2015-06-08

Die sieben Säulen der Matrix

7sdm

Ein heutzutage getaufter, konsumorientierter und angepasster Mann hat kaum die Gelegenheit seine Identität zu hinterfragen, und wenn er es tun würde wäre seine Reaktion z.B. folgende: “Ich bin ein Produktmanager für ein großes Filialunternehmen, mit Bettina verheiratet, Vater von Johannes, ich bin ein Demokrat, Bayern-Fan und katholisch.”

Seine Antwort zeigt nicht nur seinen Glauben, sondern auch viel Verantwortung, Regeln und Beschränkungen, denen er unterliegt. Wenige, wenn überhaupt, wurden je hinterfragt – sie wurden ihm auferlegt und doch bezeichnet er sich selbst als frei.

Es braucht meiner Ansicht nach einen auslösenden Faktor um seine Identität oder die der Gesellschaft zu hinterfragen. Ich meine, der Autor ist hier zu pessimistisch hinsichtlich der Menschheit. Man kann wirklich erwachen. Wach zu bleiben ist aber ne andere Sache. Man kann auch wieder einschlafen und einen etwas anderern “Traum” träumen…. Die gesellschaftlichen Verpflichtungen sind allerdings wohl der Hauptgrund warum manch einer, der sich über so einiges bewusst wurde , wieder ins “normale” Leben zurückfällt.

Doch ist “frei” das richtige Adjektiv für ihn, oder würde moderner domestizierter Affe (simian) nicht besser passen? Ihm wurde gesagt was er zu tun, zu glauben und zu fühlen hat, solange er sich erinnern kann. Ein schlauer Züchter (Rancher) hat Millionen dieser Kreaturen rund um den Globus herangezüchtet und damit den profitabelsten aller vorstellbaren Viehbestände geschaffen. Sie arbeiten für ihn, kämpfen für ihn, sterben für ihn, glauben seine wildesten Geschichten, lachen über seine Witze und gehen selten aus der Schusslinie. Wenn ein domestizierter Mann eine der Regeln bricht, dann sind da Armeen, Gefängniswärter, Psychiater und Bürokraten zur Stelle um zu töten, einzusperren, Drogen zu verabreichen oder den Missetäter zu jagen und zu unterwerfen.

Einer der faszinierendsten Aspekte des Dilemmas des domestizierten Mannes ist, dass er niemals auf die Rinder, Schaffe und Schweine schaut, die auf seinem Teller landen. Es lässt sich schlussfolgern, dass er nur eine sprechende Version dieser Tiere ist. Eingesperrt und geführt während seines ganzen Lebens. Wie wurde das vollbracht? Nur Tiere, die in hierarchischen Gruppen leben, können vom Menschen dominiert werden. Der Trick dabei ist, dass Tier zu täuschen, indem man es glauben lässt, dass der Anführer des Rudels oder der Herde jene Person ist, die sie dominiert. Sobald dies geschehen ist, unterliegt das Tier der vollen Kontrolle dieses Homo-Sapien-Meisters. Beim domestizierten Menschen ist es nicht anders, ursprünglich in Gruppen organisiert, die über eine klare Hierarchie verfügten und maximal 150 Mitglieder hatten, war es ein leichtes den Anführer dieser kleineren Gruppen mit einer mächtigeren Figur wie z.B. Götter, Könige, Präsidenten, CEOs, Firmenchefs usw. zu ersetzen.

Die Methodik diese außergewöhnliche, loyale und gefügige Brut, den Homo Domesticus, zu erschaffen kann als das Aufstellen der sieben Säulen der Matrix beschrieben werden, die den sprechenden Affen samt seinem bewussten Verstand einfängt und das Ganze in ein komplexes Gebilde verflechtet, aus dem nur wenige je entkamen. Das System ist so ausgeklügelt dass jene, die sich davon loslösen unmittelbar als Geisteskrank, Asozial oder Verlierer abgestempelt werden, bzw. die, die “Komplexität des modernen Lebens” nicht akzeptieren können, also z.B Verschwörungsdeppen.

