2016-06-30

Matrixblogger: Untersberg: Die erste Reise (Teil 2)


Am nächsten Tag waren sämtliche Workshopteilnehmer nach Hause gefahren. Immerhin war nun Montag und alle mussten sich wieder an die Arbeit machen.

Übrig geblieben waren am Folgetag nur noch eine Freundin und meine Wenigkeit, bereit, den Untersberg näher zu erkunden. Hierfür hatte ich mir erst einmal einen starken Kraftort ausgesucht, den man von Fürstenbrunn aus erreichen konnte. Auf dem Weg zu diesem Kraftort, mit dem Namen Grasslhöhle, wollten wir auch die Umgebung erkunden, falls etwas ins Auge fallen sollte. Wir besaßen beide eine recht gute Intuition und würden daher sicherlich das eine oder andere entdecken können, was anderen vielleicht entgangen war. 

Als wir in Fürstenbrunn ankamen und vor der gleichnamigen Gaststätte parkten, wie anders sollte man seine Taverne in solch kleinem Ort auch nennen, liefen wir gleich am Untersberger Museum vorbei in Richtung Kraftplatz… 

Interessanterweise fand genau an diesem Wochenende ein Vortrag von Stan Wolf in dieser Gaststätte statt, einer der führenden Untersbergforscher in Deutschland. Ich wusste jetzt nicht, ob er auch noch am Sonntag zugegen war, aber es standen einige Autos auf dem Parkplatz. Die Gaststätte war geschlossen und machte erst wieder am Nachmittag geöffnet. Überhaupt waren wir zwei die Einzigen weit und breit. 

Es war Montagvormittag und das Wetter noch ziemlich unentschlossen. Neben aufgeregten Vögeln, neugierigen Katzen, Hühnern und Enten fiel mir doch auf, dass einiges in dieser Umgebung in kleineren Versionen zu entdecken gab. Sogar eine ziemlich kleine Kapelle war aufzufinden, in die entweder ein Mensch oder maximal vier Zwerge hineingepasst hätten. Im Vergleich zu der Tanne neben der Kapelle, kann man einen Größenvergleich anstellen. Ich weiß nicht, ob ich durch diese Tür gepasst hätte, aber somit war schon einmal ein Indiz auf die verschleierte Existenz möglicher hier lebender Zwerge gesichert.


Das Wetter war an diesem Tag besser. Mit einer Temperatur von 21 Grad und wechselhafter Bewölkung, schien auch manchmal die Sonne ein wenig durch. Für einen kleinen Aufstieg zum unteren Teil des Berges eigentlich optimale Bedingungen. Ein hübscher Weg mit interessanten Steinen erleichterte den Aufstieg und führte in den Wald und zur Fütterungsstation. Dabei handelte es sich nicht um eine weitere Gaststätte mit Kaffee und Kuchen, sondern vielmehr um eine für die im Wald lebenden Tiere – und vielleicht auch Zwerge, entzieht sich mir doch das Wissen, was diese gern zu sich nehmen.


Bereits nach 20 Minuten fiel uns ein einzelner Felsen auf, der aus einem Fantasyfilm hätte stammen können, in welcher fliegende Städte dargestellt werden und wie in “Avatar” tropfenförmig den Himmel säumten. Ein Fels, der oben wie ein Miniatur-Tafelberg erscheint mit einem Plateau und unten spitz zuläuft. Nun schwebte dieser Fels nicht am Himmel, sondern hatte am Wegrand Platz gefunden. Leider kann man dies auf dem Foto nicht so gut erkennen, aber es ist erstaunlich, wie ein solcher Fels auf einer Wiese überhaupt entstehen kann – als würde er aus dem Boden gewachsen sein.


Nicht unweit stießen wir auf eine Felsformation mit einer Höhe von vielleicht 15 Metern. Mehrere Felsen standen hier beieinander und plötzlich fiel uns eine Öffnung auf, die wie ein Fenster wirkte. Man konnte sich dazu sehr gut vorstellen, dass dahinter ein Höhlengang existierte, der auf seinem Verlauf auch mal ein Fensterchen hat, um hinauszulugen und einen Umgebungscheck zu machen. Meine Begleitung nahm sich deshalb sogleich unmissverständlich vor, an diese Öffnung heranzukommen. 

