2015-09-07

Flüchtlinge: Berliner Bezirksbürgermeister Buschkowsky warnt vor Illusionen

Heinz Buschkowsky (SPD) war Bezirksbürgermeister von Neuköln, einem Berliner Stadtteil mit hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Er gab dem Fernsehsender “phoenix” ein Interview und stellte sich gegen die gleichgeschaltet anmutende Medienkampagne. Er zögerte lange dem Sender eine Zusage zu geben. Als Grund nannte er die Kampagne, kritische Stimmen als rechtsradikal zu diffamieren. Man wird mit verrückten Rechtsextremen gleichgesetzt, die Molotow-Cocktails in Flüchtlingsheime schmeißen.


Buschkowsky warnt, dass die 800.000 Flüchtlinge erst der Anfang sein werden. Flüchtlinge haben Handys dabei und schreiben nachhause, “wir haben es geschafft, versucht es auch, macht euch auf den Weg.”

Viele der Flüchtlinge werden sich nicht ohne weiteres in unser System einfügen können. Wir würden in einer “Leistungsgesellschaft” leben, die hohe Anforderungen an “Grundqualifikation” stellt. Buschkowsky weist auf den Armutsbericht hin:

“Wer bei uns nur einen Realschulabschluss erreicht, der trägt schon das Armutsrisiko in sich.”

Manche Flüchtlinge beispielsweise aus Somalien sind noch nicht einmal alphabetisiert. Diese Menschen können nicht in den Arbeitsmarkt einfach so integriert werden. Schweden schickt Flüchtlinge erstmal zwei Jahre in die Schule. In Deutschland dagegen fehlen Integrations-Kurse.

Die Bürger Deutschlands sind nicht so dumm, dass sie nicht wüssten, …

“… dass da etwas auf uns zurollt. 14, 15 zusammen eine Million Flüchtlinge. Hinter jedem Flüchtling steckt eine Familie, die irgendwann nachziehen wird. Wir reden über eine Menge von 3-5 Millionen Menschen. Die muss eine Gesellschaft erstmal verkraften.

Ein hoher Anteil ist ohne Qualifikation, wie man sie in einer Leistungsgesellschaft braucht. Wir packen aber nicht einmal die normale Integration. Da haben wir schon Probleme. (…) Ich will damit nur sagen (…), an diesem Thema knabbern wir seit Jahren. Wie integriert man Menschen aus anderen Kulturkreisen?”

Deutschland ist kein fremdenfeindliches Land, “aber die Menschen haben ganz einfach Sorge.” Den Bürgern muss reiner Wein eingeschenkt und gesagt werden:

“Die, die da sind, werden nicht wieder nach Hause gehen und wir müssen sehen, dass diese Teile der Gesellschaft werden, die diese auch voranbringen und sie stärken. Und da habe ich ehrlich gesagt ein bisschen Sorge.”

“Billige Wohnräume nach Hartz4-Maßstäben und das sind die Maßstäbe, die auch bei Asylanten gelten, sind knapp. Das wird natürlich zu einer Ausweitung sozialer Brennpunkte führen. (…) Natürlich wird es dort einen Zuzug geben, das ist überhaupt keine Frage.”

Deutschland müsse massiv in die Integration investieren. Gleichzeitig darf die Unterstützung aber nicht auf Kosten der Armen hierzulande gehen.

“Ich kann nur warnen, den Menschen im Inland zu sagen, “Dein Realschulabschluss, den kannst Du in die Tonne treten, aber allen anderen geht es gut.” Es wird Verteilungs- und Neidkämpfe auch innerhalb des Landes auslösen, auch insbesondere mit den Familien mit Integrationshintergrund, die sagen: “Wofür habe ich hier eigentlich 50 Jahre in diesem Land geschuftet?”

Quelle: http://friedensblick.de/17682/fluechtlinge-ehe-berliner-bezirksbuergermeister-buschkowsky-warnt-vor-illusionen/

No comments:

Post a Comment

Bei Kommentaren bitten wir auf Formulierungen mit Absolutheitsanspruch zu verzichten sowie auf abwertende und verletzende Äußerungen zu Inhalten, Autoren und zu anderen Kommentatoren.

Daher bitte nur von Liebe erschaffene Kommentare. Danke von Herzen, mit Respekt für jede EIGENE Meinung.