Plato hat das brilliant in seinem Höhlengleichnis beschrieben. Dort sehen die Menschen nur von Menschenhand gemachte Schatten von Objekten, Institutionen, Göttern und Ideen:

Siehe! Menschliche Wesen leben in einer unterirdischen Höhle … hier sind sie seit ihrer Kindheit … an Nacken gekettet, so dass sie sich nicht bewegen können und sie nur nach vorne schauen können. Über und hinter ihnen brennen Feuer in der Entfernung… der Schein der Marionettenspieler erscheint die Puppen zeigend vor ihnen … und sie sehen nur ihre eigenen Schatten oder die voneinander, welche vom Feuer an die gegenseitige Wand geworfen werden….

Alles begann mit dem Wort, das für immer die Fähigkeit der Menschen die Art veränderte sich gegenseitig zu beeinflussen. Vor der Sprache wurde jedes Ereignis direkt durch die Sinne ohne den Filter der Worte aufgenommen. Aber irgendwann vor ca. 50.000 Jahren begann die Sprache die Realität zu ersetzen und die ersten Zeichen fanden ihren Platz zur Erschaffung der Matrix. Bald nachdem die Worte zu fließen begannen, teilte sich die Welt. Ab diesem Zeitpunkt war Angst und Sklaverei geboren. Die Worte trennten uns von dem was wir wirklich waren. Sie erschufen das erste Bildnis das Platos Höhlengleichnis beschreibt. Gurdjieff beschrieb es passend: “Identifizierung ist das Haupthindernis zur Selbsterkenntnis (Selbsterinnerung) ein Mensch, der sich mit allem und jedem identifiziert, ist unfähig sich an sich selbst zu erinnern.”

Dieser Absatz, das alles mit dem Wort begann, finde ich nicht ganz korrekt. Das ist einer der Punkte bei dem ich eine andere Sichtweise haben. Was hier fehlt, ist ein wirklich tiefgreifender Blick in das was ich alternative Geschichte nennen, das es viele Kulturen vor uns gab, die das Schreiben und natürlich auch das Sprechen beherrschten und noch viel mehr. Doch sie waren womöglich in der Lage, diese Werkzeuge menschenfreundlicher anzuwenden, sie nicht zu missbrauchen und eine Kultur zu etablieren, die echte Freiheit des Individuums und komplette Anbindung an das Große Ganze mit einschlossen. Und sie vergingen auch wieder, sonst wären sie ja noch präsent und dann kam eine neue Zeit und hier setzt er an.

Es stimmt, die Sprache wurde und wird dazu benutzt uns zu manipulieren, doch es ist längst viel mehr als die Sprache, es sind Bilder, Sounds und sogar Gerüche und wer weiß was noch. Doch das alles war schon vor der Matrix da und die Matrix nutzt diese Dinge nur für sich. Hier irrt der Autor meiner Meinung nach. Die Ursache ist nicht im Werkzeug und der Art seiner Benutzung zu suchen, sondern der Verursacher ist zu ergründen….

Es ist kein Zufall, das zu Hesiods Zeiten der Mensch im Goldenen Zeitalter keinen Ackerbau kannte. Ackerbau kannte man im Silbernen Zeitalter und mit der Zeit erreichten wir das Bronzene Zeitalter wo es dann normal war sich abzurackern. Die zwei Schlüsselemente in der Versklavung der Menschen sind klar die Sprache und die Landwirtschaft. In der Gesellschaft der Jäger und Sammler war es nicht scher den Anführer zu ermitteln. Erst mit dem Beginn der landwirtschaftlichen Nutzung entstanden viele Zwänge die Sklaverei unvermeidlich werden ließen.

Hier gilt für mich dem Grunde nach ebenfalls das, was ich zuvor schrieb…. Ackerbau ist nur ein Werkzeug, die Ursache für die Versklavung hat diesen Umweg benutzt.

Die Suche nach Erleuchtung trägt selten, wenn überhaupt, Früchte in den Tempeln der Worte, unseren Schulen und Universitäten. Fast alle Traditionen deuten auf Isolation und Stille als den einzigen Pfad zum Erwachen hin, dies sind die wahren Gegenmittel zur modernen Sklaverei. Wie Aristoteles schrieb: “Wer auch immer sich an der Abgeschiedenheit erfreut ist entweder ein wildes Tier oder ein Gott.”

