Ich hatte in der letzten Zeit mehrfach Zusammenstöße mit bewusst spirituellen Menschen, die der Meinung sind, es gäbe nur eine Wahrheit. Diese Zusammenstöße waren jedes Mal eher der unangenehmen Art. Deswegen ist es mir wichtig, dieses Thema mal genauer zu beleuchten.
Worüber ich mir ganz und gar nicht sicher bin, ist, ob es denn tatsächlich nur eine Wahrheit geben kann. Und wenn ja, ob diese dann statisch und unveränderlich ist. Ich tendiere dazu zu sagen, dass das nicht so sein kann. Denn schaue ich in das Universum, sehe ich Leben und wenn ich mir Leben anschaue, sehe ich permanente Veränderung. Das heißt, selbst, wenn es nur eine Wahrheit gäbe, wäre die aus meiner Sicht in dauerhafter, lebendiger Bewegung.Doch jetzt nehmen wir einfach mal an, es gäbe eine einzige, unlebendige, statische Wahrheit. In einem Etwas, das All-Es ist, und in dem auch Menschen existieren, schaut ein jeder Mensch von einem anderen Punkt aus, auf den ganzen Rest von All-Es. Ich habe hier mal ein Bild gebastelt.
Angenommen All-Es ist das rosa Ding und in ihm gibt es zwei Menschen H1 und H2. Diese beiden Menschen haben jeweils einen Standpunkt und einen Blick- bzw. Wahrnehmungswinkel eingenommen und schauen auf All-Es. Die Wahrnehmungen der beiden haben eine gemeinsame Schnittmenge S1. S1 sind all jene Dinge, über die H1 und H2 sich weitgehend einig sind. Es mag da vielleicht ein paar kleine Diskussionen über Schattierungen des Wahrgenommenen geben, aber im Großen und Ganzen sehen sie dasselbe.
Doch dann sieht H1 Dinge, die außerhalb der Wahrnehmung von H2 liegen und umgekehrt. Es ist gar nicht so, dass H1 mehr sieht als H2 oder umgekehrt, er sieht nur einfach etwas anderes. Wenn beide jetzt davon ausgehen würden, dass es nur eine Wahrheit gibt, beginnen sie, sich zu streiten, wer Recht hat. Denn das, was der andere sagt, kann ja nicht stimmen, er sieht einfach nicht so viel und ist in der Erkenntnis der Wahrheit noch nicht so weit. Aus diesem Ansatz sind schon ganze Kriege entstanden.
Wenn nun beide einfach davon ausgehen, dass ihre Wahrheit ein Resultat ihres Standpunktes und ihres Blickwinkels auf das Ganze ist, kann jeder seine Wahrheit behalten und kann auf Augenhöhe kommuniziert werden. Dieser Ansatz gestattet einen freundlichen und neugierigen Austausch über das, was ein jeder wahrnimmt. Dies wiederum erweitert den Blickwinkel eines jeden schlagenden Herzens im ganzen Sein. Denn H1 und H2 haben sich zusammen getan und schauen quasi gemeinsam. Wie heißt es so schön? Vier Augen sehen mehr als zwei. Und zwei Herzen erspüren mehr als eines.
Und jetzt stell dir einfach vor, wie das ist, wenn sich noch mehr Menschen und andere Wesen zusammen tun und gemeinsam schauen. Um wieviel weiter wäre der eigene Blick?!
Natürlich kann H1 auch alleine seinen Blickwinkel erweitern, ohne den Austausch mit H2, sogar so, dass er einen 360° Winkel erreichen kann. Und dennoch … alleine durch die Beschaffenheit von H1 als inkarniertem Wesen und All-Es als grenzenlosem, unendlichem Sein kann H1 All-Es niemals ganz und gar wahrnehmen. Und vermutlich kann H1 sehr froh sein darüber, denn zum einen dürfte es kaum möglich sein, in einem menschlichen Körper mit dem Gewahrsein von All-Es unbeschadet zu überleben und zum anderen interessiert H1 vermutlich auch gerade nicht, was das 12-armige orangene Krabbelwesen auf Planet Krabbelonien gerade so treibt.
