2015-03-31

Selbstbestimmung, der Schlüssel zur Zufriedenheit


“Wer oder was bin ich”? 

Welche Frage könnte noch tiefer gehen? Vielleicht die Frage: “Gibt es Gott, und wenn ja, wer oder was ist er”? Millionen von Menschen sind auf der Suche nach dem Selbst. Sie belegen Seminare, Workshops, reisen nach Indien und Ägypten, visualisieren heilige Tempel des Wissens in goldenen Sphären der Akasha, schliessen sich Religionen, Sekten, esoterischen Zirkeln oder irgendwelchen mehr oder weniger erleuchteten Guru’s an. Bares Geld wechselt den Besitzer, viel Papier wird bedruckt, viele Worte werden gepredigt, geflüstert, gebetet und gedroschen. Ganze Industriezweige leben von der Herstellung von Devotionalien aller Art, Figuren, Bildchen, Kerzen, Ketten, Kristalle, Steine, Räucherwaren usw. Wir treffen uns in spirituellen Zirkeln, in Kirchen und Tempeln, in Schlössern oder Fincas an Feuerkreisen und nordischen Stelen, oder einfach im Wohnzimmer eines guten Freundes. Und alle sind wir auf der Suche nach dem Selbst.


Damit wir uns nicht missverstehen, auch ich mag diese geistigen Krücken und spirituellen Rollatoren. Auch ich liebe mystische Rituale, sphärische Musik und das Zusammensein mit Gleich- oder Andersgesinnten. Aber wir müssen uns offen und ehrlich bewusst sein, dass wir das alles nicht wirklich benötigen. Wir können weltweit jeden Stein umdrehen, jedes Weisheitsbuch auswendig lernen, mit der Bibel oder der Gita unseren wackligen Tisch ausgleichen, nirgends werden wir unser Selbst zu finden in der Lage sein. Egal wie viele Avatare, Prediger, Mönche, Weisheitslehrer oder sonstige Meister wir um Rat fragen, keiner wird uns sagen können, wo wir unser Selbst finden. Ich weiss es auch nicht. Alle diese heiligen und unheiligen Männer und Frauen wissen (falls sie es wissen) dass wir unser Selbst nicht finden können. Es ist wie ein Koan.

Wer oder was bin ich? 
                                                  Wer oder was ist Gott? 

Zweimal die Frage nach dem Wer, und zwei mal die gleiche Antwort. Antwort a: ICH BIN!, Antwort b: ICH BIN DER ICH BIN! Aha, das Selbst IST. Es ist demnach nicht irgendwo versteckt, auch nicht in meinem Herzen oder irgendwo zwischen zwei Chakren, genauso wenig wie Gott irgendwo sich befindet. Wir können unser Selbst nur erfahren. So wie wir auch BigSpirit (egal wie wir ihn definieren) nur erfahren können. Und damit wir unser Selbst erfahren können, müssen wir es selber bestimmen. Wir müssen selbstbewusst sein. Das heisst doch klar: wir müssen uns unsers Selbst bewusst sein! Und unser Selbst können nur wir selber bestimmen. Wir bestimmen (im Sinne von festlegen, definieren, schöpfen) unser Selbst selber, bewusst oder unbewusst. Wenn unbewusst, unterliegt die Selbstbestimmung der Einflussnahme von aussen, durch unsere Konditionierung und karmische Vorbelastung. Dann fällt und fällt unser Selbstbewusstsein immer tiefer bis zur totalen Selbstverleugnung mit allen Folgen einer negativen bis komplett destruktiven Lebensqualität.

Selbstbestimmung ist ein Schlüssel zu einer positiven, konstruktiven Lebensqualität. Ich bin mir meines Selbst bewusst. Ich denke und handle im Bewusstsein, dass jeder Gedanke und jede Handlung mein Selbst neu definiert, es wachsen oder welken lässt. Ich verlasse ausgelatschte Pfade, auf welchen tausende vor mir Schleim- und Speichelspuren hinterlassen haben, weil sie irgendwelchen selbsternannten Propheten oder Gottes-Vertretern unterwürfig als mentale Sklaven oder als Eso-Groupies hinterher gehächelt sind.

