von Astrid Peacock
Hakomi nennt sich eine Methode aus dem Bereich der Körperpsychotherapie, bei der es darum geht, die im Körper gespeicherten Lebensmuster mit Achtsamkeit und freundlicher Zugewandtheit zu erkunden und wenn es stimmig ist, neue Wachstumsprozesse anzustoßen. Egal, ob Angst, Schmerz, Wut oder Scham: Wenn unsere Gefühle und Vermeidungsstrategien sich auf eine empathische Weise gesehen fühlen, entspannen sich Geist und Körper und können sich neuen Handlungsoptionen öffnen.
Das Wort „Hakomi“ stammt aus der Sprache der Hopi-Indianer und bedeutet „Der, der du bist“ oder in der Frageform „Wer bist du?“.
Die Hakomi-Methode, die Ende der 1960er Jahre von dem US-Amerikaner Ron Kurtz entwickelt und begründet wurde, ist eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, die westliche Psychologie und östliche Weisheitslehren zusammenführt und sich unter anderem auf die Achtsamkeit als Grundprinzip stützt. Beim Hakomi geht es darum, einen Zugang zum lebendigen Augenblick zu schaffen, indem die Aufmerksamkeit von außen nach innen gerichtet wird und all das, was sich zeigen möchte, einfach erscheinen darf – in einem Rahmen totaler Annahme, ohne bewertet zu werden.
Mit ihrem freundlichen und bejahenden Menschenbild steht Hakomi in der Tradition der humanistischen Psychologie, die davon ausgeht, dass jeder Mensch den Schlüssel und die Ressourcen für seine Heilung in sich trägt. Das zeigt sich unter anderem daran, dass Menschen, auch wenn sie Schwierigkeiten haben mögen, nicht vorrangig als beschädigt und defizitär angesehen und als dysfunktional abgewertet werden.
Die Strategien eines Menschen zur Schmerzvermeidung waren einmal seine einzige und damals ideale und kreative Möglichkeit, um mit der Welt zurechtzukommen oder gar zu überleben. Ähnlich wie eine Kiefer, die in den stärksten Winden und Stürmen vom Meer aus landeinwärts gewachsen ist: Ihr „schiefer“ Wuchs war für ihre Lebensbedingungen genau richtig, sonst hätte sie nicht überlebt. Darum ist es wenig sinnvoll, diese Kiefer als zu krumm, unschön oder unnormal ab zuwerten. Es geht darum, die im Körper gespeicherten Lebensmuster zu erkunden und wenn es stimmig ist, neue Wachstumsprozesse anzustoßen.
Unser Leben wird, wie auch die Neurowissenschaft mittlerweile zeigt, nicht vom kognitiven Bewusstsein gesteuert, sondern wir werden vor allem vom unbewussten impliziten Gefühls- und Körpergedächtnis gelenkt, jenem Teil des Gedächtnisses, in dem die meisten unserer prägenden Erfahrungen abgelegt sind. Dabei stellt unser Körper einen wesentlichen Speicher der Erinnerungen dar. Es lohnt sich, neugierig darauf zu sein, was er uns erzählen kann, und dabei achtsam und freundlich auf jedes Phänomen zu schauen.
Das leibliche Gedächtnis
Als Säugling erfährt und erspürt der Mensch mit seinem ganzen Leib, wie die ihn umgebende Welt mit den Bezugspersonen gestaltet ist. Bin ich willkommen? Welche Qualität hat die Berührung der Eltern? Wie werde ich gehalten? Wie ist die Atmosphäre in meiner Umgebung? Wie klingen die Stimmen der elterlichen Welt? Wie sprechen, spielen meine Eltern mit mir, wie blicken sie mich an? Diese frühen leiblich-seelischen Erfahrungen sind nicht als bewusste Erinnerung abgelegt, sondern im impliziten, unbewussten und leiblichen Gedächtnis gespeichert.