Bisher bin ich bei meiner, heute sehr mathematisch – man möge mir verzeihen – anmutenden, Betrachtung von einem unlebendigen Ganzen ausgegangen, in dem sich H1 und H2 befinden. Wenn ich aber sage, dass All-Es das Leben selbst ist, dann sage ich, dass All-Es die Veränderung selbst ist. Leben ist Veränderung. Selbst die Wahrnehmungen von H1 und H2 ändern sich fortwährend in Abhängigkeit dessen, ob sie z.B. ein Glas Wein oder einen Kaffee getrunken haben, ob sie in China leben oder in Albanien.
Es gibt Dinge, die sich langsamer verändern – Steine z.B. oder Gesellschaftsstrukturen – doch es bleibt nie etwas, wie es war. Und wenn es viele Inkarnationen dauert, bis sich die Dinge verändern, so verändern sie sich dennoch. Es gibt nichts Festes im Universum. Deswegen nenne ich das Universum auch gerne immer mal wieder “Das Große Schwabbeln”.
Was ich mit all den Hs also sagen möchte, ist: Es kann niemand wirklich wissen, was die Wahrheit ist. Wir Menschen sind schöpferisch (meine derzeitige Wahrheit) und erschaffen gemeinsam mit allen anderen Wesen des Universums und aller Paralleluniversen und Dimensionen die Wahrheit in jeder Sekunde neu. Ein jedes Wesen sieht mehr oder weniger von einem ganz bestimmten Standpunkt im Universum aus einem ganz bestimmten Blickwinkel. Wenn wir uns also über Wahrheiten unterhalten, finde zumindest ich es sehr angebracht, zum einen auch die Bezugspunkte zu benennen und zum anderen dem anderen Menschen seine Wahrheit zu lassen. Und wenn mir die Wahrheit des anderen nicht gefällt, kann ich mich doch einfach umdrehen, nachdem ich ihm freundlich einen schönen weiteren Weg gewünscht habe.
Wozu ist es denn wichtig, dass es eine Wahrheit gibt und ich im Besitz dieser einen Wahrheit bin? Oft habe ich den Eindruck, dass Menschen, die der einen Wahrheit folgen, glauben, es gäbe im Universum ein Ziel zu erreichen. Doch das Leben selbst hat kein Ziel. Wie kann etwas, das grenzenlos und unendlich ist, ein Ziel haben? Es ist nicht möglich “weiter” zu sein als jemand anders. Es ist nur möglich, sich im Ganzen woanders aufzuhalten und den anderen mitzuteilen, wie das Ganze von da aus aussieht. Dieser Gedanke führt mich z.B. auch zu der Sichtweise, dass wir uns derzeit nicht in einem Aufstieg, sondern einfach nur in einem Umzug der Erde befinden … in einem Umzug an einen anderen Standort im unendlichen Sein.
Ich habe mir abgewöhnt, die Frage nach der Wahrheit zu stellen. Sie führt aus meiner Sicht zu nichts, es sei denn, man betrachtet sie mal philosophisch. Für mich stellt sich viel mehr die Frage, was ich mit einer Sichtweise, die ich meine Wahrheit nenne, erschaffe. Letztlich sind unsere Wahrheiten nichts anderes als Glaubenssätze, die eben schöpferisch sind. Ist es meine Wahrheit, dass es nur eine Wahrheit gibt, führt diese voraussichtlich zu Streit und fühlt sich schwer und anstrengend an. Ist es meine Wahrheit, dass es viele Wahrheiten und Sichtweisen gibt und alle sind sie eben einfach wahr, dann führt das relativ sicher zu Akzeptanz des Anderen und macht das Leben friedvoller und leichter.
Was möchte ich erschaffen?
Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Unterschied zwischen Individualschöpfungen und Kollektivschöpfungen eingehen. So wie ich es wahrnehme, gibt es da nämlich einen. Individualschöpfungen sind sehr viel schnelllebiger veränderbarer, wohingegen Gemeinschaftsschöpfungen auf Wahrheiten aufbauen, die von vielen Wesen so für wahr genommen werden, z.B. dass es Pole gibt oder Zeit oder Raum. Das sind grundlegende und wesentlich stabilere Dinge, die im Schöpfungsprozess notwendig sind, damit so etwas wie ein Leben auf der Erde und Menschsein überhaupt möglich sind.
