2021-04-28

DIE UNWISSENDE WELT UND WAS MAN DAGEGEN TUN KANN



gefunden auf zerohedge, von Tyler Durden, verfasst von Joakim Book via The American Institute for Economic Research, übersetzt von Antares

Dieser aktuell erschienene Text mag die eine oder andere für viele von uns vielleicht ungewöhnliche Sichtweise aufgreifen. Doch möglicherweise lässt es uns beginnen und / oder fortfahren, (wieder) eine positivere Motivation zu vermitteln, selbst, wenn es schwer erscheint, Tatsachen und Fakten einzubeziehen, die überall zu finden sind und insbesondere ein Verständnis für all die Perspektiven unserer Mitmenschen zu finden, die überall an ganz unterschiedlichen Ecken all der Agenden, Verschwörungen und Falschinformationen hängenblieben und sich nun wahrlich verloren im offensichtlichen Chaos der Welt wähnen. Die Welt von morgen ist nicht nur die Welt unserer Kinder und Kindeskinder. Sie ist ebenfalls unsere Welt. Und unsere Welt von heute und morgen braucht Wissen und Motivation und all unsere Zusammenarbeit. Daher … möge jeder von uns all das in sich aktivieren, was jetzt und heute zum allerpositivsten Ergebnis beträgt. 😉

Ein Gespenst geistert in der westlichen Welt umher – das Gespenst eines grob fehlerhaften Verständnisses der Welt.

Britische Kinder haben Albträume über das Klima. Die Hälfte der französischen Befragten denken, es sei wahrscheinlich, dass der Klimawandel „das Aussterben der menschlichen Rasse“ verursachen wird. Amerikanische Lehrer verhätscheln jene Schüler, die Panikattacken bekommen, wenn irgendwo auf dem Planeten Waldbrände wüten. Die Öko-Angst hat die westliche Welt eindeutig in Griff, was jedoch viel schlimmer ist, die meisten Menschen haben einen düsteren Ausblick auf den gesamten Fortschritt der Menschheit, nicht nur bezüglich des Klimawandels.

Da einfach langsame Veränderungen nicht bemerkt werden und weil die Menschen mentale Abkürzungen benutzen, um die Welt zu verstehen, landen wir am Ende bei einer grob fehlinformierten Sicht auf all das, was wirklich stattfindet. Der verstorbene Hans Rosling, der schwedische Professor für internationale Gesundheit, den einige von uns als den aufgeregten Mann auf YouTube kennen (derjenige, der den Fortschritt der Welt mit Seifenblasen und riesigen Blöcken erklärt), widmete sein Leben der Zerstreuung dieser Fehlwahrnehmungen. Die Gapminder Foundation, die jetzt sein Erbe weiterführt, schreibt …

„Unsere Unwissenheit-Umfragen haben gezeigt, die allgemeine Öffentlichkeit ist über zahlreiche grundlegende globale Fakten falsch informiert. Verlässliche globale Statistiken existieren für fast jeden Aspekt der globalen Entwicklung, doch diese Zahlen werden nicht in ein allgemeines Verständnis umgewandelt, da es immer noch zu schwierig erscheint, Statistiken zu benutzen und zu lehren.“



Gapminder stellt routinemässig 12 Fragen (manchmal mit einer dreizehnten Frage zu den globalen Temperaturen, die die meisten Leute richtig beantworten) zu grundlegenden, unumstrittenen Veränderungen in der globalen Entwicklung – Multiple-Choice-Fragen zu Dingen wie dem demografischem Wandel, wie viele Mädchen in armen Ländern die Grundschule abschliessen und was in den letzten zwanzig Jahren mit der extremen Armut passiert ist.

Die Ergebnisse sind schrecklich, doch dies ist keine Frage der Unwissenheit. Wenn die Menschen es wirklich nicht wüssten, würden sie allein durch Zufall in einem Drittel der Fälle die richtige Antwort wählen: das ist die Schimpansenschwelle. Stattdessen wählt der durchschnittliche Mensch 2,2 Antworten richtig. Die Ergebnisse für einige Fragen, wie die globale Lebenserwartung (50, 60 oder 70 Jahre?), sollten uns mehr ängstigen als jede düstere Vision des Klimawandels. Nachdem sich die Lebenserwartung seit 1900 mehr als verdoppelt hat, scheinen allerdings die globalen Verbesserungen der letzten vierzig Jahre an den meisten klugen Menschen vorbeigegangen zu sein. Von den Studenten und Lehrkräften an den Top-Universitäten schaffen es weniger als einer von fünf, dies richtig zu machen – selbst Nobelpreisträger liegen unter dem Ergebnis der Schimpansen. Die am schlechtesten abschneidenden Gruppen waren schwedische Gewerkschafter (10% hatten die richtige Antwort) und norwegische Lehrer (7% richtig). In einem denkwürdigen Vortrag rief Rosling lebhaft aus: „Was in aller Welt bringen Sie den Kindern bei?!“

In diesem einen Satz liegen die Hauptanteile des Problems für unsere anhaltenden Fehlinformationen über die Welt.

