2019-09-30

Heike Kühnemund: Das Ende des September


Es lohnt sich, jetzt gerade einmal innezuhalten und diesen so bewegten September noch einmal Revue passieren zu lassen. Er war einmalig, tiefgehend, wellentanzend, alles berührend, still. Manchmal auch frustrierend, total verwirrend, neues ahnend und gleichzeitig vieles erkennend. Es ging an Grenzen, innen wie außen. Er brach Widerstände auf, ließ keine Ausreden mehr zu und zeigte, es geht nur noch in eine Richtung – nämlich dorthin, wo der eigene Weg sich zeigt, hinein in die eigene Wahrheit, noch tiefer als bisher.

Und das bringt dann so Sachen mit sich wie bei meinem letzten Text. Es entstehen Diskussionen, andere Meinungen treten auf, machen Lärm, wollen Unruhe bringen oder manchmal einfach nur da sein. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, diese Diskussion zu beenden und alles so sein zu lassen. Denn diese Zeiten bringen immer mehr hervor, dass es darum geht, bei sich zu bleiben.

Es braucht manchmal noch einiges an Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Mitgefühl, wenn andere ihre Wege gehen und anders fühlen und wahrnehmen. Für mich ist dies gerade wichtig anzuschauen, denn es geht auch hier darum, dass alles da sein darf. Und es geht darum, wie ich damit umgehe.

Lange Zeit konnte ich selbst meinen eigenen Weg nicht verstehen. Es war oft frustrierend zu erleben, wie es mich hoch und runter schleuderte. Ich fragte mich immer wieder, warum ich? Warum so intensiv? Warum so heftig, manchmal so, dass ich meinte, da nie wieder heraus zu finden?

Ich habe erkannt, dass dies eben mein Weg ist. Ich fühle tief, sehr tief und gehe ebenso tief, um dort dann Erfahrungen zu machen, um immer wieder zu sehen, wie es ist, wenn die Dunkelheit alles umfängt und es doch immer einen Weg „nach oben“ gibt. Niemand von uns kann sich gegen seinen Seelenweg stellen, es sei denn, er entscheidet sich dafür und will Umwege gehen …

Doch wer seinem Weg folgt, der weiß, dass das nicht immer nur Jubel und Glück bedeutet. Denn wenn man diesen Weg hin zu einem Leben in Freude und Leichtigkeit geht, aus dem Herzen heraus lebt, dann muss man unweigerlich durch all die Tiefen hindurch, sich den „Dämonen“ stellen und das Dunkle durchschreiten. Denn nur so funktioniert Erlösung, Heilung und Einswerdung.

Ich habe meinen Weg angenommen und mich damit ausgesöhnt, dass es ist, wie es ist. Ich fühle zutiefst, was geschieht, empfinde sehr intensiv und nehme all die Dinge auf, die mich umgeben. Das macht es nicht immer leicht. Doch ich erinnere mich mehr und mehr daran, wozu ich hier bin und was ich hier will.

Doch zurück zum Septemberende. Dieses Erinnern fällt mal leichter, mal schwerer. Heute z.B. fühle ich mich wie in einem großen dunklen Feld. Dort braucht es viel Kraft, um sich zu bewegen oder etwas in Bewegung zu bringen. Also scheint dies für den Moment noch nicht dran zu sein. Es bleibt, Hingabe an das, was ist, schauen, beobachten, fühlen … ja und diesen äußeren Sturm da draußen durchziehen zu lassen.

Und es gilt, Momente wie die von gestern Abend zu erfahren und zu ehren, wo ich zuerst durch ein Gespräch viel Heilung und Erkennen erfahren durfte und dann in einer Medi so tief in meiner „heiligen Mitte“ ankommen durfte. Solche Momente zeigen mir, dass da echt viel geht. Sie sind „das Sahnehäupchen“ dieser Tage … sie sind so herzberührend, so innig und tiefgehend.

Und so ist auch hier alles da, der Schmerz und die Freude, die Angst und die Liebe, das Dunkle und das Licht … zunehmend im immer schnelleren Wechsel oder manchmal auch gleichzeitig …

Ich verabschiede heute diesen September bewusst und öffne mich dem Oktoberfeld … im Moment etwas melancholisch angehaucht, still und träumend … sinnierend und fühlend, wahrnehmend, was ist und … verbunden mit mir, so ganz neu.

Für das Jahr 2020 habe ich zwei Naturkalender kreiert, diese verzaubern mit ihren wunderschönen, berührenden Aufnahmen … du kannst sie gern bei mir bestellen.

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