Sie haben jedoch eine große Tragweite, denn schon in früher Kindheit bilden sich aus den prägenden leiblich-seelischen Erfahrungen unbewusste Grundanschauungen über die eigene Person, die Welt und das Leben. Diese Grundanschauungen könnten wir zwar nicht mit Worten benennen, aber sie organisieren und steuern unser Leben, beispielsweise in den Strategien, die wir entwickelt haben, um Schmerzen und Enttäuschungen zu vermeiden. Diese werden in der Körperpsychotherapie Charakter genannt. Weil auf diese Weise in unserem Körper alle Erfahrungen enthalten sind, die wir je gemacht haben, lohnt es sich, neugierig darauf zu sein, was unser Körper erzählen kann. „Der Körper ist die Bühne, auf der unsere Emotionen auftreten“, nennt es der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damasio.
In einer Hakomi Therapie-Sitzung erzählt der Klient beispielsweise von einer belastenden Situation, vielleicht verknüpft mit der Frage: „Wie finde ich einen Ausweg? Wie könnte ich es anders machen?“ Die Therapeutin hört nun nicht nur auf den Wortlaut der Geschichte, sondern bemüht sich – in einer liebevollen, weiten und achtsamen Präsenz – die Geschichtenerzählerin in ihrer ganzen leiblich-seelischen Erscheinung wahrzunehmen. Dabei vertraut sie darauf, dass sich die Selbstorganisation eines Menschen in jedem Augenblick auch in der Art und Weise zeigt, wie er sich körperlich gibt.
In Achtsamkeit verweilen
Bekommt die Therapeutin bestimmte Gesten, Haltungen oder gefühlsmäßige Erregungszustände mit, fragt sie den Klienten, ob er Interesse hat, hier zu verweilen. Durch Achtsamkeit getragen, entstehen nun Verlangsamung, Eintreten in das gegenwärtige Erleben und ein Erspüren dessen, was der Körper erzählen kann, wenn man ihm lauscht. Hier kann Neugier aufkommen und ein wertfreier Raum entstehen, in dem einfach nur bemerkt werden darf, welche Empfindungen sich im Inneren einstellen. Therapeut und Klient kultivieren gemeinsam einen „Anfängergeist“, der noch keine Bedeutungen kennt. Sie sind wie zwei Forscher unterwegs und überlassen sich dem Fluss aus Körperempfindungen, Vertiefen, Gefühlen, Erinnerungsbildern und später auch Bedeutungen.
Als Körperpsychotherapeut erlernt man zahlreiche Möglichkeiten, sich seiner Intuition zu bedienen, um kleine Experimente anzubieten und den Klienten an das gegenwärtige Erleben anzuschließen. Dadurch ist er dann in der Selbsterforschung in der Lage, tiefe, nicht bewusste Anschauungen freizulegen – beispielsweise die Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, so wie er ist. Nach einer gründlichen Erkundung können dann schließlich „transformierende Erfahrungen“ entworfen und angeboten werden, Erfahrungen, die neu und überraschend für den Klienten sind. Wenn eine solche neue Erfahrung tief gefühlt werden kann und verkörpert ist, wirkt sie nährend und verändernd. Da sie im Hier und Jetzt stattfindet, fühlt sie sich für den Klienten real und im Körper verankert an. Sie stellt eine direkt spürbare Veränderung im heilsamen Sinne dar.
