Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche: Menschliche Krankheitsmodelle statt leidvolle Tierversuche
Von Menschen für Tierrechte
Dieses Wochenende ist der World Day for Laboratory Animals (dt.: Welttag des Versuchstiers).
Vielerorts wird daher mit Infoständen, Mahnwachen und Flyern auf das Thema Tierversuche aufmerksam gemacht. Die Öffentlichkeit soll für die grausamen Experimente und deren Absurdität sensibilisiert werden.
Dieser wichtige Tag hat eine lange Tradition. Ins Leben gerufen wurde er nämlich 1979 von der National Anti-Vivisection Society (NAVS). Dass er jährlich am 24. stattfindet, geht auf den Geburtstag des ehemaligen Vorsitzenden der NAVS, Hugh Dowding, zurück, der sich seinerzeit im britischen Oberhaus sehr für den Tierschutz engagierte.
Schlimm, dass sich ein solcher Tag bereits zum 37. Mal jähren muss, weil immer noch Experimente an Tieren durchgeführt werden.
Die ursprünglich deutsche Übersetzung Welttag des Versuchstiers wurde in den vergangenen Jahren immer mehr durch Ausdruck den Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche abgelöst, um nicht Gefahr zu laufen, dass dieser Tag irrtümlicherweise als Versuchstier-bejahend verstanden wird.
Die ursprünglich deutsche Übersetzung Welttag des Versuchstiers wurde in den vergangenen Jahren immer mehr durch Ausdruck den Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche abgelöst, um nicht Gefahr zu laufen, dass dieser Tag irrtümlicherweise als Versuchstier-bejahend verstanden wird.
Zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April stellt der Bundesverband Menschen für Tierrechte zwei herausragende tierversuchsfreie Technologien in den Mittelpunkt, die das Potenzial haben, Tierversuche drastisch zu reduzieren. Es handelt sich um humanspezifische "Krankheitsmodelle in der Petrischale" und um die sogenannte „Human-on-a-Chip“Technologie. Um die Leistungsfähigkeit dieser neuen Verfahren aufzuzeigen, veröffentlicht der Tierrechtsverband heute ein Interview auf seiner Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs.
Seit Jahren steigen die Tierversuchszahlen, weil immer mehr Mäuse zur Simulation von Humanerkrankungen gentechnisch manipuliert werden. Statt am sogenannten "Tiermodell", für das Tiere künstlich krank gemacht werden, forscht die Arbeitsgruppe um Prof. James Adjaye vom Institut für Stammzellforschung und Regenerative Medizin in Düsseldorf an humanspezifischen Krankheitsmodellen in der Petrischale (Disease-on-a-Dish-Modelle). Diese Modelle basieren auf Zellproben von Patienten. Sie sind aus wissenschaftlicher Sicht notwendig, weil sich Forschungsergebnisse aus Tierversuchen nicht zuverlässig auf die menschliche Situation übertragen lassen.
Wusstet ihr, dass…
… jedes Jahr circa 12 Millionen Tiere in der EU in Experimenten leiden, davon fast 3 Millionen in Deutschland?
… die tatsächliche Zahl jedoch deutlich höher liegt, da viele Tiere zur sogenannten Vorratshaltung gezüchtet werden und bei „Nicht-Gebrauch“ einfach entsorgt werden? (was nicht mit in die Statistik aufgenommen wird)
… auch für Kontaktlinsen, Kondome, Tiernahrung, Zigaretten und Schokoriegel leidvolle Experimente an Meerschweinchen, Kaninchen, Ratten, Hunden und vielen anderen empfindsamen Tieren gemacht werden?
… sich die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit auf den Menschen übertragen lassen und dies immer wieder verheerende (teilweise sogar tödliche) Folgen hat?
… mindestens 92% der potentiellen Arzneimittel, die sich im Tierversuch als wirksam erwiesen haben, bei der klinischen Prüfung durchfallen, weil sie entweder keine oder unerwünschte Wirkung zeigen?
… es bereits zahlreiche Alternativmethoden gibt, für die kein Tier leiden muss?
Seit Jahren steigen die Tierversuchszahlen, weil immer mehr Mäuse zur Simulation von Humanerkrankungen gentechnisch manipuliert werden. Statt am sogenannten "Tiermodell", für das Tiere künstlich krank gemacht werden, forscht die Arbeitsgruppe um Prof. James Adjaye vom Institut für Stammzellforschung und Regenerative Medizin in Düsseldorf an humanspezifischen Krankheitsmodellen in der Petrischale (Disease-on-a-Dish-Modelle). Diese Modelle basieren auf Zellproben von Patienten. Sie sind aus wissenschaftlicher Sicht notwendig, weil sich Forschungsergebnisse aus Tierversuchen nicht zuverlässig auf die menschliche Situation übertragen lassen.
Ein ausführliches Interview mit Prof. James Adjaye lesen Sie auf InVitro+Jobs.