Bei genauerer Betrachtung ließ sich sogar eine Art Kombination kleinr Einbuchtungen, Felsvorsprüngen und Einkerbungen erkennen, die insgesamt eine Art Treppe ergaben, um an dieses “Fenster” heranzukommen. Für einen Menschen war diese “Treppe” jedoch ziemlich schwer zu nutzen, wenn man keine entsprechende Ausrüstung besaß, mit der man sich irgendwo hätte befestigen oder hochziehen können. Dennoch gelang es uns, etwas näher heranzukommen und während sie versuchte, die “Treppe” zu erklimmen, blieb ich versetzt unter ihrer Position. Als sie es tatsächlich schaffte, sich auf den Fels hochzuziehen und definitiv genügend Halt gefunden hatte, rutschte sie seltsamerweise dennoch ab und fiel wie ein Stein vom Felsvorsprung herab. Glücklicherweise konnte ich sie fassen und auffangen. Sie war sich sicher, einen Stoß oder dergleichen gespürt zu haben, weil irgendwer oder irgendwas nicht gewollt hatte, dass sie zu dieser Öffnung gekommen wäre. 

Eine Weile überlegten wir noch, ob wir einen weiteren Versuch starten sollten, aber gaben dann doch auf. Also setzten wir unseren Weg fort. Nach zwanzig Minuten gelangten wir zu einem Wasserfall, der Teil der Fürstenbrunner Quelle und bereits in den Jahrhunderten zuvor eine hervorragend und qualitativ sehr hohe Wasserversorgung der Stadt darstellt. Das laute Rauschen untermalte die zunehmende und deutlich spürbare Energie dieses energetischen Ortes.


Gleich neben der Quelle findet sich das so genannte “Karlsohr“, ein Loch im Boden, das in eine Höhle unterhalb führt. Oft wird dieser Ort dazu benutzt, um etwas hineinzuwerfen, damit man es loslassen kann. Nebst Gefühlen und Zorn, wirft der eine oder andere auch Eheringe hinein. Die Höhle schien mir noch von einem anderen Ort zugänglich zu sein, aber dieser ließ sich nicht entdecken. Sicherlich hatte die Stadt hier veranlasst, dies nur mit entsprechender Führung zu erlauben. Eine einzelne Person hätte sicherlich hineingepasst, aber das Loch reichte an die 10 m in die Tiefe und ein Abstieg ohne Seil wäre hier äußerst schwierig, also ließen wir es hinter uns zurück.


Dieser riesige Brunnen mit seinem großen rauschenden Wasserfall war einst mit einem Gebäude und der einen oder anderen Mauer aus den 30er Jahren umzäunt, die jedoch zwischenzeitlich keine Funktion mehr besaßen. Man fragte sich schon, wozu diese einst gedient hatten. Vielleicht einst als Ausguck oder einfach nur eine Plattform für kleine Versammlungen. Nachdem wir über eine umgefallene Buche geklettert und ein Tor durchschritten hatten, tat sich vor uns eine große Höhle auf. Offensichtlich handelte es sich hier um die Grasslhöhle, welche gleichzeitig als einer der stärksten Kraftplätze des Unterbergs gilt.

Dies wollte ich gern einmal selbst fühlen und muss sagen, dass es durchaus ein sehr energetischer Ort ist. Während ich nach einem Workshop oftmals zwei bis drei Tage benötige, um mich energetisch zu erholen, gelang es mir mithilfe dieses Platzes nahezu augenblicklich. Ich spürte, dass meine Akkus wieder aufgeladen wurden, ebenso konnte ich fühlen, dass dieser Kraftort sowohl heilend als auch beruhigend wirkte. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass bei regelmäßigem Besuch man durchaus viele neuen Energien und Kräfte zurückerlangen konnte, falls jemand aus gesundheitlichen oder spirituellen Gründen diesen Ort aufsuchte.


Die Höhle selbst fasst vermutlich mehr als 30 Personen und einige Leute schienen dort einen Steinkreis in Herzform angelegt und in dessen Mitte eine Art Steinaltar angebracht zu haben. Auf dem Altar lagen mehrere Gegenstände. Wer also wollte, konnte etwas von sich dort lassen oder auch kleine Halbedelsteine, Figuren, religiöse Symbole, Blumen oder anderes im Tausch mitnehmen. 

Wer also einen Besuch plant, sollte einen Gegenstand mitbringen, wenn er im Gegenzug einen mitnehmen möchte. Gewiss ist dieser Gegenstand in irgendeiner Form energetisch aufgeladen. Wir haben jedoch keinen Gegenstand mitgenommen, da wir auch nicht sicher waren, dass hier ein unausgesprochenes Tauschabkommen vorlag. Interessant fand ich hierbei auch, dass die auf dem Altar abgelegten Blumen noch sehr frisch wirkten, als wären sie gerade erst hingelegt worden. Doch aufgrund des schlechten Wetters konnte ich mir nicht vorstellen, dass vor kurzem jemand bei diesem Regen den Aufstieg angetreten hätte. Also schlussfolgerte ich, dass die besondere Energie dieses Kraftortes die Blumen über mehrere Tage hinweg frisch halten und so der Verwelkungsprozess verzögert werden konnte.


