Wie Dr. Susana Iglesias-Groth, vom Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC) aktuell im Fachjournal “Monthly Notices of the Royal Astronomical Society” (DOI: 10.1093/mnras/stad1535) berichtet, fand sie große Mengen an Tryptophan im sogenannten Perseus-Molekülkomplex, insbesondere im Sternsystem IC348, einer Sternentstehungsregion, 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt – astronomisch gesehen also noch relativ nahe.
Tryptophan ist eine der 20 Aminosäuren, die für die Bildung von Schlüsselproteinen für das Leben auf der Erde essenziell sind, und zeichnet sich mit einem reichhaltigen Spektrallinienmuster im Infrarotbereich ab. Nicht zuletzt deshalb eignete es sich auch besonders gut für die Suche mithilfe der umfangreichen spektroskopischen Datenbank des Spitzer-Infrarot-Weltraumteleskops.
Die Analyse des von der Region emittierten Infrarotlichts ergab 20 Emissionslinien des Moleküls Tryptophan. Die Temperatur des Tryptophans beträgt etwa 280 Kelvin oder 7 Grad Celsius. Schon zuvor hatte Iglesias-Groth in IC348 Wasser und Wasserstoff bei gleichen Temperaturen gefunden.
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Die Entdeckung legt nahe, dass die mit Tryptophan verbundenen Emissionslinien möglicherweise auch in anderen Sternentstehungsregionen vorhanden sind und dass sie häufig im Gas und Staub vorkommen, aus dem Sterne und Planeten entstehen.
Aminosäuren kommen häufig in Meteoriten vor und waren bei der Entstehung unseres Sonnensystems vorhanden. Die neue Studie könnte darauf hinweisen, dass diese proteinbildenden Wirkstoffe, – die für die Entwicklung des Lebens von entscheidender Bedeutung sind, – natürlicherweise in den Regionen vorkommen, in denen Sterne und Planetensysteme entstehen, und möglicherweise zur frühen Chemie von Planetensystemen um andere Sterne beitragen.
„Der Nachweis von Tryptophan im Perseus-Molekülkomplex sollte zusätzliche Anstrengungen zur Identifizierung anderer Aminosäuren in dieser Region und in anderen Sternentstehungsregionen anregen“, erklärt die Astrobiologin. „Es ist eine sehr aufregende Möglichkeit, dass die Bausteine von Proteinen in dem Gasen, aus dem Sterne und Planeten entstehen, weit verbreitet sind.“ Auf diese Weise könnten sie auch dort für die Entwicklung von Leben in exoplanetaren Systemen von entscheidender Bedeutung sein.
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