X der güldene Prinz ums Eck geritten kommt – oder eben nicht.
Nein! Es hängt allein davon ab, was du aussendest! Es geht darum, deine Einstellung, deine Energieausstrahlung zu optimieren, bis du so viel Lebensfreude ausstrahlst, so viel Liebe, dass du überfließt. DANN ziehst du die Partner nur so an!
Askja: Also nicht mehr suchen oder warten – sondern sich finden lassen. Nicht mehr einsam leiden, sondern das Richtige ausstrahlen. Das gefällt mir auch viel besser!
Elaine: Genau! Es würde schon alleine helfen, wenn du keinen Mangel mehr aussendest …
Askja: Ich bin ein Männer-GPS! Sehr schön J Ich sehe mich nur derzeit leider als einsam blinkender Peilsender alleine auf weitem Feld … wo sind die denn alle? Warum taucht keiner auf?
Elaine: Wenn jetzt kein Mann in deinem Leben ist, ist das ein Indikator dafür, dass deine Ausstrahlung nicht stimmt, dass dein Herz nicht offen ist und eine blockierende Überzeugung in dir eine Störfrequenz sendet.
Askja: Daran kann ich feilen!
Elaine: Oder du hast einfach im Moment ein Lebensthema, das du am besten alleine bearbeiten kannst.
Askja: Es ist also wie immer Arbeit an sich selbst :-(
Elaine: Wobei „Arbeit“ das falsche Wort ist. Denn es geht ja darum, glücklich mit sich zu sein, Freude zu fühlen – und die dann auszustrahlen.
Askja: Also nicht fragen: „Finde ich irgendwann meinen Seelenpartner?“, sondern: „Warum fließe ich nicht über vor Lebensfreude?“
Elaine: Jap! Und wenn man so sehr in der Lebensfreude und in der Liebe zu sich selbst ist, dass man die teilen will, finden sich natürlich ganz viele Menschen, die auf einen aufmerksam werden. Die positive Energie, die man ausstrahlt, wirkt magnetisch, man wirkt extrem anziehend, weil man gibt, abstrahlt. Du resonierst dann in allen Bereichen mit entsprechenden Ereignissen und Menschen.
Bei der Auswahl seiner Freunde und speziell seines Partners darf man dann bewusst aussortieren! Damit man sich keinen Partner aussucht der braucht, was du gibst, also bedürftig ist. Frauen haben ja tendenziell dieses Helfersyndrom…(räusper) … Sondern dass du einen auswählst, der sich angezogen fühlt, weil er mit dir resoniert. Der auch gibt. Dann kann man sich gegenseitig bereichern – wenn beide Partner etwas zu geben haben und sich nicht aus Bedürftigkeit aneinanderklammern.
Askja: Klar. Das ist eine ganz andere Art von Beziehung, als das was ich so meistens um mich herum beobachte: da wird mehr oder weniger subtil darum gebettelt, dass der andere einen liebt und wertschätzt. Mit mehr oder weniger dezenten Mitteln. Die Aufmerksamkeit des Gegenübers schenkt dir zwar Energie, aber wehe er gibt sie dir irgendwann nicht mehr! Dann kommt es zu Vorwürfen, Selbstzweifeln, Streit und Eifersucht.
Elaine: Weil die Partner nach und nach abhängig von dieser Art der fremden Energiezufuhr geworden sind, sie werden zu einer Art Energiejunkie, zum Energievampir, der immer wieder Bestätigung braucht.
Askja: Wenn dir also einer sagt, dass er dich soooo sehr liebt, dass er ohne dich nicht mehr leben kann - dann such schnellstens das Weite! Unselbständiger Energievampir!
Elaine: (lacht) Genau! Verdreht, dass einem so ein Spruch dann also höchster Liebesbeweis und Romantik verkauft wird.
Und wie krank, dass viele sich genau dadurch glücklich fühlen, dass sie gebraucht werden. Sich wichtig fühlen, wenn der andere ohne sie nicht mehr leben will.
Askja: Kann ich verstehen: das rührt einfach daher, dass ihnen das endlich einen Sinn für ihr Dasein gibt. Wenn ihr Leben bisher auch sinnlos und ihr Dasein unwichtig war: JETZT endlich gibt ihnen ihr Partner die Wichtigkeit und den Sinn, den sie immer vergeblich gesucht haben.