Ja, Ruhe, Zeit für sich sind seltene Güter und können helfen, zu sich selbst zu finden und einen Weg einzuschlagen, der allem dient. Doch dazu muss man wirklich Ruhe finden, sich z.B. mit der Hermetik beschäftigen oder einfach meditieren….. In die Stille zu gehen und die Gedanken fließen zu lassen hilft mir z.B. sehr, ich mache es leider zu wenig.

Wir beginnen also durch das erbarmungslosen Bombardement mit Worten und der Abhängigkeit von Zeit und steigen damit die sieben Stufen der Matrix hinab.

Bildung

Es gib Dinge, die können wir von Anfang an, z.B. essen, lachen und weinen, andere begreifen wir ohne große Umstände, wie Laufen, Sprechen und Kämpfen. Doch ohne strikte institutionelle Bildung würden wir niemals zu funktionierenden Mitwirkenden der Matrix werden. Wir müssen indoktriniert werden, in Matrix-Boot-Camps, die wir natürlich als Schulen bezeichnen. Wie sonst könnte man einen Jäger in einen konsumierenden Sklaven verwandeln, der sich der Zeit und unzähligen Vorgesetzten unterwirft, monoton und uniform ist?

Kinder wissen von natur aus wer sie sind, sie haben keine Existenzängste, aber sobald die Schule beginnt bekommen sie Pläne, Regeln, Listen und Grade übergestülpt, die dazu führen, das die Schüler zu dem werden, was sie nicht sind. Wir trimmen die Kleinen bis sie lernen Geld zu zählen, Zeit zu messen, Fortschritte zu ermitteln, in Reih und Glied zustehen, still und Gehorsam zu sein. Sie lernen dass sie nicht frei sind und von allem und jedem getrennt sind, wie die Welt selbst in Myriaden von Begriffen und Sprachen aufgeteilt ist.

Es kann nicht genug betont werden, dass ein Großteil der Bildung einfach nur dazu dient, den Menschen die Wichtigkeit der Zeit und der Idee einer aufgezwungenen Identität einzutrichtern. Welches Kind erschreckt sich nicht, wenn es zum ersten Mal mit seinem vollen Namen gerufen wird?

Es ist nicht so, dass die Sprache selbst so abstrakt ist, doch alles muss kategorisiert werden. Susi kann nicht einfach nur Susi sein – sie ist eine Einwohnerin eines Landes in einem Staat, ein Mitglied einer Religion und ein Produkt einer Zivilisation, die meist Flaggen, Maskottchen, Armeen, Uniformen, Währungen und Sprachen haben. Wenn das alles samt der Konsumgier erlernt wurde, dann kann begonnen werden die Geschichte zu lehren. Die großen epischen Mythen, die erfunden wurden und geschickt mit den Archetypen des Altertums verwoben daher kommen. Sie zementieren diese Matrix im Verstand des Kindes.

Sogar ihre Sprache, die sie mühelos spricht wird für sie auseinander genommen. Ein Apfel wird nie mehr nur ein Apfel sein – er wird zum Substantiv, zu einem Subjekt oder einem Objekt. Nichts bleibt unberührt, alles muss zerpflückt werden und dem Kind in der Sprache der Matrix verdeutlicht werden.

Uns wird im Grunde nichts nützliches in den 10 – 12 Schuljahren beigebracht – nicht wie man kocht, pflanzt, baut, sammelt, Freude teilt oder spielt. Uns wird nur beigebracht, wie man sich nach der Uhrzeit ausrichtet und konform mit angepasstem Verhalten geht, das uns dazu präsiziniert eine Karriere als funktionierender Sklave zu machen.

Wer erinnert sich noch an das was er in der Schule gelernt hat? Doch nur, wenn man es täglich braucht. Ich meine Schreiben, Lesen und Rechnen sowie Sprachen kann und würde jedes Kind aus eigenem Interesse erlernen. Schulen so wie sie heute sind, halte ich für überholt, grundsätzlich sind sie komplett entbehrlich, zumindest in Bezug auf die Lerninhalte. Es gibt zwei Artikel hier auf dem Blog zu diesem Thema:

ANDRÉ STERN: “…ICH WAR NIE IN DER SCHULE”

