2020-04-28

Japans Verteidigungsministerium erarbeitet Meldevorgang für UFO-Begegnungen durch Militärs


Tokyo (Japan) – Als Reaktion auf die offizielle Veröffentlichung von drei UFO-Videos durch das US-Verteidigungsministerium (…GreWi berichtete) hat der der japanische Verteidigungsminister Taro Kono erklärt, auch sein Ministerium werde nun ein Prozedere für Berichte zu Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte (UFOs) durch Mitglieder der Selbstverteidigungsstreitkräfte des Landes erarbeiten.

Wie die japanische Tageszeitung “The Asahi Shimbun” berichtet, äußerte sich Kono entsprechend auf einer Pressekonferenz am 28. April 2020 als Reaktion auf die am Vortag vom Pentagon offiziell freigegebenen und als authentisch und vom Pentagon weiterhin als „unidentifiziert“ klassifizierten Mitschnitte der Bordkameras von US-Navy-Kampfjets, die unbekannte Flugobjekte zeigen (…GreWi berichtete).

…lesen Sie auch das GreWi-DOSSIER:
Über den Umgang mit UFO-Sichtungen und offiziellen UFO-Akten in Deutschland und Europa

Zugleich bemühte sich der Verteidigungsminister aber auch klar zu stellen, dass er selbst nicht an die Existenz von UFOs glaube und auch die SDF bislang keine Begegnungen mit UFOs verzeichnet hätten.

Dennoch soll das nun vorgesehen Prozedere die Streitkräfte auf entsprechende Vorfälle vorbereiten. „Sollte es uns gelingen, eine UFO-Begegnung zu filmen und diesen Vorfall zu dokumentieren, dann soll dazu auch ein Bericht erstellt werden“. Hierzu werde sein Ministerium mit den japanischen Selbstverteidigungsstreitkräften (Self-Defense Forces, SDF) zusammenarbeiten: „Wir wollen ein offizielles Prozedere erarbeiten, das sich auf eine Begegnung mit einem UFO vorbereitet“, so Kono weiter. Auch wolle man Rücksprache mit den US-amerikanischen Kollegen halten, und um weitere Analyseergebnisse zu den drei veröffentlichten Videos zu erhalten.

Noch im Februar 2018 hatte die japanische Regierung offiziell erklärt, sie habe keine Kenntnis über offizielle Beweise für die Existenz von UFOs, habe auch keine „Notfallpläne für eine Alien-Invasion“ (sic.), und verfolge auch keine Pläne, entsprechende Sichtungen zu untersuchen (…GreWi berichtete).

Tatsächlich wiederspricht auch die offizielle UFO-Sprachregelung Japans, den zahlreichen Berichten eigener Militärangehöriger über Begegnungen mit unidentifizierten Flugobjekten

Hintergrund: UFOs in und über Japan

Ob nun außerirdischer Herkunft oder nicht – auch in Japan wurden und werden immer wieder unidentifizierte Flugobjekte gesichtet.

In seinem 2010 erschienenen Buch mit dem Titel “Eine wahre Akte: UFO-Sichtungen durch Piloten der japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte” hat der ehemalige General der japanischen Luftwaffe Mamoru Sato zahlreiche Sichtungen und Erlebnisse von Piloten und Militärnagehörigen zusammengetragen (…GreWi berichtete).


Das Wappen der japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte.
Copyright: Public Domain


– Neben den zahlreichen, das Buch dominierenden persönlichen Ansichten Satos über UFOs, zitiert der Autor unter anderem die Sichtung des ehemaligen Marineadmirals Sumihiko Kawamura, der 1968 als Kapitän eines Anti-U-Boot Aufklärungsflugzeuges, einer P2V-7, auf der Luftwaffenbasis Shimofusa nahe Tokio stationiert war. Bei einem Flug über den Pazifik, ortete sein Bord-Radar ein unbekanntes Flugobjekt unmittelbar vor sich. Da sich Kawamuras Flugzeug in den Wolken befand, hatte er keinen direkten Blickkontakt und er entschloss sich aus diesem Grund zu einer abrupten Ausweichbewegung, um eine Kollision zu vermeiden. Ab diesem Moment war das Objekt verschwunden und nicht mehr zu sehen. Da es keine Folgeprobleme gegeben hatte, entschied sich Kawamura den Vorfall nicht offiziell zu melden.

– Der F-15-Kampfjetpilot Tetsuo Higaki beobachtete 1981 bis zu drei Minuten lang ein helles Licht über dem Chinesischen Meer, das jedoch weder auf dem Bordradar noch von Bodenstationen geortet werden konnte.

– Gleich zwei Jetpiloten wurden am 1. April 1981 Zeuge einen am Himmel still stehenden “dunklen Fleck” aufmerksam, der sich erst zu bewegen begann, als sich die F-1-Maschinen näherten und mit extremer Geschwindigkeit verschwand. Auch in diesem Fall konnte das Objekt nicht vom Radar erfasst werden.

– Ein zigarrenförmiges Objekt wurde hingegen 1983 von Soldaten der “Matsushima Air Base” in der nördlichen Präfektur Miyagi über dem Pazifik gesichtet. Kurz nach dem ersten Sichtkontakt kam es, so Satos Zeugen, zu Problemen mit der Bordelektronik und den Kontrollsystemen des Flugzeugs. Mit dem plötzlichen Verschwinden des Objekts sollen auch die Probleme an Bord des Flugzeugs verschwunden sein. Eine Überprüfung der Technik durch das Bodenpersonal konnte keine Fehler an der Maschine finden. In diesem besonderen Fall soll es dann doch tatsächlich zu einer Vertuschung durch die beteiligten Stellen gekommen sein, da man die Probleme des von Japan selbst hergestellten Flugzeugtyps verschweigen wollte.

– Während Sato selbst nie ein UFO zu Gesicht bekommen hatte, erklärt der ehemalige Major Noboru Funatsuki insgesamt drei Mal einem unidentifizierten Flugobjekt begegnet zu sein. Gleich zwei UFOs sah er zu Beginn seiner Pilotenlaufbahn an Bord eines T-2 Trainingsflugzeugs. Darunter ein hell leuchtend weißes Objekt in Form einer Kugel, dass sich mit einer Geschwindigkeit von nahezu Mach 8-10 fortbewegte, jedoch nicht vom Bodenradar geortet, jedoch von sechs weiteren Piloten gesichtet worden sein soll. In einem anderen Fall handelte es sich um einen “weiß-roten Punkt am Himmel” über der Luftwaffenbasis von Matsushima, der sich eine Stunde lang nicht bewegt haben soll.

– Auch Funatsuki bestätigt, dass bereits zahlreiche zivile Piloten UFOs gesichtet haben, derartige Sichtungen jedoch nur in den seltensten Fällen an die Fluggesellschaften, geschweige denn den Behörden gemeldet werden.

Sato selbst unterstreicht, dass die japanische Regierung keine UFO-Berichte sammelt. Er selbst hält dies für ein Risiko für die japanische Staatsverteidigung, da es sich schließlich auch nicht bei allen japanischen UFOs tatsächlich um unidentifizierte Flugobjekte im Sinne von Objekten exotischen Ursprungs handele.

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