Elaine: Mich stößt so etwas definitiv ab, weil es Bedürftigkeit und das Gegenteil von Selbständigkeit und Unabhängigkeit ausdrückt. Bevor jemand in eine Beziehung startet, sollte er als erstes mal Eigenverantwortung für sein Leben übernommen haben! Glücklich sein können, ohne jemanden dafür zu miss-brauchen! Den Sinn seines Lebens gefunden haben oder zumindest auf dem Weg dorthin sein, ihn jedenfalls nicht über den anderen definieren. Sonst begibt man sich in falsche Abhängigkeiten.
Askja: Da fallen mir die ganzen traurigen Love Songs ein, in denen rauf- und runtergejammert wird, dass man verlassen wurde, allein ist, von Sehnsucht zerfressen wird und so weiter. Und immer regnet es in den Liedern! ;)
Elaine: Das ist pures Selbstmitleid und keine gute Energie! Das hat auch nichts mit Romantik zu tun! Es zeugt nicht von tiefer Liebe, sondern von jämmerlicher Unselbständigkeit und Abhängigkeit, von einem tief empfundenen Mangel. Den der andere auffüllen soll. Wer möchte schon ein Lückenfüller sein?
Askja: Warum nennt man das dann Liebeslied? Warum sind die so erfolgreich?
Elaine: Weil unglaublich viele Menschen Liebe mit genau diesem inneren Mangelgefühl verwechseln oder gleichsetzen. Je tiefer der Schmerz der Einsamkeit und die Abhängigkeit vom Anderen empfunden wird, also der Mangel, desto größer sei die Liebesfähigkeit. In Wirklichkeit: desto größer die Bedürftigkeit, also die Sehnsucht, nach einem Menschen, der dir das gibt, was du dir eigentlich selbst geben können solltest. Liebe, Respekt, Sicherheit, Anerkennung, Schutz, schöne Erlebnisse, das Leben feiern und nicht zuletzt – einen Sinn für deine Existenz und das Gefühl, gebraucht zu werden.
Askja: Was mir übrigens grade auch auffällt: das ist oft der Beweggrund vieler Frauen, Kinder zu bekommen: um endlich einen Sinn in ihrem Leben zu haben durch jemanden, der ohne sie nicht leben kann. Stichwort: Helikopter-Mama …
Elaine: Stimmt! Außerdem hoffen sie die Männer mit einem Kind an sich zu binden.
Irgendwie scheinen wir auf vielerlei Arten andere oft unbewusst für das zu missbrauchen, was wir zuerst mal mit uns selbst klären sollten. Zu oft ist es noch so, dass man einen Mangel an Liebe oder eine Angst vor Einsamkeit spürt und jemand anderen sucht der das übertüncht – Symptombehandlung quasi.
Askja: Wobei es doch eigentlich zurzeit mehr denn je in allen Bereichen darum gehen sollte, frei, unabhängig und eigenverantwortlich zu werden.
Gerade im Moment, wo so viele auf der Suche sind nach einem Partner und es in so vielen Beziehungen kriselt. Warum ist das eigentlich so? Die Trennungen häufen sich ja wirklich …
Elaine: Beziehungen dienen immer dazu, Anzuecken, zu Reflektieren, sich zu erkennen. Dadurch entwickelst du dich schneller, wirst also kompletter und somit eigenständiger.
Zu oft war die Basis der Beziehung bisher aber nun mal so wie vorhin beschrieben: wenn jemand einsam leidet und dann jemanden findet der auch einsam ist und darunter leidet … „ich kann ohne dich nicht leben“ … wird das eine Beziehung kranker Abhängigkeiten werden. Niemand kann wachsen und für sich heiler werden. Jeder klammert sich an den Anderen und so gehen sie gemeinsam unter.
Solche und andere Unstimmigkeiten fallen vor allem in Zeiten wie Corona und der des Lockdowns auf, wenn viele Paare dazu gezwungen sind wesentlich mehr Zeit enger miteinander zu verbringen als vorher.
Askja: Dadurch konnten die Partner auch den Themen, die sie miteinander aufarbeiten sollen, nicht mehr aus dem Weg gehen. Aber wenn sich jetzt so viele trennen, können sie doch nix mehr erkennen und aneinander wachsen?
Elaine: Oft war der Schlussstrich schon längst überfällig, wurde aber nicht gezogen. Man hatte sich gegenseitig zwar nichts mehr zu geben, lebte wie Bruder und Schwester aus Gewohnheit nebeneinander her. Innerlich hat es schon lange nicht mehr gestimmt, aber man ist zu sehr miteinander im Alltag verflochten, als dass man sich mal eben so wieder trennen möchte.
Oder man blockierte sich vielleicht sogar massiv gegenseitig und die Beziehung blieb ebenfalls aus praktischen Gründen erhalten oder aus Angst vor einem Neuanfang.