DIE TEKOS-SCHULE: 11 JAHRE SCHULE IN EINEM JAHR

Regierung

In den Ländern, die sich für demokratisch halten wird oft verlautbart, dass die Regierung dazu da ist den Menschen zu dienen. Die Regierung und ihre Gesetze, die sie schafft und durchsetzt, dienen der institutionellen und sozialen Kontrolle zu Gunsten der Machthabenden. Das war bislang immer so und wird auch immer so sein. In der vor demokratischen Zeit war es viel leichter herauszufinden wer die Macht inne hat. Doch das Raffinierte am modernen demokratischen Staat sind die vielen Schichten der “Firmokratie” und der besonderen Interessen jener die so brilliant ihre Identität verheimlichen und den massiven Kontrollmechanismus beherrschen.

Die Menschen, Bewohner dieser Länder sollen vor allem Glauben, dass Demokratie herrscht. Zum Schein wird gewählt und man hat das Gefühl mitzuwirken. Doch sind Wahlen sinnvoll? Gute Frage ….

Die Funktionen des Staates sind so stark in den dogmatischen Versionen der Geschichte verborgen, die in den Schulen unterrichtet wird, dass fast niemand hinterfragt, warum wir außer den grundlegendsten Funktionen des Staates nichts weiter brauchen, um die Ordnung im nach industriellen Zeitalter aufrecht zu erhalten. Im Geschichtsunterricht wird (in den USA) niemals mit dem Finger auf die Regierung gezeigt, wenn es um Kriegspropaganda, Kriegstreiberei, Genozid, Hungersnot und Korruption geht. In der Darstellung von Geschichte durch Hollywood findet die Version die meiste Verbreitung, in der “gute” Regierungen immer “böse” Regierungen bekämpfen. Den Film, in dem die Menschen sich auf beiden Seiten von ihren Regierungen loslösen und deren Ruf nach Gewalt ignorieren, den haben wir noch nicht gesehen.

Dieser Abschnitt ist komplett auf USA getrimmt, in anderen Ländern blickt man durchaus kritisch auf die eigene Regierung und Vergangenheit, aber das dient meist auch nicht unbedingt der Wahrheitsfindung, sondern oft der Manipulation.

Der Staatsapparat basiert auf Gesetzen, die einen Vertrag zwischen den Menschen und einer Organisation darstellt, die geschaffen wurde, um gemeinsame Notwendigkeiten zu regeln – also ein Austausch von Souveränität zwischen den Menschen und dem Staat. Das klingt sinnvoll, doch wenn man sich im Schlachthaus des zwanzigsten Jahrhunderts umsieht, stellt man fast ohne Ausnahme fest, dass der Staat der Täter ist.

Der Staat oder die Mächtigen, die ihn kontrollieren schaffen ein Problem um eine Lösung bieten zu können. Bekanntestes Beispiel: 9/11 und den “Krieg gegen den Terrorismus” Momentan scheint das nicht mehr so richtig zu funktionieren, darum greift man auf Bewährtes zurück und sucht im Russland ein neues altes Feindbild….. ist natürlich genauso manipulativ wie 9/11, und ich sehe Hoffnung, das subjektiv aus meiner Sicht die “Unwissenden” und “Allesgläubigen” abnehmen….

Der Verlust der Freiheit des Menschen ist das einzige Geburtsrecht welches den Bürgern einer modernen Nation gewährt wird. Hierbei besteht niemals eine Wahl. Es ist Seemannsgarn, wenn man glaubt, dass Freiheit ein Privileg ist, wenn sie doch faktisch von der Knechtschaft durch den Staatsapparat abhängt und die “Firmokratie” die Kontrolle ausübt.

Das ist ja nun wirklich wieder extrem übertrieben. Es gibt eine Wahl, doch leider ist die den Meisten unbekannt. Und man kann wirklich viel tun um sich zumindest souveräner zu machen und freier zu leben….

Patriotismus

Patriotismus ist ein abstrakter künstlicher Mechanismus der sozialen Kontrolle. Die Leute werden gelehrt ihre Landsleute über und jenseits ihrer eigenen Zugehörigkeit zu schätzen. Die natürlichen Bande gehen verloren im Vorzug für den großen unternehmensfreundlichen Staat. Kinder werden vom Grund auf indoktriniert, das ganze Drum und Dran des Staates anzuerkennen und ihn als mystischen Halbgott zu sehen.