Die Medienberichterstattung überflutet uns mit einem ständigen Strom an Katastrophen von dem einen oder anderen Teil der Welt, während die grossartigen Nicht-Ereignisse der Welt übersehen werden. Wenn Superwirbelstürme 128 Menschen töten, statt wie früher Hunderttausende, hören wir nicht einmal darüber. Wenn Hunderttausende von Menschen aus der extremen Armut befreit werden, jeden Tag, ist das nicht mehr berichtenswert. Das Resultat dessen ist, so Gapminder, dass „die Leute letztendlich einen Sack mit veralteten Fakten mit sich herumtragen, die man in der Schule aufgeschnappt hat (einschliesslich all des Wissens, das oft schon veraltet war, als es in der Schule vermittelt wurde).“

Um dem entgegenzuwirken, bedarf es Informationen und eines aufgefrischten Rahmens, um auf die Welt zu blicken. Die Vorstellung zu akzeptieren, dass die Dinge allmählich besser – und in der Tat nicht schlechter – werden, wenn wir mehr Probleme lösen, bessere Dinge erfinden und mehr Menschen an den globalen Marktplatz bringen. Die Rückkehr solch einer optimistischen Mentalität (Rosling bevorzugt „possibilistisch“ ~ von possibilty = Möglichkeit) folgt auf die Akzeptanz der Sichtweise, dass „Fakten besser als Mythen sind – insbesondere beim Verständnis der Welt.“

Du sollst nicht fehlinformieren

Zu sagen, die Welt wird besser, bedeutet nicht, selbstgefällig bezüglich der Probleme zu sein. Es bedeutet nicht, pollyannaistisch = unverbesserlich optimistisch über die Zukunft zu sein oder zu glauben, von hier aus ginge es nur aufwärts. Es heisst einfach zu verstehen, die Welt wird im Grossen und Ganzen und im Laufe der Zeit besser. Es dreht sich darum zu sagen, dass der Fortschritt hart erarbeitet ist; dass er ein allmählicher Prozess ist, mit tiefen strukturellen und historischen Wurzeln; dass die kleinen Himmel, die wir in unserem eigenen Leben erschaffen mögen, zusammengenommen die ganze Welt etwas weniger schlecht machen, als sie es gestern war. Ich arbeite für dich, indem ich das tue, worin ich gut bin; du arbeitest für mich, indem du das tust, worin du gut bist – und Erfinder und Unternehmer irgendwo auf der anderen Seite der Welt finden Wege heraus, um Dinge zu tun, die unser beider Leben besser machen.

Dies ist kein vorherbestimmter Weg, und es geht ganz sicher nicht immer nur aufwärts. Das letzte Jahr war ein Rückschlag in so ziemlich jeder Hinsicht, die wir nur zu messen wissen (Sterblichkeit, Lebenserwartung, Armut) [sicherlich, je nach Sichtweise und Betrachtungsebene]. Im zwanzigsten Jahrhundert wurden wir Zeugen einiger der schlimmsten Gräueltaten, die über die Menschheit gebracht wurden: Weltkriege, Genozide, Autokraten. Manchmal wird der Fortschritt unterbrochen, und manchmal führt unser vergangener Fortschritt in neue Herausforderungen, die wir erst noch bewältigen müssen – wie die (kontrovers betrachtete) CO2-Konzentration in der Atmosphäre, die von der Kohle und dem Öl herrührt, welche wir für die (grossartige!) Nutzung als Brennstoff, für die Produktion und den Transport verbrannt haben. Und, die zahlreiche Menschen so glauben, weil es zumeist so vermittelt wird.

Während dies zwar eine globale Herausforderung ist, über die wir ernsthaft mit unseren Kindern sprechen sollten, sollten wir das jedoch niemals übertreiben. Ihnen eine falsche Schwarzmalerei einzutrichtern, hilft niemandem. Falls wir das tun, bereiten wir die nächste Generation nicht auf eine blühende Welt vor, auch nicht auf eine faktenreiche.