Um wieder Neues erkennen zu können, ist eine Zeit des All-ein-seins schon längst überfällig geworden, um sich zu sortieren und neu zu kalibrieren, sich weiterzuentwickeln.
Immer geht es darum, mehr zu sich selbst zu kommen. Das geht manchmal am besten alleine und sind Phasen, die gelebt und nicht aus Angst vor den Konsequenzen totgeschwiegen werden dürfen.
Man muss übrigens von der Bewertung weg, dass lebenslange Treue und eine lebenslange Beziehung zu einem Partner ein ehrenwertes Ziel ist. Für manche mag das zwar der richtige Weg sein, solange die Beziehung lebendig bleibt und man wirklich miteinander interagiert und sich miteinander entwickelt. Manchmal sind Themen aber einfach durch, die man mit diesem Partner hatte. Dann bedeutet Verharren Stagnation.
So ist der Lebensstil mehrere Lebensabschnittsgefährten zu haben also kein Zeichen von Beziehungsunfähigkeit oder eines Luderlebens, sondern Zeichen einer schnellen Themenbearbeitung. Vorausgesetzt natürlich, man lebt diese Beziehungen selbstreflektierend, tiefgreifend und lernt wirklich aus ihnen. Wenn man sie nur benutzt um oberflächliche Symptome und Bedürfnisse zu stillen, bringt es natürlich nichts.
Askja: Ja, wir müssen so viele Facetten von uns wieder zurückholen, um uns zu komplettieren. Ist der eine Aspekt erkannt und integriert, wartet schon der nächste - daher machen viele Begegnungen und Lernpartner durchaus Sinn. Sehr selten entwickeln sich beide Partner so parallel, dass die Beziehung dauerhaft harmonisch ist.
Aber was ist denn dann mit dem Seelenpartner, der Dualseele, meiner zweiten Hälfte, der Liebe meines Lebens? Wenn ich die gefunden habe, bin ich doch wohl endlich angekommen?
Elaine: Ich muss dir leider die romantische Illusion nehmen, dass irgendwo der Eine, dein Seelenpartner auf dich wartet. Denn das Konzept der Dualseelen, der zwei Hälften, die sich komplettieren, stimmt einfach nicht. Du bist in dir schon KOMPLETT. Dir fehlt nichts und niemand.
Askja: Keine Dualseele? Keine zweite Hälfte? Das dürfte viele vor den Kopf stoßen …
Elaine: Alleine nicht genug zu sein, nicht ganz zu sein, das Denken, dass man einen anderen braucht um komplett zu sein … das ist alles von außen Aufgedrücktes. Um dir einzureden, dass du nicht all-mächtig und all-eins bist. Wer daran interessiert ist, dass Menschen das glauben und nicht ihre göttliche Vollkommenheit in sich erkennen, weißt du ja …
Beziehungen dienen einzig dazu, ein Stückchen mehr von sich kennenzulernen und freizulegen. Das Ziel ist es nicht, am Ende Seite an Seite mit jemandem dazustehen und sich gegenseitig zu ergänzen, zusammen ein Ganzes zu ergeben. Ohne einander nicht mehr sein zu können und vor Liebeskummer zu sterben, wenn man getrennt wird.
Sondern das Ziel ist es, am Ende alleine dastehen zu können, alleine komplett zu sein, weil man all seine Anteile zurückgeholt hat zu sich.
Askja: Wenn ich ehrlich bin: das romantische Konzept des Einen und einzigen Mannes kam mir schon immer spanisch vor. Das kann ja nicht richtig sein. Stell dir nur mal vor, der Prinz lernt ein paar eher uncharmante Damen kennen auf seinem Weg zu mir. Dann ist der so verschreckt, dass er direkt Mönch wird und ich warte mein Leben lang vergebens.
Oder er sucht sein Heil in der Flucht und erkundet den unerkundeten Amazonas. Mit Machete zwischen den Zähnen, aber ohne mich. Nicht gut. Vor allem aber: Laut der Theorie der Vereinigten Romantiker aller Länder würde das bedeuten: Der Held ist aus dem Spiel und ich kann das Thema Liebe für dieses Leben abhaken. Das kann nicht sein! Allein für solche Fälle muss es „Ersatzkandidaten“ geben.
Elaine: (lacht) Sogar viele. Weitaus mehr, als nötig wären. Mit so vielen kannst du die Themen bearbeiten, die bei dir gerade anstehen. Es geht ja nicht um den perfekten Mann, sondern um dich und deinen Weg zu deiner Ganzheit. Es gibt viele Lernpartner.