Was ist ein Land? Nehmen wir die USA als Beispiel, was genau ist dieses Gebilde? Stellt es den USPS, die FDA oder die CIA dar? Bedeutet es, das eigenen Land zu lieben, dass man auch den IRS und die NSA lieben sollte? Sollten wir für jemanden anders empfinden, der aus Vancouver (Kanada) stammt, als jemand aus Seattle (USA)? Den (eigenen) Staat zu lieben ist wie ein Unternehmen zu lieben, mit dem Unterschied, dass man bei Unternehmen immer noch keinen Beigeschmack einer sentimentalen Hingabe und Glücksgefühle empfindet. Zumindest im Moment sind wir noch nicht verpflichtet ihnen von Geburt an lebenslänglich für ihren Service zu bezahlen, den wir weder brauchen noch wollen.

Flaggen, die Kinoversion der Geschichte und Verehrung des Präsidentenamtes werden (in den USA) in uns eingebleut um die Illusion der “Anderen” zu erhalten und den “Fremden/Terroristen”Extremisten” als Stigma unserer Projektion zu stärken. Die archaische Stammesenergie, die kleine Verbände zusammenhielt und ihnen half wilde Bestien und hungrige Horden zu bändigen wurde in einen Zauberstab der Meister der Matrix verwandelt. Auf wehende Flaggen reagieren wir so wie hungrige Labradors sich auf ein saftiges Stück Fleisch werfen, wenn man es hinein vor die Nase hält. Sentimentale staatliche Propaganda ist einfach der nützliche Mundschutz um die Wirkung der kollektiven Elektroschocktherapie abzumildern.

Kein Thema für uns Deutsche, wurde uns ausgetrieben und ich finde das nicht schlimm, denn das ist ja sowas von überholt.

Religion

Egal wie mächtig die Patriotengruppen (Sekten) sind, es war immer Bedarf für etwas höheres. Religion stammt vom lateinischen “re-ligare” und bedeutet Wiederanbindung. Aber Wiederanbindung zu was? Die übergreifende Frage aller Religionen ist doch dann, von was wir abgetrennt wurden? Die Indoktrination und Entfremdung zu einem Plastikkarten tragenden Sklaven zu werden hat seine Kosten. Der Grad der Abstraktion und die Abtrennung von jeder Art von Menschlichkeit verwandelt Menschen in nihilistische Roboter. Kein Grad patriotischen Eifers kann die Seele ersetzen. Flaggen und Geschichtsunterricht können nur eine vorübergehende Ablenkung der Leere der Matrix sein. Darum benötigen wir Priester.

Der ursprünglich spirituell verbundene Mensch ging mit dem Universum in die Dualität über als sich die Sprache verbreitete. Als die ersten Städte und Armeen aufkamen, entstand ein Bedarf zur Wiederverbindung und darum bekamen wir unsere auf Glauben basierende Religionen. Glauben in die religiöse Erfahrung von Gelehrten, oder wie William James es darstellte: “(Wir) Glauben an die Fähigkeit eines anderen und seiner Anbindung (nach oben)”.

Natürlich bieten die Liturgien unserer Mainstreamreligionen etwas Trost und Anbindung aber grundsätzlich liefern sie nur den Klebstoff für die Matrix. Bei kurzer Prüfung der Nachrichten wird man klar erkennen, dass ihr “Gott” sich inmitten der Schlachtfelder wohl fühlt.

Wenn wir die abrahamitischen Religionen betrachten, haben wir einen Gott, der wie ein Staat ist, einer der geliebt werden möchte. Er ist auch eifersüchtig auf andere angebliche Gottheiten und er ist genauso soziopathisch wie die Regierungen die ihn verehren. Er vernichtet seine Feinde mit Fluten und Todesengeln, genauso wie die Regierungen die ihn vorziehen und uns mit kulturellen Revolutionen, Atombomben, Fernsehen und Napalm zerstören. Ihre Hymne hat folgenden Inhalt: “Liebe dein Land, es ist eine Flagge, es ist Geschichte und es ist der Gott der uns alle schuf” – Dies ist der kraftvolle Ethos, mit der man jede neue Generation füttert.

