Das Objekt “A/2017 U1” bzw. “1I/ʻOumuamua” auf den Aufnahmen des WIYN-Teleskops vom 27. Oktober 2017. Copyright: WIYN Observatory/Ralf Kotulla
grenzwissenschaft-aktuell.de, 17.11.2017
Madison (USA) – Am 19. Oktober 2017 beobachteten Astronomen erstmals ein von außerhalb in unser Sonnensystem eindringendes Objekt (…GreWi berichtete). Um was genau es sich bei diesem interstellaren Besucher handelt, darüber rätseln Astronomen immer noch. Neue Aufnahmen offenbaren nun aber zumindest die Größe und Form des Objekts.
Die jetzt von Astronomen um Ralf Kotulla von der University of Wisconsin–Madison veröffentlichten Aufnahmen des Objekts “A/2017 U1”, das mittlerweile auf den Namen “1I/ʻOumuamua” getauft wurde, wurden am 27. Oktober 2017 mit dem 3,5-Meter-Teleskop “WIYN” auf dem Kitt Peak in Arizona aufgenommen.
Die animierten WIYN-Aufnahmen des Objekts “A/2017 U1” bzw. “1I/ʻOumuamua” vom 27. Oktober 2017. Copyright: WIYN Observatory/Ralf Kotulla
“Das Objekt misst 180 x 30 Meter und seine Form gleicht der einer dicken Zigarre (…) Einmal alle acht Stunden dreht es sich um seine eigene Achse”, erklärt Kotulla. “Der Eindringling durchquerte das Sonnensystem mit erstaunlichen 64.000 Kilometern pro Stunde”. Diese Geschwindigkeit und die Bahn des Objekts könne nicht durch einen Vergleich mit einem gewöhnlichen Asteroiden oder Kometen unseres Sonnensystems erklärt werden, so der Astronom weiter.
Madison (USA) – Am 19. Oktober 2017 beobachteten Astronomen erstmals ein von außerhalb in unser Sonnensystem eindringendes Objekt (…GreWi berichtete). Um was genau es sich bei diesem interstellaren Besucher handelt, darüber rätseln Astronomen immer noch. Neue Aufnahmen offenbaren nun aber zumindest die Größe und Form des Objekts.
Die jetzt von Astronomen um Ralf Kotulla von der University of Wisconsin–Madison veröffentlichten Aufnahmen des Objekts “A/2017 U1”, das mittlerweile auf den Namen “1I/ʻOumuamua” getauft wurde, wurden am 27. Oktober 2017 mit dem 3,5-Meter-Teleskop “WIYN” auf dem Kitt Peak in Arizona aufgenommen.
Die animierten WIYN-Aufnahmen des Objekts “A/2017 U1” bzw. “1I/ʻOumuamua” vom 27. Oktober 2017. Copyright: WIYN Observatory/Ralf Kotulla
“Das Objekt misst 180 x 30 Meter und seine Form gleicht der einer dicken Zigarre (…) Einmal alle acht Stunden dreht es sich um seine eigene Achse”, erklärt Kotulla. “Der Eindringling durchquerte das Sonnensystem mit erstaunlichen 64.000 Kilometern pro Stunde”. Diese Geschwindigkeit und die Bahn des Objekts könne nicht durch einen Vergleich mit einem gewöhnlichen Asteroiden oder Kometen unseres Sonnensystems erklärt werden, so der Astronom weiter.
Nachdem das Objekt von oberhalb der Planetenebene in das Sonnensystem eingedrungen war, ist es derzeit wieder auf dem Weg in den interstellaren Raum zwischen den Sternen.
Diese Animation zeigt den Weg des Objekts durch unser Sonnensystem. Anhand der Bahneigenschaften schlussfolgern Astronomen, dass “Oumuamua” von außerhalb unseres Sonnensystems stammt. Copyright: NASA/JPL-Caltech
“Dieses Objekt ist erstaunlich schnell und ungleich hiesigen Asteroiden oder Kometen nicht an unsere Sonne gebunden. Seine Bahn führte es zudem auch nicht einmal in die Nähe eines unserer Hauptkörper”, berichten Kotulla und Kollegen der University of California in Los Angeles (UCLA) und dem National Optical Astronomy Observatory (NOAO) vorab via ArXiv.org.
Im Gegensatz zu seiner Herkunft von außerhalb des Sonnensystems, seiner ungewöhnlichen Bahn und Form und seiner hohen Geschwindigkeit – seien die sonstigen Eigenschaften des Objekts im Vergleich zu ähnlichen Objekten unseres Sonnensystems eher gewöhnlich: “Weil es so klein ist und sich derart schnell bewegt, ist das Objekt selbst für leistungsstarke Teleskope nur als lichtschwacher und unscharfer Punkt vor dem Hintergrund der Sterne (s. Abb.) zu erkennen und kann deshalb mit Amateurteleskopen nicht beobachtet werden.”
Die WIYN-Beobachtungen jedoch zeigen, dass das Objekt offenbar keine Koma besitzt – jene nebelhafte Hülle aus Staub und Gasen, die Kometen umhüllen, wenn diese sich der Sonne nähern und erhitzt werden. Auch den typischen Kometenschweif konnten die Astronomen nicht feststellen. Die Abwesenheit der eigentlich charakteristischen Kometenmerkmale bedeute allerdings nicht automatisch, dass es sich nicht doch um einen Kometen handeln könne, erläutert Kotulla. “Derzeit sind wir aber noch darum bemüht, herauszufinden, um was genau es sich bei dem Objekt handelt – Komet oder Asteroid?”
Aus Sicht der Erde, war das Objekt während seiner Passage durch das Sonnensystem immer nur von der Seite aus zu sehen. Seine Achsenrotation in dieser Ausrichtung erklärt denn auch die Helligkeitsvariationen, die von Astronomen weltweit beobachtet wurden (s. WIYN-Animation) und die auf das von dem Objekt reflektierte Sonnenlicht zurückgeführt werden können. “Zudem konnten wir einen rötlichen Farbton mit einem nur geringen Albedowert ermitteln. Anhand dieser Beobachtung schlussfolgern wir, dass das Objekt nicht von einer Eisschicht bedeckt ist, wie wir von den meisten Kometen kennen, die den Großteil ihrer Existenz in den eisigen Außenbezirken unseres Sonnensystem verbracht haben.”
Das Fazit der bisherigen Beobachtungsdaten sei, dass das Objekt aus einem System um einen fernen Stern stammt. “Mit Ausnahme seiner Zigarrenform gleicht es aber Objekten, wie wir sie auch in unserem Sonnensystem finden können.”
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