2025-12-16

Klaus Praschak: Kennst du das, wenn dich eine physische Müdigkeit mit seiner ganzen Schwere, den Tag über gefangen hält ?


Diese Müdigkeit ist typisch, wenn die Psyche länger unter Hochspannung war, sei es wegen intensiver innerer Prozesse, Erwartungshaltung an Veränderung, oder dem Bedürfnis, „andere zu finden. Irgendwann schaltet der Körper auf Schutzmodus. Dein System zeigt dir, dass es diesen Druck nicht mehr leisten kann, es braucht Rückzug. Wenn der innere Kompass für eine Weile nicht mehr spürbar ist, bedeutet das, dass sich eine alte Ausrichtung aufgelöst hat, aber die neue noch nicht stabil da ist. Du befindest dich zwischen zwei Identitäten, der, die nicht mehr trägt, und der, die sich erst bildet. Diese Phase fühlt sich wie „zäh“ an, weil dein altes Selbst nicht mehr funktioniert, aber das neue noch keinen Antrieb liefert. Trotz spiritueller Tiefe kommt es oft zu sozialer Isolation. Viele Menschen die innere Arbeit leisten berichten dasselbe; spirituelle Tiefe, innere Klarheit, aber äußerlich niemand der wirklich resoniert.

Sich ausgelaugt und müde zu fühlen ist aus spirituell-energetischer Sicht kein persönliches Versagen und auch kein Zeichen mangelnder Kraft. Es ist oft ein Hinweis darauf, dass die eigene Lebensenergie über längere Zeit in Feldern gebunden war, die nicht mehr mit der inneren Wahrheit übereinstimmen. Müdigkeit entsteht dann weniger durch „zu viel Tun“, sondern durch ständige innere Anpassung an Strukturen, Erwartungen und kollektive Spannungen, die dem eigenen Wesen fremd sind. Energetisch betrachtet leben wir in einer Phase hoher Verdichtung. Alte Muster lösen sich auf, neue sind noch nicht stabil. Wer sensibel ist, spürt diese Übergangszustände im Körper zuerst: als Schwere, Erschöpfung, Rückzug und Antriebslosigkeit. Die Seele zieht Energie aus äußeren Aktivitäten ab, um im Inneren Neuordnung zu ermöglichen. Dieses „Leerwerden“ ist kein Abbau, sondern eine Umverteilung von Kraft.

Hinzu kommt, dass viele Menschen unbewusst als Resonanzkörper für kollektive Felder dienen, Angst, Unsicherheit, Dauererregung. Wer nicht klar unterscheidet, was wirklich das Eigene ist, trägt fremde Lasten mit. Müdigkeit ist dann eine Schutzreaktion, denn das System fährt herunter, um Überlastung zu verhindern. Der Körper wird ehrlicher als der Verstand und setzt Grenzen, wo das Bewusstsein sie noch nicht gezogen hat. Spirituell gesehen ist Erschöpfung oft ein Übergangssymptom zwischen zwei Bewusstseinsstufen. Das Alte trägt nicht mehr, das Neue ist noch nicht verkörpert. In diesem Zwischenraum wirkt das Leben verlangsamend. Es fordert nicht mehr Leistung, sondern Ausrichtung, nicht mehr „durchhalten“, sondern klären: Was nährt mich wirklich? Wo gebe ich Energie, ohne Rückfluss? Wo lebe ich gegen mein inneres Maß?

Wesentlich ist zu verstehen, dass wahre Regeneration nicht allein durch Ruhe geschieht, sondern durch Stimmigkeit. Energie kehrt zurück, wenn Tun und Sein wieder übereinanderliegen. Wenn Entscheidungen aus innerer Wahrheit getroffen werden, nicht aus Pflichtgefühl, Angst oder Anpassung. Dann muss Kraft nicht mehr kompensieren, was innerlich nicht stimmt.

Diese Müdigkeit ist ein Signal, das uns zeigt, dass die Seele einen anderen Rhythmus, einen anderen Raum, eine andere Form von Leben vorbereitet. Wer ihr zuhört, statt sie zu übergehen, wird feststellen, dass unter der Erschöpfung keine Leere liegt, sondern eine neue, ruhigere und tiefere Kraft, die erst dann verfügbar wird, wenn das Alte wirklich losgelassen ist.

Aus der Perspektive gelebter Geistigkeit bedeutet es, das Erwachen nicht primär ein energetisches Hochgefühl ist, sondern eine Vertiefung von Wahrheit. Sie fordert Ehrlichkeit, Loslassen und innere Neuorientierung. Müdigkeit kann in diesem Zusammenhang ein Signal sein, langsamer zu werden, Integration zuzulassen und nicht vorschnell in neue Konzepte oder Identitäten zu flüchten. Wer diese Müdigkeit nicht bekämpft, sondern bewusst durchschreitet, schafft die Grundlage für eine reifere, stabilere Form von Präsenz und innerer Kraft.

Klaus Praschak

Bild: printerest.de danke

Quelle: Klaus Praschak

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