Religion kann Menschen wirklich halt geben. Man muss nun wirklich keinen Groll auf einen Pastor haben, allgemein gesagt. Jeder darf glauben was er will. Doch Dogmen in Religion sind genauso undienlich wie woanders. Wer weiß, wie das alles wirklich ist, mit dem was wir Religion oder Spiritualität nennen, der hat fast gewonnen. Doch wer weiß das schon sicher?
Zirkus

Das Traurige am Zirkus ist, dass er eigentlich nicht mal Unterhaltung darstellt. Den Sklaven wird gesagt, es sei nun Zeit für etwas Spass und sie füllen massenweise Stadien, Clubs, Kinos oder starren auf ihre elektronischen Geräte, glaubend dass sie von vulgärer Propaganda unterhalten werden.

Solange der Homo Domestikus in sein angedachtes Gehege geht, springt wenn man es ihm sagt und er rückhaltlos zustimmt dass er Spaß hat, dann ist er ein guter Sklave der es wert ist, zwei – drei Tage die Woche frei zu haben und 2 – 4 Wochen Urlaub pro Jahr zu bekommen. Um dort im Urlaub das mühsam Ersparte ein bis zweimal im Jahr auszugeben. Wenn er dann zu alt ist zum Arbeiten, dann wird er aufs Abstellgleis geschoben und darf, wenn er brav und gesund genug ist, einem Hobby frönen.

Der tägliche Ablauf ist doch meist so: Nachdem man das Maximum an Arbeitskraft tagsüber aus ihm oder ihr herausgeholt hat, wird er/sie meist vor einen Bildschirm gelockt, mit dem etablierten Getränk der Matrix (Alkohol) versorgt und mit Matrixinhalten den ganzen Abend zugedröhnt. Dies wiederholt sich Tag für Tag. Gott verbot jedem jede Art von Halluzinogenen um wahre Gedanken zu vermeiden. Gottseidank werden wir vor jeder Substanz bewahrt, die uns eventuell ins Erwachen führen könnte. Die Matrix liebt Kaffee am Morgen, Alkohol am Abend und niemals einen wahrhaften Gedanken dazwischen.

Vordergründig werden wir mit den Umrissen perfekter Körper und dem Traum der perfekten Liebe beschäftigt, in dem unsere Tage mit Zärtlichkeiten, schönen Worten und Hollywooddramen angereichert werden. Dies ist vielleicht die unterbewussteste Täuschung der Matrix, in dem der Charm der Liebe so überzeugend sein kann, dass man alles liegen lässt für die doppelzüngigen Versprechen. Romantische Liebe wird uns als Köder vorgeworfen, die uns sentimental umhüllte Lügen und verstandesfreien Konsum unterjubelt.

Die Unterhaltungsbranche, genau, die packt fast alle noch mehr oder weniger in ihren Bann. Man muss aufpassen, vieles was wir für Information und Bildung oder alternative Quellen halten, sind auch nur Unterhaltung (um uns unten, sprich unwissend zu halben)



Geld

Geld ist ihre größte Leistung. Milliarden von Menschen verbringen einen Großteil ihrer Wachzeit entweder mit dem Heranschaffen oder dem Ausgeben von Geld ohne je verstanden zu haben, was es eigentlich darstellt. In diesem Hologramm einer Welt ist Atmen (fast) das einzige was man ohne Geld tun kann. Für fast alles anderer benötigt man Geld. Das fängt beim Essen und Trinken an, geht über Kleidung und hört nicht bei der Suche nach einem Partner auf. Religion entstammt der angeborenen Spiritualität,, Patriotismus vom Volksstamm, doch Geld haben sie selbst erfunden, das fantastischste und effektivste Werkzeug der Unterwerfung.

Sie haben die Sklaven davon überzeugt, dass Geld wirklichen Wert hat, wobei das früher wirklich mal der Fall war. Sobald sie schließlich in der Lage sein werden, Geld komplett von allem, außer ihren Computern zu trennen, werden sie die gesamte Kontrolle erlangen. Das letzte Tor wird geschlossen und der Zaun unter Strom gesetzt. Genialer Weise drucken sie es (das Geld) aus dem Nichts heraus und verleihen es gegen Zinsen, z.B. an 18-Jährige, damit die 4 Jahre lang Saufen können, während ihnen die Propaganda eingehämmert wird. Und das ist nur der Anfang einer wahrscheinlich lebenslanger Verschuldung.

