2015-10-15

Experte über MH17: "Das war ein Kampfflugzeug"

Mehrere Explosionen, also muss es ein Kampfflugzeug gewesen sein. Ich habe in der Rüstungsindustrie gearbeitet und dabei schon so manche Munitionswirkung gesehen. Als damals die ersten Fotos der Wrackteile von MH17 zu sehen waren, fielen mir sofort mehrere Dinge auf.

Über einige werde ich hier schreiben. Kurz nach dem Unglück trudelten die ersten Analysen ein, manches davon war haarsträubend. Bald hiess es, dass eine BUK Rakete die Ursache sei. Daran lies mich ein Blick auf das Foto des Cockpits zweifeln. Gespannt wartete ich auf die Reaktion der russischen Experten auf diese Behauptung. Nichts. Dann kam auch schon die Analyse von Haisenko. Seinem Resultat, dass ein Kampfflugzeug MH17 beschossen habe, konnte ich mich anschliessen. Der Art, wie er darauf kam, möchte ich aber vehement widersprechen. Gespannt wartete ich weiter auf die Reaktion der russischen Experten. Damals hatte ich sogar noch ein wenig Hoffnung, dass sich vielleicht auch ein westlicher Experte melden könnte. Nichts. Selbst nach Wochen und Monaten.

Nun erst begann ich mir zu überlegen woran das liegen könnte? Es liegt daran, wie man Gefechtsköpfe testet. Das Bild unten ist ein Satellitenbild eines Testaufbaus für Flugabwehr-Gefechtsköpfe, in China. Die Kreise zeigen Bleche mit denen man die Durchschlagsleistung und die Splitterverteilung von Gefechtsköpfen misst. In der Mitte wird der Gefechtskopf auf einem Holzpfahl montiert und dann zur Explosion gebracht. Man sieht auch noch 2 Flugzeuge welche ebenfalls als Testziele dienen. Die ganze Anlage hat einen Durchmesser von ca 200m.



Quelle (das Foto)
A= Gefechtskopf
B= Zielflugzeug MIG-19, Distanz ca. 5.
C= Zielflugzeug MIG-19, Distanz ca. 20m
D= Grafik einer Boeing 777 zum Grössenvergleich

Das Problem ist nun, dass die ersten Mess-Bleche in grösserer Entfernung stehen. Kunden für Gefechtsköpfe wollen Wirkung sehen und dafür ist dieser Testaufbau gedacht. Eine besondere Beschädigung wird ein Experte für Gefechtsköpfe so aber nie sehen. Das spricht nun nicht gegen die Experten, sondern ist einfach dem geschuldet, was man sucht. Nach den Spuren im nächsten Kapitel sucht man normalerweise nicht.

Kleine Krater

Ein Gefechtskopf ist so aufgebaut, dass um den Sprengstoff die Objekte angeordnet sind, welche als Splitter dienen sollen. Diese Splitter sollen das Ziel zerstören. Das Wort "Shrapnel", welches, oft verwendet wurde ist falsch, denn das ist etwas anderes. Zusätzlich zu den Fragmenten entstehen viele kleinste Teilchen. Diese Teilchen haben in der Nähe der Explosion eine sehr hohe Geschwindigkeit, welche sie jedoch sehr schnell verlieren. In einer Entfernung von 1 bis 2m können diese kleinen Teilchen ebenfalls Beschädigungen verursachen. Zu sehen an den kleinen Kratern welche man an verschiedenen Stellen von MH17 finden kann. Das ist ein eindeutiger Beweis, dass eine Explosion ausserhalb der Hülle, in der Nähe des Piloten stattfand. Bei einer einzelnen Explosion dürfte man solche Krater höchstens in einem Radius von max. 3m finden. Von diesem Punkt aus müssten alle Flugbahnen der Fragmente sternförmig nach aussen verlaufen.


Beachten Sie hier nur die kleinen Krater. Sie sind eindeutig und als Ursache kommt nur eine Explosion in Frage.

