Die Protagonisten der Musik rebellischer Jugendbewegungen im Westen der 1970er und 1980er Jahre scheinen im kontinentaleuropäischen und angelsächsischen Raum unterschiedliche Wege einzuschlagen.
In einem jüngst erschienen Interview mit dem britischen Magazin New Musical Express (NME) machte sich Roger Daltrey, Mitgründer und Sänger der Rockgruppe The Who, über die US-Demokraten lustig und äußerte erneut seine Unterstützung für den Brexit, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.
Er hat einen Sch***-Haarschnitt", erklärte der Sänger. "Er bräuchte dringend einen Frisör und – wie meine Mutter sagen würde – 'wasch Dir Deinen verdammten Mund aus'."
Trump habe die Wahl auch nicht tatsächlich gewonnen, vielmehr hätten die Demokraten sie selbst aus der Hand gegeben, indem sie mit Hillary Clinton eine völlig ungeeignete Kandidatin nominiert hätten. Daltrey spart auch in diesem Zusammenhang nicht mit Häme:
Es ist doch so: Gegen sie hätte sogar ein toter Hund gewonnen.
Genugtuung empfindet Daltrey hingegen in Anbetracht der Brexit-Entscheidung. Für ihn war diese "das richtige für das Land".
Bereits im Jahr 2016 hatte der ehemalige Sänger von The Who der EU Korruption vorgeworfen und betont, er sei nicht antieuropäisch, aber gegen die Art und Weise, wie derzeit in Europa regiert werde. Dies hätte auch die Mehrheit der Menschen im Land so empfunden:
Die Mehrheit in diesem Land hatte das Gefühl, dass ihre Stimme kein Gehör findet. Es wäre schön gewesen, hätte es einen Deal mit Europa gegeben, aber sie wollten keinen Deal machen, und deshalb hat man [den früheren Premierminister] im Leichensack nach Hause geschickt.
Neben Daltrey hat auch der frühere Sänger der weltberühmten Punkband Sex Pistols, John Lyndon - besser bekannt unter seinem Künstlernamen Johnny Rotten - den Brexit gelobt. Er machte deutlich:
Die Arbeiterklasse hat gesprochen und ich bin einer von ihnen. Und das war's.
Zudem erzählte er von einem "fantastischen" Treffen mit dem früheren UKIP-Vorsitzenden und Brexit-Wortführer Nigel Farage und lobte Donald Trump, während er die Mainstream-Medien kritisierte.
Was ich nicht abkann, ist, dass die linken Medien in Amerika versuchen, den Kerl als Rassisten zu verunglimpfen, dabei ist das überhaupt nicht wahr", so der Punkmusiker. "Ich wage sogar zu behaupten, er [Trump] könnte ein möglicher Freund sein."
Gewissermaßen auf Distanz ging Johnny Rotten im Frühstücksfernsehen von ITV auch zu Teilen des Songs "God Save The Queen", der zu den bekanntesten seiner Band zählte und in dem die Punks das Königshaus und die britische Regierung als Teile eines "faschistischen Regimes" schmähten.
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