Wenn der typische Amerikaner 30 Jahre alt ist, dann hat sich der Schuldenberg so hoch angehäuft, dass er jede Hoffnung verlieren muss jemals wieder frei zu sein von seinen Hypotheken, Kreditkarten und Krediten. Was sich kaum einer fragt, ist, warum man so hart für sein Geld arbeiten muss, während die Banken es einfach per Computereingabe generieren. Wenn man Noten mit dem Drucker herstellen würde um sie an den Nachbarn zu verleihen, dann würde es saftige Strafen geben. Nicht aber für unserer Freunde von Wallstreet und Co., die tun genau das und spinnen ihre Fäden bis ins Weiße Haus (US-Regierung). Das Geniale am Geldschwindel ist, dass er so offensichtlich ist. Wenn man dem Menschen mitteilt, dass Banken Geld aus dem Nichts schaffen und von den guten Leuten Zinsen dafür bekommen, dann sind sie ratlos. “Es kann nicht so einfach sein!” Das ist der Haken an der Sache, niemand will glauben, das er so einfach versklavt wurde.

Das Verschuldetsein ist ein Grundübel, dass glaube ich, jede westlich geprägte Kultur zutiefst durchzieht. Und ich sehe dann an den Kassen die Menschen 1,98 € oder noch weniger mit ihrer EC-Karte zahlen….. Ist ja bequem und sicher ….. Wenn dieser Schwindel auffliegt, dann könnte das wirklich in eine bessere Zeit führen, die Frage ist halt nur, wie lange wir als Menschheit dafür brauchen….. Allerdings, ganz so einfach wie er es darstellt, also das Geld aus dem Nichts zu schaffen ist es nicht, aber unter dem Strich kommt es nicht darauf an, ob 10 % Bareinlage da sein müssen oder nicht und wie die Kontrolle solcher Praktiken in der Realität gestaltet werden.

Kultur

“Culture is the effort to hold back the mystery, and replace it with a mythology.” (Kultur ist das Bestreben das Mystische zurückzuhalten und es mit der Mythologie zu versetzen.)
Terence McKenna

Wie Terence zu sagen pflegte: “Kultur ist nicht dein Freund.” Sie existiert als ein Puffer zur authentischen Erfahrung. Mit der Schaffung immer größerer Gemeinschaften, ersetzten sie die direkte spirituelle Erfahrung des Schamanen mit priesterlichen Religionen. Trommelschläge und Schweiß wurden mit digitalisierter, kommerzieller Geräuschkulisse ausgetauscht. Lokale Geschichten und Märchen wurden durch Hollywood Filme ausgetauscht und kritisches Denken mit akademischem Dogma.

Wenn das Geld die Fessel der Matrix ist, dann ist Kultur das Betriebssystem. Es filtert, zentralisiert, ist unglaublich manipulativ, es verbindet alle ihre Mythen in ein massives Gebilde der sozialen Kontrolle von der nur die tapfersten Seelen je versucht haben zu entkommen. Es ist relativ einfach die Manipulation zu erkennen, wenn man Patriotismus, Religion und Geld einzeln betrachtet. Aber gesamtheitlich betrachtet erscheint unsere (US-)Kultur natürlich und zeitlos, wie du Luft die wir atmen. So verwebt mit unserem Selbstkonzept ist es oft schwer zu erkennen wo das Individuelle endet und unserer Kultur beginnt.

Kultur ist eine Identifikation mit dem, was einem umgibt. Kultur dient uns in gewissem Sinne doch, zumindest in ihrer grundsätzlichen Art. Das Problem sind hier die künstlich hinein gebrachten Inhalte. Die gerne mal zitierte “abendländische Kultur” ist nichts weiter als eine Herleitung aus biblischen Werten, vermischt mit den Ansprüchen der Mächtigen aus den vergangenen Jahrhunderten. Kultur ist also wie Geld, nur ein Mittel zum Zweck und man braucht keine Energie in deren Bekämpfung oder Änderung hineinzugeben, sondern eher in die Findung neuer Ideen, Konzepte, im Kleinen wie im Großen. Wenn man mal alles Undienliche raus nimmt, was wir so als Werte und Kultur bezeichnen, dann wird das aus meiner Sicht sehr überschaubar. Herausnehmen müsste man alles, was uns Menschen dogmatisch untergejubelt wurde was uns vom wahren Sein ablenkt. Das ist sehr viel, fängt mit dem an, was wir Ehe nennen und kommt in Bereiche, die wir nicht gerne aufgeben werden. Sportgroßveranstaltungen, Feste, Konzerte, usw. können als Kultur angesehen werden, sind aber auch austauschbar oder ersatzlos streichbar. Nicht ganz ersatzlos, wir benötigen, das zeigt dieser Artikel sehr gut, die spiritituelle Anbindung, wenn wir von all dem indoktrinierten Wissen und Getue loskommen wollen….