Während meine kletterfreudige Begleitung die Umgebung erkundete, nahm ich auf einem Felsen platz und genoss die Natur mit ihren Vogelstimmen, lauschte dem Rauschen des Wasserfalls und spürte dem angenehmen Wind nach. Während ich dort ganz allein saß und über den Untersberg und den Kraftort an diesem Platz nachdachte, fühlte ich mich mit einem Mal ganz unvermittelt beobachtet. Rechts hinter mir spürte ich eine Präsenz und bevor ich mich umdrehen und nachschauen konnte, knackte es plötzlich dermaßen laut, dass es weder ein Vogel noch ein Fuchs gewesen sein konnte. Die Art des Geräusches klang nach einem Menschen, der auf einen dicken Ast getreten war. Ich drehte mich um und schaute in die Richtung, aus der das laute Geräusch gekommen war. Dort war weit und breit nichts zu sehen und das Gebiet war sehr übersichtlich. Irgendwie hatte ich jedoch das starke Empfinden, dass mich ein Zwerg oder ein Kobold beobachtet hatte. Woher diese plötzliche Empfindung gekommen war, das wusste ich nicht, aber es war ein Bild bzw. eine intensive Vorstellung gewesen, die sich mir unweigerlich aufgedrängt hatte. Wer immer mich beobachtete, war offensichtlich sehr neugierig geworden, während er es bevorzugte, unentdeckt zu bleiben.


Danach lief ich ein wenig umher und entdeckte ganz unverhofft einen sehr seltsamen Stein. Er steckte zur Hälfte im Waldboden und war nicht herauszulösen. Ich vermutete, dass er an die 10-15 kg wog. Doch dies war nicht das Interessante an ihm, sondern vielmehr die seltsamen Strukturen, die ich darauf entdecken konnte. Ich meinte darauf mehrere Symbole und Buchstaben zu entdecken sowie Gesichter und Formen. Ich dachte über die Möglichkeit nach, ob es neben geheimnisvollen Kornkreisen auch mysteriöse Felskreise geben könne, die sich auf Steinen manifestierten. 

Natürlich besaß ich auch eine rationale Erklärung, beispielsweise der simple Abdruck eines Fußabdrucks auf dem Stein, aber die Symbole und Zeichen wirkten dem entgegen.


Dann kehrte meine Begleitung zurück und erzählte mir von ihren Erlebnissen. Sie erwähnte eine Art Geisterdorf, das sich auf der anderen Seite der kleinen Schlucht befand. Treppen und eingefallene Gebäude seien dort zu sehen gewesen sein. Außerdem habe dort ein Stein gelegen, auf den jemand in grüner Schrift gemalt hatte: “Welcome to Ghosttown“.


Zusätzlich zeigte sie mir ein sehr seltsames Foto. Sie erwähnte, dass sie eine Art Minihöhle entdeckt habe, in die sie als schlanke Person nicht einmal völlig hineingepasst hätte, aber es ginge auf jeden Fall tiefer hinein. Somit konnte sie nicht sagen, wie tief man hätte kriechen können, aber ihr Foto wirkte ausgesprochen seltsam. Es schien, als wäre neben den bunten Orbs der Zugang mit einer Art energetischer Barriere abgeriegelt worden. 

Welchen Sinn so etwas haben könnte, bleibt spekulativ, aber das Foto wirkte schon sehr mysteriös. Deutlich sieht man eine Art Netz, das wie ein Spinnennetz scheint, obwohl keines vorhanden war. Auch wirkte das Netz viel zu symmetrisch und zu dick. irgendwie wirkte es tatsächlich wie ein Energiefeld, das mit bloßem Auge nicht zu sehen war, nur im Nachhinein auf dem Foto. 

Mittlerweile war es schon 15 Uhr und wir wollten etwas Essen gehen. So machten wir uns an den Abstieg und gingen zurück zum Parkplatz. Es war ein interessanter Ausflug und wenn ich nicht noch so viel Arbeit auf mich zu Hause gewartet hätte, wäre ich sicherlich noch einiger Tage dort geblieben. 

Ich beschloss, bald mit einer technischen Ausrüstung zum Untersberg zurückzukehren, beispielsweise mit meinem Nachtsichtgerät, das jede Bewegung und jede Lichtquelle in der Nacht aufspüren kann. Mir waren nämlich in der Nähe des Untersbergs manchmal Personen aufgefallen, die mit dem Auto vor dem Berg geparkt hatten und diesen mit einem Fernglas beobachteten. Ich denke, des Nachts mit einem Nachtsichtgerät dürfte eine solche Beobachtung mehr versprechen. Daher ist eine erneute Rückkehr mit neuem Equipment gewiss interessant.

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