Niemand hat diesen Kindern offenbar erzählt, dass Waldbrände heutzutage weniger Fläche zerstören als früher und dass die Wälder in Kalifornien viel mehr brannten, bevor die Europäer kamen. Die Todeszahlen durch Naturkatastrophen, wie Stürme, Hurrikane und Überschwemmungen, die wir normalerweise mit dem sich ,verschlimmernden Klimawandel’ in Verbindung bringen, sind über fast jeden Zeitrahmen massiv zurückgegangen, obwohl sich viel mehr Menschen auf dem Planeten befinden. Die Kindersterblichkeit geht überall auf der Welt zurück, und wir produzieren mehr Nahrungsmittel als je zuvor. Keiner dieser Trends wird plötzlich stoppen, sich umkehren und den Fortschritt, den wir bereits errreicht haben, rückgängig machen.

Welchen Sinn ergibt es, zu studieren, wenn die Welt um uns herum zusammenbricht?

Das ist ein Punkt, den viele Schüler aufgeworfen haben, Greta Thunberg vielleicht am heftigsten. Die Welt steuert auf eine Klimakatastrophe zu, sagen sie, warum sollten sie also für eine Zukunft lernen, die sie nicht haben werden?



Bildquelle: telegram. Zitat: „Wie könnt ihr es wagen, ihr habt meine Träume und meine Kindheit gestohlen.“

Ein Grund wäre, zu lernen, dass die Welt nicht zusammenbricht, dass die Dinge besser werden – sogar dann, wenn die Pandemie-Berichterstattung und der Klimawandel-Alarmismus ganz etwas anderes zu suggerieren scheinen. Katastrophen passieren schnell und plötzlich; Fortschritt dagegen vollzieht sich langsam und ist hart erkämpft. Wir leben länger, gesünder, sicherer, besser und auch erfülltere Leben, mit einem besserem Zugang zu fast allem, was wir uns vorstellen können. Bislang hat der menschliche Erfindungsreichtum alles übertroffen, was ein ,lebensfeindlicher‘ Planet auf uns geworfen hat oder durch eine sich verweigernde Mentalität heraufbeschworen wurde.

Glücklicherweise gibt es in all diesem Durcheinander zumindest eine Sache, die du tun kannst: Indoktriniere deinem Kind nicht die angeblichen Gefahren der Welt, sondern den faktischen Fortschritt der Welt. Das genau tut Tony Morley, ein Sympathisant und prominenter Verfechter des Fortschritts: In Hinblick auf 6- bis 12-Jährige stellt Morley hundert einseitige Geschichten über die Kräfte, die Menschen und die erstaunliche Historie zusammen, wie die Menschen Fortschritte gemeistert und kollektiv unseren globalen Lebensstandard verbessert haben. Human Progress for Beginners (= Fortschritte der Menschen für Anfänger) versucht,

„ … die dramatische Geschichte der menschlichen Zivilisation und den zerklüfteten Aufwärtspfad eines verbesserten Lebensstandards in den letzten 250 Jahren zu erzählen. Seit dem Aufdämmern der industriellen Revolution hat die Zivilisation den gravierendsten Anstieg des Lebensstandards, des Wohlstands und des Wohlbefindens in der Geschichte unserer Spezies erfahren. […] Human Progress for Beginners erzählt die unerzählte Geschichte des Fortschritts für junge Leser in einem intelligenten und fesselnden Buch, wie es noch nie zuvor versucht wurde.“

Die Kapitel erstrecken sich über all die Innovationen, welche unsere Welt aufrüttelten: den Buchdruck, die Dampfkraft und den Verbrennungsmotor; die Geschichte des Lebensstandards, des Lichts und der Nahrung; und den Fortschritt der Alphabetisierung, des Friedens und der Umweltverschmutzung.

„Fortschritt, vorwärts gerichtet“, betont Morley, „ist kein abgeschlossener Fortschritt“, und unsere Welt hat sicherlich noch viel Raum für Verbesserungen. Doch das ist gewiss keinerlei Grund, zu verzweifeln und den Untergangszeitgeist von angeblichem „zivilisatorischen Niedergang“, von „Apokalypse“ oder „Klimanotstand“ zu beschwören. Stattdessen sollten wir unsere Errungenschaften feiern, sogar in solchen Bereichen, von denen viele unserer jungen Leute heute glauben, sie seien unwiderruflich zerstört.

Es ist ein kontraintuitives Denkbild und eine schwierige Sache, wirklich durchzublicken, dass die Welt sehr wohl beides vermag, besser zu sein und in vielerlei Hinsicht ebenso noch schlecht ist. Wir tun niemandem einen Gefallen, am allerwenigsten unseren Kindern, wenn wir einerseits übertreiben und andererseits vergessen, wie weit wir gekommen sind.

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