Askja: Okay … jeder hat also seine Themen, die man mit verschiedenen Partnern lernen kann. Wobei lernen … das ist das falsche Wort … um ein Thema zu erleben, das fühlt sich richtiger an.
Es geht grundlegend aber immer nur um mich selbst, nicht um das Leben zu zweit?
Elaine: Genau. Es geht darum, HEIL zu werden, All-Eins. Deine göttliche Vollkommenheit.
Früher, so bis in die 1950er, war es noch so, dass man mit einem ganzen Päckchen an Lernthemen inkarnierte, die man aufzuarbeiten hatte. Am Ende des Lebens hatte man dann einige oder alle Themen abgearbeitet. Die nächste Inkarnation knüpfte dann entweder dort an, wo man stehen geblieben war, oder hielt ein weiteres Lernpäckchen bereit.
Inzwischen aber können wir innerhalb eines Lebens heil werden – das heißt, unser gesamtes Potential zur Entfaltung bringen! Vollständig erwachen!
Das Lerntempo ist also äußerst rasant geworden, die Veränderungen und Entwicklungen gehen rasend schnell und daraus resultieren ständig wechselnde Umstände. Eine irre Entwicklungschance, um die uns viele Seelen beneiden. Dass wir in dieser Zeit hier inkarnieren durften, ist eine Ehre.
Askja: Diese schnelle Entwicklung spiegelt sich ja auch im Arbeitsleben: wir üben ein paar Jahre den einen Beruf aus, dann verändert sich auf einmal etwas und wir erfinden uns neu. Wählen einen Beruf der unserer Entwicklung mehr dient, oder der uns unserem Kernthema näher bringt. Der unserem Wesen einfach mehr entspricht.
Elaine: Genauso verhält es sich mit Beziehungen. Das alte Modell, dass man einen Lebenspartner für immer hat, das ist einfach nicht mehr aktuell. Früher war die Entwicklung so langsam, da hat man nur einen Partner gebraucht und den oft im nächsten Leben wieder getroffen, um gemeinsam weiterzuarbeiten. Heute ist es grade andersrum: da braucht man innerhalb eines Lebens oft mehrere Partner, weil die Entwicklungen so schnell gehen.
Askja: Wir leben in der Ära der - wie heißen die so schön: Lebensabschnittsgefährten.
Elaine: Nein … Das ist auch schon wieder überholt. Wir nähern uns so langsam den Beziehungsmodellen der höheren Dimensionen an. Das Ganze nimmt ziemlich Fahrt auf in letzter Zeit und passt sich an das Leben auf anderen Planeten an.
Askja: Aaaaaha, jetzt wird’s interessant. Was weißt du darüber?
Elaine: Jedem ist dort sehr bewusst, dass er für sich selbst komplett ist. Ein eigenständiges und heiles Wesen, das niemanden anderen braucht um ganz zu sein. Du kannst dich als heiles Wesen natürlich trotzdem mit anderen verbinden, Partnerschaften eingehen, um Freude zu teilen, das Leben zusammen zu genießen, Erfahrungen gemeinsam zu machen. Trotzdem bleibst du eigenständig und eigenverantwortlich für dein Glück und deine Emotionen.
Askja: Das heißt, irgendwann bist du auf einem Level, auf dem Beziehungen keine „Lernerfahrungen“ mehr sind? Sondern es ist so wie es sein sollte: man potenziert sich gegenseitig aufs Optimum, pusht sich aufs positivste gegenseitig, genießt zusammen das Leben. Wir entwickeln uns also nicht zu einer Ansammlung von Einzelgängern, ich bin erleichtert! ;)
Elaine: Nein, eigenverantwortlich und unabhängig zu sein bedeutet nicht, dass man einsam ist. Nur, dass man sich nicht wie ein Verdurstender an den anderen klammert. Oder leidet und unglücklich ist, wenn man alleine lebt. Die „Beziehungen“ sind dadurch viel freier als bei uns, ohne jeden Zwang und ohne falsche Erwartungen an den anderen.
Man ist sich auch bewusst, dass sich alles ständig verändert, nichts bleibt wie es war. Es wird also nicht vorausgesetzt, dass eine Beziehung lange oder ewig dauert, sondern eben nur solange, wie sie für beide bereichernd ist.
Askja: Aber man kann zusammen Kinder haben und sich ein Zuhause aufbauen?
Elaine: Klar, aber es ist nicht so langfristig und fest angelegt wie bei uns: bis dass der Tod euch scheidet.
