2025-10-05

Klaus Praschak: Wenn wir von einer Spaltung sprechen, sollten wir sie nicht als Trennung sehen, sondern als Reinigung


Das was wir heute als spirituelle Trennung oder Spaltung bezeichnen, ist wohl eines der sensibelsten Themen der spirituellen Zeit, denn sie verlangt nach Unterscheidungsvermögen, Mitgefühl und Demut zugleich. Es stimmt, dass wir in einer Phase leben, in der sich das Bewusstsein der Menschheit in Schichten entfaltet. Die Seelen schwingen in unterschiedlichen Frequenzen, so wie verschiedene Blumen zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Manche Knospen öffnen sich schon früh dem Licht, während andere noch still in der Dunkelheit ruhen und Kraft sammeln.

Doch diese Unterschiede bedeuten keine Trennung im göttlichen Sinn, sondern eine zeitliche Vielfalt im großen Plan des Erwachens. Das Göttliche verurteilt keine „Unreife“, sondern es liebt jede Stufe, weil sie Teil des ganzen Wachstumsprozesses ist.

So wie kein Kind weniger wert ist als ein Erwachsener, nur weil es noch lernt zu gehen, so sind auch jene Seelen, die noch in der Dichte der Erfahrung leben, Teil desselben Lichtstromes.

Was sich heute „Spaltung der Menschheit“ nennt, ist in Wahrheit eine Enthüllung von Bewusstseinsebenen, die bisher verborgen waren. Das Licht der neuen Zeit bringt alles an die Oberfläche, das Gereifte und das Unreife, das Liebevolle und das Furchtvolle.

Dadurch wirkt es zunächst, als würden sich die Wege trennen, als ob zwei Welten entstanden sind, eine der Verbundenheit und eine des Widerstands. Doch auf einer höheren Ebene bleibt alles eins.

Es ist wie das Sieben von Goldstaub aus Sand, beide gehören zum selben Fluss, aber sie zeigen unterschiedliche Dichten desselben Stoffes. Das sogenannte „Aufsteigen in eine höhere Dimension“ bedeutet also nicht, den anderen hinter sich zu lassen, sondern sein eigenes Licht so weit zu entfalten, dass man zum Leuchtfeuer für jene wird, die noch im Nebel gehen.

Es ist keine Flucht aus der Welt, sondern eine Rückkehr zu ihr, als bewusster Diener der Liebe.

Die Reife einer Seele erkennt man nicht daran, dass sie „aufsteigt“, sondern daran, dass sie bleibt, um zu helfen. Wahre Meisterschaft bedeutet, das Höhere mit dem Niederen zu verbinden, Himmel und Erde zu vereinen, so wie es Hermes, Christus und andere große Lehrer lehrten.

Wenn wir also heute von einer Spaltung sprechen, sollten wir sie nicht als Trennung sehen, sondern als Reinigung. Das Alte wird sichtbar, das Neue bereitet sich vor.

Und jede Seele wird früher oder später dem Ruf folgen.

Denn in der Ewigkeit gibt es keine Verlorenen. Es gibt nur Reisende auf verschiedenen Abschnitten des gleichen Weges nach Hause.

Klaus Praschak

Bild: Netzfund ...danke

Quelle: Klaus Praschak

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