Dem Kontrollgriff entkommen

Einige mögen sich fragen, warum dieses alles pervertierende Kontrollnetzwerk nicht von unseren “großen Denkern” diskutiert wird. Peter Kingsley erklärt es gut:

“Alles wird klar, wenn wir den Fakt einmal akzeptieren, dass Forschung und Wissenschaft nicht den Zweck der Forschung oder der Suche nach der Wahrheit dient. Das ist nur das äußerliche Bild. Die Wissenschaft ist einfach nur dafür geschaffen und vor der Wahrheit zu schützen, die unserer Sicherheit gefährden würde. Und dies geschieht durch die Verewigung unserer kollektiven Illusionen auf einem sehr viel tieferen Level als unserer individuellen Gelehrten dessen gewahr sind.”

Wer auch immer Wasser entdeckte, es war sicher kein Fisch. Wer das “Wasser” verlassen will, oder Platos Höhle, braucht Mut und das Wissen, dass es hinter dem Kontrollnetzwerk noch etwas anderes gibt. Vor 2.300 Jahren beschrieb Plato den Weg aus der Matrix heraus mit der Allegorie “der Höhle” als einen langsamen, qualvollen Prozess, so ähnlich wie wenn man nach Jahren im Keller ohne Tageslicht hinaus geht an einen sonnigen Strand.

Wie kann dieses Erwachen erklärt werden? Wie willst du jemanden erklären, wie es ist im Meer bei Sonnenuntergang zu schwimmen, der noch nie Wasser gesehen hat? Du kannst es nicht. Aber du kannst für ihn ein Fenster aufbrechen und wenn genügend Fenster offen sind, beginnt die Illusion ihren Glanz zu verlieren.

Erwachen ist in jedem Fall kein schneller und einfacher Prozess, obwohl er eigentlich einfach ist. Doch sich von all dem zu lösen, was der Mensch als normal, richtig und wichtig hält, ist halt nicht einfach. Menschliche Werte sind verfälscht, müssen gerade gerückt werden, das dauert.

Es erwachen viele Menschen heutzutage, doch sich neu zu orientieren ist schwer, außerdem warten viele neue Dinge, die ein Einschlafen und Träumen eines anderern Traumes ermöglichen. Doch das ist ja nicht die Lösung. Wer sich für erwacht hält, schläft vielleicht tiefer als einer, der davon nichts weiß. Überzeugungen, die nach einem Erwachungsprozess gefunden werden, werden oft noch stärker zementiert und verteidigt als zuvor, weil dies eine große Anstrengung war heraus zu treten, aus dem was man früher vertrat. So verwundert es nicht, dass viele Erwachte erst mal auf einer anderen Ebene weiterschlafen. Dies könnte auch ein wenig bei dem Autor dieses Artikels stattfinden. Und beim Übersetzer? Ich bin zwischendurch immer wieder eingeschlafen und teilerwacht, aber vollkommen erwacht? Ich weiß es nicht, ich arbeite an mir. Und dieser Artikel hat mir dabei schon mal geholfen, nicht weil er irgend etwas neues für mich hergab, sondern weil er es wieder und auf eine andere Weise darstellte. Das ist gut so.

Über den Originalautor

Robert Bonomo ist ein Blogger, Autor und Esoteriker. Sein Roman (in Englisch sthet uner folgendem Link zum kostenlosen Download bereit: https://www.smashwords.com/books/view/343638

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 am 07.06.2015 auf arcadiansblog.net. Übersetzung: Arcadian

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