Und mal ehrlich … haben wir das nicht ganz phantastisch hinbekommen? Gemeinschaftlich und individuell? Ich finde uns allesamt wunderbar!
Quelle: http://www.blog.seelen-t-raum.de/die-wahrheit-und-das-all-es/
Bild von Marc Henning |
Angenommen All-Es ist das rosa Ding und in ihm gibt es zwei Menschen H1 und H2. Diese beiden Menschen haben jeweils einen Standpunkt und einen Blick- bzw. Wahrnehmungswinkel eingenommen und schauen auf All-Es. Die Wahrnehmungen der beiden haben eine gemeinsame Schnittmenge S1. S1 sind all jene Dinge, über die H1 und H2 sich weitgehend einig sind. Es mag da vielleicht ein paar kleine Diskussionen über Schattierungen des Wahrgenommenen geben, aber im Großen und Ganzen sehen sie dasselbe.
Doch dann sieht H1 Dinge, die außerhalb der Wahrnehmung von H2 liegen und umgekehrt. Es ist gar nicht so, dass H1 mehr sieht als H2 oder umgekehrt, er sieht nur einfach etwas anderes. Wenn beide jetzt davon ausgehen würden, dass es nur eine Wahrheit gibt, beginnen sie, sich zu streiten, wer Recht hat. Denn das, was der andere sagt, kann ja nicht stimmen, er sieht einfach nicht so viel und ist in der Erkenntnis der Wahrheit noch nicht so weit. Aus diesem Ansatz sind schon ganze Kriege entstanden.
Wenn nun beide einfach davon ausgehen, dass ihre Wahrheit ein Resultat ihres Standpunktes und ihres Blickwinkels auf das Ganze ist, kann jeder seine Wahrheit behalten und kann auf Augenhöhe kommuniziert werden. Dieser Ansatz gestattet einen freundlichen und neugierigen Austausch über das, was ein jeder wahrnimmt. Dies wiederum erweitert den Blickwinkel eines jeden schlagenden Herzens im ganzen Sein. Denn H1 und H2 haben sich zusammen getan und schauen quasi gemeinsam. Wie heißt es so schön? Vier Augen sehen mehr als zwei. Und zwei Herzen erspüren mehr als eines.
Und jetzt stell dir einfach vor, wie das ist, wenn sich noch mehr Menschen und andere Wesen zusammen tun und gemeinsam schauen. Um wieviel weiter wäre der eigene Blick?!
Natürlich kann H1 auch alleine seinen Blickwinkel erweitern, ohne den Austausch mit H2, sogar so, dass er einen 360° Winkel erreichen kann. Und dennoch … alleine durch die Beschaffenheit von H1 als inkarniertem Wesen und All-Es als grenzenlosem, unendlichem Sein kann H1 All-Es niemals ganz und gar wahrnehmen. Und vermutlich kann H1 sehr froh sein darüber, denn zum einen dürfte es kaum möglich sein, in einem menschlichen Körper mit dem Gewahrsein von All-Es unbeschadet zu überleben und zum anderen interessiert H1 vermutlich auch gerade nicht, was das 12-armige orangene Krabbelwesen auf Planet Krabbelonien gerade so treibt.
Bisher bin ich bei meiner, heute sehr mathematisch – man möge mir verzeihen – anmutenden, Betrachtung von einem unlebendigen Ganzen ausgegangen, in dem sich H1 und H2 befinden. Wenn ich aber sage, dass All-Es das Leben selbst ist, dann sage ich, dass All-Es die Veränderung selbst ist. Leben ist Veränderung. Selbst die Wahrnehmungen von H1 und H2 ändern sich fortwährend in Abhängigkeit dessen, ob sie z.B. ein Glas Wein oder einen Kaffee getrunken haben, ob sie in China leben oder in Albanien.
Es gibt Dinge, die sich langsamer verändern – Steine z.B. oder Gesellschaftsstrukturen – doch es bleibt nie etwas, wie es war. Und wenn es viele Inkarnationen dauert, bis sich die Dinge verändern, so verändern sie sich dennoch. Es gibt nichts Festes im Universum. Deswegen nenne ich das Universum auch gerne immer mal wieder “Das Große Schwabbeln”.