Askja: Oder bis der Kredit abbezahlt ist …
Elaine: Nein. Nur so lange, wie sich beide damit wohlfühlen. Und das ist völlig in Ordnung so und allen bewusst.
Dinge, Menschen, Situationen verändern sich. Und löst man die Verbindung dann auf, stürzt das niemanden in Einsamkeit und Verzweiflung! Weil beide Partner ja an sich selbständig und stabil sind.
Askja: Das hört sich ganz so an, als ob man keine langen und tiefgehenden Beziehungen mehr führt, je höher man entwickelt ist?
Elaine: (lacht) Es gibt durchaus sehr lange tiefe Beziehungen. Solange man sich gegenseitig positiv zum Wachstum anregt (das heißt ohne Streit und Anecken und Triggern, so wie wir es hier noch machen) und sich gegenseitig bereichert und inspiriert, ist die Beziehung ja für alle wohltuend und bleibt natürlich erhalten. Das kommt sogar öfter vor, je weiter entwickelt die Seelen sind.
Askja: Wenn es dann doch mal zum Streit kommt in der Beziehung, ist der dann ja ganz anders als gewohnt, weil ein tiefes Grundvertrauen da ist, in den Partner und die Beziehung.
Elaine: Ein Streit eskaliert bei uns meistens nur darum, weil im Hintergrund die Angst mitspielt, wieder allein dazustehen. Dann schreit das innere Kind und klammert sich an die Beziehung. Oder es schreit aus Angst, dass ihm der Schnulli, das Fläschchen weggenommen wird: also die Energiequelle, aus der es die ganze Zeit zuzzelt.
Hast du aber so viel Liebe, dass du gar nicht mehr weißt, wohin damit, und sie einfach teilst, brauchst du niemanden mehr, an den du dich klammerst und der dich stützt. Der dein emotionales Defizit ausgleicht. Du brauchst keine Krücke mehr, sondern erfährst, dass du auch allein stehen kannst. Was nicht bedeutet, dass man sich nicht gegenseitig ergänzen und helfen darf ...
Askja: Jaja, ich versteh schon: wenn ich heillos schüchtern bin und in Gesellschaft selbst unter Androhung von Folter keinen Satz rauskriege, hilft es mir langfristig nicht, einen selbstbewussten und wortgewandten Mann an meiner Seite zu haben, der den Part übernimmt.
Elaine: Nein, der der würde dir nur jede Chance nehmen, deine eigene Stärke und Selbstsicherheit zu entwickeln und zu wachsen. Das Gefühl, dass man nur ein „halber Mensch“ ist, solange man seinen Seelenpartner noch nicht gefunden hat, das ist völlig verkehrt.
Aber auch in bewussten Beziehungen ist bei uns nicht immer alles einfach und eitel Sonnenschein: man verletzt und triggert sich gegenseitig immer noch.
Askja: Die berühmten ArschEngel. Meistens besonders liebenswerte Seelen, die sich vor der Inkarnation bereit erklärt haben dir weh zu tun oder dir Probleme zu bereiten, damit du lernen kannst. Klingt erst mal verkehrt, macht aber Sinn.
Über die Stufe ist man in den höheren Ebenen also irgendwann hinaus! Ein Glück. Was sich liebt, das neckt sich – ist ja echt kindisch.
Ha!, und du beschwerst dich über deinen Ex! Wenn der Mann dich nicht liebt, weiß ich auch nicht … ;)
Elaine (lacht): Jaaaa … an ihm MUSS ich mich weiter entwickeln. Wenn ich nur versuche alle mit ihm zusammenhängenden üblen Gefühle wegzuklopfen (Stichwort EFT) oder wegzuatmen, krieg ich irgendwann blaue Flecken und Schnappatmung :-)
Im Ernst: Wenn Du etwas WEG atmen, klopfen, meditieren willst, bist du voll auf dem Holzweg. Probleme, Ängste, negative Gefühle etc sind deine am wenigsten entwickelten Seiten, die von dir gesehen und angenommen werden wollen.
Askja: Oft muss man die unangenehmen Gefühle einfach mal intensiv zulassen. In sie hineingehen und sie fühlen. Nicht umsonst heißt es Geh-fühl ! Erst danach tritt ein innerer Frieden ein.
Wenn ich also Sehnsucht fühle, nach …was weiß ich … Sicherheit, einer festen Familie, einem festen Partner, bei dem ich mich endlich angekommen fühle …
Elaine: … dann sind das Aspekte und Werte, die du nur in dir selbst finden kannst, nie im Außen und niemals in jemand anderem.
