© Marcia Rodrigues/ freeimages
Hunde tragen ein Molekül in der Netzhaut, das als Magnetsensor fungiert
Einige Säugetiere tragen ein Molekül für die Magnetfeld-Wahrnehmung im Auge
Sechster Sinn: Hunde können tatsächlich das Magnetfeld der Erde wahrnehmen. Denn wie sich zeigt, besitzen sie ähnlich wie Zugvögel ein Sensormolekül im Auge, das die Neigung der Magnetfeldlinien wahrscheinlich "sieht". Auch Füchse, Wölfe, Bären oder Organ-Utans tragen solche Moleküle in der Netzhaut. Katzen und wir Menschen gehen dagegen leer aus – wir müssen ohne diese "Magnetsicht" auskommen.
Von Zugvögeln ist schon länger bekannt, dass ihnen ein "innerer Kompass" beim Navigieren hilft. Neben Eisenkristallen im Schnabel dienen ihnen dabei spezielle Sehpigmente im Auge als Orientierungshilfe, sie erkennen die Neigung der Magnetfeldlinien. Verantwortlich für diesen eingebauten Inklinationskompass ist das lichtempfindliche Cryptochrom 1a in ihrer Netzhaut. Aber Vögel sind nicht die einzigen, die sich nach dem Magnetfeld orientieren.
Können Hunde das Magnetfeld spüren?
Auch Karpfen, Füchse und vielleicht sogar Kühe und Hunde scheinen einen eingebauten Kompass zu besitzen. Denn wenn Hunde nicht durch Leine oder Besitzer beeinflusst werden, richten sie sich beim Verrichten ihres "Geschäfts" bevorzugt in Nord-Südrichtung aus.
Aber steckt beim Hund wirklich ein Magnetkompass dahinter? Um das herauszufinden, haben Christine Nießner vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt und ihre Kollegen systematisch bei 90 Säugetierarten untersucht, ob in deren Netzhaut das magnetsensible Cryptochrom 1 vorkommt.
Unser "bester Freund" scheint demnach tatsächlich einen sechsten Sinn für das Magnetfeld zu besitzen. Das könnte erklären, warum er beim Gassigang bestimmte Himmelsrichtungen bevorzugt. Wir Menschen dagegen haben keine solchen Magnetsensor im Auge, wie die Forscher feststellten. Und auch die katzenartigen Raubtiere, darunter Hauskatzen, Löwen und Tiger, müssen ohne auskommen.
Aber steckt beim Hund wirklich ein Magnetkompass dahinter? Um das herauszufinden, haben Christine Nießner vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt und ihre Kollegen systematisch bei 90 Säugetierarten untersucht, ob in deren Netzhaut das magnetsensible Cryptochrom 1 vorkommt.
Das Ergebnis: Nur in zwei von 16 Säugetier-Ordnungen fanden die Forscher das Magnetsensor-Molekül: bei den Carnivoren und den Affen. Und selbst innerhalb der Carnivoren und Affen besitzen es nur einige Arten. Bei den Affen kommt das aktive Cryptochrom 1 im Orang-Utan vor, wie die Wissenschaftler berichten. Bei den Raubtieren gehören neben Wolf, Bär, Fuchs und Dachs auch die Hunde dazu.
Unser "bester Freund" scheint demnach tatsächlich einen sechsten Sinn für das Magnetfeld zu besitzen. Das könnte erklären, warum er beim Gassigang bestimmte Himmelsrichtungen bevorzugt. Wir Menschen dagegen haben keine solchen Magnetsensor im Auge, wie die Forscher feststellten. Und auch die katzenartigen Raubtiere, darunter Hauskatzen, Löwen und Tiger, müssen ohne auskommen.
Es gibt Alternativen
"Wir waren sehr überrascht, aktives Cryptochrom 1 nur in den Zapfenzellen von zwei Säugetiergruppen zu finden", sagt Nießner. "Denn auf das Magnetfeld reagieren auch Arten, deren Zapfen kein aktives Cryptochrom 1 besitzen, etwa einige Nagetiere und Fledermäuse." Gerade bei Letzteren ist allerdings schon bekannt, dass sie das Magnetfeld auf andere Weise wahrnehmen, über mikroskopisch kleine Körnchen eines magnetischen Minerals.
Der Vorteil dieser Alternativ-Lösung: Im Gegensatz zum Cryptochrom 1 funktioniert dieser Kompass auch ohne Licht. Für die nachtaktiven Fledermäuse oder die in lichtlosen Tunnelsystemen lebenden Graumulle ist das ein entscheidender Vorteil. Auch einige Vögel besitzen einen solchen zusätzlichen, auf Magnetit beruhenden Orientierungsmechanismus.
Der Vorteil dieser Alternativ-Lösung: Im Gegensatz zum Cryptochrom 1 funktioniert dieser Kompass auch ohne Licht. Für die nachtaktiven Fledermäuse oder die in lichtlosen Tunnelsystemen lebenden Graumulle ist das ein entscheidender Vorteil. Auch einige Vögel besitzen einen solchen zusätzlichen, auf Magnetit beruhenden Orientierungsmechanismus.
(Scientific Reports, 2016; doi: 10.1038/srep21848)
(Max-Planck-Institut für Hirnforschung, 25.02.2016 - NPO)
(Max-Planck-Institut für Hirnforschung, 25.02.2016 - NPO)
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