Was ich mit all den Hs also sagen möchte, ist: Es kann niemand wirklich wissen, was die Wahrheit ist. Wir Menschen sind schöpferisch (meine derzeitige Wahrheit) und erschaffen gemeinsam mit allen anderen Wesen des Universums und aller Paralleluniversen und Dimensionen die Wahrheit in jeder Sekunde neu. Ein jedes Wesen sieht mehr oder weniger von einem ganz bestimmten Standpunkt im Universum aus einem ganz bestimmten Blickwinkel. Wenn wir uns also über Wahrheiten unterhalten, finde zumindest ich es sehr angebracht, zum einen auch die Bezugspunkte zu benennen und zum anderen dem anderen Menschen seine Wahrheit zu lassen. Und wenn mir die Wahrheit des anderen nicht gefällt, kann ich mich doch einfach umdrehen, nachdem ich ihm freundlich einen schönen weiteren Weg gewünscht habe.
Wozu ist es denn wichtig, dass es eine Wahrheit gibt und ich im Besitz dieser einen Wahrheit bin? Oft habe ich den Eindruck, dass Menschen, die der einen Wahrheit folgen, glauben, es gäbe im Universum ein Ziel zu erreichen. Doch das Leben selbst hat kein Ziel. Wie kann etwas, das grenzenlos und unendlich ist, ein Ziel haben? Es ist nicht möglich “weiter” zu sein als jemand anders. Es ist nur möglich, sich im Ganzen woanders aufzuhalten und den anderen mitzuteilen, wie das Ganze von da aus aussieht. Dieser Gedanke führt mich z.B. auch zu der Sichtweise, dass wir uns derzeit nicht in einem Aufstieg, sondern einfach nur in einem Umzug der Erde befinden … in einem Umzug an einen anderen Standort im unendlichen Sein.
Ich habe mir abgewöhnt, die Frage nach der Wahrheit zu stellen. Sie führt aus meiner Sicht zu nichts, es sei denn, man betrachtet sie mal philosophisch. Für mich stellt sich viel mehr die Frage, was ich mit einer Sichtweise, die ich meine Wahrheit nenne, erschaffe. Letztlich sind unsere Wahrheiten nichts anderes als Glaubenssätze, die eben schöpferisch sind. Ist es meine Wahrheit, dass es nur eine Wahrheit gibt, führt diese voraussichtlich zu Streit und fühlt sich schwer und anstrengend an. Ist es meine Wahrheit, dass es viele Wahrheiten und Sichtweisen gibt und alle sind sie eben einfach wahr, dann führt das relativ sicher zu Akzeptanz des Anderen und macht das Leben friedvoller und leichter.
Was möchte ich erschaffen?
Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Unterschied zwischen Individualschöpfungen und Kollektivschöpfungen eingehen. So wie ich es wahrnehme, gibt es da nämlich einen. Individualschöpfungen sind sehr viel schnelllebiger veränderbarer, wohingegen Gemeinschaftsschöpfungen auf Wahrheiten aufbauen, die von vielen Wesen so für wahr genommen werden, z.B. dass es Pole gibt oder Zeit oder Raum. Das sind grundlegende und wesentlich stabilere Dinge, die im Schöpfungsprozess notwendig sind, damit so etwas wie ein Leben auf der Erde und Menschsein überhaupt möglich sind.
Und mal ehrlich … haben wir das nicht ganz phantastisch hinbekommen? Gemeinschaftlich und individuell? Ich finde uns allesamt wunderbar!
Quelle: http://www.blog.seelen-t-raum.de/die-wahrheit-und-das-all-es/
No comments:
Post a Comment
Bei Kommentaren bitten wir auf Formulierungen mit Absolutheitsanspruch zu verzichten sowie auf abwertende und verletzende Äußerungen zu Inhalten, Autoren und zu anderen Kommentatoren.
Daher bitte nur von Liebe erschaffene Kommentare. Danke von Herzen, mit Respekt für jede EIGENE Meinung.