Askja: Okay, ich fokussiere mich auf meine Entwicklung, auf mein „Komplettwerden“. Und lasse die richtigen Partner dazu in mein Leben treten und wieder gehen.
Elaine: Das klingt erst mal sehr fremd, ich weiß. Man ist so vorkonditioniert, dass man den einen Seelenpartner da draußen irgendwie finden muss, monogam leben muss und eine feste lebenslange Beziehung das höchste Ziel ist.
Askja: Es ist halt einfach immer noch so, dass jemand der nicht in einer langjährigen Beziehung ist, als bemitleidenswerter vom Schicksal vergessener Außenseiter betrachtet wird. Deine Ehe gilt als „gescheitert“, wenn sie nicht bis zum Tod hält. Und Ehepaare, die schon 60 Jahre zusammen sind, werden gefeiert und bewundert für ihre Treue. Dabei entspringt das oft einfach dem Egodenken: dass einem jemand gehören soll und man einen Anspruch auf ihn hat.
Elaine: Vielleicht spielt auch ein bisschen das Durchaltevermögen mit. Nicht alle die goldene Hochzeit feiern, lieben und inspirieren sich noch immer. Sondern führen eine Zweckgemeinschaft, haben sich perfekt aneinander gewöhnt und wollen nichts mehr ändern.
Askja: Noch mal zurück zu den sozialen Strukturen auf anderen Planeten: Wie ist denn das Familienleben dort? In was für sozialen Gefügen wachsen denn dort die Kinder auf? Sind die nicht irritiert, wenn die Eltern ihnen kein „festes Zuhause“ bieten, weil sie jederzeit bereit sind sich zu trennen oder wechselnde Partner haben? Ich erinnere mich daran, dass unser Seelenbruder Jasper auf seinem Planeten bei, wir würden sagen, seiner Tante und anderen aufgewachsen ist.
Elaine: Auch Kinder sind offener im Umgang mit anderen Menschen. Sie sind nicht so eng in ihren Familienstrukturen gefangen gehalten wie hier bei uns, leben in größeren sozialen Gefügen. Weil die Menschen sich nicht mehr so sehr abgrenzen. So fühlen sich die Kinder von Anfang in einem weiteren Umfeld zuhause, nicht nur bei ihren beiden Eltern, sondern auch bei Freunden, Verwandten, Bekannten … sie wählen sich ihre Vertrauenspersonen aus ihrem Umfeld selbst aus. Dazu gehört natürlich, dass alle Menschen offener im Umgang und im Zusammenleben sind. Es hat fast etwas von einer großen Kommune, wie wir das hier bezeichnen würden.
Trennen sich die Eltern dann, bricht keine kleine Welt für sie zusammen. Außerdem trennen die Eltern sich auch nie im Streit. Über die Stufe sind alle bereits raus. Es wäre für die Kinder eher unangenehm, wenn in ihrem Umfeld Spannungen entstehen, weil Personen nicht miteinander harmonieren sich aber zu einem Zusammenleben zwingen. DAS wäre schlecht. Für die Kinder und alle Beteiligten.
Kinder werden also von Anfang an mehr von der Gemeinschaft mitbetreut und aufgezogen. Die körperliche Verwandtschaft zum Kind spielt im Prinzip überhaupt keine Rolle mehr.
Familien definieren sich dort überhaupt nicht über körperliche Verwandtschaft, wie bei uns. Was zählt sind die Seelenfamilien. Deine Seelenschwestern, -brüder und so weiter kannst du also überall finden, ihr seid energetisch miteinander verwandt, tragt dieselbe energetische Signatur - auch wenn sie in der aktuellen Inkarnation keinerlei Blutlinie mit dir teilen.
Du kennst das vielleicht auch von dir: es finden sich immer Menschen, zu denen man ein Verhältnis hat wie zur Oma oder zum Bruder, obwohl sie nicht Teil der eigenen Familie sind.
Den Eltern ist dort übrigens auch sehr bewusst, dass sie keine Besitzansprüche an ihre Kinder haben. Es sind freie Seelen, die sich diese Eltern ausgesucht haben, weil sie ihnen für die anstehende Inkarnation optimale Voraussetzungen bieten (genetisch oder energetisch).
Askja: Spannend! Fühlt sich leicht und frei und nach bedingungsloser Liebe an. Wenn ich hier bei uns an Kinder und Familiengründung denke, hat das oft den Beigeschmack des Endes meiner persönlichen Freiheit und des Beginns einer ungeheuren Verantwortung …
Elaine: Es geht dort um das Wohl jedes Einzelnen! Jeder soll sich frei entfalten können. Es ist alles viel weiter, offener und weniger begrenzt. Aber nicht weniger liebevoll! Im Gegenteil.