Das gegenwärtige Erleben achtsam studieren
Hier ein Fallbeispiel aus meiner Praxis: Marie ist eine 27-jährige Studentin der Soziologie, die wegen großer Ängste, sich vor Gruppen zu äußern, zum Beispiel bei Referaten an der Uni, zu mir kam. Sie schildert, dass sie von geradezu existentieller Panik ergriffen wird, wenn sie im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und die Blicke der Kommilitonen auf sie gerichtet sind. In einer Sitzung holen wir die geschilderte Situation in ihr gegenwärtiges Erleben und sie studiert in Achtsamkeit, was nun genau in ihrem Körper und Gefühl geschieht, jedoch aus der Beobachterposition heraus:
Ich: „Wenn du nun etwas sagen möchtest und alle schauen dich an, was nimmst du von dir wahr?“
Marie: „Ich hab’ Riesenpanik, großes Herzklopfen und irgendwie Atemnot.“
Ich: „Ist es trotzdem okay für dich, bei diesen starken Gefühlen zu verweilen?“
Marie: “Ja, ich merke jetzt, dass ich die Blicke der anderen so empfinde, als wenn sie mich mit ihren Augen und ihrem Urteil vernichten könnten. Die Augen sind wie Waffen, die mich ausradieren könnten. Ich möchte ihr Urteil irgendwie abmildern und kontrollieren, aber ich kann es nicht. Ich spüre so viel Scham und Verletzlichkeit. Ich möchte mich am liebsten verstecken und im Erdboden verschwinden und spüre, dass sich alles vor Scham nach innen in meine Körpermitte zusammenzieht.“Die Klientin beginnt zu weinen.
Ich: „Das tut weh, nicht wahr, und du bist so allein damit? Wie wäre es, wenn ich zu dir komme und dir dabei helfe, dich vor den Blicken in Sicherheit zu bringen und zu verstecken?“ Marie (erleichtert): „Gut, lass es uns probieren.“ Durch diese Intervention fühlt sich das Unbewusste der Klientin verstanden, die schmerzlichen Gefühle dürfen da sein, und gleichzeitig ist sie in dieser Situation nicht allein damit, möglicherweise das erste Mal in ihrem Leben.
Im weiteren Verlauf der Arbeit mit Marie wird offenbar, dass sie sich als Tochter von Diplomaten schon als kleines Mädchen „vorzeigbar“ verhalten musste, damit ihre Eltern stolz auf sie waren und freundlich und liebevoll mit ihr umgingen. Für ihre nicht erwünschten, wahren Gefühle und Bedürfnisse gab es keinen Platz und keine Resonanz und sie begann sich damit falsch zu fühlen und sich dieser zu schämen. Sie entwickelte ein vorzeigbares Selbst (im Gegensatz zum authentischen Selbst), was jedoch auf dünnem Boden stand, da ihr echter Rückhalt fehlte.
In der Therapie lernte sie allmählich immer mehr ihrer verborgenen und ihr meist unbekannten Gefühle kennen und begann sie als wertvoll zu empfinden.
Die Hakomi-Methode, die Ende der 1960er Jahre von dem US-Amerikaner Ron Kurtz entwickelt und begründet wurde, ist eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, die westliche Psychologie und östliche Weisheitslehren zusammenführt und sich unter anderem auf die Achtsamkeit als Grundprinzip stützt. Beim Hakomi geht es darum, einen Zugang zum lebendigen Augenblick zu schaffen, indem die Aufmerksamkeit von außen nach innen gerichtet wird und all das, was sich zeigen möchte, einfach erscheinen darf – in einem Rahmen totaler Annahme, ohne bewertet zu werden.
Mit ihrem freundlichen und bejahenden Menschenbild steht Hakomi in der Tradition der humanistischen Psychologie, die davon ausgeht, dass jeder Mensch den Schlüssel und die Ressourcen für seine Heilung in sich trägt. Das zeigt sich unter anderem daran, dass Menschen, auch wenn sie Schwierigkeiten haben mögen, nicht vorrangig als beschädigt und defizitär angesehen und als dysfunktional abgewertet werden.
Die Strategien eines Menschen zur Schmerzvermeidung waren einmal seine einzige und damals ideale und kreative Möglichkeit, um mit der Welt zurechtzukommen oder gar zu überleben. Ähnlich wie eine Kiefer, die in den stärksten Winden und Stürmen vom Meer aus landeinwärts gewachsen ist: Ihr „schiefer“ Wuchs war für ihre Lebensbedingungen genau richtig, sonst hätte sie nicht überlebt. Darum ist es wenig sinnvoll, diese Kiefer als zu krumm, unschön oder unnormal ab zuwerten. Es geht darum, die im Körper gespeicherten Lebensmuster zu erkunden und wenn es stimmig ist, neue Wachstumsprozesse anzustoßen.
