Wer denkt, dass er seinen Verstand kontrollieren könne, liegt wirklich falsch. Wir können den Verstand nicht kontrollieren. Wir können uns nur dafür entscheiden, uns der Stille zuzuwenden. Aber ob das klappt, können wir mit einer scheinbaren Kontrolle über Verstand nicht entscheiden.
Wenn viele Gedanken da sind, so hat das seinen Grund. Sie zu unterdrücken wäre das Schlimmste, was man machen kann. Ist der Verstand aktiv und bombardiert uns mit Gedanken, kann das auch eine Schutzfunktion sein. Dies sorgt nämlich dafür, dass wir unsere Gefühle weniger wahrnehmen. Gefühle, die vielleicht „zu viel“ für uns sind. Wenn das so ist, gab es irgendwann in unserem Leben einen Zeitpunkt, an dem wir diese Strategie kennenlernten, um unser Überleben zu sichern.
Ein Kinderherz ist viel kleiner als das eines Erwachsenen. Umso wichtiger ist es, dass es an den Emotionen nicht zugrunde geht, die durch sein Umfeld ausgelöst werden. Das ist dann der Moment, wo das Denken immer stärker wird. Nicht nur, weil der Verstand des Kindes ausgebildet wird, sondern eben auch, um intensive Gefühle zurückzuhalten und nicht wahrzunehmen.
Fühlen, was da ist, damit Gedanken weniger werden
Dieser Zustand bleibt natürlich so lange erhalten, wie wir nicht bereit sind, die unterdrückten Gefühle zu fühlen. Wer in solch einer Situation also versucht, seine Gedanken zu kontrollieren, wird scheitern. Sie haben einfach zu viel Macht über uns – aus gutem Grund.
Der Weg ist also viel mehr das Zulassen des Fühlens, das schrittweise Öffnen für unsere Gefühle und Geschehenlassen. Die Gefühle wollen einfach nur durchfühlt werden, das ist alles. Gehen wir diesen Weg, der natürlich auch eine Abenteuerreise ist, so wird der Geist automatisch stiller.
Warum wir den Verstand nicht kontrollieren können
Deshalb können wir die Gedanken nicht kontrollieren. Wir können uns nur der Stille zuwenden. Das ist lediglich ein Verlagern der Aufmerksamkeit. Keine Kontrolle. Wir richten unseren Fokus z.B. auf den Atem, unseren Körper und unser Gefühl. Das ist alles und das ist keine Kontrolle. Nichts funktioniert einwandfrei, wenn wir versuchen, es zu kontrollieren.
Selbst das Unterdrücken der Gefühle ist ein Teufelskreis. Sie hängen dann wie eine Bleikugel am Fuß und beeinflussen uns latent. Sie hemmen uns, machen Angst und lassen uns die Welt durch einen trüben Filter sehen. Bis sie irgendwann vielleicht ausbrechen, unkontrolliert in einem Wutanfall oder einer Depression. Das Wort Depression heißt nichts anderes als „Unterdrücken“. Dahinter steckt einfach nur das Unterdrücken der Gefühle.
Was du also versuchst zu kontrollieren, egal was es ist, deine Gedanken, deine Gefühle oder andere Menschen, es wird sich früher oder später rächen. Es ist einfach nur ein Eigentor, das man sich unbewusst schießt.
Der Weg zur Wahrheit ist lediglich das Geschehenlassen. Sei mit alldem da, was jetzt da ist. Wenn da viele Gedanken sind, lasse sie da sein, schreibe sie auf und schenke ihnen deine Aufmerksamkeit. Sie wollen dir nur etwas mitteilen. Etwas, das du noch nicht vollständig durchschaut oder durchfühlt hast. Das ist auch der einzige Weg zur Selbsterkenntnis und Bewusstheit, in dem du dich selbst und zusammen mit anderen hinterfragst.
Dies ist ein Weg der Lebendigkeit, der nichts mit einer Meditation zu tun hat, in der wir uns zur Stille zwingen. Das geht auch, ist aber keine wahre Stille und hat nichts mit der Wahrheit zu tun. Es ist Verdecken, ein Schleier.
Weiterlesen: http://www.lebeblog.de/verstand-kontrollieren/#ixzz434sMD1QC
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