Askja: Was ist denn jetzt aber mit den neuen Beziehungen bei uns, wie werden die aussehen?
Elaine: Sie werden zumeist wie gesagt erst mal deutlich kürzer sein als bisher, weil die Entwicklung schneller vorangeht.
Askja: Na toll, ganz großartig. Da warte ich jetzt seit Jahren auf mein Seelendual, den güldenen Prinzen, der mir prophezeit wurde … und dann bleibt der gar nicht lange, wenn er endlich mal auftaucht, sondern ist wahrscheinlich nach der ersten Entwicklungsphase wieder weg?! Der hat dann vielleicht nur eine Halbwertszeit von ein paar Monaten oder so? Das ist jetzt nicht dein Ernst!
Elaine (lacht): Muss ja nicht sein. Wenn ihr euch immer wieder gegenseitig frei lassen und neu definieren könnt … euch miteinander entwickelt statt von einander weg …
Askja: Sich gegenseitig Freiraum geben ist sowieso immens wichtig. Klammern ist der Tod jeder Beziehung, definitiv! Für beide Seiten, ich mag das auch überhaupt nicht … das lässt jeden Mann direkt unattraktiv wirken.
Elaine: Indem man jemanden frei lässt, bindet man ihn an sich. Vor allem Männer fühlen sich schnell gefangen in einer Beziehung, haben das Gefühl zwanghaft gebunden und in ihrer Freiheit beschnitten zu sein.
Dabei geht es nicht darum, viele Partnerinnen haben zu dürfen. Nur: die Frau an ihrer Seite sollte sie nicht einengen oder sich an ihnen festkrallen. Und: ihn nicht verändern wollen! Das ist ja auch ganz oft der Fall.
Askja: Wir alle sehnen uns im Grunde danach, dass man uns so sein lässt, wie wir sind – wir müssen uns nicht ändern, nur weil wir eine Beziehung eingehen.
Elaine: Wir kommen jetzt nach und nach weg von den ganzen schweren Dingen, die Beziehungen heute noch ausmachen, wie Klammern, Zwang („Um 19 Uhr gibt es Abendessen, da bist du aber auch pünktlich da!“), Pflichten („Das ist der Geburtstag meiner Mutter. Ist mir egal, ob du sie für einen Direktimport aus der Hölle hältst oder nicht, aber wir gehen da zusammen hin!“), für die Liebe arbeiten („Ich mache das doch nur für dich!“), an der Beziehung arbeiten und all so einen Quatsch.
Askja: Sich gegenseitig Freiraum geben, sich so sein lassen wie man ist…das ist noch weit entfernt davon, wie es heute bei uns ist, wo jede zweite Frau sofort auf die Barrikaden gehen würde, wenn ihr Mann nach Hause käme und sagen würde: „Schatz, ich hab da eine ganz wundervolle Frau kennengelernt, die genauso gerne wandern geht wie ich. Mit der fahre ich übers Wochenende in die Berge, dir macht das ja sowieso keinen Spaß.“
Da wäre Stimmung in der Bude, kann ich mir vorstellen … ;)
Elaine: Wahrscheinlich. Aber warum? Wenn der Mann wirklich nur jemanden sucht, der seine Interessen teilt, was ist falsch daran? Er will sich leben, und seine Frau könnte einfach dasselbe tun, statt auf ihren „Exklusivrechten“ auf ihn zu beharren.
Askja: Selbstständig in die Fülle zu kommen. Wir können alles aus uns selbst ziehen, wir brauchen niemanden, auch keinen Partner. Wenn man das verinnerlicht hat, werden die Beziehungen freier und harmonischer.
Elaine: Und wenn du das Freilassen mal konsequent weiterdenkst und dich ganz frei davon machst, dass du einen Partner und eine Beziehung brauchst - dann wäre auch möglich, dass man mehrere Beziehungen gleichzeitig führt. So wie man ja auch mehrere Freundschaften gleichzeitig hat. Ich weiß, der Gedanke ist ein bisschen fremd …kennt man aber auch bei uns schon als Polyamorie.