Unser Leben wird, wie auch die Neurowissenschaft mittlerweile zeigt, nicht vom kognitiven Bewusstsein gesteuert, sondern wir werden vor allem vom unbewussten impliziten Gefühls- und Körpergedächtnis gelenkt, jenem Teil des Gedächtnisses, in dem die meisten unserer prägenden Erfahrungen abgelegt sind. Dabei stellt unser Körper einen wesentlichen Speicher der Erinnerungen dar. Es lohnt sich, neugierig darauf zu sein, was er uns erzählen kann, und dabei achtsam und freundlich auf jedes Phänomen zu schauen.
Das leibliche Gedächtnis
Als Säugling erfährt und erspürt der Mensch mit seinem ganzen Leib, wie die ihn umgebende Welt mit den Bezugspersonen gestaltet ist. Bin ich willkommen? Welche Qualität hat die Berührung der Eltern? Wie werde ich gehalten? Wie ist die Atmosphäre in meiner Umgebung? Wie klingen die Stimmen der elterlichen Welt? Wie sprechen, spielen meine Eltern mit mir, wie blicken sie mich an? Diese frühen leiblich-seelischen Erfahrungen sind nicht als bewusste Erinnerung abgelegt, sondern im impliziten, unbewussten und leiblichen Gedächtnis gespeichert.
Sie haben jedoch eine große Tragweite, denn schon in früher Kindheit bilden sich aus den prägenden leiblich-seelischen Erfahrungen unbewusste Grundanschauungen über die eigene Person, die Welt und das Leben. Diese Grundanschauungen könnten wir zwar nicht mit Worten benennen, aber sie organisieren und steuern unser Leben, beispielsweise in den Strategien, die wir entwickelt haben, um Schmerzen und Enttäuschungen zu vermeiden. Diese werden in der Körperpsychotherapie Charakter genannt. Weil auf diese Weise in unserem Körper alle Erfahrungen enthalten sind, die wir je gemacht haben, lohnt es sich, neugierig darauf zu sein, was unser Körper erzählen kann. „Der Körper ist die Bühne, auf der unsere Emotionen auftreten“, nennt es der portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damasio.
In einer Hakomi Therapie-Sitzung erzählt der Klient beispielsweise von einer belastenden Situation, vielleicht verknüpft mit der Frage: „Wie finde ich einen Ausweg? Wie könnte ich es anders machen?“ Die Therapeutin hört nun nicht nur auf den Wortlaut der Geschichte, sondern bemüht sich – in einer liebevollen, weiten und achtsamen Präsenz – die Geschichtenerzählerin in ihrer ganzen leiblich-seelischen Erscheinung wahrzunehmen. Dabei vertraut sie darauf, dass sich die Selbstorganisation eines Menschen in jedem Augenblick auch in der Art und Weise zeigt, wie er sich körperlich gibt.
In Achtsamkeit verweilen
Bekommt die Therapeutin bestimmte Gesten, Haltungen oder gefühlsmäßige Erregungszustände mit, fragt sie den Klienten, ob er Interesse hat, hier zu verweilen. Durch Achtsamkeit getragen, entstehen nun Verlangsamung, Eintreten in das gegenwärtige Erleben und ein Erspüren dessen, was der Körper erzählen kann, wenn man ihm lauscht. Hier kann Neugier aufkommen und ein wertfreier Raum entstehen, in dem einfach nur bemerkt werden darf, welche Empfindungen sich im Inneren einstellen. Therapeut und Klient kultivieren gemeinsam einen „Anfängergeist“, der noch keine Bedeutungen kennt. Sie sind wie zwei Forscher unterwegs und überlassen sich dem Fluss aus Körperempfindungen, Vertiefen, Gefühlen, Erinnerungsbildern und später auch Bedeutungen.