Der Selbstbestimmte betritt das abenteuerlichste Neuland was es gibt. Dieses Neuland heisst Leben im Jetzt. Es sieht aus wie ein feiner Sandstrand nach der Flut. Keine Spuren, freier Raum für freie Seelen. Du führst Regie, Du schreibst das Drehbuch des Lebens jeden Tag aufs Neue. Du besetzt die Rollen, Du erschaffst Dir Kulissen und Bühnenbild, Musik und Programmzeitung und Du bist auch der Pausenclown in der Manege des Seins. Du bist der Schöpfer Deines Selbst. So wie DER Schöpfer alle Bausteine erschaffen hat, die Du verwendest um Dein Selbst zu gestalten.

Du brauchst all den schönen und bunten Firlefanz nicht, um Dein Selbst zu finden, sehe es als das, was es in Wirklichkeit ist. Eine hübsche Dekoration, die eine nette Atmosphäre verbreitet. Trinke mit deinem Guru ein Schälchen grünen Tee und freu Dich, dass es ihn in Deinem Leben gibt, Du brauchst Dich nicht vor ihm auf den Boden zu werden. Wenn Du ihm huldigst, fütterst Du nur sein Ego. Verabschiede Dich von diesem Pfau, denn Du selber bist das Licht, das keinen Schatten wirft. Du hast ihn längst überholt, Du weisst es nur noch nicht. Du musst nirgends hin um Dein Selbst zu finden, Du bist Dein SELBST. Und wenn Du das erst mal richtig verstanden hast, dann wirst Du erfahren, dass Du Gott bist. Denn letzten Endes gibt es nur EIN SELBST und wir alle sind ein Aspekt dieses einen SELBST. Aber als Aspekt eben trotzdem vollständig, ganz und gar heilig!

Du bestimmst also selber wer oder was Du bist, indem Du Dir bewusst bist, dass Du BIST. 

Nimm Dich jeden Tag zwei, drei mal für einen kurzen Moment wahr. Halte inne und werde Dir Deiner selbst gewahr. Schau in den Spiegel und denke oder sag ICH BIN. Nicht wer oder was, sondern nur ICH BIN. Fülle Dich aus und nimm Deinen Platz ein. Sei Du ganz Du, aufrecht, erhaben und wunderschön. Du bist einzigartig im ganzen Kosmos, und ohne Dich wäre das Universum nicht so wie es ist. Nur mit Dir ist es WIE ES IST. Nimm aber auch die Verantwortung wahr, die Du als grosses Wesen hast, denn jetzt weisst Du, dass Deine Gedanken, Worte und Taten jeden Tag das Universum neu mitgestalten.

Eine andere Schlüsselfrage ist: 

Will ich das? Will das mein Selbst? Selbstverständlich werden wir immer Kompromisse eingehen, aber allein schon das Bewusstsein, dass man einen Kompromiss eingeht, stärkt das Selbst. Sei dir bewusst, dass Du nicht immer und alles bestimmen kannst, was in Dein Leben treten soll. Nimm es trotzdem selbstbewusst an, dass es eben so ist, wie es ist.

Nimm auf Deinem Weg ins wahre Selbst die Liebe als Begleiter und Wegbereiter mit. 

Denke, rede und handle im Einklang mit der göttlichen Liebe in Dir, dann kann Dir niemand mehr Deine Flügel stutzen und Du erhebst Dich zu dem was Du wirklich bist. Ein wunderbares Wesen, leuchtend und glücklich, eben Du bist was Du bist. Sei Dir das bewusst bis zum letzten Atemzug, denn dann nimmst Du den tiefen Frieden und die wahre Liebe mit Dir, wenn Du die Dimension wechselst und Dich für das nächste Abenteuer vorbereitest.

Artikel by Bertrand Cézoé, www.cezoe.com
Bild: boredpanda.com


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