Askja: Äh … Moment mal … man hat nicht mehrere Partner nacheinander? Sondern etwa gleichzeitig?? Hm, naja, das könnte mir gefallen: mit dem einen spiele ich Tennis, während der andere schon mal den gemütlichen Grillabend vorbereitet … und der Intellektuelle ist eher für die anregenden Gespräche gedacht J
Elaine: (lacht) Naja, einen Gärtner, einen Tänzer, einen Romantiker … das ist sicher zu oberflächlich dargestellt, aber im Grunde – ja, es ist durchaus möglich mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben.
Askja: Das ist sehr zeitintensiv, würde ich mal sagen … Und auch ein bisschen gewagtes Konzept, oder?
Elaine: Es geht vermutlich schon viel mehr Menschen so, als man denkt und die sich aber dafür verurteilen. Wenn ich daran denke, wie viele Ehemänner heimliche Affären haben und sich nicht zwischen den Frauen entscheiden können, weil sie eben BEIDE lieben. Jede auf ihre Art. Oder sogar mehr als zwei Frauen. Nur ist das in unserer Kultur einfach verpönt und wird als krank und verachtenswert dargestellt. Gilt für Frauen natürlich ebenso.
Askja: Man hat einfach das monogame Prinzip voll auf dem Bildschirm. Wenn man sich mal davon frei machen würde …
Elaine: Naja, bis vor kurzem war Homosexualität auch noch verpönt, inzwischen ist das ganz normal.
Askja: Aber umgekehrt gilt das ja dann auch? Da muss ich sagen - damit hätte ich ein Problem. Ich will meinen Mann nicht mit anderen Frauen teilen, sondern möchte ihn allein für mich.
Elaine: Deine Abneigung gegen dieses Lebensmodell kann folgenden Grund haben: Du suchst immer noch einen Hafen, der dir das Gefühl gibt, endlich angekommen zu sein. Der deine Einsamkeit beendet, deine Angst stillt. Den Gegenpart, der dir die Sicherheit gibt, den Einen, der dir alleine gehört. Weil du dir selbst noch nicht genug bist.
Oder für deine Entwicklungsphase ist dieses Modell einfach nicht das richtige. Ist ja auch völlig ok! Es geht einfach darum, jeden frei sein zu lassen, sich auf sich zu konzentrieren und nicht andere zu manipulieren oder in Besitz nehmen zu wollen, oder gar als „Schnulli“ zu benutzen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Modell Polyamorie dann funktionieren kann, wenn man erst mal genügend Urvertrauen entwickelt und das Gefühl, immer innig geliebt zu sein, egal ob da nun jemand ist, in dessen Armen du dich sicher fühlst oder der dir den Rücken stärkt, oder nicht – dann bist du völlig frei von Besitzansprüchen auf EINEN Mann. Du fühlst dich immer geliebt, sicher, glücklich, angekommen und zutiefst zufrieden. Und teilst dein Glücksgefühl mit deinen Partnern, oder einem Partner oder bist grade nur alleine mit dir glücklich – alles ist ok.
Askja: Tu, wonach du dich fühlst und was dich glücklich macht. Sich frei machen von alten Prägungen, Konditionierungen…Leichtigkeit suchen, Freiheit leben, JA sagen zu sich …
Ich denke, es ist einfach wichtig, sich von Begrenzungen frei zu machen und alte Beziehungsmuster sich verändern zu lassen. Welches Modell man da für sich aus wählt, ist ja jedem selbst überlassen.
Elaine: Genau. Das Ziel, egal bei welcher Beziehungsart, ist, wie immer, sich völlig leicht, frei und beschwingt zu fühlen, das wirklich zu fühlen …wie auch immer sich das ausleben mag. Die neue Energie leben! :) Darin eintauchen! Sich nicht begrenzen und zu nichts zwingen.
Askja: Frei und eigenständig zu sein, den Partner nicht als Krücke zu benutzen, weil man alleine nicht stehen kann. Sondern als eine Freude, die das eigene Leben bereichert. Als Lernpartner, der einen energetisch anhebt und das Bewusstsein weitet.
Elaine: Ist es nicht irgendwie befreiend und beruhigend, dass du selbst schon komplett bist und niemanden brauchst um glücklich zu sein?
Askja: Die Partnerjagd hat ein Ende! Ebenso das Warten auf den güldenen Prinzen. Man darf sich ohne Umwege direkt dem Lebensgenuss zuwenden! Es sich gut gehen lassen und sich selbst der Partner sein, den man braucht.
Elaine: Nur: mit dir selbst musst du es tatsächlich bis zum Tod aushalten ;-)! Und darüber hinaus…
Askja: Na dann werde ich mich heute Abend mal mit einem guten Essen und einem Strauß Blumen überraschen!
Elaine: Mach das J
Askja: Ich muss los … ciao!
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