Die Geschwindigkeit von Objekten und ihre Auswirkung auf die Einschlagslöcher

Der Sportschütze unter Ihnen kennt es wohl; verschiedene Geschossformen haben eine Auswirkung wie die Löcher in dem Papier der Zielscheibe aussehen. Projektile mit einer runden Stirnseite machen andere Löcher wie z.B. Hohlspitzgeschosse.

Bei Blechen oder Panzerungen hat die Geschwindigkeit mit der das Objekt durchschlug ebenfalls einen Einfluss auf die Form des Loches. In der Hülle von MH17 finden sich Löcher von Objekten mit geringerer Geschwindigkeit (LV) und Löcher bei denen die Objekte schneller waren (HV). Bei hohen Geschwindigkeiten hat das Blech des Flugzeuges keine Zeit um sich zu verformen, die Löcher können in Blechen aussehen wie gestanzt.

Erstaunlicherweise haben die LV Löcher eine Gemeinsamkeit. Sie haben alle eine ähnliche Grösse und sind grösser wie die HV-Löcher. Anhand der Nieten, welche eine Grösse von knapp unter einem Zentimeter haben, kann man auf die Grösse der Objekte schliessen. Eine Niete passt gut 3x in so ein Loch und damit hatten die LV-Objekte einen Durchmesser von ca. 30mm. Schauen wir uns eines dieser LV-Löcher mal an.



Durch den Schriftzug kann man den Ort des Loches genau zuordnen. Ausserdem ist klar, dass das Blech von innen nach aussen aufgebogen ist. Das Objekt, welches einen Durchmesser von ca. 30mm hatte flog von innerhalb des Flugzeuges nach aussen. Hier in der Grafik mit der Ziffer C bezeichnet.



Von oben sieht das dann so aus wie in der nächsten Grafik. Das Flugzeug zeigt den Kurs welchen MH17 hatte als es getroffen wurde. Die Ziffer B zeigt auf die Stelle an der wir die kleinen Krater gefunden haben. Nun muss man sich schon hier fragen wie es möglich ist, dass bei C ein Objekt nach Norden fliegt, während wir festgestellt haben, dass bei B die Explosion von Norden nach Süden erfolgte.



Sie haben sicher schon bemerkt, dass sich auf dieser Grafik noch weitere Ziffern finden. Womit wir auf die Stelle A eingehen möchten. Links, auf dem nächsten Bild, sehen Sie ein Foto der Fensterfront von MH17. Weil die Kunststofffolien der Scheibe erhalten sind kann man die Flugbahn der Objekte genau bestimmen. Das Foto zeigt aber noch weitere interessante Details. Wir können wieder kleine Krater sehen, welche von einer Explosion stammen müssen. In der linken oberen Ecke sehen wir Bedienelemente aus dem Cockpit. Eines zeigt einen Einschlag eines Fragmentes.



Um den Hebel zu treffen kommt für das Objekt nur die gelb markierte Flugbahn A2 infrage. Das Objekt kann nicht von der Explosion von Punkt B oder A stammen.



Die Punkte A, B und C beweisen, dass mehrere Explosionen auf MH17 eingewirkt haben müssen. Eine einzelne Explosion kommt für die Beschädigungen nicht infrage. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass es auf der Grafik noch die Punkt D und E gibt. Auch diese Punkte lassen sich nur mit mehreren Explosionen als Ursache erklären. Damit ein Fragment eine bestimmte Stelle des Flugzeuges treffen kann muss die Stelle vom Explosionszentrum aus zu sehen sein. Um den Flügel bei D an der Stelle zu treffen müsste die Explosion über der Kabine stattgefunden haben. Dann liessen sich jedoch die Beschädigungen bei B nicht mehr erklären. Von C ganz zu schweigen.

Dann wär da ja auch noch E. Wir wollen an dieser Stelle aber noch nicht zu viel verraten. Erst einmal wollen wir den niederländischen Ermittlern die Chance geben. Ob sie die anderen Beweise auch gesehen haben? Es gibt Objekte bei denen an einem einzigen Wrackteil die Spuren von Einschlägen aus verschiedenen Richtungen zu sehen sind. Wie die Holländer das wohl erklären wollen?