Als Körperpsychotherapeut erlernt man zahlreiche Möglichkeiten, sich seiner Intuition zu bedienen, um kleine Experimente anzubieten und den Klienten an das gegenwärtige Erleben anzuschließen. Dadurch ist er dann in der Selbsterforschung in der Lage, tiefe, nicht bewusste Anschauungen freizulegen – beispielsweise die Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, so wie er ist. Nach einer gründlichen Erkundung können dann schließlich „transformierende Erfahrungen“ entworfen und angeboten werden, Erfahrungen, die neu und überraschend für den Klienten sind. Wenn eine solche neue Erfahrung tief gefühlt werden kann und verkörpert ist, wirkt sie nährend und verändernd. Da sie im Hier und Jetzt stattfindet, fühlt sie sich für den Klienten real und im Körper verankert an. Sie stellt eine direkt spürbare Veränderung im heilsamen Sinne dar.
Das gegenwärtige Erleben achtsam studieren
Hier ein Fallbeispiel aus meiner Praxis: Marie ist eine 27-jährige Studentin der Soziologie, die wegen großer Ängste, sich vor Gruppen zu äußern, zum Beispiel bei Referaten an der Uni, zu mir kam. Sie schildert, dass sie von geradezu existentieller Panik ergriffen wird, wenn sie im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und die Blicke der Kommilitonen auf sie gerichtet sind. In einer Sitzung holen wir die geschilderte Situation in ihr gegenwärtiges Erleben und sie studiert in Achtsamkeit, was nun genau in ihrem Körper und Gefühl geschieht, jedoch aus der Beobachterposition heraus:
Ich: „Wenn du nun etwas sagen möchtest und alle schauen dich an, was nimmst du von dir wahr?“
Marie: „Ich hab’ Riesenpanik, großes Herzklopfen und irgendwie Atemnot.“
Ich: „Ist es trotzdem okay für dich, bei diesen starken Gefühlen zu verweilen?“
Marie: “Ja, ich merke jetzt, dass ich die Blicke der anderen so empfinde, als wenn sie mich mit ihren Augen und ihrem Urteil vernichten könnten. Die Augen sind wie Waffen, die mich ausradieren könnten. Ich möchte ihr Urteil irgendwie abmildern und kontrollieren, aber ich kann es nicht. Ich spüre so viel Scham und Verletzlichkeit. Ich möchte mich am liebsten verstecken und im Erdboden verschwinden und spüre, dass sich alles vor Scham nach innen in meine Körpermitte zusammenzieht.“Die Klientin beginnt zu weinen.
Ich: „Das tut weh, nicht wahr, und du bist so allein damit? Wie wäre es, wenn ich zu dir komme und dir dabei helfe, dich vor den Blicken in Sicherheit zu bringen und zu verstecken?“ Marie (erleichtert): „Gut, lass es uns probieren.“ Durch diese Intervention fühlt sich das Unbewusste der Klientin verstanden, die schmerzlichen Gefühle dürfen da sein, und gleichzeitig ist sie in dieser Situation nicht allein damit, möglicherweise das erste Mal in ihrem Leben.
Im weiteren Verlauf der Arbeit mit Marie wird offenbar, dass sie sich als Tochter von Diplomaten schon als kleines Mädchen „vorzeigbar“ verhalten musste, damit ihre Eltern stolz auf sie waren und freundlich und liebevoll mit ihr umgingen. Für ihre nicht erwünschten, wahren Gefühle und Bedürfnisse gab es keinen Platz und keine Resonanz und sie begann sich damit falsch zu fühlen und sich dieser zu schämen. Sie entwickelte ein vorzeigbares Selbst (im Gegensatz zum authentischen Selbst), was jedoch auf dünnem Boden stand, da ihr echter Rückhalt fehlte.
In der Therapie lernte sie allmählich immer mehr ihrer verborgenen und ihr meist unbekannten Gefühle kennen und begann sie als wertvoll zu empfinden.
Astrid Peacock ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hakomi-Therapeutin, mit einer Fortbildung in Traumatherapie und Paartherapie. Sie arbeitet mit Klienten, Paaren und Gruppen in ihrer Praxis für Körperpsychotherapie in Berlin. Email und Website Kontakt: 0179-2229871
Bild: Hakomi Chamber paintings
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