Wie das Team um den Kognitiv-Neurologen Elliot Freeman von der Londoner City University aktuell im Fachjournal „Consciousness and Cognition“ (DOI: 10.1016/j.concog.2016.12.009) berichtet, haben sie 40 freiwilligen Testpersonen Morsekode-ähnliche Muster entweder als visuelle oder akustische Beispiele vorgespielt. Danach wurden diese Testpersonen gebeten zu bestimmen, ob die beiden Musterpaare aus der gleichen Sequenz aus Punkten und Strichen bestanden, oder eben nicht. Hinzu wurden die Personen befragt, ob sie – einhergehend mit den Lichtimpulsen – auch schwache Töne gehört hatten.
„Wie sich zeigte, behaupteten 22 Prozent der Teilnehmer, dass sie schwache Töne einhergehend mit den Lichtblitzen wahrgenommen hatten“, berichten die Forscher. Genau diese Gruppe war es zudem auch, die die beiden Musterpaare am besten aufeinander abstimmen konnten. Letztere Beobachtung führte die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Synästhesie tatsächlich auch Vorteile mit sich bringen könnte.
„Diese inneren Töne scheinen deutlich genug zu sein, um mit der Wahrnehmung äußerlich generierter Reize zu interagieren“, stellt Freeman fest. Die Forscher vermuten der Grund dafür, dass diese Form der Synästhesie offenbar deutlich verbreiteter ist als andere Formen (die beispielsweise Gerüche, Geschmäcker oder den Tastsinn betreffen), liege wohl in der Stärke der natürlichen Verbindung zwischen der Wahrnehmung von akustischen und visuellen Eindrücken.
Schon frühere Untersuchungen konnten zeigen, dass Menschen mit Synästhesie über stärkere Verbindungen zwischen den Hirnhälften verfügen. Bislang gingen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass nur jeder Hundertste diese Eigenschaft auf die ein oder andere Weise besitzt.
Jetzt stellen die Autoren der Studie abschließen fest, dass „offenbar viele von uns sich ihrer tatsächlichen Sinnesfähigkeiten gar nicht in vollem Umfang bewusst sind.“
Achten Sie doch mal drauf…
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