Das nächste Foto zeigt offenbar einen Teil der Passagierkabine. Wer weiter oben aufmerksam war sollte sich über die Punktförmigen schwarzen Stellen mit kleinen Kratern wundern. Wie wir wissen deutet das darauf hin, dass eine Explosion sehr nahe stattfand. Da wir jedoch auch wissen, dass solche Krater nur in einem engen Radius zur Explosionsquelle auftreten dürfen wir gespannt sein was uns die Holländer erzählen werden.

Der Holländer, welcher weiss, dass es eine BUK war

Dass eine BUK für die Beschädigungen nicht in Frage kommt wurde ja oben bewiesen. Trotzdem hat man offenbar den BUK Hersteller dazu verleitet zu behaupten es hätte zwar eine BUK sein können aber wenn dann…… egal. Uns interessiert wie man Almaz Antey dazu brachte.



Darf ich vorstellen: Jeroen Akkermans und seine Hand. Akkermans ist ein ähm Journalist, welcher überraschend späte mit seiner Karriere angefangen hat und das gleich mit Russland kritischen Projekten. Darum findet man ihn auch schon länger in der Ukraine. Es gibt auch Fotos von ihm wo er mit seinem Finger auf die kleinen Krater in der Flugzeughülle zeigt.



Nun, Herr Akkermans sagt, er hätte in den Wrackteilen von MH17 die Fragmente eines BUK- Gefechtskopfes 9M38M1 gefunden. Er alleine. Das Dokumentieren hat er aber leider vergessen. Persönlich hat er sich dann dafür eingesetzt, dass diese Objekte in die Untersuchung eingeflossen sind. Ob die Untersuchungsbehörden wissen, dass Herr Akkermans persönlich das Land Russland verklagt hat? Herr Akkermans macht Russland für den Tod seines Kameramannes verantwortlich. Da müsste man vorsichtig sein und einen Interessenkonflikt vermuten. Ob die Untersuchungskommission auch so gründlich war werden wir vielleicht bald erfahren.

Zum Abschluss

Wie eingangs erwähnt wird die Deckung und Durchschlagsleistung von Gefechtsköpfen gemessen. Das heisst, dass Experten die Splitterverteilung kennen. Wenn eine BUK so nahe gewesen wäre, dass sie an der Position B die Krater hinterlassen hätte müssten mehr Löcher zu finden sein. Ausserdem wären die Fragmente so schnell, dass deren Einschlag Funken schlagen würden. Ein Treffer im Tank hätte das Flugzeug in einen Feuerball verwandelt. Dass dies nicht passierte spricht gegen einen grösseren Gefechtskopf. Die restlichen Daten sprechen eh gegen eine einzelne grosse Explosion. Sorry, Almaz Antey.



Das letzte Bild zeigt die Spur einer Rakete aus einem Flugzeug gesehen. Nicht zu übersehen und darum hätten die Piloten über Funk oder auf dem Stimmrekorden eine Äusserung dazu getätigt. Es gibt weitere Dinge welche für ein Kampfflugzeug sprechen. Auf manchen Videoaufnahmen sieht man bei der Absturzstelle Düppel vom Himmel fallen. Als Quelle dafür kommt nur ein Kampfflugzeug in Frage.

Kann man anhand von Fotos Beurteilungen machen?

Natürlich kann man. Und ich hatte schärfere und hochaufgelöstere Fotos wie die welche die USA als Satellitenfotos hinlegt. Die Fotos welche ich verwendet habe enthalten mehr Details wie das was der arme Herr Powell damals in die Kameras halten musste, um den Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen. Ich habe hunderte Fotos gesichtet und bei einem 3D Computermodell die gefundenen Beschädigungen dokumentiert. Auf viele wichtige Punkte bin ich in diesem Artikel noch nicht mal eingegangen. Meine Ausführungen lassen sich mit Lifefirings eindeutig beweisen. Die Rechtschreibefehler möge man mir verzeihen, es ist schon spät.

Quelle: http://www.fit4russland.com/analyse/1400-experte-ueber-mh17

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