Bei dem zweiten Verfahren, der Human-on-a-Chip-Technologie, werden künstliche menschliche Miniorgane auf einer Chipplattform miteinander kombiniert. Ab 2018 wollen Forscher die zehn wichtigsten Organe des Menschen auf dem Chip vereint haben. Die Chiptechnologie kann dazu beitragen, unzählige Tierversuche in der Giftigkeits- und Medikamentenprüfung abzuschaffen. Sie ist außerdem mit Krankheitsmodellen in der Petrischale kombinierbar. Damit könnten Krankheitsmechanismen an einem Organismus-ähnlichen menschlichen System gänzlich ohne Tierleid erforscht werden.
"Mit diesen neuen Verfahren rücken wir einer tierversuchsfreien Zukunft ein entscheidendes Stück näher. Damit die Verfahren aber auch tatsächlich Tiere vor dem Versuch bewahren können, müssen sie so schnell wie möglich in der Praxis ankommen. Doch oft scheitert die Anerkennung an den langen behördlichen Verfahren oder schlicht daran, dass das Geld fehlt. Deswegen senden wir zum 24. April eine klare Botschaft an die Bundesregierung: Wir brauchen mehr Gelder für Validierungsverfahren und den politischen Durchsetzungswillen zur Aufnahme der neuen Verfahren in die Prüfvorschriften", so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzendes des Verbandes.
Um das erklärte Ziel der EU*, Tierversuche letztendlich vollständig zu ersetzen, auch tatsächlich zu erreichen, müssten die beiden neuen Technologien schnellstmöglich international anerkannt und in die Prüfvorschriften aufgenommen werden. In Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen in 2017 weist der Verband zudem darauf hin, dass die Regierung noch immer über keinerlei Masterplan verfüge, um die europäischen Vorgaben zur Beendung der Tierversuche zu erfüllen.
* In der EU-Tierversuchsrichtlinie (2010/63/EU) wird klar das Ziel formuliert, Verfahren mit lebenden Tieren für wissenschaftliche Zwecke und Bildungszwecke vollständig zu ersetzen, sobald dies wissenschaftlich möglich ist.
Bei dem zweiten Verfahren, der Human-on-a-Chip-Technologie, werden künstliche menschliche Miniorgane auf einer Chipplattform miteinander kombiniert. Ab 2018 wollen Forscher die zehn wichtigsten Organe des Menschen auf dem Chip vereint haben. Die Chiptechnologie kann dazu beitragen, unzählige Tierversuche in der Giftigkeits- und Medikamentenprüfung abzuschaffen. Sie ist außerdem mit Krankheitsmodellen in der Petrischale kombinierbar. Damit könnten Krankheitsmechanismen an einem Organismus-ähnlichen menschlichen System gänzlich ohne Tierleid erforscht werden.
"Mit diesen neuen Verfahren rücken wir einer tierversuchsfreien Zukunft ein entscheidendes Stück näher. Damit die Verfahren aber auch tatsächlich Tiere vor dem Versuch bewahren können, müssen sie so schnell wie möglich in der Praxis ankommen. Doch oft scheitert die Anerkennung an den langen behördlichen Verfahren oder schlicht daran, dass das Geld fehlt. Deswegen senden wir zum 24. April eine klare Botschaft an die Bundesregierung: Wir brauchen mehr Gelder für Validierungsverfahren und den politischen Durchsetzungswillen zur Aufnahme der neuen Verfahren in die Prüfvorschriften", so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzendes des Verbandes.
Um das erklärte Ziel der EU*, Tierversuche letztendlich vollständig zu ersetzen, auch tatsächlich zu erreichen, müssten die beiden neuen Technologien schnellstmöglich international anerkannt und in die Prüfvorschriften aufgenommen werden. In Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen in 2017 weist der Verband zudem darauf hin, dass die Regierung noch immer über keinerlei Masterplan verfüge, um die europäischen Vorgaben zur Beendung der Tierversuche zu erfüllen.
* In der EU-Tierversuchsrichtlinie (2010/63/EU) wird klar das Ziel formuliert, Verfahren mit lebenden Tieren für wissenschaftliche Zwecke und Bildungszwecke vollständig zu ersetzen, sobald dies wissenschaftlich möglich ist.
Wusstet ihr, dass…
… jedes Jahr circa 12 Millionen Tiere in der EU in Experimenten leiden, davon fast 3 Millionen in Deutschland?
… die tatsächliche Zahl jedoch deutlich höher liegt, da viele Tiere zur sogenannten Vorratshaltung gezüchtet werden und bei „Nicht-Gebrauch“ einfach entsorgt werden? (was nicht mit in die Statistik aufgenommen wird)
… auch für Kontaktlinsen, Kondome, Tiernahrung, Zigaretten und Schokoriegel leidvolle Experimente an Meerschweinchen, Kaninchen, Ratten, Hunden und vielen anderen empfindsamen Tieren gemacht werden?
… sich die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht mit der notwendigen Zuverlässigkeit auf den Menschen übertragen lassen und dies immer wieder verheerende (teilweise sogar tödliche) Folgen hat?
… mindestens 92% der potentiellen Arzneimittel, die sich im Tierversuch als wirksam erwiesen haben, bei der klinischen Prüfung durchfallen, weil sie entweder keine oder unerwünschte Wirkung zeigen?
… es bereits zahlreiche Alternativmethoden gibt, für die kein Tier leiden muss?
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